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Veröffentlicht am 21.08.2023

Sommer in den Hamptons

Die Einladung
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Meine Meinung und Inhalt

"Das Ende – es war gekommen.Das war die Strafe, sie war sich dessen sicher.Seltsam aber, wie dieser Schrecken nicht anhielt. Er durchfuhr sie nur, verschwand so augenblicklich, ...

Meine Meinung und Inhalt

"Das Ende – es war gekommen.Das war die Strafe, sie war sich dessen sicher.Seltsam aber, wie dieser Schrecken nicht anhielt. Er durchfuhr sie nur, verschwand so augenblicklich, wie er gekommen war.Etwas anderes trat an seine Stelle, eine Art reptilienhafte Neugier.Sie erwog die Entfernung, erwog ihre Herzfrequenz, veranschlagte ruhig die Elemente, die im Spiel waren. War sie nicht immer gut darin gewesen, die Dinge klar zu sehen? Zeit, den Kurs zu wechseln. Sie schwamm parallel zum Ufer. Ihr Körper übernahm die Führung, erinnerte sich an die Bewegungen. Sie ließ kein Zögern zu. Irgendwann begann das Wasser, ihr weniger kraftvoll zu widerstehen, und dann kam sie voran, dem Ufer immer näher, und dann nah genug, dass ihre Füße den Sand berührten." (ZITAT)


Der Sommer in den Hamptons neigt sich zum Ende, und Alex ist nicht mehr willkommen. Denn egal, wie nahe sie der Welt der Reichen und Schönen gekommen ist: Sie ist immer nur zu Gast – und keine Einladung gilt für immer. Ein Fehltritt bei einem Dinner, und schon setzt Simon, der ältere Mann, dem Alex Gesellschaft geleistet hat, sie vor die Tür. Und so geistert sie durch Gärten und über Dünen, während die Sonne vom Himmel brennt. Darin geübt, sich den Wünschen und Erwartungen anderer anzupassen, lässt Alex sich von einer Zufallsbekanntschaft zur nächsten driften und hinterlässt dabei eine Spur der Zerstörung, die nur ein Ziel kennt: Simons Gartenparty am Ende der Woche.

Aber vielleicht konnten manche Dinge niemals gelöscht werden. Vielleicht färbten sie den Kern der Erfahrung ein, und selbst wenn man die Oberfläche freischabte, hatte sich darunter schon Fäule entwickelt." (ZITAT)


Cline stellt die Menschen in ihren Büchern sehr leer dar. Sie umschreibt diese z.B. mit "Der Mann". "Der Teenager". "Das Kind". "Die Frau" und da wäre noch die Protagonistin „Alex“.

Kein sonderlich symphatischer Charakter. Alex lässt sich von reichen Männern aushalten. Sie klaut, betrügt, nimmt Drogen, schleicht sich immer wieder neu bei anderen Männern ein. Eine verstoßenes Callgirl auf einer Odyssee durch die Hamptons, die Welt der Schönen und Reichen. Das was Cline darstellen wollte, hat sie fantastisch umgesetzt. Alex ist mit Simon. Die Einladung seinerseits kam zum richtigen Zeitpunkt. Unklar ist und bleibt bis zum Schluss, warum Simon sie rausschmeißt. Es könnte am Kratzer liegen, den Alex an seinem Auto verursacht. Oder an seiner Blamage, als sie bei einer Abendgesellschaft in den Swimmingpool fällt.

Das offene Ende hat mich mit Ratlosigkeit zurückgelassen.


"Das war es doch, was sie alle wollten, oder? Im Gesicht eines anderen Menschen pure Akzeptanz zu sehen. Eigentlich simpel, aber so selten, dass Leute es nicht von ihren Familien erfuhren, nicht von ihren Partnern, es sich suchen mussten bei jemandem wie Alex." (ZITAT)


"Die Einladung" ist eine sehr unterhaltsame Lektüre mit einem wirklich großartigen Schreibstil der Autroin.



Emma Cline, geboren 1989 in Sonoma County in Kalifornien, wächst mit fünf Geschwistern auf. Sie studiert in New York an der Columbia und schließt mit einem Master of Fine Arts ab. Auch nach ihrem Abschluss bleibt sie in New York und wohnt und arbeitet heute in Brooklyn. Sie schreibt unter anderem für den New Yorker und das Magazin O. von Oprah Winfrey. Sie wird mehrmach ausgezeichnet, u.a. mit dem Plimpton Ürize for Fiction der Paris Review.

2016 erscheint ihr erster Roman „The Girls“ bei Hanser und erhält auf Anhieb positive Kritiken. „The Girls“ schafft es auf die Shortlist für den First Novel Prize des Center for Fiction und gewinnt den Shirley Jackson Award. 2017 wird Emma Cline zu einer der Granta’s Best Young American Novelists ernannt. Sie gewinnt außerdem den Plimpton Prize. 2021 erscheint ihr Erzählungsband "Daddy" und im Jahr 2023 ihr Buch "Die Einladung", ebenfalls im Hanser Verlag.



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Veröffentlicht am 01.08.2023

Kriminalhauptkommissar Diehl im Kampf gegen das Böse

Racheherz. Der Schrecken in dir
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Meine Meinung und Inhalt

"Mein Verstand kommt nicht nach, kann das, was meine Augen sehen, nicht verarbeiten. Weder den starren Blick noch das Blut, das aus den Nasenlöchern quillt. Alles ist wie ...

Meine Meinung und Inhalt

"Mein Verstand kommt nicht nach, kann das, was meine Augen sehen, nicht verarbeiten. Weder den starren Blick noch das Blut, das aus den Nasenlöchern quillt. Alles ist wie eingefroren. Nur die Musik dröhnt unverändert laut aus den Boxen, und plötzlich klafft mitten im Raum ein Abgrund vor mir, in den ich hinabstarre.Nicht stürzen, denke ich nur, bloß weg von hier. Aber es ist zu spät." (ZITAT)


Racheherz. Der Schrecken in dir ist der 2. Band der Jack Diehl und Viola Hendrick Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2022. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2023.

In der neuen Thriller-Reihe von Leo Born ermittelt Kriminalhauptkommissar Jack Diehl gegen das Böse. Seine Ermittlungsarbeit gefällt mir extrem gut, ebenso das Zusammenspiel mit seinem Partner Robert, der Profilerin Viola und der Tatortfotografin Berenice.

„Racheherz“ von Leo Born ist ein überaus spannender Thriller mit einigen Überraschungen und einem spannenden Schreibstil. Leo Born konnte mich bereits mit vorherigen Thrillern mit Mara Bilinskyi als Kommissarin begeistern. Es herrschen bei den Protagonisten durchaus Parallelen. Die Covergestaltung ist sehr treffend gewählt.

"Wie viele Mörder und Totschläger mochten unter uns leben, fragte sie sich oft, wie viele von ihnen bewegten sich wie selbstverständlich durch ihren Alltag, während Opfer, die einen mörderischen Angriff überlebt hatten, und Angehörige von Todesopfern nie mit einer Tat abschließen konnten?" (ZITAT)

Er nennt sich »Der Rächer« und seine Rache ist grausam: Gleich drei Opfer werden kurz nacheinander in der Nähe von Frankfurt brutal ermordet aufgefunden. Die Identität der toten Frau kann schnell geklärt werden, doch die beiden männlichen Mordopfer stellen die Ermittler rund um Hauptkommissar Jack Diehl und die Profilerin Viola Hendriks vom LKA vor ein Rätsel. Jack ist aber sicher, dass die Opfer sich kannten! Das Ermittler-Team hat allerdings noch mit weiteren Schwierigkeiten zu kämpfen: Ihre neue Chefin ist ehrgeizig und fest entschlossen, ihren ersten Fall im LKA so schnell wie möglich abzuschließen. Sie setzt das Team so stark unter Druck, dass es zu einer Tragödie kommt. Aber Jack Diehl bleibt keine Zeit für Trauer: Denn »Der Rächer« hat sein nächstes Opfer schon im Visier ...




Hinter Leo Born verbirgt sich der Autor Oliver Becker. Er lebt mit seiner Familie in Frankfurt am Main. Dort ermittelt auch – auf recht unkonventionelle Weise – Kommissarin Mara Billinsky: »Blinde Rache« ist der Auftakt zu einer Krimireihe mit der ungewöhnlichen Ermittlerin. Inzwischen sind weitere Bände erschienen.

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Veröffentlicht am 25.07.2023

Grenzen zu setzen – für ein gesünderes Ich

Du musst nicht allen gefallen
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Meine Meinung und Inhalt

"Die Angst vor eigenen Grenzen bedeutet, ein Problem mit ihnen zu haben und auch die Grenzen anderer Menschen zu respektieren. Man kann keine Angst vor Grenzen haben und gleichzeitig ...

Meine Meinung und Inhalt

"Die Angst vor eigenen Grenzen bedeutet, ein Problem mit ihnen zu haben und auch die Grenzen anderer Menschen zu respektieren. Man kann keine Angst vor Grenzen haben und gleichzeitig behaupten, dass man die Grenzen anderer Menschen respektiert. Das schließt sich gegenseitig aus. Ein Nein ist keine Bestrafung oder die Verlängerung Ihres Leidens, es ist einfach ein Nein. Wenn Sie erkennen, wann Ihnen ein Nein und Grenzen unangenehm sind, kommen Sie dem Ballast hinter Ihrer Reaktion näher und können sich bewusst für eine andere Reaktion im Rahmen Ihrer Grenzen entscheiden" (ZITAT)



Willst du immer allen gefallen, kannst schwer nein sagen und versuchst, die Erwartungen anderer zu erfüllen? Dann geht es dir wie vielen anderen Menschen, sogenannten People Pleaser. Die gute Nachricht: Bei People Pleasing handelt es sich um ein Verhaltensmuster, das du mit etwas Training ablegen kannst.


"People Pleasing ist das bewusste und unbewusste Unterdrücken der eigenen Bedürfnisse, Wünsche, Erwartungen, Gefühle und Meinungen, um andere Menschen an erste Stelle zu setzen und so Aufmerksamkeit, Zuneigung, Bestätigung, Liebe oder Anerkennung zu bekommen oder Konflikten, Kritik, Enttäuschungen, Verlust, Zurückweisung oder dem Verlassenwerden aus dem Weg zu gehen." (ZITAT)


People Pleasing bezeichnet das toxische Verhalten, die Bedürfnisse, Erwartungen, Wünsche und Gefühle anderer Menschen über die eigenen zu stellen, um zu gefallen und Ablehnung zu vermeiden.



In ihrem Ratgeber „Du musst nicht allen gefallen“ bringt die Bloggerin, Podcasterin und Coachin Natalie Lue ihren Leserinnen die heilende und transformative Kraft des Nein-Sagens näher.

Mir persönlich hat das Buch wirklich gut gefallen. Es war informativ, aufschlussreich und in einigen Passagen entdeckt man sich selbst wieder. Die Kapitelaufteilung und die Erklärungen haben mir sehr gut gefallen, ebenso die Hilfestellungen und Ratschläge.

Lue geht auch auf mögliche Hindernisse und Rückschläge ein, die auf dem Weg zur Selbstbefreiung auftreten können. Sie ermutigt ihre Leser, sich nicht zu entmutigen, sondern beharrlich an ihrer persönlichen Entwicklung zu arbeiten. Dieser positive und motivierende Ansatz macht dieses Buch zu einem wertvollen Begleiter auf dem Weg zu einem erfüllten und authentischen Leben.

Dank eines ausführlichen Selbsttests, welchen die Autorin mit eingepflegt hat, erfährt man auch, welcher People Pleaser Typ in einem steckt. So kann man sehr einfach die eigenen Verhaltensmuster und Gewohnheiten aufdecken und verbessern. Natalie Lue hat dafür ein fundiertes und leicht anwendbares 6-Schritte-Programm entwickelt mit Übungen, Impulsen und einer Portion Spaß.


"Du musst nicht allen gefallen" ist ein kraftvolles und ermutigendes Werk, welches meine Leseempfehlung erhält


"Ich fürchte, nicht gemocht zu werden, Ärger zu bekommen, Gefühle zu verletzen, wie ein »schlechter« oder »selbstsüchtiger« Mensch zu wirken oder zurückgewiesen, verlassen oder ausgeschlossen zu werden, wenn ich Nein sage, Bedürfnisse kommuniziere, Grenzen setze oder ehrlich bin.(ZITAT)



Die britisch-irische Natalie Lue ist Autorin, Speakerin und Künstlerin und begann ihre Schreibkarriere im Jahr 2004. In Folge einer toxischen Beziehung, die sie in ihrem persönlichen Blog verarbeitete, wurde ihr zum ersten Mal bewusst, dass sie Menschen immer zufriedenstellen möchte und dadurch sogar krank wurde. Fortan lernte sie selbst Grenzen zu ziehen, half tausenden Leidensgenoss
innen und gründete 2005 ihren Blog Baggage Reclaim. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, anderen Menschen einen Weg aus dem zwanghaften People-Pleasing zu weisen. Ihre Ratschläge finden sich in der New York Times, der Cosmopolitan und in zahlreichen Podcasts und Shows. Diverse Magazine, unter anderem die Women’s Health, bezeichnen sie als eine der führenden Mental Health Coaches. Auf ihrer Baggage Reclaim Website bietet sie Kurse, Bücher, Ratschläge und einen gleichnamigen Podcast an, der sich großer Beliebtheit erfreut. Natalie Lue lebt in Caterham, Surrey, mit ihrem Mann, zwei Töchtern und einem Cockapoo.

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Der erste Fall für Kriminalkommissarin Lind

Apfelmädchen
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Meine Meinung und Inhalt

"Es ist kurz nach Mitternacht, als Kommissarin Idun Lind den Kopf leicht seitlich neigt und die Tote unter der Decke betrachtet.
Es ist ein befremdlicher Anblick. Die ...

Meine Meinung und Inhalt

"Es ist kurz nach Mitternacht, als Kommissarin Idun Lind den Kopf leicht seitlich neigt und die Tote unter der Decke betrachtet.
Es ist ein befremdlicher Anblick. Die Frau ist apart in Rock und Bluse gekleidet. Das Tuch, das lose um ihren Hals geknotet ist, sieht teuer aus.... Oberhalb des Tuchs setzt die Schlinge an, ein grobes Seil, das der Frau verheerend eng um den Hals liegt. Obwohl sie zierlich ist, schneidet das Seil so tief in die Haut,dass sich darüber eine Hautwulst gebildet hat. Die Haut selbst ist lilafleckig mit schwarzblauen Stellen. Es sieht wahnsinnig schmerzhaft aus. Die Bluse ist bis auf einen Blutspritzer auf der rechten Schulter makellos weiß." (ZITAT)


Ein unglaubliches Verbrechen erschüttert die nordschwedische Stadt Boden: Eine Lehrerin, die keine Feinde zu haben scheint, wird ermordet aufgefunden. Noch dazu hat der Täter ihren Leichnam brutal inszeniert:

Zwei dicke Nägel wurden durch die Hände der Toten getrieben; sie selbst hängt an einem Deckenhaken, als ihr Ehemann sie entdeckt. Kriminalkommissarin Idun Lind muss herausfinden, warum es zu der schrecklichen Tat kam. Zusammen mit ihrem eigenbrötlerischem Partner Calle Brandt taucht Idun tief in eine schockierende Familiengeschichte ein – und bringt sich damit selbst in höchste Lebensgefahr.


Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite. Der erste Fall für Kriminalkommissarin Idun Lind (und Calle Brandt) konnte mit wirklich fesseln und begeistern. Der Schreibstil von Autorin Tina N. Martin ist flüssig und unterhaltsam, die verschiedenen Zeitebenen bieten Abwechslung und zusätzlich Spannung. Ein Thriller ganz nach meinem Geschmack.

Ein Thriller ganz nach meinem Geschmack


Tina N. Martin wurde 1980 geboren und lebt in der Stadt Boden an der schwedischen Grenze zu Finnland. Dort spielt auch ihre Thriller-Reihe über die Kriminalkommissarin Idun Lind, die in »Apfelmädchen« erstmals ermittelt. Tina N. Martins Debütroman schlug in ihrem Heimatland ein wie eine Bombe: Leserinnen wie Kritikerinnen begeisterten sich so sehr für »Apfelmädchen«, dass der Thriller Platz 1 der schwedischen Bestsellerliste erreichte. Wenn Tina N. Martin nicht schreibt, arbeitet die studierte Literaturwissenschaftlerin als Lehrerin an einer Schule in Boden.


Reihe

Apfelmädchen
Gewittermann (erscheint voraussichtlich im Januar 2024)


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Veröffentlicht am 04.07.2023

Einsamkeit

Die einsame Stadt
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Meine Meinung und Inhalt

"Sie sind deutlich zu sehen und bleiben dennoch unerreichbar, und so verursacht dieses ganz alltägliche urbane Phänomen, das sich jeden Abend in jeder Stadt der Welt erleben ...

Meine Meinung und Inhalt

"Sie sind deutlich zu sehen und bleiben dennoch unerreichbar, und so verursacht dieses ganz alltägliche urbane Phänomen, das sich jeden Abend in jeder Stadt der Welt erleben lässt, selbst den geselligsten unter den Menschen einen Schauder der Einsamkeit, jener unguten Mischung aus Vereinzelung und Ausgesetztheit. Einsam sein kann man überall, doch die Art von Einsamkeit, die dem Leben in der Stadt entspringt, inmitten von Millionen, ist eine Sache für sich. Man sollte meinen, dieser Zustand stehe in eklatantem Widerspruch zum urbanen Leben, zur massenhaften Präsenz anderer Menschen, und dennoch reicht bloße körperliche Nähe nicht aus, um diese Empfindung innerer Isoliertheit zu vertreiben. Es ist durchaus — und problemlos — möglich, sich elend und verlassen zu fühlen, während man mit anderen auf engstem Raum zusammenlebt." (ZITAT)


Mit Mitte dreißig zieht Olivia Laing nach New York City, weil dort der Mann lebt, den sie liebt. Kaum ist sie angekommen, geht die Beziehung in die Brüche, und sie sitzt allein in ihrem kleinen Apartment – so einsam wie noch nie in ihrem Leben. Um sie herum feiern die Leute ausgelassen, hören Jazz und amüsieren sich. Doch bald entdeckt sie, dass sie mit ihrer Einsamkeit nicht allein ist. Vielen Kunstschaffenden vor ihr ist es in New York genauso ergangen. Hätte Edward Hopper sonst sein bekanntestes Bild malen können, die »Nachtschwärmer«? Jene drei Menschen, die allein am Tresen einer Bar hocken? Mitreißend erzählt Olivia Laing die Lebensgeschichten großer Künstler*innen in New York und zugleich von sich und einem Gefühl, das wir alle kennen.

"Was bedeutet es, einsam zu sein? Wie leben wir ohne die intime Beziehung zu einem anderen Menschen? Wie nehmen wir mit anderen Kontakt auf, insbesondere wenn uns das Sprechen schwerfällt? Ist Sex ein Mittel gegen Einsamkeit, und wenn ja, was passiert, wenn unser Körper oder unsere Sexualität als abweichend oder beschädigt wahrgenommen wird, wenn wir krank oder nicht mit Schönheit gesegnet sind?" (ZITAT)


Laing konnte mich mit ihrer Geschichte, ihren Fragen, ihren Emotionen und Gefühlen absolut in den Bann ziehen. Ich habe das Buch mit dem wunderschönen verträumten Cover, sehr gerne gelesen. Es hat mich zum Nachdenken anregen können. Das Gefühl der Einsamkeit erlebt sicher jeder einmal (oder öfters) - vermutlich in unterschiedlicher Intension und unterschiedlicher Dauer, dennoch ist es etwas, was jeder nachempfinden kann - vor allem auch, wenn man einen Neuanfang wagt. Die Autorin legt viel Feingefühl in ihre Geschichte, was mir ausgesprochen gut gefällt. Ein wichtiger Punkt fällt auch in den Fokus, welchen sich jeder bewusst machen sollte - >

Einsamkeit muss nicht Alleinsein bedeuten. Es ist viel mehr, so schreibt Laing auch, der Mangel an Nähe und Intimität.


Olivia Laing, geboren 1977, ist »eine meisterhafte Biografin, Memoirschreiberin und Essayistin« (Helen MacDonald). Sie studierte Englische Literatur an der Universität von Sussex, brach ihr Studium ab, um auf einem Baum in der Wildnis zu leben und ein Diplom in Pflanzenheilkunde zu erwerben, bevor sie sich dem Journalismus zuwandte. Ihre Bücher sind in fünfzehn Sprachen übersetzt. 2018 erhielt sie den renommierten Windham Campbell-Preis.


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