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Veröffentlicht am 19.06.2018

Auch Zeitreisen haben Regeln

Zurück auf Gestern
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Inhalt:
Claire bekommt an ihrem 15. Geburtstag einen kugelförmigen Anhänger, den ihre verstorbene Großmutter ihr vererbt hat. Als sie die Kugel gemeinsam mit ihrer besten Freundin Luisa berührt, teilt ...

Inhalt:
Claire bekommt an ihrem 15. Geburtstag einen kugelförmigen Anhänger, den ihre verstorbene Großmutter ihr vererbt hat. Als sie die Kugel gemeinsam mit ihrer besten Freundin Luisa berührt, teilt sie sich in zwei Hälften und die Mädchen stellen fest, dass er schon immer aus zwei Teilen bestand. Jedes Teil eine eigenständige Uhr. Nach einer missglückten Schulfeier, bei der sich beide blamieren und dem Wunsch, den Abend noch einmal neu starten zu können geschieht das unmögliche: die Anhänger verbinden sich und die Mädchen reisen tatsächlich in der Zeit zurück.
Im ihrem Geheimnis im Schlepptau versuchen beide den Schulalltag, die erste Liebe und vor allem Mathe zu meistern. Doch schon bald stellen Lulu und Claire fest, dass durch die besondere Kraft des Anhängers nicht nur ihre Freundschaft in Gefahr ist. Jemand hat es auf die Macht abgesehen und ist bereit alles zu tun, um sie zu bekommen.

Meinung:
Das Buch ist ganz toll geschrieben. Man wird in die Geschichte gezogen und direkt mitgerissen. Die Sprache ist leicht verständlich und die Kapitel relativ kurz. Ich denke das ist auch Zielgruppenorientiert so gewollt.
Trotzdem würde ich das Buch nicht nur als Jugendbuch einordnen, denn auch Erwachsene können ihren Spaß an dem Buch haben.
Die Charaktere sind toll beschrieben, tiefgründig und liebenswert. Auch wenn die Geschichte mit ein/zwei Klischees behaftet ist, verliert sie ihren Zauber nicht. Das Zeitsprungthema wird auch nicht komplett breit getreten, sondern nimmt nur eine Nebenrolle ein, neben Freundschaft, Liebe und alltäglichen Problemen. Mir gefällt das gut und so sehe ich den Roman auch nur zweitrangig als Fantasy/Mystery.

Fazit:
Man möchte wieder 15 sein, sich seine beste Freundin schnappen und einfach nur gemeinsam quatschen, lachen und träumen. Ein wundervolles Buch über Freundschaft und Zusammenhalt mit einem Hauch Romantik und einer Prise Magie.

Veröffentlicht am 14.06.2018

Eintagsfliege oder Albatros

Wie man die Zeit anhält
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Inhalt:
Tom Hazard lebt mal hier und mal dort, arbeitet mal dies und mal das. Er ist über 400 Jahre alt, denn er altert sehr viel langsamer als normale Menschen. Im Jahre 1581 geboren sucht er heute nur ...

Inhalt:
Tom Hazard lebt mal hier und mal dort, arbeitet mal dies und mal das. Er ist über 400 Jahre alt, denn er altert sehr viel langsamer als normale Menschen. Im Jahre 1581 geboren sucht er heute nur noch eins: seine Tochter Marion. Dafür lebt er!
Die Gesellschaft der Albatrosse, alles Menschen mit der gleichen „Schwierigkeit“ wie er, schützt ihn und seine wahre Identität vor der Entdeckung durch die normalen Menschen. Dafür muss er alle 8 Jahre seinen Namen, Wohnsitz und Beruf wechseln und manchmal einen speziellen Auftrag übernehmen.
Doch was ist die Wahrheit? Wie ehrlich ist Hendrich, der Chef der Albas, zu Tom?
In seinem „aktuellen Leben“, als Tom der Geschichtslehrer in London, beginnt er hinter die Fassade der Gesellschaft zu blicken und sich zu fragen, was im Leben wirklich wichtig ist.

Meinung:
Bei diesem Buch handelt es sich um einen leisen, melancholischen Roman über einen Mann, der den Sinn seines Lebens sucht. Er ist spannend, durch die Zeitsprünge der einzelnen Kapitel und durch das Leben, welches Tom bisher gelebt hat. Wer einen Actionreichen Roman sucht, wird hier nicht glücklich. Die Spannung kommt allein durch den tollen Schreibstil, die verschiedenen Zeiten und vor allem durch die Gegenwart von Tom.
Man kann das Buch sehr gut lesen. Es ist flüssig und locker geschrieben und obwohl es manchmal auch im 16. Jahrhundert spielt, erzählt Tom seine Geschichte im Hier und Jetzt und deshalb auch in moderner Sprache. Die Tiefgründigkeit und Melancholie, die in diesem Buch sehr deutlich herauskommt, sind beeindruckend dargestellt. Ein wahres Meisterwerg von Matt Haig.

Fazit:
Diesen Roman würde ich immer wieder empfehlen. Er ist ruhig, ehrlich und trotzdem spannend. Das Zeitreisethema ist großartig eingebunden und steht trotzdem nicht im Vordergrund.
Schöne Lesestunden, die auch nach dem Ende des Buches noch zum Nachdenken anregen.

Veröffentlicht am 11.06.2018

unerwartetes Ende

Der Kreidemann
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Inhalt:
Damals: Im Alter von 12 Jahren lernt Eddie den Kreidemann kennen, den Mann, der ihm die Sache mit den Kreidezeichen erklärt. Zeichen, die nur Eddie und seine Freunde kennen und mit denen sie sich ...

Inhalt:
Damals: Im Alter von 12 Jahren lernt Eddie den Kreidemann kennen, den Mann, der ihm die Sache mit den Kreidezeichen erklärt. Zeichen, die nur Eddie und seine Freunde kennen und mit denen sie sich geheime Nachrichten zukommen lassen können. Doch eines Tages führen diese Zeichen die Freunde zu der Leiche eines Mädchens, dass zerstückelt im Wald zurück gelassen wurde.
Heute: Eddie ist inzwischen Lehrer und hat seinen Heimatort nie verlassen. Als er eines Tages einen Brief bekommt, der nichts weiter enthält, als ein Stück Kreide und ein Strichmännchen, begreift er, dass seine Vergangenheit ihn eingeholt hat. Wurde damals der Falsche für den Mörder gehalten? Ist der Richtige noch da draußen? Als plötzlich eine weitere Leiche auftaucht, begreift Eddie, dass das Spiel noch nicht vorbei ist.

Meinung:
Der Schreibstil ist locker und flüssig geschrieben. Durch die moderne und einfache Sprache kann man es schnell und unkompliziert lesen.
Der Spannungsaufbau erfolgt bereits im Prolog. Die bildhafte Darstellung des toten Mädchens ohne jedoch die andere Person zu beschreiben, macht den Anfang sehr spannend. Man möchte gleich wissen, wer die Tote ist und wer der Mörder ist.
Die Spannung hält sich gut, weil die Kapitel abwechselnd in der Gegenwart und in der Vergangenheit spielen. Man bekommt so auch einen guten Einblick in die Charaktere, was die ganze Geschichte lebendiger wirken lässt.
Man weiß bis zum Schluss wirklich nicht, was damals passiert ist und selbst als alles aufgeklärt wurde war ich beim letzten Kapitel absolut überrascht. Damit hätte ich nie gerechnet.

Fazit:
Ein Buch, das einen tief ins Geschehen eintauchen lässt, viel über die Figuren preisgibt und alles genau erklärt. Leider wirkt es deswegen hin und wieder etwas langatmig. Trotzdem konnte mich das Ende wieder absolut überzeugen.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Wo ist Billy?

Sommernachtstod
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Inhalt:
Die Therapeutin Vera hatte es bisher nicht leicht. Im Jahr 1983,als sie ein kleines Mädchen war, verschwand ihr jüngerer Bruder Billy spurlos aus dem Garten. Ihre Mutter verfiel in eine tiefe Depression ...

Inhalt:
Die Therapeutin Vera hatte es bisher nicht leicht. Im Jahr 1983,als sie ein kleines Mädchen war, verschwand ihr jüngerer Bruder Billy spurlos aus dem Garten. Ihre Mutter verfiel in eine tiefe Depression und sie blieb mit ihrem Vater und ihrem großen Bruder Mattias zurück.
Heute ist sie erwachsen und weit von Zuhause weg gezogen, arbeitet als Therapeutin bei einer Verlustbewältigungstherapie und hat selbst psychische Probleme.
Als ihr neuer Patient Isak seine Verlustgeschichte erzählt, erinnert sie die Erzählung bis auf kleinste Detail an das Verschwinden des 5 jährigen Billy, vor so vielen Jahren.
Jetzt kann Vera den Verlust nicht mehr verdrängen. Sie fährt nach Hause zu ihrem Vater und Mattias und beginnt ungemütliche Fragen zu stellen. Doch wieso scheint niemand ihre Fragen beantworten zu wollen? Wer beginnt ihr Steine in den Weg zu legen und sie subtil zu bedrohen? Und wer ist Isak eigentlich wirklich? Kann sie ihm vertrauen?

Meinung:
Das Buch beginnt schon sehr spannend mit dem Verschwinden des Jungen. Die Kapitel sind unterteilt in Vergangenheit und Gegenwart. So bekommt man einen sehr guten Einblick in die Ermittlungen um das Verschwinden, welches später als Mordermittlungen weitergeführt wird. Außerdem lernt man in den Gegenwartskapiteln Vera besser kennen. Sie hat es nicht leicht, durch ihre psychischen Probleme ist sie im Job nur noch „auf Bewährung“ und auch privat läuft es nicht gut. Trotzdem versucht sie ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen und ihre Probleme zu lösen. Erst als Isak auftaucht wird ihr Leben wieder komplett aus der Bahn geworfen. Sie kann nur noch an Billy denken und was ihm wiederfahren ist. Als sie Ungereimtheiten bemerkt und sich immer mehr verfolgt fühlt fängt sie an Fragen zu stellen, die die Menschen aus ihrer Heimat ihr nicht beantworten wollen.
Der Schreibstil ist locker gehalten und man kann das Buch sehr flüssig lesen. Durch die spannende Darstellung und die Kapitelunterteilung kann man das Buch schnell „weglesen“. Seite um Seite fliegt dahin und man kann nicht aufhören. Auch wenn das Buch komplett ohne blutige Details auskommt, mindert es nicht die Spannung. Durch das subtile Grauen dieses Verbrechens, hat man immer ein angespanntes Gefühl im Hinterkopf und das ist es, was einem zum Weiterlesen drängt.
Mir selbst hat das Buch sehr gut gefallen, so dass ich es in zwei Tagen ausgelesen hatte. Doch auch danach blieb es mir im Kopf und sowas macht ein gutes Buch aus.

Fazit:
Dieser Krimi ist wirklich empfehlenswert. Wer sich auch gerne mal auf eine falsche Fährte schicken lässt und selbst über die Vergangenheit rätseln möchte, der ist hier genau richtig.
Gewohnt großartiger Roman von Anders de la Motte.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Was ist Wahrheit?

Wahrheit gegen Wahrheit
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Inhalt:
Die vierfache Mutter Vivian Miller arbeitet für die CIA als Spionageabwehr-Analystin in der Abteilung Russland. Ihr liebevoller Ehemann Matt arbeitet oft von zuhause aus, um sich zusätzlich um ...

Inhalt:
Die vierfache Mutter Vivian Miller arbeitet für die CIA als Spionageabwehr-Analystin in der Abteilung Russland. Ihr liebevoller Ehemann Matt arbeitet oft von zuhause aus, um sich zusätzlich um die Kinder zu kümmern. Ihr Leben läuft perfekt, bis zu diesem Tag im Büro, an dem erstmals Vivians Algorithmus ausprobiert wird, der ein Netzwerk russischer Spione in den USA enttarnen soll. Der Algorithmus funktioniert und Viv findet einen Ordner mit fünf Bildern von russischen Schläfern in den USA. Plötzlich steht ihr Leben Kopf. Das dritte Bild zeigt Matt, der Mann, der sich hingebungsvoll um die Kinder kümmert, mit dem sie seit 10 Jahren verheiratet ist, den sie über alles liebt.
Eigentlich müsste sie ihn gleich den Behörden melden, doch in Gedanken an ihre Familie tut sie es nicht. Sie sucht das Gespräch mit ihm und versucht die Situation zu meistern, ohne Matt zu verraten. Doch ihre Bemühungen treten eine ganze Reihe von Entwicklungen los, die am Ende nicht nur sie und Matt in Lebensgefahr bringen, sondern auch ihre Kinder.

Charaktere:
Vivian Miller ist in ihrem Job sehr erfolgreich. Man lernt sie als starke und emanzipierte Frau kennen. Doch je mehr man in den Rückblenden von ihrer Vergangenheit erfährt, desto mehr hat man das Gefühl, sie hat sich bei allen wichtigen Entscheidungen von Matt drängen lassen. Bei allen Kindern wollte sie nach der Geburt zuhause bleiben und für sie da sein, doch Matt drängte sie immer zurück in den Job. Man versteht im Nachhinein natürlich wieso er das tat.
Erst im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich allerdings enorm weiter. Sie hört auf die Augen zu verschließen, sie steht für sich und ihre Kinder ein und sie kämpft. Dieses Potential habe ich von Anfang an bei ihr gesehen und es hat mich sehr gefreut, dass sie es ausgeschöpft hat.
Matt dagegen wirkt anfangs sehr liebevoll und kümmert sich aufopfernd um die Kinder und den Haushalt. Damit Viv ihren Job weiter machen kann, den sie liebt, arbeitet er von zuhause aus. Erst mit der Zeit merkt man, dass er das nicht aus selbstlosen Gründen getan hat, sondern mit Hintergedanken. Bis zum Schluss weiß man nicht, was man von Matt halten soll. Liebt er Viv und seine Familie? Steht er Loyal zu Juri und den russischen Spionen? Was ist Lüge und was ist Wahrheit?

Meinung:
Das Buch war wirklich interessant zu lesen. Die Einblicke in die Spionageabwehr waren spannend. Durch den lockeren Schreibstil ließ sich das Buch schnell und flüssig lesen. Die Kapitel waren in Gegenwart und Vergangenheit unterteilt, was mir sehr gut gefallen hat. Man bekommt dadurch einen sehr viel tieferen Einblick in die Personen und kann sie besser verstehen. Vivian habe ich gleich sehr gemocht. Sie war eine starke Frau und Mutter, auch wenn man später erfahren hat, dass der Weg dahin nicht immer leicht war. Ihre Entwicklung hat mir am besten gefallen. Am Anfang konnte ich auch Matt gut leiden, aber im Laufe der Geschichte wurde er für mich immer undurchsichtiger und ich wusste einfach nicht mehr ob er Freund oder Feind war. Das war natürlich der geschickten Irreführungen und falschen Fährten der Autorin geschuldet. Das Ende hat mich gefreut und auch sehr zufrieden gemacht. So habe ich mir das gewünscht. Allerdings hat mich das allerletzte Kapitel etwas stutzig zurückgelassen. Kommt da noch eine Fortsetzung? Für mich absolut Möglich und sogar wünschenswert.

Fazit:
Ein gut durchdachter Thriller mit tiefgründigen und sympathischen Protagonisten. Das Buch ist ein grandioses Debüt für die Autorin, die selbst mehrere Jahre als Analystin für die CIA gearbeitet hat.
Ich kann das Buch nur weiterempfehlen. Wer gerne spannende Thriller mit jeder Menge Wirrungen liest, bei dem man am Ende nicht mehr weiß, was Wahrheit und was Lüge ist, der ist mit diesem Buch bestens Beraten. Großartig!