Interessanter Ansatz in lauwarmer Story
Forever YouFür Nick ist es seit eh und je klar: Lizzie, die kleine Schwester seines besten Freundes, ist die Liebe seines Lebens und genau das will er ihr an ihrem 18. Geburtstag gestehen. Doch just am Tag ihrer ...
Für Nick ist es seit eh und je klar: Lizzie, die kleine Schwester seines besten Freundes, ist die Liebe seines Lebens und genau das will er ihr an ihrem 18. Geburtstag gestehen. Doch just am Tag ihrer Volljährigkeit verkündet Lizzie stolz, dass ihr großer Traum von einer Modelkarriere wahr werden könnte, denn sie hat einen Vertrag in der Tasche, der sie in die USA führt. Die Jahre ziehen ins Land und Lizzie muss einige Schicksalsschläge wegstecken, bei denen Nick als ihr bester Freund ihr tröstend und helfend zur Seite steht. Bis zu dem Tag, an dem Lizzies Leben durch einen Skandal tief erschüttert wird und ihre gesamte Karriere gefährdet ist. Und wieder ist Nick sofort für sie da und schützt sie vor der Außenwelt.
Soweit so gut – bis dahin eine sehr gefühlvolle Lovestory mit sympathischen Protagonisten, eine vielversprechende Geschichte, bei der von Anfang an klar ist, wohin die Reise geht. Der Weg dahin ist allerdings sehr holprig und kurvenreich. Es gibt reichlich interessante Wendungen, die aber zum Teil sehr langatmig daherkommen. Obwohl Nick ein netter Kerl ist, kann er durch sein Verhalten nicht wirklich überzeugen. Öffentlich ist er ein erfolgreicher, klar strukturierter Zahlenmensch, privat ist er ein emotionales Häufchen Elend ohne Selbstbewusstsein. Bei Lizzie ist es nicht besser: Nach außen das erfolgreiche und strahlende Model, an sich aber eine komplett unfertige Person, die nicht weiß, was sie will und sich selbst gar nicht zu helfen weiß. Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin zum einen Nick einen starken Charakter verpasst hat, ihn in Bezug auf seine Gefühle aber überhaupt nicht so handeln lässt. Und bei Lizzie hat sie wohl völlig vergessen hat, dass diese nach all den Jahren auch endlich mal erwachsen sein sollte.
Dazu kommt dann im Mittelteil das gebetsmühlenartig vorgetragene „sie/er liebt mich – ich sag´s ihr/ihm aber nicht, weil …“ was einfach zu oft wiederholt wird und letztlich ziemlich meine Geduld und Nerven strapaziert hat.
Fazit:
Es fällt mir schwer, eine gerechte Rezension zu schreiben. Vor allem weil das Buch an sich auf einer guten Idee mit viel Potential basiert, flüssig geschrieben und angenehm zu lesen ist - und weil Nick und Lizzie keine schlechten Typen sind. Insgesamt fand ich es aber auch relativ nichtssagend, die Charaktere sind nicht vollständig ausgearbeitet (vor allem der von Lizzie) und weil der Mittelteil zu lauwarm daherkommt. Das ständige "er/sie will mich ja doch nur als Freund“ wurde zu einer zermürbenden Dauerschleife. Das Ende hat mich dann wieder etwas versöhnt, da es hier nochmal sehr emotional wurde und die beiden auch endlich mal in die Pötte kamen. Obwohl ich zwischendurch wirklich gerne mal eine leseleichte Liebesstory mag, hat mich diese hier nicht vollkommen überzeugen können. Schade.