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Veröffentlicht am 02.02.2019

das erste Buch der Autorin, das mich nicht wirklich einfangen konnte

Vanitas - Schwarz wie Erde
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Ein Leben in Angst, im Geheimen, bestimmt von Paranoia und Entbehrungen. Obwohl Caro sogar mit polizeilicher Hilfe ihren eigenen Tod vorgetäuscht hat, lassen die Schatten der Vergangenheit sie einfach ...

Ein Leben in Angst, im Geheimen, bestimmt von Paranoia und Entbehrungen. Obwohl Caro sogar mit polizeilicher Hilfe ihren eigenen Tod vorgetäuscht hat, lassen die Schatten der Vergangenheit sie einfach nicht los.

Und als wäre die Angst noch nicht groß genug, wird sie auch noch zu einem weiteren Einsatz gezwungen, da ihr sonst die Unterstützung der Polizei entzogen werden würde. Sie muss raus aus dem Schatten, zurück ins Leben. Und das möglichst, ohne aufzufliegen, denn das wäre ihr sicherer, qualvoller Tod.

Ich habe schon einige Bücher von Ursula Poznanski gelesen, insofern kannte ich ihren Stil bereits. Auch in Vanitas kommt man diesbezüglich als Leser wieder voll auf seine Kosten. Sie hat einfach einen angenehmen Schreibstil, der flüssig zu lesen ist und so Seite für Seite am Leser vorbeifliegen lässt.

Leider muss ich dieses Mal jedoch sagen, dass mir die Idee für dieses Buch zwar gut gefallen hat, aber die Umsetzung nicht so ganz meins war.

Wir erleben die Geschichte aus Carolins Sicht, was uns zwar eine gute Nähe zu ihr ermöglicht und sie uns in Denkweisen und Entscheidungen näherbringt – das finde ich immer angenehm. Leider hat sie jedoch im Verlauf des Geschehens immer wieder Dinge getan, dich ich mit ihrem Background schon beinahe dümmlich empfand. Also wenn ich mich vor gefährlichen Menschen verstecken müsste, würde ich z.B. nicht auf eine große Gala der High Society gehen, wo Kameras an jeder Ecke lauern. Zu allem Überfluss war dies weder ihr größter noch ihr einziger Fehler. Und Gott bewahre, natürlich könnte man jetzt sagen, dass jeder mal unbedacht handelt, aber sie leidet wirklich unter einer ziemlich ausgeprägten Paranoia, dazu haben mir diese Fehler dann einfach nicht gepasst.

Das führt mich jedoch auch schon zum nächsten Punkt, der mir nicht so gut gefallen hat. Als Leser erfährt man von Anfang an recht wenig zu Caros Vorgeschichte, eben nur DASS da etwas war. Natürlich bekommen wir nach und nach mehr Infos, aber nach einer gewissen Anzahl an Malen, haben mich diese vagen Andeutungen dann weder weiter neugierig gemacht noch Spannung aufgebaut wie zu Beginn, sondern -SORRY- eher genervt. Ich möchte dann ein paar Infos haben und nicht zigmal dieselbe Andeutung lesen.

Es tut mir leid, aber das hat es für mich zu einer etwas trägen Angelegenheit werden lassen, zumal es für meinen Geschmack auch relativ lange dauert, bis generell etwas geschieht. Für mein Empfinden und das von der Autorin durch vorangegangene Bücher Erwartete, haben sich Dinge einfach zu langsam entwickelt und auch häufiger wiederholt. Und das was dann ab und an passiert ist, kam mir stellenweise irgendwie konstruiert und aufgesetzt vor.

Alles in allem war „Vanitas“ leider nicht meins, obwohl ich wirklich ein Fan der Autorin bin. Daran ändert sich natürlich so schnell nichts, ich bin nach wie vor auf ihre nächsten Werke gespannt. Und auch Band 2 der Reihe werde ich eine Chance geben. Vielleicht war´s ja einfach ein „Hängerchen“, oder meine Erwartungen zu hoch…

Veröffentlicht am 31.01.2019

Direkt, brutal, ein gelungener Einstieg

Tannenstein
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Ein Ex-Cop und -Häftling, der gerne mal etwas abgegriffen hat und eine prinzipientreue Polizistin sind wohl die schlechteste Kombi um einen Fall zu lösen, oder?
Vor allem, wenn es bei einem der beiden ...

Ein Ex-Cop und -Häftling, der gerne mal etwas abgegriffen hat und eine prinzipientreue Polizistin sind wohl die schlechteste Kombi um einen Fall zu lösen, oder?
Vor allem, wenn es bei einem der beiden um Rache und beim anderen um die gerechte Strafe im juristischen Sinne geht, oder?
Blöd nur, wenn man letzten Endes eigentlich gar keine andere Wahl hat, weil man sich von jetzt auf gleich in eine Situation gebracht hat, in der es eigentlich nur noch ums blanke Überleben geht.

Obwohl Linus Geschke ja mittlerweile kein Neuling mehr auf dem Autorenmarkt ist, war "Tannenstein" mein erstes Buch von ihm. Wo bietet es sich mehr an einzusteigen, als bei einer neuen Reihe ;)

Vom Schreibstil her habe ich absolut nichts zu mäkeln. Geschke erzählt die Geschichte in kurzen Kapiteln mit einem angenehmen Schreibstil, bei denen immer wieder die Perspektive wechselt. Das wäre an sich schon spannend, aber er schafft es das Ganze noch zu toppen. Jetzt fragt ihr euch sicher, wie er das macht, oder?
Für mich hing das zum einen damit zusammen, dass wir nicht nur die Sicht von Born oder Norah erleben dürfen, sondern auch aus ein paar der doch etwas böseren Buben sowie ganz anderen Charakteren. Ich muss zugeben, dass ich eine Zeit lang nicht so recht wusste, wer für den weiteren Verlauf noch wichtig werden würde, oder wer sowieso stirbt, aber das bekommt man dann doch recht schnell heraus.
Zum anderen ist euch sicher aufgefallen, dass ich -was die Handlung betrifft- nicht wirklich ins Detail gegangen bin, oder? Das liegt daran, dass der Autor unheimlich viel Augenmerk darauf gelegt hat, beide Seiten -"gut" und "böse"- sowohl mit Leben zu füllen, als auch die Grenzen zwischen Schwarz und Weiß komplett verschmelzen zu lassen. Plötzlich hat man Mitleid mit einem der Kriminellen, oder ein vermeintlich korrekter Charakter geht einem ziemlich auf den Keks. Man sieht sich des Öfteren vor einem doch eher moralischen Dilemma, zumal es doch viel um das Thema Selbstjustiz geht. Was ist richtig, was ist falsch, wie weit würde man selbst gehen und vor allem, durch welchen Auslöser würde man sich eventuell doch über seine eigenen ethischen Grenzen hinwegsetzen?? Fragen über Fragen denen man sich als Leser immer mal wieder stellen muss und die dieses Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht haben. Das ließ mich sehr gerne darüber hinwegsehen, dass ein paar Kleinigkeiten oder eher gesagt Entscheidungen der Protas nicht zu 100% nachvollziehbar waren - also zumindest für mich nicht. Aber das Gesamtkonstrukt, die Spannung und das Kopfkino konnten das allemal wieder wett machen.
Was man jedoch dazu sagen muss, ist, dass es sich bei "Tannenstein" thematisch einfach um Auftragskiller, Zwangsprostitution, Korruption, etc. geht, dementsprechend direkt und stellenweise brutal ist das Buch auch szenenweise. Ich meine, ICH fands toll, für mich wäre ein zärtlicher Mörder in dem Kontext nicht infrage gekommen. Jedoch sollte man nunmal auch nicht pingelig sein, wenn einem -bildlich gesprochen- beim Lesen mal etwas Hirnmasse um die Ohren fliegt ;)

Für mich war "Tannenstein" jedenfalls ein gelungener Einstieg und ich freue mich schon jetzt auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 28.01.2019

ein stimmiges und gelungenes Finale

Pheromon 3: Sie jagen dich
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Es ist soweit. Ein letztes Mal dürfen wir die Hunter Jake, Skagen, Caleb, Hannah und Madison auf ihrem scheinbar aussichtslosen Kampf gegen die drohende Alieninvasion begleiten. Und wer nun dachte, Band ...

Es ist soweit. Ein letztes Mal dürfen wir die Hunter Jake, Skagen, Caleb, Hannah und Madison auf ihrem scheinbar aussichtslosen Kampf gegen die drohende Alieninvasion begleiten. Und wer nun dachte, Band 1 und 2 wären bereits spannend gewesen, der sollte sich unbedingt dieses Finale zu Gemüte führen ;)

Natürlich beginnt das Abenteuer auf der Flucht, jedoch ist das leider nach wie vor nicht das einzige Problem der Teenager. Die fünf könnten wohl nicht unterschiedlicher sein, was nach wie vor für viel Unmut und Meinungsverschiedenheiten sorgt. Klar fragt man sich da manchmal, ob es keine größeren Probleme gibt, aber hey! Wenn ich morgen erfahren würde, dass ich nicht zu 100% menschlich wäre und für die Rettung der Menschheit zuständig, wäre ich vermutlich auch knatschig! Ich finde diese "Teamsache" wirklich stimmig und mir hat es auch viel Spaß gemacht, zu beobachten, wie sich diese Dynamik im Laufe des Buchs entwickelt.

Sehr gelungen finde ich nach wie vor die Science-Fiction-Komponente. Das Springen in der Zeit, das Grübeln über Zeitparadoxe (ich liebe die Kapitelüberschrift "Das wurde vor langer Zeit in der Zukunft entschieden", aber auch die Aliens selbst, ihre Vorgehensweise und ihre gesamtes Wesen fand ich perfekt durchdacht und inszeniert. Auch weil die Geschichte einfach mit jeder gelesenen Seite runder und runder wird. Ich muss zugeben, dass ich vor dem Lesen bestimmte Dinge vorhergesehen habe, die aber überraschenderweise weitestgehend nicht eingetreten sind. Überraschende Wendungen, viel Action, Tod und Zerstörung begegnen dem Leser, um dann in ein doch anderes Ende zu münden, als erwartet! Ich bin einfach hin und weg. Und ja, ich werde diese Reihe definitiv vermissen! Alleine schon deswegen werde ich von beiden Autoren noch bestimmt das ein oder andere Buch lesen ;)

Für mich ein absolut stimmiges und gelungenes Finale, das mich durchgehend fesseln und überraschen konnte. Alleine schon die bedrohliche und düstere Atmosphäre haben "Sie jagen Dich" für mich zu einem klaren Highlight werden lassen.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Schwächer als sein Vorgänger

EXIT® - Das Buch: Logbuch 1907
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Schon im letzten Jahr hatten Verena von Books and Cats, unsere besseren Hälften und ich das Vergnügen, Exit – Tagebuch 29 testen zu dürfen. Da wir das damals als doch recht gelungenen Tag bezeichnet hatten, ...

Schon im letzten Jahr hatten Verena von Books and Cats, unsere besseren Hälften und ich das Vergnügen, Exit – Tagebuch 29 testen zu dürfen. Da wir das damals als doch recht gelungenen Tag bezeichnet hatten, dachten wir uns, dass dies wiederholungsträchtig sei, und so bestellten wir uns direkt Exit 1907 beim großen „A“ vor. Ab und an kann man ja schon mal die grauen Zellen etwas anstrengen, oder?

Zwischen den Jahren war es dann soweit und wir haben uns in bekannter Runde zusammengesetzt, um wieder den Hirnschmalz zum Glühen zu bringen, gemütlich zu schlemmen, zu klönen und Spaß zu haben.

Die Frage ist, ob das mit 1907 tatsächlich möglich ist. Und die muss ich leider mit einem klaren „JEIN“ beantworten.

Hatte ich beim Tagebuch 29 noch den mangelnden roten Faden kritisiert, kamen wir diesbezüglich dieses Mal voll auf unsere Kosten. Hinterlegt mit von der Hauptperson auf ihrer Reise erlebten Gedanken, Ängsten und Erlebnissen, verbinden sich die Rätsel immer mit einem kleinen Teil der Geschichte. Diese haben wir, zumindest zu Beginn, noch im Wechsel vorgelesen, irgendwann wurde das leider zu viel. Hätten wir das weitergeführt, wären wir vermutlich heute noch nicht fertig

Was mir jedoch so gar nicht gefallen hat, war leider ein Großteil der Rätsel selbst. Stellenweise schwanken diese natürlich in der Schwierigkeitsstufe sowie im Schwerpunkt der zugrunde liegenden Logik. Das gefällt mir eigentlich, da es bei mehreren Personen so besonders witzig ist zu beobachten, welche Ansätze verfolgt werden. Aber leider war es bei diesem Buch für meinen Geschmack jedoch ein relativ großer Anteil an Rätseln, bei denen man weder mit Logik noch mit Wissen auf die Lösung kam. Manchmal haben wir so extrem im Dunkeln getappt, dass es nach einiger Zeit eigentlich gar keinen echten Spaß mehr gemacht hat. Zwar kamen immer mal wieder auch schöne Rätsel, aber dieses immer häufigere pure Raten hat dann jedoch die Luft schnell entweichen lassen – ich kann es leider nicht anders formulieren. Auf einige Lösungen sind wir nur gekommen, weil wir uns diese haben anzeigen lassen! Und selbst danach wussten wir manchmal stellenweise nicht so recht, was sich der Autor dabei gedacht hat. Ist ja nicht im Sinne des Erfinders, wenn am Ende so gar keiner drauf kommt, oder?

So muss ich sagen, dass der Tag zwar gelungen, das Essen lecker und die Unterhaltungen toll waren, aber das Frustlevel durch das Knobeln doch recht hoch. Das sind wir von Exit eigentlich anders gewohnt. Weniger abstrakt und abgehoben, mehr Spaß eben!

Aber wir wollen mal nicht so sein, ich werte dieses Exemplar einfach mal aus „Ausrutscher“ und werde gespannt den nächsten Teil abwarten – in der Hoffnung, dass dieser wieder die gewohnte Rätselqualität und den damit einhergehenden Spaß aufweist.

Das geht doch besser :)

Veröffentlicht am 30.12.2018

auch wenn die Story für mich klitzekleine Schwächen hat, bin und bleibe ich einfach ein Fan!

play2live
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Ich weiß, dass die Bücher von Kirsty McKay die Leserschaft zum Teil spalten, was stellenweise an ihrer relativ jungen Art zu schreiben liegt, die sie nur zu gerne mit bissigem und stellenweise auch schwarzem ...

Ich weiß, dass die Bücher von Kirsty McKay die Leserschaft zum Teil spalten, was stellenweise an ihrer relativ jungen Art zu schreiben liegt, die sie nur zu gerne mit bissigem und stellenweise auch schwarzem Humor kombiniert. Das ist in meinen Augen eigentlich generell eine gefährliche Kombination, denn Humor ist und bleibt einfach Geschmackssache und eine extrem subjektive noch dazu!
Dennoch muss ich mich outen. Ich bin vor einigen Jahren durch Zufall auf ihre "Untot"-Reihe gestoßen und war sofort Feuer und Flamme! Ich liebe ihren Humor und ihre Ideen, somit stand es außer Frage, dass dieses Buch auch gelesen werden muss.
Doch auch ohne Vorkenntnisse ihres Stils, hätte mich der Klappentext so oder so überzeugt.

Umso mehr freue ich mich, dass auch diese Geschichte mich komplett fesseln konnte.
Mit viel Charme, bissigem Wortwitz und Ideenreichtum kreiert sie nicht nur ein gelungenes Setting, sondern auch extrem spannende und schlagfertige Charaktere, die mich oftmals zum Lachen brachten.
Natürlich wird jedoch nicht nur die spaßige Seite unterstützt, nein, auch die Spannung und deren Verlauf kann sich wirklich sehen lassen!
Was als Spiel beginnt, ist nicht nur von Anfang an extrem faszinierend und lässt den Leser mitfiebern, sondern steigert sich natürlich noch weiter, als das Ganze bitterer Ernst wird. Eine wirklich geniale Idee die so manch Atemlosigkeit unterstützt ;)

Ich muss zugeben, dass ich mich auch das ein oder andere Mal etwas verrannt habe und so von mancher Wendung ziemlich überrascht wurde! Die Tatsache, dass ich während des Lesens ein Stück weit selbst paranoid würde, war dem unerwarteten Verlauf extrem zuträglich!

Für mich war play2live eine wirklich faszinierende Lektüre, die mich fest in ihren Bann gezogen hat. Wenn der Beginn der "heißen Phase" jedoch etwas früher losgegangen wäre, wäre es NOCH besser gewesen.
Nichtsdestotrotz bin ich nach wie vor in Kirsty's Stil verliebt und werde wohl weiterhin jedes ihrer Bücher verschlingen :)