Sorry, aber "Ten" und ich werden wohl keine Freunde...
ZehnEin grausamer Serienmörder verlangt Torben alles ab, denn ungelöste Fälle sind der Mordkommission natürlich ein Graus. Da hat es sein bester Freund Tom, der zum LKA gewechselt hat, schon besser. Er muss ...
Ein grausamer Serienmörder verlangt Torben alles ab, denn ungelöste Fälle sind der Mordkommission natürlich ein Graus. Da hat es sein bester Freund Tom, der zum LKA gewechselt hat, schon besser. Er muss sich nicht mehr damit belasten, einen Täter ungesühnt davonkommen zu lassen und nie zu wissen, wann er erneut zuschlägt. Oder hat er das vielleicht bereits? Denn das Schlimmste an dem Ganzen ist, dass es scheinbar keinerlei Motiv oder Zusammenhang gibt – nur den Pressemitarbeiter Rolf, der bestens informiert zu sein scheint…
Die Geschichte besteht aus mehreren Erzählsträngen. Unter anderem begleiten wir Rolf, Tom und Torben, aber auch der Killer, der sich „Ten“ nennt (klingt ganz nach einem Plan, oder?) muss sich von uns in die Karten schauen lassen. Wir erleben hautnah, was in ihnen vorgeht – was nicht immer leicht ist, zumal Ten von Tat zu Tat brutaler wird.
Zu Beginn dachte ich diesbezüglich, dass es recht spannend werden könnte, einen ausgeprägten Blick in die Psyche des Killers zu werfen. Zu verfolgen, wie, wohin und vor allem warum er sich entwickelt, wie er sich entwickelt. Dementsprechend spannend startet das Buch auch. Leider war es das jedoch auch schon für mich, denn im Großen und Ganzen fängt die Story nach ein paar Kapiteln auch schon an, sich zu ziehen. Der Schreibstil selbst ist gut und auch so manche Idee hat mir gefallen, aber irgendwie kommt einfach nichts Neues – die Geschichte dreht sich im Kreis und zieht sich. Daran können dann leider auch die Zeitsprünge nichts mehr ändern, zumal sie für mich auch oftmals nicht so recht Sinn machen wollten. Sprünge in Tens Vergangenheit, um sich dann chronologisch nach Vorne zu arbeiten hätte ich gut gefunden, aber wir springen mehrfach hin und her und das für mich gänzlich ohne entsprechenden Anlass. Oder zumindest konnte ich ihn nicht entdecken.
Dazu kommt, dass die große Spannung eigentlich erst knappe 50 Seiten vor dem Ende wieder einsetzt, den Großteil dazwischen empfand ich persönlich einfach als langwierig und stellenweise doch recht konstruiert. Und leider wusste ich auch fast von Anfang an, wer der Täter ist, das hat es natürlich nicht besser gemacht…
Tut mir leid, alles in allem werden „Zehn“ und ich wohl keine Freunde. Für mich maximal ein Krimi, kein Thriller und eine kürzere, weniger ausschweifende Fassung wäre meiner Meinung nach zielführender gewesen. Dennoch bleiben natürlich die guten Ideen und der angenehme Schreibstil. Wer etwas ruhigeres sucht, wird „Zehn“ vielleicht mehr mögen als ich.