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Veröffentlicht am 10.05.2020

Sorry, aber "Ten" und ich werden wohl keine Freunde...

Zehn
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Ein grausamer Serienmörder verlangt Torben alles ab, denn ungelöste Fälle sind der Mordkommission natürlich ein Graus. Da hat es sein bester Freund Tom, der zum LKA gewechselt hat, schon besser. Er muss ...

Ein grausamer Serienmörder verlangt Torben alles ab, denn ungelöste Fälle sind der Mordkommission natürlich ein Graus. Da hat es sein bester Freund Tom, der zum LKA gewechselt hat, schon besser. Er muss sich nicht mehr damit belasten, einen Täter ungesühnt davonkommen zu lassen und nie zu wissen, wann er erneut zuschlägt. Oder hat er das vielleicht bereits? Denn das Schlimmste an dem Ganzen ist, dass es scheinbar keinerlei Motiv oder Zusammenhang gibt – nur den Pressemitarbeiter Rolf, der bestens informiert zu sein scheint…

Die Geschichte besteht aus mehreren Erzählsträngen. Unter anderem begleiten wir Rolf, Tom und Torben, aber auch der Killer, der sich „Ten“ nennt (klingt ganz nach einem Plan, oder?) muss sich von uns in die Karten schauen lassen. Wir erleben hautnah, was in ihnen vorgeht – was nicht immer leicht ist, zumal Ten von Tat zu Tat brutaler wird.
Zu Beginn dachte ich diesbezüglich, dass es recht spannend werden könnte, einen ausgeprägten Blick in die Psyche des Killers zu werfen. Zu verfolgen, wie, wohin und vor allem warum er sich entwickelt, wie er sich entwickelt. Dementsprechend spannend startet das Buch auch. Leider war es das jedoch auch schon für mich, denn im Großen und Ganzen fängt die Story nach ein paar Kapiteln auch schon an, sich zu ziehen. Der Schreibstil selbst ist gut und auch so manche Idee hat mir gefallen, aber irgendwie kommt einfach nichts Neues – die Geschichte dreht sich im Kreis und zieht sich. Daran können dann leider auch die Zeitsprünge nichts mehr ändern, zumal sie für mich auch oftmals nicht so recht Sinn machen wollten. Sprünge in Tens Vergangenheit, um sich dann chronologisch nach Vorne zu arbeiten hätte ich gut gefunden, aber wir springen mehrfach hin und her und das für mich gänzlich ohne entsprechenden Anlass. Oder zumindest konnte ich ihn nicht entdecken.

Dazu kommt, dass die große Spannung eigentlich erst knappe 50 Seiten vor dem Ende wieder einsetzt, den Großteil dazwischen empfand ich persönlich einfach als langwierig und stellenweise doch recht konstruiert. Und leider wusste ich auch fast von Anfang an, wer der Täter ist, das hat es natürlich nicht besser gemacht…

Tut mir leid, alles in allem werden „Zehn“ und ich wohl keine Freunde. Für mich maximal ein Krimi, kein Thriller und eine kürzere, weniger ausschweifende Fassung wäre meiner Meinung nach zielführender gewesen. Dennoch bleiben natürlich die guten Ideen und der angenehme Schreibstil. Wer etwas ruhigeres sucht, wird „Zehn“ vielleicht mehr mögen als ich.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.04.2020

Licht und Schatten...

Vengeful - Die Rache ist mein
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Seit ich vor ein paar Monaten in die Welt von Victor, Mitch, Eli und Syd eintauchen durfte, freue ich mich auf diese Fortsetzung. Abgesehen von ein paar kleinen Schwächen hat mir der Einstieg damals sehr ...

Seit ich vor ein paar Monaten in die Welt von Victor, Mitch, Eli und Syd eintauchen durfte, freue ich mich auf diese Fortsetzung. Abgesehen von ein paar kleinen Schwächen hat mir der Einstieg damals sehr gut gefallen – effektiv komme ich aus Band 2 jedoch wieder mit ähnlichen Gefühlen raus.

Wir bekommen noch eine Nebenstory in Form von Marcella, der Ehefrau eines Mafiabosses, präsentiert. Ich denke ihr könnt erkennen, auf was das hinausläuft. Betrogene Ehefrau, EO, Stolz und Rache. – Und dazwischen Victor, der mit ganz neuen Dämonen zu kämpfen hat. Denn irgendwas ist bei seiner Wiederbelebung schiefgelaufen und seitdem stirbt er – ständig.

Aber auch die anderen haben ihr Päckchen zu tragen, jeder auf seine Art. Die Art, in der die Charaktere und ihr Leben beschrieben werden, konnte mich wieder komplett fesseln. Denn diese kleine Oase, bestehend aus Mitch, Syd, Victor und Dol ist einfach Familie, inmitten von Tod, Verfolgung und noch mehr Tod. Die Atmosphäre switcht von komplett dunkel zu liebevoll geborgen, jedoch natürlich mit den bekannten Einschränkungen. Charaktere wie Victor sprühen nunmal nicht über vor Liebesbekundungen, die Lichtblicke und Gesten sind dafür dann umso herzerwärmender. Für meinen Geschmack hat man jedoch viel zu wenig von Mitch (meinem persönlichen Liebling) und Dom gelesen – sie sind ein bisschen im Getümmel untergegangen.

Alles in allem ist die Story in Band 2 für mich auch keine Neuerfindung des Rads, das hat man alles so oder so ähnlich schonmal gesehen. Erschwerend kommt hinzu, dass die richtige Handlung eigentlich erst nach ca. 250 Seiten beginnt. Es ist zwar alles wieder mit einem Countdown aufgebaut, von daher hat mir das spannungstechnisch gut gefallen. Jedoch verlieren wir uns in der ersten Hälfte einfach ein bisschen zu viel in Details und dem Drumherum, um dann, als die Action losgeht noch schnell einen weiteren wichtigen Charakter präsentiert zu bekommen – eine Einführung quasi in einem Nebensatz. Damit hat die Autorin in meinen Augen erneut ein bisschen Potential vergeudet, mir persönlich würde es straffer besser gefallen.
Zumal stilistisch wirklich viel zu holen ist. Es liest sich alles extrem flüssig, die Gedanken der Leute, Personen, von denen man nicht weiß, welche Intention sie verfolgen, bis hin zu den kurzen Kapiteln und den Zeitsprüngen um die einzelnen Hintergründe besser zu verdeutlichen. Wie gesagt, für meinen Geschmack müsste einfach ein bisschen weniger rein und gut wäre das Ding.

Jetzt ist Band 1 natürlich nicht lange her und für mich dementsprechend präsent. Dennoch wurden kleine aber feine Rückblicke eingebaut, ohne dass sie wirklich auffallen. Das ist sehr gelungen und erleichtert das Eintauchen in die Geschichte, aber auch den Mitfieberfaktor. Denn auch dieses Mal weiß man weder, wem man trauen kann, noch welche Allianzen echt sind oder welche nur bis zum ersten Problem halten. Das Ganze mündet dann in ein lautes und actionreiches Finale, das es in sich hat. Und natürlich werden viele Fragen nicht geklärt – es soll ja noch ein bisschen was an Spannung für die Fortsetzung übrig bleiben ;)

Veröffentlicht am 27.04.2020

Interessant und ideenreich - jedoch mit der ein oder anderen Länge

Dornenthron
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Ein Reich, gepeinigt von Dürre und Hunger. Ein König, der nicht wirklich gnädig ist und eine alte Legende von einem schlafenden Kaiserreich. Ein Palast, versteckt unter einer undurchdringbaren Dornenhecke, ...

Ein Reich, gepeinigt von Dürre und Hunger. Ein König, der nicht wirklich gnädig ist und eine alte Legende von einem schlafenden Kaiserreich. Ein Palast, versteckt unter einer undurchdringbaren Dornenhecke, deren Kaiserin nur darauf wartet, durch einen Kuss erweckt zu werden – und damit den Retter zum Kaiser zu machen.

Laut Klappe als „düstere Neuinterpretation von Dornröschen“ bezeichnet, findet man sich als Leser relativ bald auch in Ansätzen anderer Märchen wieder. Ein verirrtes Geschwisterpaar im Wald, ein schauriger Geselle, der auf Erstgeborene aus ist… Das weckt doch die ein oder andere längst vergessene Erinnerung.
Boris Koch verknüpft bekannte Elemente mit überraschenden Wendungen, so dass man vielleicht manchmal weiß, in welche Richtung das Ganze steuert, nur um dann komplett überrascht in eine andere Richtung weitergeschickt zu werden. Abwechslung garantiert.

Nach und nach lernen wir nicht nur Ukalion kennen und erfahren seine Geschichte, seine Motivation und vor allem das Ziel seiner Reise, sondern auch die von einigen anderen Charakteren. Mal mehr, mal weniger sympathisch begleiten sie uns abwechselnd auf der Reise durch das Abenteuer, während der Leser zu Beginn nie so ganz weiß, wer noch relevant für das weitere Geschehen wird und wer nicht. Das sorgt für eine gutes Grundlevel an Spannung, das sich jedoch leider durch die etwas träge Storyline etwas verliert. Man wartet eigentlich immer darauf, dass es jetzt so richtig losgeht, aber effektiv verbringen wir den Großteil des Buches damit, in die Charaktere hineinzuwachsen. Der Autor macht dies zwar interessant und in einem angenehmen und unterhaltsamen Schreibstil, jedoch kann dieser diese Längen leider nicht komplett überdecken.

Letzten Endes sind dann doch alle Personen eingeführt und es gab einen schönen Showdown, der definitiv Lust auf mehr macht. Ich werde auf jeden Fall dranbleiben, allein schon weil ich hoffe, noch ein bisschen was von dem Narr Arlac zu lesen. Gerade so einen Part stelle ich mir beim Schreiben unheimlich schwierig vor, da es beim Leser immer ein schmaler Grat zwischen Narrenhumor und Nervigkeit ist. Aber ich musste an ein paar Stellen so lachen – ich muss einfach wissen, was aus ihm noch werden soll.

Veröffentlicht am 22.04.2020

lässt nachdenklich zurück, hätte man jedoch mehr daraus machen können

Mein Name ist Monster
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„Mein Name ist Monster“ ist die Geschichte einer Frau und eines kleinen Mädchens - den vermeintlich letzten beiden Überlebenden einer großen Katastrophe verursacht durch Krieg, Zerstörung und einer Seuche.

Zu ...

„Mein Name ist Monster“ ist die Geschichte einer Frau und eines kleinen Mädchens - den vermeintlich letzten beiden Überlebenden einer großen Katastrophe verursacht durch Krieg, Zerstörung und einer Seuche.

Zu Beginn lernen wir Monster kennen, die schon seit jeher anders war. Sie war schon in ihrer Kindheit ein Einzelgänger und mochte ihre kleine Welt mit ihrem Sammelsurium und Dingen zum auseinander- und wieder zusammenbasteln mehr, als Nähe und Gespräche mit anderen.
Infolgedessen bin ich davon ausgegangen, dass ich eine Geschichte zu lesen bekomme, in der sich die beiden finden und Monster dann im weiteren Verlauf feststellt, dass zusammen einsam sein besser ist, als wirklich der allerletzte Überlebende zu sein. Letztlich hat sich das alles jedoch so weit von meiner Erwartung weg entwickelt, dass mir gerade dieser Aspekt weniger gefallen hat. Denn statt gemeinsam einsam sind die beiden zwar zusammen, aber irgendwie doch jeder für sich. Die Wärme und Empathie von der auf der Buchklappe gesprochen wird, wollte sich bei mir einfach nicht einstellen. Mit jeder Seite mochte ich Monster weniger und dass das kleine Mädchen sich dann beim Heranwachsen an Dinge erinnert, die ihr eigentlich definitiv keiner gezeigt haben kann (schwer zu erklären ohne zu spoilern), machte es für mich nicht angenehmer.

Den zweiten Teil der Geschichte bekommen wir dann aus der Sicht des Mädchens erzählt, doch auch hier nahmen meine „warmen“ Gefühle für die Story eher ab, was nicht nur an ihrer emotionalen Entwicklung liegt, sondern auch daran, dass mit jeder gelesenen Seite eigentlich klarer wird, dass sich inhaltlich nicht mehr wirklich viel tun wird.
Es tut mir leid, aber ich denke, da hätte man mehr draus machen können - zumal mir andere Details sehr gut gefallen haben.

Wirklich hervorragend fand ich das beschriebene Szenario. Einsamkeit, Zerstörung und Hoffnungslosigkeit dominieren das Setting und sind so gut beschrieben, dass man sie regelrecht fühlen kann. Selbst die Art der recht knappen Ausdrucksweise in Kombination mit den kurzen Kapiteln vermitteln irgendwie diese bedrückende und beklemmende Atmosphäre in der einem durchgehend bewusst ist, dass jeder Fehler der letzte sein könnte.
Wir beschäftigen uns auch sowohl mit Gesellschaftskritik sowie unterschiedlichen Wahrnehmungen und Empfindungen einzelner Dinge, was einen regelmäßig nachdenklich zurücklässt.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

ein absolutes Highlight, das ich quasi inhaliert habe

The Frost Files - Letzte Hoffnung
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Psychokinetische Fähigkeiten, geheime Einsatztruppen und Superheldenaction – mir war von Anfang an klar, dass ich dieses Buch würde lesen müssen!
Nicht klar war mir jedoch, dass der Beginn der langweiligste ...

Psychokinetische Fähigkeiten, geheime Einsatztruppen und Superheldenaction – mir war von Anfang an klar, dass ich dieses Buch würde lesen müssen!
Nicht klar war mir jedoch, dass der Beginn der langweiligste Teil des Buches sein würde. Aber bevor das jetzt jemand falsch versteht – selbst der Anfang ist schon super, super spannend!
Wir sind live dabei, wie ein Auftrag des Sonderkommandos rund um Teagan und ihre Kollegen so richtig in die Hose geht und ihnen auf der Flucht nichts anderes übrig bleibt, als aus einem Fenster im 82. Stock zu springen.
Klingt ungeheuerlich? Ist es! Und das soll nur der Anfang einer langen Reihe von nervenaufreibenden Actionsequenzen sein, in denen es von Gefahr, Tod und Überraschungen nur so wimmelt.
Ich glaube ich habe im gesamten Verlauf nur eine einzige Stelle gesehen, an der ich dachte, ok, das hatte ich vermutet. Alles andere kommt einfach immer anders, als man denkt.
„Letzte Hoffnung“ ist irgendwie ein Superheldenactiontrip-Roadmovie-Abenteuer in Form eines durchgehenden Pageturners!

OK, ihr habt mich erwischt, ich bin ein bisschen verliebt in Teagan und andere Charaktere, über die ich an dieser Stelle jedoch nicht spoilern möchte.
Und das nicht nur, weil die Story durchgehend spannend ist. Auch nicht wegen der kurzen Kapitel, auf die ich ja immer so sehr stehe.
Am allermeisten geflasht bin ich vom Stil, in dem das Ganze kredenzt wird.
Teagan ist wie erwartet schnoddrig, zynisch, mit einer guten Prise Humor, über den ich des Öfteren gelacht habe. Jedoch ist das alles nicht so jugendhaft geschrieben, wie ich das erwartet hatte, sondern bedeutend tiefgründiger, mit mehr Substanz. Es wird stellenweise an Themen gekratzt, mit denen ich so nicht gerechnet hatte, die mich aber umso mehr von der Geschichte überzeugt haben. Wir erleben Blicke in Beweggründe, Psychen und Gedanken allgemein und das auch bei Charakteren, bei denen man sich das alles vielleicht etwas anders vorgestellt hatte. Dieses Eintauchen in "weder Schwarz noch Weiß" lässt einen mitfiebern, mitgrübeln und vor allem mitleiden.

Für mich ein absolutes Highlight, das ich quasi inhaliert habe. Ich hoffe sehr auf eine baldige Fortsetzung - dafür würde ich alles stehen und liegen lassen.

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