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Veröffentlicht am 22.01.2018

Trotz kleiner Schwächen spannend, düster und atmosphärisch

Young World - Die Clans von New York
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Zitate:
"Warum, warum nur hat sich die ganze Welt um mich herum in einen Mad Max-Film verwandelt?" Seite 17

"Es gibt für niemanden einen Neustart, außer vielleicht für die Ratten. Von denen gibt es immer ...

Zitate:
"Warum, warum nur hat sich die ganze Welt um mich herum in einen Mad Max-Film verwandelt?" Seite 17

"Es gibt für niemanden einen Neustart, außer vielleicht für die Ratten. Von denen gibt es immer wieder neue. Legt man eine um, zack - schon ist die nächste da." Seite 18

"Ich töte nicht zum ersten Mal. Aber zum ersten Mal aus dieser Nähe. Die Intimität ist ekelhaft." Seite 133

Charaktere:

Jefferson ist von heute auf morgen gezwungen, die Verantwortung für den Washington Square Clan zu übernehmen. Keine leichte Aufgabe, vor allem dann nicht, wenn man bedenkt, dass er diese Verantwortung eigentlich gar nicht möchte. Dennoch ist er mit seiner Art eine wirklich gute Wahl, denn er ist eher der sanfte Typ. Er ist hilfsbereit, fair, überlegt und human - um nur einige seiner positiven Eigenschaften zu nennen. Er will, dass seine Leute überleben, und dass die Gruppe funktioniert.

Donna ist definitiv ein toughes Mädchen. Sie tut was nötig ist, um zu überleben. Nach wie vor vermisst sie ihren kleinen Bruder sehr, versucht dies aber nicht zu zeigen. Trotz der Umstände in denen sich die Gruppe befindet, kommt bei ihr jedoch immer wieder die Teeniegöre raus, was mich persönlich ab und an etwas genervt hat. Ihre Unentschlossenheit und Zickigkeit waren stellenweise stark ausgeprägt. Das hätte ich mir bei einem Hauptcharakter etwas anders gewünscht.


Meinung:

Sehr atmosphärisch werden wir von Chris Weitz in eine Welt entführt, die mit unserer so gar nichts mehr gemeinsam hat. Eine Krankheit hat alle Erwachsenen und kleinen Kinder getötet, so dass wirklich nur die Jugendlichen überleben konnten. Aber auch diese sind über kurz oder lang dem Tode geweiht, denn infiziert ist jeder, der Ausbruch jedoch findet in der Phase zum Erwachsenwerden, ca. mit 18 Jahren, statt.

In dieser Welt leben Jefferson, Donna, Washington, Brainbox und der Rest der Jugendlichen, die sich zum Washington Square Clan zusammengeschlossen haben. Wash hat sehr schnell erkannt, dass ein Überleben nur dann funktionieren kann, wenn alle an einem Strang ziehen und sich gegenseitig helfen.

Jedoch handhaben das natürlich nicht alle Gruppen so. Es herrscht Gewalt zwischen den unterschiedlichen Clans und die wenigsten schrecken vor Raub oder Mord zurück. Im Kampf um die schwindenden Ressourcen und ums nackte Überleben ist sich letzten Endes jeder selbst der Nächste. Auch, wenn es nur ein Überleben auf Zeit darstellt.

Aber muss es wirklich so sein? Als Brainbox etwas interessantes darüber herausfindet, woher das Virus eventuell kommen könnte und Hoffnungen auf eine eventuelle Möglichkeit zur Heilung schürt, kann Jefferson gar nicht anders, als diese waghalsige Expedition in Angriff zu nehmen. Selbstverständlich rechnet er zu dieser Zeit bereits mit großen Gefahren, da sie auf ihrer Reise feindliche Gebiete durchqueren müssen. Jedoch darauf, was tatsächlich alles geschieht, war er nicht vorbereitet. Eine Reise voller Gefahren und Tod, immer das Ziel im Blick...

Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen. Er wechselt hierbei immer zwischen der Perspektive von Jefferson und Donna, wobei wir in den Kapitel nicht nur über etwas über den aktuellen, sondern auch jeweils den anderen der Protas erfahren. So kommen wir den beiden, ihren Ängsten, Beweggründen und Emotionen näher, aber auch Schritt für Schritt der Welt in der sie leben. Der Unterhaltungsstil der Charaktere ist hierbei oft sarkastisch, morbide und zynisch, was mich des Öfteren auch mal zum Lachen gebracht hat.
Aber nicht nur das Jetzt wird uns nahegebracht, auch das Davor wird thematisiert. Stellenweise zieht der Autor hierbei äußerst kritisch mit unserem aktuellen Lebensstil (SMS, Twitter, Facebook, aber auch Rassismus, Religion und Intoleranz) vor Gericht, was ich sehr gut gelungen fand. Und obwohl eigentlich actiontechnisch immer etwas los ist, und mir diese Ausführungen eigentlich gut gefallen haben, hat er sich leider ab und an etwas "verrannt", was stellenweise zu kleinen Längen geführt hat.
Ich hoffe sehr, dass diese Stellen rein der Einführung in die Welt gedient haben und sie sich somit bei Band 2 "Young World - Nach dem Ende" etwas kürzer gestalten.
Denn alles in allem hat mir die Geschichte sehr gut gefallen und ich bin schon sehr neugierig darauf, wie es mit den Clans weitergeht!

Spannend, düster und atmosphärisch, gerne mehr davon!

Veröffentlicht am 22.01.2018

unterhaltsamer und gelungener Auftakt

Black Blade
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Zitate:
„Tölpel, so nannten die meisten Magier die Sterblichen abwertend, und das aus gutem Grund.“ Seite 13

„Ich schnaubte. Sicher, Märchen waren hier durchaus real – allerdings inklusive all der Monster. ...

Zitate:
„Tölpel, so nannten die meisten Magier die Sterblichen abwertend, und das aus gutem Grund.“ Seite 13

„Ich schnaubte. Sicher, Märchen waren hier durchaus real – allerdings inklusive all der Monster. Monster, die sich nach Blut und Knochen verzehrten, in die sie ihre Zähne und Klauen schlagen konnten, egal, ob diese Knochen nun Mensch, Magier oder anderen Wesen gehörten.“ Seite 14
„Devon. Selbst sein Name war ekelerregend faszinierend. Wie sollte es auch anders sein? Und den Namen zu hören verstärkte nur das Gefühl, dass ich genau wissen sollte, wer er war …“ Seite 44

Charaktere:

Lila, die seit dem Mord an ihrer Mutter alleine lebt, bleibt in der Regel für sich. Sie lebt mehr oder minder von der Hand im Mund und natürlich ihren Diebeszügen ;)
Obwohl sie nach wie vor sehr um ihre Mutter trauert, ist sie dennoch ein starkes, dickköpfiges und direktes Mädchen. Aber diese Eigenschaften braucht sie auch, um überleben zu können. Auch, wenn es ab und an auch mal passieren kann, dass sie deswegen in Schwierigkeiten gerät.
Ihr oberstes Gebot lautet, sich nicht mit den herrschenden Mafia-Familien anzulegen und alles zu vermeiden, was deren Aufmerksamkeit erwecken könnte. Denn sie weiß, Kontakt mit den Familien kann schnell zum Tod oder Schlimmerem führen. Aber, wie wir alle wissen, das Leben spielt leider nicht immer so, wie man es gerne hätte…
Und bevor sie sich versieht, findet sie sich tief in einer „Familien-Angelegenheit“ verwickelt wieder, ohne zu wissen, wie sie da lebend wieder rauskommen soll…


Meinung:

Die Geschichte geht direkt richtig spannend los. Wir purzeln in eine Verfolgungsjagd, bei der unsere Magierin Lila von 3 Männern mit Schwertern verfolgt wird, die sie auf einem ihrer Diebeszüge erwischt haben.
Nach und nach erfahren wir mehr über sie, die Umstände in ihrem Ort, aber auch Details über die dort regierenden Mafia-Familien, sodass ein stetiger Informationsfluss die Geschichte spannend und durchgehend interessant gestaltet.

Besonders toll finde ich hierbei den Schreibstil der Autorin, der, wie bereits in früheren Werken der Autorin, lebhaft und mit viel Fantasie die Dinge in Szene setzt.
"Cloudburst Falls" zum Beispiel, die Gemeinde in der Lila lebt, wird als ein mittelalterlich anmutender Ort beschrieben, der gleichzeitig der magischste Ort Amerikas ist. Hier treffen Märchen und Monster aufeinander. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes ;)
Denn dort leben sowohl Menschen und Magier, aber auch das ein oder andere Monster, welche den anderen beiden Parteien nicht immer wohlgesinnt sind ;)
Jennifer Estep zeichnet ein für mich einfach wunderschönes Bild, das sie mit interessanten und einfallsreichen Hintergrundinfos ausschmückt und somit für den Leser zum Leben erweckt. Zauberhaft!
Am besten gefallen mir natürlich die Pixies, die in so einem Buch keinesfalls fehlen dürfen ;)

Die für Lila gewählte Ich-Perspektive machen ihren Charakter lebendig und ihre schnodderige, direkte Art sorgte bei mir nicht selten für den ein oder anderen Schmunzler.
Auch die kontrastreichen Elemente (es ist irgendwie im ersten Moment schon seltsam, wenn ein Mädchen in Sneakers von Männern mit Schwertern verfolgt wird), tragen zusätzlich zum durchgehenden Lesevergnügen bei.

Für mich war „Black-Blade- Das eisige Feuer der Magie“ ein wirklich unterhaltsamer und gelungener Auftakt! Ich freue mich wirklich schon sehr darauf, mehr über Lila, die Monster und den Streit der Familien um noch mehr Macht, Magie und Geld zu lesen :)

Veröffentlicht am 22.01.2018

solider 3. Teil.

Der Knochenbrecher (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 3)
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Zitate:
„Nein Captain. Nichts von dem, was dieser Killer getan hat, geschah spontan. Er hat alles sehr genau durchdacht. Und genau das macht ihn so gefährlich." Seite 46
„Hunter spritzte sich eine zweite ...

Zitate:
„Nein Captain. Nichts von dem, was dieser Killer getan hat, geschah spontan. Er hat alles sehr genau durchdacht. Und genau das macht ihn so gefährlich." Seite 46
„Hunter spritzte sich eine zweite Ladung Wasser ins Gesicht, diesmal benetzte er sich auch die Haare. Die Dunkelheit in seinem Innern machte sich bemerkbar. Sie war trübe und tief." Seite 314/315

Charaktere:

An dieser Stelle gibt es für mich nicht viel zu sagen ;) Da es sich mittlerweile um Band 3 der Reihe handelt, habe ich den Charakteren aktuell nichts hinzuzufügen. Das Team Hunter/Garcia ist unverändert sympathisch, effizient und schlicht lesenswert. Wer bislang noch kein Buch der Reihe gelesen hat und sich für die Charaktere oder die Rezi zu Band 2 interessiert, diese findet ihr hier.

Meinung:

Es ist mal wieder soweit. Das Ermittlerteam Hunter/Garcia wird zu einem ultragewalttätigen Fall gerufen. Doch der Einstieg gestaltet sich als äußert schwierig. Bevor es den beiden möglich ist, die Ergebnisse der Autopsie zu sichten, explodiert eine Bombe, die im Körper des Opfers platziert wurde! Damit verlieren sie nicht nur jegliches Beweismittel, nein, auch der durchführende Pathologe und dessen Assistent kommen dabei ums Leben. Somit nimmt Hunter diesen Fall persönlich, da es sich bei dem Pathologen um einen sehr guten Freund gehandelt hat. Aber was war der Sinn und vor allem das Ziel hinter dieser Aktion? Sollte jemand vom Dezernat verletzt werden, oder war rein das Opfer das Ziel? Eins ist klar: ohne Beweise, Autopsiebericht oder sonstige Anhaltspunkte wird es ein schwieriger Weg werden! Ein gefährlicher Weg, der vor allem schnell gegangen werden muss. Denn nach und nach verschwinden weitere Frauen und die Todesumstände der gefundenen Toten werden immer grausamer und sadistischer...

Auch Band 3 der Reihe überzeugt mit viel Spannung, welche unter anderem durch die ständig wechselnden Perspektiven, die sehr kurzen Kapitel und die regelmäßigen Minicliffhanger an deren Enden noch geschürt wird.

Und auch die Faszination "Grauen" kommt natürlich nicht zu kurz. Chris Carter schreibt in seiner gewohnt detailliert und derben Weise, die mir -durch die beschriebenen Grausamkeiten- nicht selten beinahe selbst Schmerzen bereitet hat.

Sehr gut haben mir auch bei Band 3 wieder die Infos über Ängste, Emotionen, Vorgeschichten, etc. gefallen, mit denen uns der Autor rund um alle relevanten Charaktere versorgt. Er verleiht ihnen damit Tiefe und lässt einen so noch mehr mitfiebern, was noch zusätzlich unterstützt wird.

Alles in allem war der Knochenbrecher für mich eine gelungene Mischung aus Spannung, Grausamkeit und Action und ließ mich so durchgehend mitfiebern.

Veröffentlicht am 22.01.2018

konnte mich nicht überzeugen

Fight Club
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Zitat:
"Der alte Spruch, dass man immer tötet, wen man liebt, wissen Sie, der stimmt in beide Richtungen. Wenn eine Pistole in deinem Mund steckt und der Lauf der Pistole zwischen deinen Zähnen, kannst ...

Zitat:
"Der alte Spruch, dass man immer tötet, wen man liebt, wissen Sie, der stimmt in beide Richtungen. Wenn eine Pistole in deinem Mund steckt und der Lauf der Pistole zwischen deinen Zähnen, kannst du nur in Vokalen sprechen." Position 191
"Eine Minute sei genug, sagte Tyler, ein Mensch müsse hart dafür arbeiten, aber eine Minute Vollkommenheit sei die Anstrengung wert. Eine Minute sei das Äußerste, was du an Vollkommenheit erwarten kannst." Position 472
"Zu dieser Zeit schien mein Leben zu sehr vollendet, und vielleicht müssen wir alles zertrümmern, um etwas Besseres aus uns zu machen." Position 744

Meinung:


Regel Nummer eins beim Fight Club heißt: Man redet nicht darüber
Regel Nummer zwei beim Fight Club heißt: Man redet nicht darüber

Die Geschichte beginnt recht vielversprechend, wir landen direkt in den mutmaßlich letzten 10 Minuten SEINES Lebens.
Hierzu sei bemerkt, wundert euch bitte nicht, wenn ich im Laufe dieser Rezi von IHM spreche, denn SEINEN Namen bekommt der Leser nicht mitgeteilt ;)
Natürlich landen wir dann über einen Zeitsprung in der Vorgeschichte, die uns erzählt, wie es dazu kam.

ER hat eigentlich alles, was man zum Leben benötigt. Eine Eigentumswohnung, einen festen Job und wäre da nicht SEINE Schlaflosigkeit, könnte es IHM theoretisch gut gehen.
Nun kommen wir zu den Schattenseiten… SEIN Job langweilt IHN und um SEINE Schlafstörung zu bekämpfen besucht ER Selbsthilfegruppen (z.B. für Hodenkrebskranke oder Menschen mit Gehirnparasitismus), obwohl ER eigentlich nicht betroffen ist.
Nur in den Gruppen kann ER sich entspannen und fallen lassen. Für IHN sind sie Erholung. Nach den Sitzungen fühlt ER sich lebendig und kann auch wieder schlafen.

In diesen Gruppen lernt ER auch Marla kennen, die eigentlich dort ebenso wenig verloren hat, wie er. Obwohl sie IHM unsympathisch ist, wird sie nach und nach Teil SEINES Lebens.
Den dritten im Bunde - Tyler - lernt ER auf einer seiner zahllosen Geschäftsreisen kennen. Tyler ist es, bei dem ER einzieht, nachdem während einer Reise SEINE Wohnung explodiert.
Die einzige Bedingung: ER muss Tyler ins Gesicht schlagen, so fest ER nur kann! Und ehe man sich versieht entsteht daraus die Idee des Fight Clubs, den sie daraufhin gründen. Hier sind alle anonym, alle gleich, egal was sie in ihrem echten Leben darstellen.

Von da an beginnt ein -für den Ottonormalverbraucher- kaputtes Leben.
Sie bereiten sich Schmerzen, pinkeln in fremdes Essen oder stecken Körperteile hinein, die da wahrlich nichts verloren haben!
Sie tun was sie wollen, wann sie es wollen und leben einfach nur in den Tag hinein. Denn was Morgen ist interessiert nicht und im Gegenzug interessiert sich ja auch niemand dafür, ob sie leben oder sterben.
In ihrem Versuch, größtmögliches Chaos zu verbreiten, fühlen sie sich lebendig.

Sooooo, und nun zum schwierigen Teil…
Vorab muss ich zugeben, dass ich den Film Fight Club noch nicht gesehen habe, also ging ich recht unbeeinflusst an das Buch. Zusätzlich muss ich gestehen, dass es bislang noch kein Buch gab, bei dem ich mich mit einer Rezension dermaßen schwer tat, wie hier…
Nun, woran liegt das?
Zum einen eindeutig am Schreibstil. Die Sätze sind zumeist kurz, abgehackt und der Text so voller Wiederholungen, dass ich einfach nicht in den Fluss gekommen bin :(
Auch die Versuche des Autors, philosophisch zu sein, konnten das für mich leider nicht herausreißen.
Zum anderen hat mir einfach Handlung und/oder Spannung gefehlt, so empfand ich die Story langatmig und relativ ereignislos. Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich lange überlegt, ob ich eine 2-Sterne-Wertung abgebe, aber dann kam mir das letzte Viertel des Buchs in die Quere. Hier nimmt das Geschehen eine enorme Wendung und es taucht alles auf, was sich (m)ein Leserherz wünscht: Spannung, Handlung und ein etwas tiefgründigeres Geschehen haben mich diese letzten Seiten geradezu verschlingen lassen!
Sehr schade! Wäre die Qualität des letzten Teils schon vorher vorhanden gewesen, hätte es eine echt gute Geschichte werden können. Alles in allem hat die Idee dahinter in meinem Augen enormes Potential, nur die Umsetzung konnte mich nicht vom Hocker reißen.
Dennoch ist mein Interesse geweckt und ich muss mir demnächst den Film reinziehen. Ich bin gespannt, ob die Umsetzung für mich da mehr punkten kann ;)

Aber eine schöne Message habe ich auf den Weg mitgenommen, die will ich euch natürlich nicht vorenthalten:
Fakt ist, das Leben kann scheiße sein. Es schenkt einem nichts und wir sollten uns über jeden guten Moment freuen, denn es könnte der letzte sein. Man muss sich einfach damit abfinden, dass es hart und ungerecht sein kann.

In diesem Sinne, macht das Beste draus ihr Lieben ;)

Veröffentlicht am 22.01.2018

emotionsgeladen und fantasiereich - Ich bin verliebt :)

Der Winter der schwarzen Rosen
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Zitate:
"Junge Menschen brauchen Gefahren, nur daraus allein kann Neues entstehen, alles andere führt zu Verweichlichung und schließlich zum Untergang aller." Seite 36
"Andererseits: In Bezug auf die, ...

Zitate:
"Junge Menschen brauchen Gefahren, nur daraus allein kann Neues entstehen, alles andere führt zu Verweichlichung und schließlich zum Untergang aller." Seite 36
"Andererseits: In Bezug auf die, die wir lieben, sind wir immer blind." Seite 37
"Ich stehe im Licht, er dagegen ist nur die Ahnung eines Mannes, ein Schatten im Schatten. Vielleicht mein Mörder." Seite 57

Charaktere:

Tajann und Liljann leben mit ihrem Vater, dem Jäger, im Wald. Durch den Tod ihrer Mutter, an dem die regierende Lady Jamala dem Jäger die Schuld gibt, wurden sie dorthin verbannt.
Tajann ist lebensfroh und abenteuerlustig. Sie will singen, tanzen und vor allem frei sein. Aus diesem Grund würde sie lieber gestern als morgen in die Welt hinausziehen. Das macht sie ein Stück weit berechnend und durchtrieben, denn um ihre Ziele zu erreichen macht sie fast alles.
Liljann dagegen ist eher still und in sich gekehrt. Sie ist schüchtern und ängstlich, scheut aber keinerlei Arbeit und würde am liebsten bleiben, wo sie ist. Sie mag es ruhig und sicher.
Die Schwestern lieben sich, auch wenn sie nichts gemeinsam haben.


Meinung:

Wir begleiten 2 Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Die eine in sich gekehrt mit magischen Fähigkeiten, die sie unter anderem Feen -die sogenannten Wilen- sehen lässt und die andere ein Hitzeblitz, der am liebsten sofort alles hinter sich lassen und an den Hof von Lady Jamala gehen würde.
Da gibt es nur ein Problem, denn Tajann darf ihr Elternhaus erst dann verlassen, wenn ihr Vater Liljann zuvor gehen lässt, so lautet das Gesetz.
Aber abgesehen davon, dass ihr Vater durch den Verlust seiner Frau die Mädchen gar nicht ziehen lassen möchte, ist auch Liljann nicht wirklich erpicht darauf, das Haus zu verlassen. Ihr vorbestimmter Weg würde sie ins Grauland führen, ein tödliches Gebiet, das noch nicht einmal Soldaten freiwillig betreten. Denn abgesehen von gefährlichen Tieren soll dort auch der Corent, ein Dämon, sein Unwesen treiben. Und selbst wenn sie das Überleben würde, dürfte sie von Gesetzes wegen niemals zu ihrer Familie zurückkehren...
Wie man sich vorstellen kann, ist diese Situation für alle drei nicht einfach. Und als wäre das noch nicht genug, hat sich dadurch im Laufe der Jahre eine Art Hassliebe zwischen den Schwestern entwickelt. Denn durch das Bleiben von Liljann fühlt sich Tajann gefangen in einem Leben, dass sie nicht möchte und Liljann kann ihrer Schwester nicht verzeihen, dass sie sie ohne Weiteres ins Grauland und somit wahrscheinlich in den Tod schicken würde, nur um endlich gehen zu dürfen.

Doch als die beiden zur Feier der "Roten Nacht" an den Hof eingeladen werden, wittert Tajann ihre Chance und schmiedet einen wagemutigen Plan. Und obwohl es aussieht, als könnte diese Nacht ihrer beider Leben verbessern -denn jede lernt einen Mann kennen und verliebt sich- ist diese Nacht es, die alles zwischen den Mädchen verändert. Denn Tajanns Plan geht scheinbar auf und ab diesem Moment ist nichts mehr wie bisher...

Dies war mein zweites Buch von Nina Blazon und ich wurde erneut verzaubert!
Zum einen ist da der wundervolle Schreibstil. Verspielt, blumig und so detailgetreu, dass man die die meisten Dinge nahezu vor Augen sehen kann.
Zum anderen bekommen wir eine mitreißende Geschichte, die uns mit Märchen und Mythen inklusive Monstern, Feen und Geistern bezaubert.

Besonders toll fand ich die ständig wechselnde Perspektive zwischen den beiden Schwestern, die uns ihre Hoffnungen, Sehnsüchte und Ängste näherbringen und uns somit ihre Beweggründe offenbaren. Gerade die Gefühle der beiden füreinander sind so widersprüchlich, wechselhaft und vielfältig, dass sie uns tief bewegen.

"Der Winter der schwarzen Rosen" war für mich wirklich mehr als bezaubernd und konnte mich durchgehend fesseln. Ich habe mit den beiden gelitten, gelacht und mitgefiebert.
Definitiv eine sehr emotionsgeladene und fantasiereiche Geschichte über Lügen, Verrat, Liebe, Hass und nicht zuletzt der Erkenntnis, dass es immer mehr als nur eine Wahrheit gibt ;) Aber lest selbst!

Ein klares Highlight, das ich nur empfehlen kann!