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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2018

spannender und emotionaler 2. Teil

Die 100 - Tag 21
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Zitate:
"Sie waren als lebendige Versuchsobjekte auf die Erde geschickt worden, als die ersten Menschen, die seit dreihundert Jahren einen Fuß auf den Planeten setzten. Aber sie hatten sich geirrt. Einige ...

Zitate:
"Sie waren als lebendige Versuchsobjekte auf die Erde geschickt worden, als die ersten Menschen, die seit dreihundert Jahren einen Fuß auf den Planeten setzten. Aber sie hatten sich geirrt. Einige waren nie fort gewesen." Seite 8
"Damals war alles anders gewesen - sie war anders gewesen. Sie lächelte in der Dunkelheit. Jetzt war vielleicht ihr Leben in Gefahr, aber es war zumindest endlich ein Leben, für das es sich zu kämpfen lohnte." Seite 79
"Mit zunehmendem Abstand zum Lager fiel ihm das Atmen immer leichter. Die Luft roch hier anders als im Wald bei der Lichtung. Vielleicht lag das an den Bäumen oder an der Beschaffenheit des Bodens. Aber da war noch etwas anderes. Die Gerüche der Blätter, der Erde und des Regens hatten sich hier jahrhundertelang vermischt, ungestört von den Menschen. Alles kam ihm hier sauberer vor, reiner, ein Ort, an dem nie gesprochen und nie geweint worden war." Seite 222

Charaktere:

Obwohl sich die Jugendlichen zusammenschließen müssen, um zu überleben, hat jeder von ihnen seine ganz eigene Träume und Ängste.
Bellamy wird von der Furcht um Octavia angetrieben. Obwohl er und Clarke sich näher kommen, ist die Suche nach seiner Schwester sein primäres Ziel.
Clarke genießt die Zeit mit Bellamy, aber ihr schlechtes Gewissen wegen ihrer Freundin, die wegen den Versuchen ihrer Eltern umkam, lässt sie einfach nicht los. Zusätzlich kann und will sie nicht glauben, dass es keinen anderen Weg gibt, als die Erdgeborenen zu bekämpfen. Sie möchte sie kennenlernen und einen gemeinschaftlichen Weg finden.
Wells hat nach wie vor große Angst um seinen Vater. Er macht sich sowohl um die anderen im Weltall große Sorgen, als auch um die Gruppe. Auch er hätte gerne einen Weg um mit den Erdgeborenen klar zukommen. Zumindest wird er mittlerweile von den Jugendlichen mehr akzeptiert als zuvor, nicht jeder sieht in ihm noch den Spion wie noch vor einigen Tagen.
Glass hat es zwar geschafft zu Luke zu gelangen, aber lange wird die Luft wohl nicht mehr ausreichen... Immer mehr kommt bei ihr der Überlebenswille zum Vorschein.

Aber egal, wie groß die Ziele und Wünsche der Einzelnen sind, die größte Gemeinsamkeit ist ihr Drang zu überleben. Wir werden sehen, wie gut sich dieser im Laufe der Geschichte noch umsetzen lassen wird...


Meinung:

Band 2 schließt nahtlos an das Ende von Band 1 an, wobei kleine Rückblicke uns den Einstieg erleichtern.
Während Wells sich um die Beerdigung von Asher kümmert, suchen Clarke und Bellamy nach Octavia. Aber selbstverständlich sind die anderen Jugendlichen auch nicht untätig. Der Vorfall mit den Erdgeborenen spaltet das Lager mehr und mehr in zwei Fronten. Da ist es naheliegend, dass auch erste Waffen gebastelt werden, denn die Erdgeborenen haben vermutlich nicht nur Octavia entführt und Asher getötet -nein, fast alle sind sich sicher, dass das nur der Anfang war und sie erneut angreifen werden. Als sich dann noch eine der Erdgeborenen in ihr Lager verläuft, ist das Chaos komplett. Manche würden sie am liebsten direkt töten, die anderen versuchen menschlich zu bleiben und einen anderen Weg zu finden. So wird die Stimmung immer brisanter. Was ist richtig und was falsch? Und kann man ihr trauen??
Und als wäre das noch nicht genug, werden plötzlich Felix und Molly krank, was die Angst vor der Strahlung erneut in den Vordergrund rücken lässt.
Und auch bei Glass läuft es nicht wirklich besser. Zwar ist sie wieder mit Luke vereint, aber die Aussicht auf einen sicheren Erstickungstod lässt sie nicht zur Ruhe kommen. Sie suchen händeringend nach einem Weg um zu überleben. Aber der Luftschacht ist verschlossen, da schmiedet Glass einen waghalsigen Plan...

Sooo, und nun muss ich mich erstmal sammeln :D Für jemanden wie mich, der parallel die TV-Serie schaut, ist der Switch zu den Buchcharakteren nicht immer so einfach... Und MEIN GOTT, was habe ich den Bellamy aus dem Buch vermisst! Dieser gefällt mir so viel besser als der aus der Verfilmung!

Aber nun zum Wesentlichen...
Auch Band 2 der Serie wartet wieder mit vielen Emotionen auf. Durch die erneuten Perspektivenwechsel nach jedem Kapitel und den damit verbundenen Rückblicken der Protagonisten in ihre Vorgeschichten, erfahren wir dieses Mal eine ganz neue Tiefe. Nicht nur die Beweggründe sind jederzeit nachvollziehbar -nein, nach und nach verweben sich die jeweiligen Vorgeschichten auch ineinander, was dem Ganzen noch mehr Spannung verleiht.

Zusätzlich dazu sind natürlich viele, viele Emotionen präsent, die aber in der kreierten Situation durchaus authentisch erscheinen. Allen voran natürlich die Angst um das blanke Überleben, aber auch Misstrauen gegenüber anderen, da sich letzten Endes ja doch jeder selbst der Nächste ist. Aber auch das Thema Liebe kommt weder auf der Erde, noch im All zu kurz. Natürlich inklusive Enttäuschungen und Eifersucht, das darf ja nicht fehlen ;)

Zu guter Letzt ist mir wieder enorm die Art und Weise aufgefallen, mit der die Autorin die Schönheiten der Erde beschreibt. Trotz Gefahren und allem was dazugehört, schildert sie Emotionen der Leute, die zum Beispiel zum allerersten Mal mit Spinnenweben in Berührung kommen, oder ein altes Überbleibsel aus der Ära der Menschheit entdecken so faszinierend, dass es eine pure Freude ist, diese ganz alltäglichen Dinge ganz neu zu sehen!

Ich persönlich hatte wieder viel Spaß daran in die Welt der 100 einzutauchen und kann Band 2 nur empfehlen!

Veröffentlicht am 22.01.2018

ein vielversprechender Auftakt

Das Feuerzeichen
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Zitate:
"Die Explosion hatte die Zeit zerspringen lassen und sie in Sekundenschnelle unwiederbringlich in ein Vorher und ein Nachher gespalten." Seite 13
"In diesem Moment begriff ich, dass die Skepsis, ...

Zitate:
"Die Explosion hatte die Zeit zerspringen lassen und sie in Sekundenschnelle unwiederbringlich in ein Vorher und ein Nachher gespalten." Seite 13
"In diesem Moment begriff ich, dass die Skepsis, die Dad uns gegenüber an den Tag legte, nicht mit seiner üblichen Derbheit zu tun hatte, sondern mit Misstrauen." Seite 25
"Und dennoch - alle paar Wochen hörte ich den Schlüssel im Schloss, die Tür, die über den Boden schrammte, und dann kam er herein, mein Zwilling, mein Gefängniswärter, um sich ans andere Ende meines Bettes zu setzen. Ich wusste weder, warum er kam, noch, warum es mich freute, seine Schritte im Korridor zu hören." Seite 82

Charaktere:

Cassandra ist ein Omega. Als Seherin mangelt es ihr zwar physisch an nichts, aber was die psychische Komponente anbelangt, hätte man es wohl besser treffen können. In einer Welt, in der Omegas misshandelt werden und die von Hass, Ekel und Ablehnung ihnen gegenüber beherrscht wird, versucht sie stark zu bleiben und ihren Weg zu gehen. Sie selbst schafft es nicht, die Zwillingspaare in Alphas und Omegas zu unterteilen, für sie sind beide immer Teile einer Einheit, die geschützt werden muss. Damit stößt sie jedoch nahezu immer auf Unverständnis. Zu weit ist die durch den Rat hervorgerufene Splittung und Ablehnung vorangeschritten und in den Köpfen der Menschen verankert. Ein Omega hat keinerlei Wert... Doch egal, wie groß ihr Schmerz auch sein mag, sie erträgt ihn und glaubt fest an die Möglichkeit einer besseren Welt.


Meinung:

Die Zwillinge Cassandra und Zach leben in einer Welt, in der Angst und Unwissenheit das Schlimmste im Menschen hervorrufen: Hass und Gewalt.
Seit vor 400 Jahren eine Atomexplosion das Leben weitestgehend ausgelöscht hat, herrschen Dürre und Hunger. Auch Missbildungen und Krankheit sind an der Tagesordnung.
Aber das ist noch nicht das Schlimmste. Denn seit geraumer Zeit besteht der Nachwuchs aus Zwillingen, jeweils ein Junge und ein Mädchen, von denen eins immer gesund (Alphas) und das andere immer deformiert ist (Omegas). Das können zusätzliche oder fehlende Gliedmaßen sein, oder aber der schlimmste Fall -der missgebildete Zwilling, wie in Cassandras Fall, ist zwar körperlich gesund, wird jedoch als Seher geboren. Da die Omegas als krankhafte Ausgeburt gelten und die Menschen nach wie vor Angst vor den Auswirkungen der Strahlung haben, werden sie als "Freaks" schon bereits relativ kurz nach der Geburt abgesondert und weggeschickt. Zu groß sind Ekel und Verachtung. Für Cassandra, die es geschafft hat, ihre Gabe bis zu ihrem 13. Lebensjahr geheim zu halten und somit bei ihrer Familie verweilte, ist das Los des Sehers gleich doppelt hart. Sie verlor nicht nur ihre Familie, wobei sich ihre Eltern sowieso jeden Tag mehr von ihren Kindern distanziert hatten (ob aus Angst vor der Krankheit oder um keine Gefühle gegenüber einem Kind zu entwickeln, dass sowieso vertrieben wird, sei jetzt mal dahingestellt), sondern auch die Omegas meiden sie. Also nicht nur sie, sondern Seher generell. Sie haben Angst, Seher könnten in ihre Köpfe eindringen und ihre Gedanken lesen. Das macht Cassandra zu einem einsamen Menschen und somit bleibt sie zumeist für sich. Durch den ständigen Hunger, den Kampf ums Überleben der Ernte sowie das Verstecken vor den Alphas, denn diese gehen nicht gerade zimperlich mit den Omegas um, ist die Einsamkeit jedoch eine ihrer geringsten Sorgen...

Doch ihr Leben soll sich erneut schlagartig ändern, als die beiden älter sind. Zach, mittlerweile eine hohe Persönlichkeit bei den Alphas und mitschuld, dass das Leben der Omegas immer schlimmer wird, entführt und sperrt sie ein. Denn obwohl alle Zwillinge von Geburt an getrennt werden, haben sie doch eins gemeinsam: Stirbt, oder verletzt sich einer der beiden stark, teilt sein Zwilling das gleiche Schicksal!!
Das ist natürlich für einen Mann wie ihn nicht akzeptabel. Zu hoch ist die Gefahr, dass einer seiner Feinde einfach Cassandra beseitigt und somit auch ihn...

Während ihrer Gefangenschaft, allein und in Isolation, wird die Bürde des Sehers für sie mehr und mehr zur Qual. Wie alle anderen Seher auch, wird sie immer und immer wieder von den Visionen der Explosion von damals heimgesucht. Als nach einigen Jahren zusätzlich die Vision einer Insel, auf der sich Omegas weit abgeschieden eine Zuflucht aufgebaut haben (ein Mythos, über den niemand reden darf), auftritt, gibt es für Cassandra nur noch ein Ziel: Fliehen, oder bei dem Versuch sterben. Zu groß ist ihre Angst vor dem Wahnsinn.

Die Geschichte um Cassandra und Zach beginnt mit ihrer Entführung und Gefangenschaft. Davon und aus Rückblicken in ihrer beider Kindheit aber auch Erklärungen der Welt in der sie leben, besteht das erste Fünftel der Geschichte. So werden wir fantasiereich in die Tiefe der Story geleitet. Nicht selten empfinden wir Aggression gegenüber den Alphas und ihrer Brutalität , aber auch Mitleid und Trauer...
Das ganze Buch weckt im Verlauf vielerlei Emotionen beim Leser und lässt einen oftmals nachdenklich zurück.
Unterstützt wird das Ganze natürlich von Cassandras mehr oder minder hoffnungslosen Situation, denn als Schwester eines der höchsten Amtsinhabers bei den Alphas, wird sie natürlich nicht nur bei diesen zur Zielscheibe, sondern auch bei den Omegas. Trauen kann sie somit niemandem...

Der Schreibstil ist leichtgängig, detailreich und lässt uns so sowohl tief in das Geschehen eintauchen als auch die Umgebung nahezu vor Augen sehen. Für mich war es an manchen Stellen schon etwas zu viel an Details, aber über diese kleine Schwäche lässt sich durch die Emotionalität, den Einfallsreichtum sowie die durch das Bangen um Cass entstehende Spannung, getrost hinwegsehen.

Ich für meinen Teil muss unbedingt erfahren, wie es in Band 2 "Das Feuerzeichen - Rebellion" weitergeht. Zumal das Ende viel Platz für weitere gute Ideen lässt :D Eine klare Empfehlung von mir, diese Autorin werde ich mir definitiv merken!

Veröffentlicht am 22.01.2018

Letzter Aufruf nach Hogwarts!

Goodbye Bellmont
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Zitate:
"Ich sehe dem Coach ins Gesicht und versuche, in seinen Augen zu lesen. Ich erkenne Verzweiflung, Frustration, Erschöpfung - all die Dinge, die ich in den Augen derer sehe, die schon zu lange in ...

Zitate:
"Ich sehe dem Coach ins Gesicht und versuche, in seinen Augen zu lesen. Ich erkenne Verzweiflung, Frustration, Erschöpfung - all die Dinge, die ich in den Augen derer sehe, die schon zu lange in dieser Gegend gelebt haben". Seite 31

"Ehrlich gesagt ist jede Menge passiert, Gutes und Schlechtes, Dinge, die man nur mit vielen Worten erklären könnte - zu viele Worte für mich." Seite 47
"... und so erinnere ich mich auch an Dinge, an die ich mich nicht erinnern will, also beiße ich mir in das kleine Dreieck zwischen linkem Daumen und Zeigefinger, bis der Schmerz so groß ist, dass er mein Gehirn davon abhält, das ans Tageslicht zu zerren, was in den dunkelsten Schichten meiner Erinnerung verborgen liegt." Seite 185
">>Ich wollte etwas Schönes für dich tun<<", antwortet Russ. >>Deshalb habe ich dir einen eigenen Kosmos gekauft.<< Trotz allem, was passiert ist, lächle ich. Niemand hat mir je einen Kosmos zum Geschenk gemacht. Seite 210

Charaktere:

Finley lebt mit seinem Dad und Pop in Bellmont. Sie führen ein einfaches Leben, wie die meisten dort. Seit Pop keine Beine mehr hat und alle 3 von Dads Einkommen überleben müssen, sind finanziell gesehen keine großen Sprünge mehr drin. Aber das stört Finley nicht wirklich. Er ist ein guter Junge. Wohlerzogen und hilfsbereit wie er ist, kümmert er sich zusammen mit seinem Vater um seinen Grandpa, der seit dem Tod seiner Frau immer mehr trinkt und im Rollstuhl einfach in bestimmten Situationen Hilfe benötigt. Doch Finley ist auch sehr introvertiert. Außer seiner Freundin Erin, hat er eigentlich keine Freunde, was einerseits an seiner Vergangenheit liegt -er redet nicht viel, ist ängstlich und hat kein großes Selbstwertgefühl. Zum anderen liegt es auch an Bellmont selbst. Es ist gefährlich dort. Regiert von Drogen, Gewalt, Rassismus und der Irischen Mafia, ist es auf jeden Fall kein guter Ort für einen Jugendlichen. Zumal Finley einer von ganz wenigen Weißen an der Schule dort ist.

Zusammen mit seiner Freundin Erin, die bereits in der Kindheit seine beste Freundin war, hat er nur ein Ziel: Bellmont verlassen, sobald beide den Abschluss haben und wenn möglich sein Geld mit Basketball verdienen. Basketball ist beider zweite große Liebe, wobei Erins Chancen für ein Stipendium wohl einen Ticken besser stehen. Aber letztendlich ist es Finley egal, Hauptsache raus!


Meinung:

Fast könnte man meinen, Finley sei ein ganz normaler Junge. Aber schnell wird einem klar, dass das nicht stimmt. Denn obwohl die Männer liebevoll miteinander umgehen und sich unterstützen wo sie nur können, schwingt doch immer etwas Unheilvolles und Trauriges in diesen Szenen mit. Man spürt, dass etwas Bedeutsames geschehen ist, das ihr Leben zu dem gemacht hat, was es heute ist. Jedoch kann man den Grund hierfür als Leser den Großteil der Geschichte über nicht greifen. Es kommt die Vermutung auf, dass der Basketball einfach nur eine Möglichkeit zur Kompensation vorangegangener Geschehen sein könnte...
Denn Finleys Leben wird beherrscht vom Basketball. Nur wenn er spielt, fühlt er sich gut und kann er selbst sein. Aber er spielt nicht nur für sich, sondern auch für seinen Vater, der das größte Glück empfindet, wenn er seinem Sohn dabei zuschauen kann.
Mehr als diesen Sport, seinen Dad, Pop sowie Erin braucht er eigentlich nicht. Obwohl er sehr hilfsbereit ist, ist es ihm jedoch am allerliebsten, wenn er in Ruhe gelassen wird und niemand etwas von ihm will. Reden und Kommunikation sind nicht sein Ding.

Doch sein Leben droht aus den Fugen zu geraten, als sein Coach ihn bittet, sich um Russ zu kümmern, da er selbst ja am Besten wisse, wie es sei, anders zu sein... Russ, dessen Eltern kürzlich ermordet wurden, ist seitdem schwer traumatisiert. Bis zu diesem Zeitpunkt war er ein Allroundtalent im Basketball, aber mittlerweile hat er jegliches Interesse daran verloren.
Der Coach hofft, Finley könne Russ stützen und ihn wieder zum Sport bewegen, doch dieser zögert... Mit einem Allroundtalent wäre er seinen Platz im Team bestimmt los?! Doch seine Bedenken rutschen schnell in den Hintergrund, als er Russ zum ersten Mal trifft. Er hat mit vielem gerechnet, aber das Ausmaß, mit dem Russ -oder wie er sich selbst nennt: "Boy21"-, in einer Fantasiewelt lebt, ist geradezu beängstigend... Könnte das der Beginn einer Freundschaft sein, oder wird sich das eher zu einem Desaster auswachsen? Ihr dürft gespannt sein!! :)

Allem voran möchte ich erwähnen, dass "Goodbye Bellmont" kein "Basketball-Buch" ist, wie man es sich im ersten Moment beim Lesen des Klappentextes vielleicht vorstellen mag. Bereits auf den ersten Seiten wird klar, dass einen hier eine viel tiefgründigere und emotionalere Geschichte erwartet, als angenommen.

Besonders toll fand ich den Schreibstil und dessen Konzept. Das Buch liest sich, als würde uns Finley seine Geschichte erzählen, wobei der Autor gekonnt auf die flapsige, jugendliche Art eingeht, die sehr gut zu dem Setting passt. Der Text ist durchweg leichtgängig, mit kurzen Sätzen und Kapiteln, was einen angenehmen Lesefluss ermöglicht.

Aber auch, wenn mich einige Stellen durch zotige Wortspiele zum Lachen gebracht haben, lässt einen das Buch eher nachdenklich zurück.
Woher weiß man, was das Beste für eine traumatisierte Person ist, kann man das wirklich jemals wissen? Oder sind alle gut gemeinten Wünsche am Ende vielleicht schuld daran, dass sich die Situation noch mehr verschlimmert??

"Goodbye Bellmont" war für mich eines der gefühlvollsten Bücher, das ich in diesem Jahr gelesen habe. Eine Geschichte voller großer Emotionen wie Freundschaft, Verlust, Liebe und der schwerwiegenden Frage, was wirklich wichtig ist im Leben.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Bei den Reisenden, ich will mehr!

Die Blausteinkriege 1 - Das Erbe von Berun
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Zitate:
"Wenn man den Seeleuten glaubte, hatte man die beste Chance, in Veycari eine Jungfrau zu finden, wenn man sich unter Hühnern und Enten umsah. Sehr jungen Hühnern und Enten." Seite 59

"Und langsam, ...

Zitate:
"Wenn man den Seeleuten glaubte, hatte man die beste Chance, in Veycari eine Jungfrau zu finden, wenn man sich unter Hühnern und Enten umsah. Sehr jungen Hühnern und Enten." Seite 59

"Und langsam, Schlag für Schlag, wurde Marten zum ersten Mal wirklich klar, dass er sich mit jedem Zug von seinem bisherigen Leben entfernte. Ihm wurde schlecht." Seite 139
"Schmerz und Tod sind unsere Last. Wir tragen sie mit Dankbarkeit, denn die Wege der Reisenden sind unergründlich. Er weinte, vielleicht lachte er auch. Es machte keinen Unterschied. Seite 261

Charaktere:

Im von ihrer Heimat entfernten Berun lebt Sara. Sie hat wahrlich kein leichtes Leben, denn von den Einwohnern wird sie aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe verachtet, außerdem gilt sie als verflucht. Sie ist gezwungen ihrem "Ziehvater" Feyst zu dienen, der schrecklich und jähzornig nicht nur sie, sondern sowohl andere Kinder als auch seine eigenen Söhne zu seinen unlauteren Zwecken einsetzt. Trotz ihrem harten Leben versucht sie sich selbst treu zu bleiben. Sie ist mutig, hat ein gutes Herz und manchmal bringt ihre vorlaute Klappe ihr leider Probleme ein.

Marten ist, wie sein Freund Danil, der geborene Schürzenjäger und Lebemann, der auch mal sein Leben riskiert, indem er sich an Schwestern von Edelmänner ranmacht ;) Er trinkt gerne und treibt sich regelmäßig in freizügigen, einschlägigen Etablissements rum. In seiner Familie ist er nicht besonders hoch angesehen, da er nicht zum Ordensritter wurde. Doch wie das Leben so spielt, hat er ausgerechnet bei Feyst Spielschulden, was ihn in eine dumme Zwickmühle bringt. Ehe er sich versieht, ist er dem Gutwillen anderer ausgeliefert und befindet sich bereits mitten im Spiel...

Henrey der Puppenspieler ist ein fairer aber dennoch gefährlicher Mann. Auch wenn zu Beginn der Geschichte nicht so recht klar ist, wen er darstellt und was seine Rolle ist, merkt man doch gleich, dass er sich zu einem gefährlichen Gegner entwickeln kann. Seine oberste Prämisse ist es, seine Ziele zu verfolgen, hierbei stellt er sich als durchtrieben und clever heraus. Der Puppenspieler ist definitiv kein Mann, den man gegen sich wissen möchte.


Meinung:

Wer ab und zu bei mir vorbeischaut, weiß, dass ich in der Regel meine Rezensionen mit einer kurzen Zusammenfassung der ersten Seiten beginne. Heute werde ich mal eine Ausnahme machen und dies mit den Charakterbeschreibungen verweben. Warum? "Das Erbe von Berun" ist einfach zu komplex, zu umfassend und hat zu viele Charaktere, um dem in einer Zusammenfassung gerecht zu werden. Da wüsste man ja gar nicht, wo man anfangen und aufhören soll :D Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass das Buch nichts für Zwischendurch ist. Ein Lesen auf mehrere Wochen ist auf Grund der Komplexität des Buches eher nicht zu empfehlen. Aber dafür ist auch die Neugier, die beim Lesen entsteht, zu groß ;)

Und wer jetzt denkt "Oha, höre ich da eine gewisse Begeisterung heraus?", dem kann ich nur sagen: "DEFINITIV"!
Von Anfang an werden wir Zeuge einer umwerfenden Welt. Pflanzen, Tiere (nein, ich möchte keiner Ralld-Spinne oder ihrem Netz begegnen), Landschaften, Gebäude... Der Fantasie der Autoren scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. Der Leser kann dies alles und noch mehr geradezu vor Augen sehen. Obwohl manche vielleicht, gerade bei den blutigen Szenen, eventuell darauf verzichten könnten. Wobei... Vielleicht lieber nicht ;)
Aber überzeugt euch selbst!

Der Schreibstil ist überaus fantasie- und detailreich, was uns immer tiefer in das Geschehen hineintauchen lässt. Er umfasst sowohl raue Umgangsformen, blutige Kämpfe als auch einen schön gesponnenen Faden, der die drei Schicksale von Sara, Marten und Henrey langsam aber unwiderruflich miteinander verbindet.

Dazu kommen die ständigen Perspektivenwechsel, die nach und nach alle Protagonisten (sowie den ein oder anderen Antagonisten) zum Leben erwecken. Wobei mir persönlich die etwas schrägeren so richtig gut gefallen haben!
Durch das kreierte Setting voller Geheimnisse, Mythen, Aberglauben, Magie, Politik und Intrigen, kann man gar nicht anders, als durchgehend mit den Charakteren mitzufiebern, zu leiden und zu lachen, wenn sich bei ihnen wieder eine Wendung auftut.

Spannung, Abenteuer, Humor... Hier kommt kein Freund der hohen Fantasy zu kurz! Alles in allem bleibt mir eigentlich nur zu sagen: "ein gigantischer Auftakt!! Aber wo bleibt bitte Band 2 nur???" ;)

Veröffentlicht am 22.01.2018

spannender und gelungener 2. Teil

Die Farbe der Zukunft
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Zitate:
„Jetzt klingt ihre Stimme ganz leise. Sie hat sich in sich selbst zurückgezogen. Ich kenne das. Ich habe es schon so oft erlebt, dass ich es nicht mehr zählen kann. Meine Mutter ist fort.“ Seite ...

Zitate:
„Jetzt klingt ihre Stimme ganz leise. Sie hat sich in sich selbst zurückgezogen. Ich kenne das. Ich habe es schon so oft erlebt, dass ich es nicht mehr zählen kann. Meine Mutter ist fort.“ Seite 66
„Ich greife nach einem Stapel Papier. An diesem hat Paige gearbeitet. Das weiß ich deshalb, weil er in acht verschiedenen Farben markiert wurde - als hätte ich eine Regenbogenfahne mit einer Packung Smarties gepaart und ihr Kind hätte diese Seiten vollgekotzt.“ Seite 89
„Einer von ihnen ist inzwischen mehr für mich als ein Vorgesetzter. Eine von ihnen ist die beste Freundin, die ich jemals hatte. Und einer von ihnen bedeutet mir alles .“ Seite 261

Meinung:

Vieles hat sich verändert bei Annum Guard.
Der Verrat von Alpha und die Geschehnisse, die damit zusammenhängen, haben für erhöhte Sicherheitsmaßnahmen gesorgt. Auch die Leitung wurde anders belegt als ursprünglich geplant.
Zeta ist seit geraumer Zeit verschwunden und Red, der eigentlich bereits zum zukünftigen Leiter ausgebildet wurde, wurde erstmal "degradiert".
Stattdessen müssen sich Iris und ihre Kollegen von Jane Bonner, der vorläufigen Chefin -zumindest bis zum Abschluss der Eagle-Industries-Affäre-, auseinandersetzen. Diese nervt die Gruppe sowohl mit ihrer herablassenden Art, als auch mit ihrem Bürokratentum - was, wie ihr euch wohl denken könnt, vor allem Iris schwer auf die Nerven geht. Zumal sie wegen Bonner die letzte Zeit komplett damit zugebracht hat, ihrem Vater hinterherzuspionieren, statt sich weiter darum kümmern zu kümmern, wer der oder die geheimnisvolle XP ist. Die Person, die scheinbar hinter dem ganzen Chaos steckt...
Und leider kann sie noch nicht mal mithilfe ihrer Kollegen und Freunde heimlich Nachforschungen anstellen, da ihr ausdrücklich untersagt wurde, den Namen XP auch nur auszusprechen.
Schwer ins Straucheln kommt sie jedoch, als klar wird, dass XP die Finger bei Zetas Entführung im Spiel hatte!!
Darüber hinaus verschwindet plötzlich Orange unter mysteriösen Umständen und Iris´ Gefühl, dass einer aus dem inneren Kreis mehr wissen MUSS wird nahezu übermächtig. Kurzerhand beschließt sie das Geheimnis um XP mit den anderen zu teilen um Schlimmeres zu verhindern. Auch wenn ihr nur allzu bewusst ist, dass dieser Verrat sie auf direktem Weg ins Gefängnis bringen könnte, muss sie es einfach riskieren. Denn jeder der Gruppe könnte der nächste sein...

Auch in Band 2 überzeugt der Charakter Iris wieder mit ihrer direkten, humorvollen Art. Wobei sie dieses Mal die meiste Zeit bedeutend nachdenklicher und ernster ist, was unter anderem dem Thema bipolare Störung ihrer Mutter und den Auswirkungen der Krankheit geschuldet ist. Selbstverständlich tragen jedoch auch die Taten ihres Vaters sowie die Gefahr, in der sie sich befinden, dazu bei. Auf mich wirkt sie reifer, was, wenn man den Verlauf der Geschichte einbezieht, sehr authentisch wirkt.

Die Geschichte rund um die Verschwörung und XP ist in meinen Augen geschickt konstruiert, mit so manchen Irreführungen für den Leser, was natürlich noch mehr die Neugierde beim Leser weckt.
Viel Spannung, aber auch die ein oder andere Emotion sowie Geheimnisse, Geheimnisse und Geheimnisse machen den Lesefluss perfekt!

Sehr schön fand ich auch die kurzen Rückblicke in Band 1, die dem Leser das Verstehen der Zusammenhänge zusätzlich erleichtert haben.

Einzig die Anzahl der Vorfälle, in denen Iris schräg angeschaut wurde, weil sie -mal wieder- im falschen Outfit in der Zeit springt, hätte man für mich etwas reduzieren können, aber das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau und hat den Lesespaß nicht beeinflusst ;)

Alles in allem hat mir Band 2 sogar noch einen Ticken besser gefallen als der 1. (wobei dieser bereits klasse war), da mir einerseits die ernstere/nachdenklichere Stimmung und andererseits das enorme Verwirr- und Spannungslevel ein aus der Hand legen des Buches fast unmöglich gemacht haben!!

Nur.... Der Cliffhanger, der war echt fies :D Aber schaut selbst!