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Veröffentlicht am 21.01.2018

Mal was völlig Anderes :D

Wer war Alice
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Zitate:
"Mein Name ist Alice Salmon. Fünf von ungefähr tausend Wörtern. Ich hoffe, ich bin mehr als zweihundertmal fünf Wörter. Vielleicht noch nicht jetzt, aber hoffentlich eines Tages." Seite 13
"Ich ...

Zitate:
"Mein Name ist Alice Salmon. Fünf von ungefähr tausend Wörtern. Ich hoffe, ich bin mehr als zweihundertmal fünf Wörter. Vielleicht noch nicht jetzt, aber hoffentlich eines Tages." Seite 13
"Ich schreibe das alles auf, weil mir hier sowieso keiner zuhört. Ich könnte genauso gut unsichtbar sein." Seite 26
"Es ist pervers, wie die Welt sich häufig erst für einen interessiert, wenn man nicht mehr da ist, aber so war es schon immer." Seite 40

Meinung:

Nach einem kurzen Prolog, der uns Alice ein bisschen vorstellt, werden wir ohne großes Geplänkel direkt in die Geschichte geschmissen.
Alice ist tot. Ertrunken in einem Fluss und keiner weiß so recht, wie es dazu kommen konnte. War sie allein? War sie betrunken? Unfall, Mord, Selbstmord? Fragen über Fragen, die den Leser noch eine ganze Weile beschäftigen werden. Von da an nehmen Spekulationen, Mutmaßungen und Theorien ihren Lauf. Jeder hat etwas zu sagen, alle reden mit. Allen voran einer ihrer ehemaligen Professoren. Er will Alice´ Leben durchleuchten, alle Ungereimtheiten klären und ein Buch über sie schreiben. Aber, wie kommt er dazu?? Und wo waren nur ihre Freundinnen, mit denen sie unterwegs war, als sie im Fluss versank? Ein Geheimnis jagt das nächste und es sollen noch so einige davon ans Tageslicht befördert werden.
Begleitet Alice und ihr Umfeld auf eine spannende Entdeckungsjagd!

Allem voran sollte der ungewöhnliche Aufbau erwähnt werden. Denn erzählt wird nicht im üblichen Stil, sondern ausschließlich per Threads, Blogbeiträgen, Briefen, Tagebucheinträgen, usw. Mir persönlich hat das Schema sehr gut gefallen, vor allem, weil man so nach und nach immer weitere Details erfährt, die man automatisch versucht in ein Bild einzupassen.
Und manchmal passiert es uns so auch, dass wir uns komplett ins Bockshorn jagen lassen, weil Vermutungen, wie im Fall der vielen Personen, die meinen sich zu Wort melden zu müssen, eben einfach genau das sind: VERMUTUNGEN :D

Ich habe von ein paar anderen bereits gehört, dass sie dieser Aufbau stört, aber ich fand es einfach nur genial! Einfach mal erfrischend anders, davon hätte ich gerne mehr!
Gedanken von Fremden, Bekannten und Alice´eigene Tagebucheinträge, bei denen wir immer ein Stückchen mehr erfahren, sowohl über ihre guten, als auch ihre schlechten Seiten. Denn obwohl sie eigentlich ein sehr fleißiges, nettes und unauffälliges Mädchen war, nehmen Drogen und Alkohol doch eine sehr große Rolle in ihrem Leben ein.

Im Laufe der Geschichte werden wir mit den unterschiedlichsten Emotionen konfrontiert, Wut, Trauer, Schuldgefühle, aber auch Hass begegnen uns.
Ich habe mich des Öfteren mit einem mehr als mulmigen Gefühl im Bauch erwischt, denn heutzutage ist das alles ja gar nicht so weit hergeholt. Das Internet bietet diverse Möglichkeiten, nicht nur, Menschen zu betrauern, nein, auch Diffamierung oder Stalking sind nicht mehr allzu schwer. Gerade dieser kritische Aspekt der Geschichte, hat mir sehr gut gefallen. Ob das Bilder, Gedanken oder Kommunikationen sind, nichts ist mehr wirklich geheim und gegen Verleumdungen oder gar Bedrohungen kann man sich oftmals nicht so wirklich schützen.

Wer war Alice hat mir von der ersten bis zur letzten Seite viele unterhaltsame Momente geboten.
Eine gehörige Portion Spannung und Entsetzen -das menschliche Verhalten betreffend-, so manch unerwartete Wendung und die mannigfaltigen Gedanken und Emotionen in ihrem Umfeld haben mir definitiv einen Pageturner beschert :)

Veröffentlicht am 21.01.2018

Wer nahe am Wasser gebaut ist, sollte eventuell ein Taschentuch bereitlegen ;)

Die Nacht brennt
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Zitate:
"Er war ja nicht dumm, er wusste, wie man ein paar Worte ins gegenüberliegende Feld lobbte und auf die Explosion wartete, das Aufbrausen der Flamme, den Rauch und den Staub." Seite 26
"Der Aufschlag ...

Zitate:
"Er war ja nicht dumm, er wusste, wie man ein paar Worte ins gegenüberliegende Feld lobbte und auf die Explosion wartete, das Aufbrausen der Flamme, den Rauch und den Staub." Seite 26
"Der Aufschlag war befriedigend laut. Er wollte gleich noch mal draufschlagen. Und noch mal und noch mal." Seite 28
"Alle taten so, als wäre es tatsächlich passiert, als wäre Mac wirklich tot, aber das konnte nicht sein. Stick war nicht tot, wie konnte Mac es da sein?" Seite 60

Charakter:

der 17-jährige Stick will nur noch raus aus seinem Leben.
Weit weg von seiner Mutter -die durch den Tod seiner Schwester einen krankhaften Kontrollzwang entwickelt hat-, und weit weg von seinem Vater, mit seiner ach so tollen neuen Familie... Trotz seines früheren Kurses zur Aggressionsbewältigung ist Stick auch heute noch oft zornig, impulsiv, aufbrausend und verletzt seine Eltern verbal, insbesondere seinen Vater, gerne mal absichtlich. Obwohl er sich darüber Sorgen macht, wie seine Mutter ohne ihn klarkommen wird, ist ihm alles zu viel. Er will schnellstmöglich mit seinem besten Freund Mac die Koffer packen und nach Málaga fahren um dort das Leben zu genießen und die Sau raus zu lassen.


Meinung:

Die Koffer sind gepackt, die große Reise ist nur noch eine Abschiedsparty weit entfernt.
Dem Glück der beiden Jungs steht quasi nichts mehr im Weg. Denken sie... Doch dann geschieht das Unfassbare. Mac wird auf dem Heimweg erstochen und keiner weiß, wie es dazu kommen konnte.
Für Stick bricht eine Welt zusammen. Sein bester Freund, der Einzige, der ihn versteht, soll von jetzt auf gleich einfach nicht mehr da sein?? Erst, als er zufällig J kennenlernt, kann er sich zumindest ein Stück aus dem Loch seiner Trauer herausziehen. Aber reicht das aus?

Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die kurzen, gut lesbaren Sätze mit so mancher Fluchattacke ;), kurze Kapitel und jugendliche Gedanken passen sehr gut zu Stick. Sie lassen ihn sympathisch erscheinen - trotz so mancher "trotzigen" Aktion, gerade wenn es um seinen Vater und seine Stiefmutter geht.

Sarah Butler versteht es, die Emotionen, die Stick empfindet, die Trauer, die Wut, die Hilflosig- und Fassungslosigkeit in Worte zu packen und für den Leser nahezu greifbar zu machen. Man kann geradezu spüren, wie Sticks Welt in sich zusammenfällt und ihn mit der immerwährenden Frage des "Warums" zurücklässt.

Obwohl "Die Nacht brennt" kein actiongeladenes Buch, kein Thriller oder Ähnliches ist, kann man es -einmal mit dem Lesen begonnen-, nicht so schnell wieder aus der Hand legen.
Zu sehr bewegt die emotionale Reise, die den Leser erwartet, wobei auch die Handlungen der anderen Personen, selbstverständlich nicht zu kurz kommen.
Verständlich, oder für einen selbst vielleicht auch manchmal nicht, werden viele Facetten der Umgangsweise mit solch einem einschneidenden Ereignisses aufgezeigt, denn jeder geht damit bekanntlich anders um.

Emotional, stimmungsgeladen, einfühlsam, bewegend. Wer nahe am Wasser gebaut ist, sollte eventuell ein Taschentuch bereitlegen ;)

Veröffentlicht am 21.01.2018

ein schön geschriebenes, mysteriöses Jugendbuch mit einigen Gruselmomenten

Lily Frost
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Zitate:
"Gideon ist eine Stadt, in der man nur sterben kann." Seite 26
"Aber bevor er die Tür aufschließen kann, schwingt sie ganz von allein auf." Seite 30
"Ich kann mich nicht bewegen und nicht aufschreien, ...

Zitate:
"Gideon ist eine Stadt, in der man nur sterben kann." Seite 26
"Aber bevor er die Tür aufschließen kann, schwingt sie ganz von allein auf." Seite 30
"Ich kann mich nicht bewegen und nicht aufschreien, weil etwas meine Handgelenke so festhält, dass ich gefangen bin. Und als die kalte Luft weiterzieht, sind meine Handgelenke feucht." Seite 49

Charakter:

Die 15-jährige Lily Frost, die mit 4 Jahren nur knapp dem Tod entkam, ist seitdem ängstlich und bleibt meistens für sich. Sie schließt nur schwer Freundschaften und außer ihrer besten Freundin Ruby und ein paar gemeinsamen Freundinnen, hat sie eigentlich keine Kontakte.


Meinung:

Die Geschichte beginnt mit einer sehr nervösen Lily. Sie ahnt, dass zuhause etwas im Busch ist und das beunruhigt sie. Wenn ihre Eltern flüsternd die Köpfe zusammenstecken, bedeutet das nie etwas Gutes... Als es dann endlich raus ist, bricht ihre Welt zusammen. Sie werden aufs Land ziehen, da ihr Vater keine Arbeit mehr findet. Aber was soll dann nur aus ihr werden? Ein Umzug würde bedeuten, Ruby zu verlieren und das ist so ziemlich das Letzte, was sie will. Sie ist enttäuscht, trotzig und versucht alles, um ihre Eltern von diesem Schritt abzubringen.

Bereits beim Ansehen des Hauses im Internet, beschleicht sie ein mulmiges Gefühl. Dieses verstärkt sich noch, als beim Eintreffen vor Ort seltsame Dinge geschehen. Und dabei sind eine sich von alleine öffnende Haustür und eine Gestalt hinter einem Fenster -die nur sie sieht-, ihre kleinsten Probleme, denn es soll noch bedeutend schlimmer kommen... Können diese Ereignisse mit dem vor einiger Zeit verschwundenen Mädchen zusammenhängen, von dem Lily glaubt, deren Geist zu spüren? Oder geht einfach nur ihre Fantasie mit ihr durch, weil sie überall lieber wäre, als in dem Kaff Gideon? Lily beschleicht ein unsagbarer Verdacht, dem sie gezwungen ist, zu folgen...

Erzählt wird die Geschichte aus Lilys Sicht, was den Charakter sehr sympathisch macht. Zumal sie mich, mit ihrem Pessimismus und ihrer zynischen Art, des Öfteren zum Schmunzeln gebracht hat. Ihre Antworten und Aktionen passen perfekt zu dem schmollenden Teenager, den sie darstellen soll.

Auch das Kleinstadtsetting in Gideon ist sehr gut getroffen. Abschätzende Blicke, sie ignorierende Teenager und andere Details ergeben ein gut strukturiertes, glaubwürdiges und überaus vorstellbares Bild.

Die Geschichte um die verschwundene Tilly Rose ist fesselnd aufgebaut mit sowohl spannenden als auch schaurigen Akzenten, so dass sie durchgängig geheimnisvoll bleibt und meine Neugier das ganze Buch über gefüttert werden wollte :)

Lily Fost ist für mich ein schön geschriebenes, mysteriöses Jugendbuch mit einigen Gruselmomenten, das gerade jungen Lesern viel Freude machen wird.

Veröffentlicht am 21.01.2018

Fesselnd von Anfang bis Ende

Orphan X
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Zitate:
"Evan sieht ihn prüfend an. Entschließt sich, ihm zu glauben. >>Wird es wehtun?>Manchmal.

Zitate:
"Evan sieht ihn prüfend an. Entschließt sich, ihm zu glauben. >>Wird es wehtun?<< Jack fährt weiter, den Blick stur geradeaus gerichtet.
>>Manchmal.<<" Seite 10
"Menschen versagten. Auf Fleisch und Blut, Sehnen und Knochen konnte er sich nicht verlassen. Denn viel zu oft hatte das ein böses Ende genommen." Seite 55
"Falls du stirbst, stirbst du allein, und niemand wird von deinem Opfer wissen. Niemand außer mir." Seite 126


Charakter:

Ausgebildet zu Orphan X, raus aus dem Programm und abgetaucht, versucht Evan sein Leben zu leben und Leuten zu helfen, die in Not sind. Immer vorsichtig, immer unauffällig, kommt ihm dann aber doch ab und an seine Gutherzigkeit in die Quere. Obwohl er eigentlich zum Killer ausgebildet wurde, hat sein Mentor Jack viel wert darauf gelegt, auch seine menschliche Seite am Leben zu erhalten, was Evan manchmal in problematische Situationen bringt. Er hasst Unordnung (schon witzig, wenn eine Killermaschine sich an einem liegengebliebenen Gegenstand stört) und Ungerechtigkeit. Aber gerade seine Strukturiertheit und Disziplin sind es, die ihn am Leben erhalten.
Und natürlich seine Regeln... Sein gesamtes Wesen basiert darauf, bis... ja, bis er gezwungen wird, einige davon zu brechen...


Meinung:

Gerade zurück, von seiner letzten Mission, wartet auch schon die nächste auf Evan. Eine junge Frau namens Morena braucht seine Hilfe gegen einen gewalttätigen Cop, das ist natürlich der perfekte Job für Evan, unseren Nowhere Man ;) Relativ schnell bekommen wir einen Einblick in seine Denkweise und sein wirklich effektives Tun. Spannung und Action ziehen uns bereits auf den ersten Seiten in den Bann. Doch auch, wenn er sich nach diesem Einsatz etwas Ruhe wünscht, (in seiner äußerlich unauffälligen, aber in Wahrheit hochtechnisierten Wohnung ;)), ist ihm diese nicht gegönnt, denn bereits nach kürzester Zeit wendet sich erneut jemand an die Notnummer 1-855-2-NOWHERE. Doch dieses Mal geht irgendwas schief und schon bald befinden sich Evan und Katrin, die Frau die seine Hilfe braucht, in allergrößter Gefahr. Doch wie war es den Killern nur möglich die beiden zu finden?? Jede von Evans Handlungen ist strukturiert, durchdacht und auf äußerste Vorsicht ausgelegt. Aber irgendwie scheint dieser Gegner jeden seiner Schritte vorauszusehen... So nimmt eine mitreißende Jagd voller Action und Spannung auf die beiden ihren Lauf. Können die beiden entkommen?? Und was ist eigentlich das wirkliche Ziel der Gegner? Zum ersten Mal in seinem Leben, kann Evan das Ganze nicht ganz erfassen. Sollte er es tatsächlich mit einem ebenbürtigen Gegner zu tun haben?

Der gewählte Schreibstil, -kurze, einfache Sätze und kurze Kapitel- passt für mich in Kombination mit den Rückblicken in Evans Kindheit/Jugend perfekt zusammen. Er erschafft Spannung und ein wirklich gutes Bild vom Protagonisten, das ihn authentisch und nachvollziehbar werden lässt. Manchmal wird der Leser selbst ein bisschen paranoid :D
Natürlich kommen gerade zu Beginn der Geschichte auch viele Details über technische Ausstattung wie kugelsichere Jalousien, Geheimfächer, etc., vor, aber für mich gehört das ebenso zu einem derartigen Thriller, wie Waffendetails und Safe Houses. Einzig die detaillierten Kampfsportbegriffe, die der Autor bei jedem Handgemenge auf den Leser loslässt, waren mir etwas too much, aber im Gesamtkonstrukt dann doch wieder verzeihlich :)

Mit Orphan X ist dem Autor ein absolut actiongeladenes Spektakel gelungen, mit allem, was so dazu gehört. Inklusive Schmerzen beim Lesen, Paranoia und so manchem Überraschungsmoment! Ein klarer Daumen hoch von mir, denn über 400 Seiten an einem Tag, dazu bringen mich nicht viele Bücher ;)

Aber HEY, wo sind denn bitte die restlichen Regeln geblieben?? Die hätten im Laufe des Buchs gerne vollständig aufgeführt werden dürfen :P

Veröffentlicht am 21.01.2018

einfach zauberhaft

Zorn und Morgenröte
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Zitate:
"Durch die Holzläden, die zur Terrasse führten und mit Schnitzereien verziert waren, trieb ein süßer Duft nach Zitrusblättern heran und flüsterte von einer Freiheit, die nun außer Reichweite war." ...

Zitate:
"Durch die Holzläden, die zur Terrasse führten und mit Schnitzereien verziert waren, trieb ein süßer Duft nach Zitrusblättern heran und flüsterte von einer Freiheit, die nun außer Reichweite war." Seite 11
"Sie würde nicht zulassen, dass er noch eine Familie zerstörte. Dass er einem anderen Mädchen die beste Freundin raubte - ein ganzes Leben an Erinnerungen, die geschehen waren und nie sein würden." Seite 31
"Eine simple Frage der Liebe? Liebe ist ihre eigene Macht, Sayyidi. Für die Liebe erwägen die Menschen das Undenkbare ... und erreichen oft das Unmögliche. Ich würde ihre Macht nicht verhöhnen." Seite 83

Meinung:

Shahrzad ist eine stolze und starke Frau, die seit dem Tod ihrer engsten Vertrauten Shiva nur noch ein Ziel kennt: Den Mann zu töten, der ihr ihre beste Freundin nahm -den Kalifen von Ray-, oder bei dem Versuch zu sterben. Zu viele unschuldige Frauen und Mädchen mussten bereits auf diese Weise ihr Leben lassen.
Mit diesem Plan vor Augen meldet sie sich freiwillig, den Kalifen zu heiraten, um in Windeseile eine Schwäche von ihm zu entdecken und ihn somit zu töten. Nur, wie soll sie es anstellen, dass er sie nicht bereits nach der ersten Nacht hinrichtet?? GENAU! Sie erzählt ihm eine Geschichte... Und natürlich keine, die bei Tagesanbruch bereits zu Ende erzählt sein wird! Was dachtet ihr?? :D Kann Shazi es schaffen, ihren Plan umzusetzen und ihre Freundin zu rächen? Oder muss am Ende ihr Geliebter Tarik oder ihr Vater einspringen, um sie zu retten?

Gleich zu Beginn der Geschichte wird die Neugier des Lesers entfacht, indem er den Hauch einer Ahnung bekommt, dass mehr hinter den Morden an seinen Bräuten stecken könnte, als man ahnt. Da bleibt nur eins: Kopfüber und sofort in die Geschichte eintauchen!
Dies gestaltet sich leichter als erwartet. Mit ihrer Wortgewandtheit kreiert die Autorin ein märchenhaftes Setting, wie aus 1001 Nacht. Gerüche, Geschmäcker, Farben... Dem Leser wird alles so detailliert beschrieben, dass man es fast vor Augen sieht.

Die Szenen sind im Wechsel aus der Sicht unterschiedlicher Charaktere aufgebaut, so dass die Spannung durchgehend erhalten bleibt. Ihr Freund Tarik, ihr Vater, Shahrzad... Nur auf Gedanken und Beweggründe des Kalifen Chalid selbst, muss der Leser sich etwas länger gedulden. Er erscheint unnahbar und kalt. Genau das Monster, das Shazi erwartet hatte. Aber das Warten lohnt sich, versprochen ;)
Vor allem die Art, mit der sie versucht ihn aus der Reserve zu locken, hat mir viel Spaß gemacht. Denn Shazi ist nicht nur stolz, sondern auch vorlaut, frech und lässt sich absolut nichts gefallen! Ob das klug ist bei einem Mann, der seine Bräute in der Regel tötet? Na das müsst ihr selbst lesen ;)

Ich fand "Zorn und Morgenröte" einfach nur wundervoll! Natürlich hat man das ein oder andere Element bereits schon mal gesehen, aber das tut meiner Begeisterung keinen Abbruch. Dafür ist die Geschichte einfach zu lebendig, charmant und emotional. Nicht nur wunderschön ausgearbeitete Charaktere wie Jalal oder Despina sorgen für massig Lesespaß, sondern auch die Tatsache, dass man regelmäßig Augenwasser hat. Und das sowohl vom Lachen als auch vom Heulen!

Ich kann Band 2 kaum erwarten! Ich möchte unbedingt mehr lesen von dieser atmosphärischen, bezaubernden und bildgewaltigen Geschichte