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Veröffentlicht am 21.01.2018

Ein Fantasy-Auftakt, der Lust auf mehr macht!

Hourglass Wars - Jahr der Flamme (Band 1)
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Zitate:
"Nichts und niemand war hier. Drinnen wieherte kein Pferd, er hörte keinen Falken rufen." Pos. 260

"Wenn sie ihm einen Gefallen tat, war er ihr etwas schuldig. So einfach war das. Und so voller ...

Zitate:
"Nichts und niemand war hier. Drinnen wieherte kein Pferd, er hörte keinen Falken rufen." Pos. 260

"Wenn sie ihm einen Gefallen tat, war er ihr etwas schuldig. So einfach war das. Und so voller Perspektiven!" Pos. 463
"Diese Ruhe war so himmlisch, dass man meinen konnte, das hier sei nicht die Strafe der Göttin, sondern das Paradies. Vielleicht hatten die Menschen das schon immer falsch verstanden." Pos. 1762

Meinung:

Direkt beim Einstieg in die Geschichte wird der Leser von einer unheilvollen Stimmung begrüßt. Böse Vorahnungen bewahrheiten sich, als klar wird, dass ein Überfall bevorsteht. Doch es soll noch schlimmer kommen. Als Scarabea und Cato vor Ort ankommen, sind alle wie vom Erdboden verschluckt. Keiner weiß, was geschehen ist. Aber Menschen verschwinden doch nicht einfach so, oder??? Ratlosigkeit macht sich breit. Derweil geschehen auch anderswo seltsame Dinge...
Obwohl die Menschheit eigentlich Frieden halten sollte, weil die Neubewertung der Welt im Jahr 998 kurz bevorsteht, herrschen Gewalt, Krieg und Streit, hervorgerufen durch Neid, Machtbesessenheit oder auch einfach nur aus Bösartigkeit. Intrigen werden gesponnen, Bündnisse geknüpft und gegebenenfalls auch wieder gelöst, wenn sich eine andere Möglichkeit auftut. Es sind düstere Zeiten voller Gewalt und Kampf. Aber wer wird am Ende die Oberhand behalten? Oder werden gar alle zusammen untergehen, falls die ihnen bekannte Welt nach 1000 Jahren in der Schattenwelt versinken sollte??

Von Anfang an gelingt es der Autorin, eine detaillierte und fantasiereiche Welt zu erschaffen. Ob wir uns im vereisten Granaruida, im felsigen Kendor oder im sandigen Coronia befinden, jedes Gebiet hat seinen eigenen Charme. Auch bei den Charakteren wurde mit Fantasie und Vielfalt nicht gegeizt. Grobschlächtig kommen sie daher, charmant, durchtrieben, derb, gutherzig, loyal oder aber auch einfach nur grausam. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei, obwohl so mancher Charakter im Laufe der Geschichte auch extreme Wandel vollzieht. So bleibt nicht nur die Handlung selbst, sondern auch das Zwischenmenschliche durchgehend interessant. Aber Vorsicht, zwischendurch kann es auch schonmal extrem blutig oder derb werden. Allzu zart besaitet sollte man eventuell nicht sein, um diese Geschichte genießen zu können ;) Allein schon die Regenten in Granaruida sind nicht unbedingt für ihre Liebenswürdigkeit berühmt, ihre "Schlechtigkeit" hat mich des Öfteren schmunzeln lassen :D

Der Schreibstil ist angenehm flüssig und von Aufbau her passend zum Fantasy-Genre gewählt. Das einzige Manko, das ich erkennen konnte, sind die enorm vielen unterschiedlichen Charaktere, aus deren Sicht im Wechsel weitererzählt wird. Gerade am Anfang ist definitiv dranbleiben angesagt, da man ansonsten leicht den Faden verliert. Hourglass Wars ist somit kein Buch für Zwischendurch, ein bisschen Lesezeit am Stück sollte es dann schon sein. Jedoch wird das Ganze durch die kurzen Kapitel und die damit entstehenden schnellen Wechsel etwas entschärft, also am Besten erst anfangen, wenn man wirklich Ruhe hat ;)

Hourglass Wars #1 kann sich im Fantasy-Bereich wirklich sehr gut blicken lassen! Zwar hätte die Handlung im Großen und Ganzen gesehen etwas dichter sein können, aber es stellt ja auch "nur" den Auftakt dar und die Einführung in die diversen Denkweisen, Handlungsstränge und Charaktere ist definitiv sehr gut gelungen! Ich freue mich schon sehr auf Band 2 der Reihe!

Veröffentlicht am 21.01.2018

einfach nur magisch

Witch Hunter
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Zitate:
"Sie weichen vor mir zurück, als ob sie mich fürchten müssten.
Sie müssen mich fürchten." Seite 17

"Was getan ist, ist getan und kann nicht ungeschehen gemacht werden. Das ist sein Motto, nach ...

Zitate:
"Sie weichen vor mir zurück, als ob sie mich fürchten müssten.
Sie müssen mich fürchten." Seite 17

"Was getan ist, ist getan und kann nicht ungeschehen gemacht werden. Das ist sein Motto, nach dem er lebt. Und nach dem ich sterben werde." Seite 62
"Ich bin genauso gebildet, wie ein Mann von Rang. Und darauf bin ich stolz." Seite 154

Charakter:

Elizabeth hat früh ihre Eltern verloren und war ganz auf sich gestellt. Gut, dass ihr heute bester Freund Caleb sie damals fand und sie mitnahm an den Hof, wo er Blackwell, den Inquisitor, davon überzeugen konnte, sie zu einer Hexenjägerin auszubilden. Seit diesem Tag wurde sie besser und besser, gleichzeitig wurden Blackwell, Caleb und die anderen Hexenjäger zu ihrer Familie. Sie kennt nur das Ziel, die Magie mit allen ihr möglichen Mitteln zu bekämpfen, war doch auch diese der Auslöser für die Pest, die ihr ihre Eltern nahm.
Sie ist gut in dem, was sie tut. Sie handelt aus Überzeugung, Mut und Stärke. Es besteht kein Zweifel daran, dass sie eine der Besten ihres Fachs ist.


Meinung:

Die Welt in der Elizabeth lebt, ist düster. Auf Magie jeglicher Art steht die Todesstrafe und nicht selten landen die von ihr und den anderen Hexenjägern gefangenen Magier auf dem Scheiterhaufen, wo sie öffentlich hingerichtet werden. Aber obwohl einige ebenso wie der König und dessen Gefolge denken, die Magie fürchten und verachten, sind da auch andere, die sich dagegen wehren. Nicht nur die Gruppe der Reformisten wollen gegen die Anti-Magie-Gesetze vorgehen, auch das Volk lehnt sich zum Teil auf. Es droht eine Rebellion.
Aber auch wenn Elizabeth diese Unruhen beunruhigen, geht sie zusammen mit Caleb weiter der Jagd nach. Natürlich nicht, ohne das ein oder andere blaue Auge, aber zum Glück ist sie ja vor Stichverletzungen und Ähnlichem durch das Stigma der Hexenjäger geschützt. Ohne dieses und der damit einhergehenden Heilung von Verletzungen, hätte sie das erste Kapitel wohl nicht überlebt ;)

Doch ihre Welt droht zu zerbrechen, als Hexenkräuter bei ihr gefunden werden und Blackwell sie ohne mit der Wimper zu zucken einsperren lässt. Plötzlich droht ihr ausgerechnet von einer Seite Hilfe zuteil zu werden, die sie nie auch nur vermutet hätte. Kann sie diese annehmen, oder ist das ihr sicherer Untergang? In ihr sträubt sich alles, aber schnell muss sie einsehen, dass nicht immer alles nur schwarz oder weiß ist...

Von Anfang an besticht Virginia Boecker mit einer spannenden Story, denn sie nimmt uns bereits auf den ersten Seiten mit auf eine Hexenjagd ;)
Liebevoll gestaltete Charaktere (aye?!), schaurige Magiegebräuche, wie zum Beispiel die Erweckung von Wiedergängern, und andere phantasiereiche Dinge, erschaffen eine rundum magische Welt, in die es Spaß macht, einzutauchen.
Schnoddrige Antworten, die einem zum Lachen bringen, aber auch ernste Gedankengänge über Freundschaft, Vertrauen und Verrat sind gleichermaßen aufzufinden. In Kombination mit der immer gegenwärtigen Gefahr schafft Virginia Boecker es, den Leser durchgehend zu unterhalten und zu fesseln.

Die Eingängigkeit der Geschichte wird noch unterstützt durch den angenehm flüssigen Schreibstil sowie die kurzen Kapitel, die immer weiter dazu animieren noch ein und noch ein Kapitel zu verschlingen ;)

Jedoch muss ich zugeben, dass ich mit den Namen anfangs ein kleines Problem hatte. Da gerade für die Männer englische "Allerweltsnamen" vergeben wurden (Peter, George und John - klingt doch irgendwie nach der Erstbesetzung der Beatles, oder?? ;)), habe ich etwas länger gebraucht um die drei auseinander zu halten. Da gefiel mir "Skyler" deutlich besser ;) War witzig, manchmal habe ich echt an mir gezweifelt :O)

Witch Hunter ist für mich wirklich ein geniales Debüt, dem man das Erstlingswerk in keinster Weise anmerkt. Einfach nur magisch!
Ich freue mich schon sehr darauf zu erfahren, wie die Geschichte weitergehen wird!

Veröffentlicht am 21.01.2018

ein klares Highlight!

Mind Games
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Zitat:
"Ich laufe und laufe. Ich bin zersplittert. Manche Teile laufen, manche Teile weinen." Seite 438

Charakter:

Luna, die bereits mit 4 Jahren ihre Mutter verloren hat, lebt mit ihrer Stiefmutter, ...

Zitat:
"Ich laufe und laufe. Ich bin zersplittert. Manche Teile laufen, manche Teile weinen." Seite 438

Charakter:

Luna, die bereits mit 4 Jahren ihre Mutter verloren hat, lebt mit ihrer Stiefmutter, ihrem Vater und ihrem Halbbruder in London. Doch während andere sich amüsieren und sich mit Freunden treffen, ist sie eine Außenseiterin, wird gemieden und ist abgesehen von ihrem besten Freund Hex und ihrer Freundin Rachel, die mir ihr in der Schule der Klasse der "Verweigerer" angehört, allein. Die Welt in der sie lebt ist für sie nicht erstrebenswert. Eine Welt, in der bereits 10-jährige Implantate bekommen um sich online vernetzen zu können und in der in Folge die zwischenmenschlichen Interaktionen auf realer Ebene immer mehr in Vergessenheit geraten.


Meinung:

Das Gesamtsetting dieser Story ist für den Leser recht zwiespältig. Zwar ist man eigentlich gleich Luna´s Meinung, dass es besser sei dieses "Online-Leben" zu verweigern -auch wenn ihre Gründe dafür andere sind, als sie offiziell zugibt-, andererseits ist der Gedanke doch wirklich interessant!
Was wäre wohl alles möglich, wenn ein Vernetzen in diesem Ausmaß tatsächlich machbar wäre? Natürlich vorausgesetzt, man könnte den Missbrauch von außen und die allgemeine Überhandnahme, bis hin zur Sucht vermeiden ;)

In Lunas Fall stellt sich diese Frage jedoch von Anfang an nicht. Zu groß ist ihre Angst, dass ihr Geheimnis ans Licht kommen könnte. Auch ihre Nanna hat bis zu ihrer Krankheit alles versucht, um Luna davor zu bewahren. WAS genau dieses Geheimnis ist, erfährt der Leser natürlich erst nach und nach, da will ich jetzt nicht vorweggreifen.

Obwohl sie dadurch zur Außenseiterin wird, bleibt sie ihrer Entscheidung treu. Auch wenn das bedeutet, niemals eine Uni zu besuchen oder einen anspruchsvollen Job zu ergattern.

Als sie dann -entgegen allen Wahrscheinlichkeiten- zu PareCo´s Intelligenz- und Rationalitätstest geladen wird, ist sie sicher, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Zumal sie alles daran gesetzt hat, immer unter deren Radar zu bleiben. Während sie dort Gecko kennenlernt und einige Ungereimtheiten von ihm erfährt, wachsen ihre Zweifel, was die Beweggründe und Machenschaften von PareCo angeht. Und langsam wird ihr bewusst, dass sie sich tatsächlich in Gefahr befindet. Aber was soll sie nun tun und wem kann sie noch trauen? Eine rasante Jagd um Leben und Tod nimmt ihren Lauf, bei der sich so manch überraschende Wendung auftut.

Die gesamte Storyline ist zumeist düster, geheimnisvoll, beklemmend und hat mich mit diesem durchweg stimmigen und fesselnden Setting pausenlos in seinen Bann gezogen. Auch die Tiefe und Authentizität der Charaktere war sehr ausgeprägt, vor allem der von Luna, da wir alles aus ihrer Ich-Perspektive erleben. Wir sind hautnah dabei, wenn sie lacht, weint oder liebt. Einfach nur klasse!

Als ein riesiger Fan der Slated-Trilogie war Mind Games für mich natürlich ein absolutes MUSS. Bevor ich es in der Hand hielt, habe ich lange gebangt, ob ein weiteres Buch, das mich so in den Bann zieht, wie die Trilogie es geschafft hat, überhaupt möglich sein könnte. Die Angst davor, das Buch zu lesen und es am Ende enttäuscht zuzuklappen war groß! Aber Leute... Ich muss euch sagen: "Ich bin totaaaaal geflasht"!!! Selten hat es eine Geschichte geschafft, mich dermaßen mitzureißen! Nach knapp einem Tag war ich durch und, was soll ich sagen, ich will MEHR!!! Und vor allem: Das Ende darf so bitte nicht stehen bleiben...

Mind Games ist ohne Frage eins meiner Highlights. Die bedrohliche Stimmung, die Angst, die Intrigen, aber auch Freundschaft und Liebe... Ein äußerst gelungener Mix, der mich tief in seinen Bann gezogen hat.
Ach ja, und denkt immer daran: Traut nur euch selbst ;)

Veröffentlicht am 21.01.2018

Ein rasanter Reihenauftakt, der mich Band 2 händeringend entgegenfiebern lässt!

Pala
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Zitate:
"In den Niederlanden schlief Iris unruhig. Sie träumte von Spinnen. In Maine, auf dem Land, waren die Kühe die einzigen Zeugen, die Olina wegrennen sahen." Seite 33
"In einem einzigen Satz hatte ...

Zitate:
"In den Niederlanden schlief Iris unruhig. Sie träumte von Spinnen. In Maine, auf dem Land, waren die Kühe die einzigen Zeugen, die Olina wegrennen sahen." Seite 33
"In einem einzigen Satz hatte ihre Mutter zusammengefasst, wie ihre einst glückliche Familie zerbrochen war." Seite 53
"Wenn du wüsstest, was du getan hast, Iris. Du hast keine Ahnung. Aber das ist schon immer so gewesen, nicht wahr? Du hast keine Ahnung, die Welt macht mit dir, was sie will." Seite 110

Charaktere:

Die 13-jährige Iris hat, was ihre Familie betrifft, beinahe alles verloren. Erst beging ihr Vater Selbstmord, dann ist ihr Bruder Justin -nach einem Streit mit ihrer gemeinsamen Mutter- nach Frankreich abgehauen. Auch wenn sie versucht, es sich nicht anmerken zu lassen, leidet sie doch sehr unter der Situation. Die meiste Zeit verkriecht sie sich in das Onlinespiel "Superhelden", bei dem sie sich auch gerne mal die ein oder andere Nacht um die Ohren haut.

Alex, der bereits ein Superheld ist, ist oftmals schwer zu durchschauen. Mit seinen 16 Jahren tingelt er durch die Welt und führt Missionen aus. Das Gesetz ist ihm relativ egal. Daran hält er sich nur, wenn es ihm dabei hilft, der Polizei nicht aufzufallen.

Fiber, die polnische Goth, hat es faustdick hinter den Ohren. Als gerissene Hackerin ist sie nicht zu unterschätzen, wozu auch ihr loses Mundwerk einen enormen Anteil beiträgt ;) Sie ist mit Alex auf Missionen unterwegs, zu zweit führen die beiden Superhelden die Wünsche von Mr. Oz aus.


Meinung:

Während Iris in den Niederlanden noch nichtsahnend ihre Onlinegame zockt, sind Alex und Fiber in den USA unterwegs, um eine Spielerin einzusammeln, die sich dem Ende des Games nähert. Dem Leser wird schnell klar, dass hier etwas Größeres im Gange ist, als ein einfaches Abenteuerspiel. Denn, was Iris nicht ahnt: auch sie nähert sich langsam aber stetig dem Ende und somit rückt auch sie in den Fokus des geheimnisvollen Mr. Oz, dem Kopf des Spiels und Herrscher über die Insel Pala, wo die Kandidaten zu Superhelden ausgebildet werden.
Doch ehe sie sich versieht, wird aus Spaß Ernst, als sie -um ihren Bruder Justin zu retten- gezwungen wird, sich in höchste Gefahr zu begeben. Aber wozu das Ganze? Was verspricht sich der geheimnisvolle Mr. Oz davon, was ist sein Ziel? Und wer zur Hölle ist er???
Herzlich willkommen auf Pala! In einem Spiel auf Leben und Tod...

Ein enormer Spannungsbogen und unerwartete Wendungen nehmen den Leser mit, auf eine abenteuerliche Reise, die ihresgleichen sucht! Die Ereignisse um Iris und die im Buch enthaltene Action ließen die Story für mich zu einem echten Pageturner werden. Die rasanten Ereignisse, die wechselnden Schauplätze der unterschiedlichen Charaktere und das Durchblitzen des mysteriösen Mr. Oz lassen eigentlich gar nichts anderes zu, als das Buch in nahezu einem Rutsch zu verschlingen!

Natürlich haben Superhelden auch entsprechendes "Spielzeug". Um an Pala Spaß zu haben, darf man sich nicht über den Einsatz von Mini-Ubooten oder Helikoptern stören, hier kann so ziemlich alles auftauchen, was in einem Spiel möglich ist. Marcel van Driel hat seiner Fantasie ein tolles Maß an Spielraum gelassen. Dabei kommen auch Fans bekannter Adventure-Filme voll auf ihre Kosten! Aber natürlich wird an dieser Stelle nichts Genaueres verraten ;) Das Lesen dieser Szenen macht auf jeden Fall viel Spaß!

Etwas gewöhnungsbedürftig hingegen ist jedoch der Schreibstil. Obwohl gut formuliert und eingängig gehalten, untermauert von unkomplizierten Sätzen und kurzen Kapiteln, hat mich des Autors Vorliebe für andere Sprachen -zumindest am Anfang der Geschichte- doch etwas irritiert. Englisch, polnisch, hawaiianisch, niederländisch... Jeder Charakter verwendet des Öfteren Halbsätze oder einzelne Ausdrücke in dessen jeweiliger Muttersprache, angefügt an den aktuellen Satz... Warum das so ist, hat sich mir nicht ganz erschlossen, es lässt aber im Laufe der Story nach, so dass es für mich letzten Endes nicht mehr ins Gewicht fiel. Dafür war das Buch einfach zu mitreißend und fesselnd :D

Spannung, Abwechslung und Nervenkitzel. Das wären meine ersten Worte, die mir zu "Pala - Das Spiel beginnt" einfallen würden. Eine packende Geschichte, die definitiv Lust auf mehr macht!
Aber zum Glück muss das süchtige Leserherz ja nicht lange warten, denn bereits im Juni geht es weiter mit Band 2: "Pala - das Geheimnis der Insel".
Ich freu mich schon sehr darauf!

Veröffentlicht am 21.01.2018

ein spannender Mittelteil, der ordentlich Lust auf das Finale macht!

Die Auslese - Nichts vergessen und nie vergeben
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Zitate:
"Während sich die anderen Kursteilnehmer darüber Gedanken machen, welche Auswirkungen die Prüfungen auf die vor ihnen liegenden Jahre haben werden, mache ich mir Sorgen, dass ich den heutigen Tag ...

Zitate:
"Während sich die anderen Kursteilnehmer darüber Gedanken machen, welche Auswirkungen die Prüfungen auf die vor ihnen liegenden Jahre haben werden, mache ich mir Sorgen, dass ich den heutigen Tag nicht überlebe." Seite 7
"Mir fehlt der Glaube an mich selbst, an ihn, an irgendwas." Seite 34
"Sie wissen nicht, dass sie genau solche Angst haben werden wie ich." Seite 72

Meinung:

Cia hat die letzten Monate auf der Universität verbracht, wo sie sich auf die anstehende Prüfung vorbereitet hat. Wie beabsichtigt, kann sie sich an den ersten Teil der Auslese nicht mehr erinnern. Das Uni-Leben könnte so schön sein, wenn sie nicht die Aufzeichnung gefunden hätte, die sie sich selbst aus der Zeit davor hinterlassen hat. Sie ist verunsichert und kann das Alles nicht richtig einordnen, weiß nicht, was sie von ihrer Warnung an sich selbst halten soll. Viele Menschen um sie herum sind so nett?! Kann es wirklich sein, dass Will der Mörder ist, vor dem sie sich selbst auf der Aufnahme warnt??? Das würde ja bedeuten, dass Dr. Barnes, der Leiter der Auslese, es zulässt, dass Kandidaten umkommen. Und was geschähe dann mit denen, die die Prüfung nicht bestehen???

Als sie durch Zufall beobachtet, wie ein durchgefallener Anwärter in ein Gebäude geleitet und tot wieder herausgetragen wird, werden ihre schlimmsten Befürchtungen wahr. Natürlich denkt sie zuallererst an Flucht, aber zu fliehen würde ihre Familie und Freunde in Gefahr bringen, denn in ihrem Heimatort würde Dr. Barnes vermutlich als erstes suchen. Was soll sie nur tun?! Die Entscheidung wird ihr jedoch abgenommen, als sie einen alten Bekannten trifft, der etwas über eine geplante Rebellion weiß... Kann das vielleicht die Lösung sein?


Ich muss zugeben, dass Band 1 der Trilogie schon etwas weiter zurücklag. Deshalb ist es mir etwas schwerer gefallen, wieder in die Story hineinzukommen, da ich vieles einfach nicht mehr präsent hatte. Leider hat die Autorin nicht wirklich Rückblicke eingearbeitet, was ich bei Reihen die jährlich fortgesetzt werden, eigentlich bevorzuge ;).

Unabhängig davon ist das Buch von Anfang sehr atmosphärisch. Die Angst in Cia und die Ereignisse um die Prüfung ziehen den Leser ohne Umschweife in das beklemmende Setting, von dem Band 1 bereits durchzogen war. Durchgängig begegnet der Leser Misstrauen, Angst und Intrigen, denn immer wieder stellt sich die Frage: Wem kann man trauen? Zumal die Kommilitonen aus Tosu-Stadt, die sie noch nicht kennt, bestimmt auch nicht zimperlich sein werden, wenn es um die besten Noten und Jobs geht. Einige sollen sogar Spitzel sein... Diese Gefahr schafft ein wirklich düsteres und beklemmendes Szenario, das einen tief in deinen Bann zieht und ab der ersten Minute mitfiebern lässt.

Auch schön zu beobachten war die Entwicklung, die Cia durchlaufen hat. Obwohl sie nach wie vor möglichst ihren Prinzipien treu bleiben möchte -schließlich haben ihre Eltern ja versucht, einen guten Menschen aus ihr zu machen- realisiert sie mittlerweile, dass man manchmal über seinen Schatten springen muss. Und sei es auch nur, um die zu schützen, die man liebt. Ein gut durchdachter und nachvollziehbarer Wandel, der dem Leser Cia als Charakter ein gutes Stück näher bringt. Zumal das frühere "Zu-perfekt-sein" einem Protagonisten nicht wirklich gut tut ;)

Das Einzige was mich gestört hat, waren die etwas zu häufigen Ausführungen. Eigentlich mag ich es sehr, wenn Autoren die Story durch Beschreibungen des Drumherum oder des Davor zum Leben erwecken, aber dieses Mal hat Joelle Charbonneau für meinen Geschmack ein paar Erklärungen zu viel gewählt. Sie verliert sich ab und an in Erzählungen darüber, wie es zu der Zerstörung und der Gründung des vereinigten Commonwealth kam, oder aber auch, was mit Tieren und Pflanzen passiert ist, bzw. wie die Menschheit versucht hat, dem entgegenzuwirken. An sich spannend, keine Frage! Aber ein paar Erläuterungen weniger wären mir lieber gewesen. Für mich entstanden so leider ein paar Längen, die nicht hätten sein müssen.

Alles in Allem ist Band 2 für mich ein sehr gelungener Mittelteil, der enorme Vorfreude auf das Finale "Die Auslese #3 - Nichts ist, wie es scheint" macht, das am 24.05.2016 erscheinen wird. Ich freu mich schon sehr darauf und hoffe auf einen fulminanten Abschluss :)