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Veröffentlicht am 21.01.2018

Mal was anderes

Eine Therapie für Aristoteles
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Zitate:
"Opapa war schon alt, als Zahnspangen aufkamen, deshalb sind seine Zähne ein bisschen schief, gerade so sehr, dass er aussieht, als könnte er gut Witze erzählen." Seite 15
"Manchmal finde ich lauschen ...

Zitate:
"Opapa war schon alt, als Zahnspangen aufkamen, deshalb sind seine Zähne ein bisschen schief, gerade so sehr, dass er aussieht, als könnte er gut Witze erzählen." Seite 15
"Manchmal finde ich lauschen einfach nur anstrengend." Seite 55
"Es geschah an einem Mittwoch. Diane und ich sind uns einig, dass der Mittwoch gelb ist. Mein Dienstag ist blau und ihrer grün, aber den Sonntag färben wir beide schwarz, weil wir uns religiös unterdrückt fühlen." Seite 95

Meinung:

Aristoteles ist ein zwölfeinhalbjähriges Mädchen, das zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder versucht, das Leben zu bestreiten. Ihr Vater starb vor vielen Jahren, ihre Mutter ist überfordert und ihr Bruder hyperaktiv. Da er sich deswegen in Therapie befindet, reicht das Geld -das sowieso immer knapp ist- für ihre eigene Therapie nicht aus. So beschließt Aris einfach ein Buch zu schreiben und sich somit quasi selbst zu therapieren. Also schwupps den Ratgeber "Romane schreiben in 30 Tagen!" geschnappt und los geht´s!

Schon beim Aufschlagen des Buchs merkt man, dass nicht alles todernst zu nehmen ist. Es handelt sich um eine humorvolle Geschichte, zwar mit ernstem Hintergrund, aber dazu später mehr.
Sowohl das Vorwort als auch die Einleitung (JAAA, es gibt beides), rufen bereits die ersten Schmunzler auf den Plan. Hier wird auch direkt Bezug darauf genommen, dass das Buch eigentlich nicht von einer 12-jährigen geschrieben worden sein kann -und ja, Aris ist ziemlich klug für ihr Alter ;)- und es werden mögliche Erklärungen hierfür gegeben. Abgesehen davon, dass ich diese Erläuterungen bereits total süß fand, räumen sie schon im Vorfeld die ein oder andere "Unstimmigkeit" aus, die einem ansonsten über die Füße fallen würde. Also bitte lesen :)
Ach ja: Da es sich um Aris´Buch handelt, ist hier natürlich alles schön gegliedert, wie man das in der Schule gelernt hat. Wir beginnen mit der "Exposition" und enden mit dem "Dénouement". Dass mir da auch ja keiner den Überblick verliert :D

Erzählt wird die Geschichte aus Aris´Sicht, was mir sehr gut gefallen hat. Mit ihrer flapsigen, neunmalklugen Art konnte sie mich direkt auf ihre Seite ziehen. Sie ist schlagfertig und unterstreicht ihre Ausführungen oftmals mit Fremdwörtern, die wohl die meisten Kinder eher nicht kennen... Aber obwohl sie immer versucht zu helfen, ist sie letzten Endes doch nur ein Kind. Da kann schon das ein oder andere Tränchen rollen, wenn etwas nicht so läuft, wie es ihrer Meinung nach sollte.
Die Probleme, die sie und ihre Familie plagen, sind absolut stimmig und nachvollziehbar. Sei es der fehlende Vater, eine überforderte alleinerziehende Mutter, Geldsorgen sowie auch einfach nur der Wunsch, alles richtig zu machen oder sich mit geplatzten Träumen zu arrangieren.

Das Einzige, was mir nicht so gut gefiel, waren ein paar "Abzweige" zuviel, die die Autorin hat einfließen lassen. Manchmal wusste ich nicht so recht, wo genau sie nun hin wollte. Ein paar kleine Themen weniger hätten mir das Gesamtbild stimmiger gemacht.

Alles in allem war "eine Therapie für Aristoteles" für mich eine Geschichte über alltägliche Unzulänglichkeiten, Träume und dem Wunsch nach einem zufriedenen Miteinander. Und obwohl viele ernste Themen angeschnitten werden, geschieht dies doch immer mit einem Schmunzeln. Melanie Sumner hat es geschafft, einen nicht alltäglichen, berührenden und gefühlvollen Roman zu erschaffen, der beim Lesen viel Freude beschert. Mal was erfrischend anderes ;)

Veröffentlicht am 21.01.2018

witzig und gefühlvoll! Eine schöne Geschichte für Zwischendurch :)

Wolke 7 ist auch nur Nebel
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Zitate:
"Nur - was wäre, wenn es Liebe gar nicht gäbe? Wenn dieser ganze Romantikquatsch nur eine publikumswirksame Erfindung wäre, so wie der Yeti oder das Ungeheuer von Loch Ness?" Seite 18
"Stattdessen ...

Zitate:
"Nur - was wäre, wenn es Liebe gar nicht gäbe? Wenn dieser ganze Romantikquatsch nur eine publikumswirksame Erfindung wäre, so wie der Yeti oder das Ungeheuer von Loch Ness?" Seite 18
"Stattdessen begrüßte uns ein braungebrannter Siegertyp mit schwungvollen Bewegungen, der überhaupt nicht wie ein Wissenschaftler aussah, eher wie der jüngere Bruder von Dieter Bohlen." Seite 63

Meinung:


Die zwei 18-jährigen Mädchen Moya und Lena stehen kurz vor ihrem Abitur. Sie sind beste Freundinnen, obwohl sie menschlich gesehen unterschiedlicher kaum sein könnten.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich selbst nicht verstanden, warum die beiden überhaupt befreundet sind.
Abgesehen von ihren unterschiedlichen Ansichten, können sie sich gegenseitig vieles nicht sagen, oder verschweigen Dinge bewusst. Falls doch mal was rausrutscht, ist die angespannte Stimmung perfekt. Über Themen, die sie wirklich bewegen, vor allem, wenn es um Liebesangelegenheiten geht, können sie nicht miteinander reden.
Während Lena recht emotional ist, aus tiefstem Herzen an die Liebe glaubt -und sich dabei auch gehörig verarschen lässt-, geht Moya eher analytisch an die Sache ran. Sie ist ohne Mutter aufgewachsen, kennt also das Konstrukt einer Beziehung und Liebe nicht wirklich. Für sie ist Liebe eher ein Hirngespinst, ein von Menschen romantisiertes Produkt, das sich die Leute mehr oder minder einbilden.
Was liegt da näher, als Moya bei einer Studie anzumelden, dem sogenannten "Love Test"? Richtig: Nichts!
Was jedoch lediglich als kleiner Racheakt von Lena begann, wird ungeahnte Folgen nach sich ziehen...

Die Geschichte wird jeweils im Wechsel aus Sicht der unterschiedlichen Personen erzählt, was die Beweggründe der Einzelnen gut erkennen lässt und somit die Charaktere sympathischer macht.
Kurze Kapitel und witzige Protas -allen voran die direkte, schnoddrige Moya, der es auch egal ist, wenn sich andere durch sie provoziert fühlen-, verursachen beim Lesen so manchen Schmunzler und lassen eine wirklich witzige und hinreißende Geschichte entstehen.

"Wolke 7 ist auch nur Nebel" behandelt unheimlich schön die Frage, was Liebe eigentlich ist, oder besser gesagt, wie unterschiedlich sie wahrgenommen oder gelebt werden kann. Es werden verschiedenartige Betrachtungsweisen herangezogen und über mögliche Ursachen nachgedacht, so dass man fast automatisch selbst ins Grübeln kommt: Was ist Liebe für euch?

Mara Andeck erzählt mit einer erfrischenden Leichtigkeit, sodass die Seiten geradezu an einem Vorbeifliegen.
Obwohl manche Szenen für meinen Geschmack etwas zu kurz kamen und nur angekratzt wurden, (leider kann ich ohne euch zu spoilern gerade nicht ins Detail gehen) und bestimmte Dinge teilweise etwas vorhersehbar waren, hatte ich viel Spaß mit den beiden Mädchen und habe diese witzige, gefühlvolle Geschichte sehr genossen.

Veröffentlicht am 21.01.2018

spannend, aber kein Thriller

Ich schweige für dich
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Zitate:
"Ihre Blicke begegneten sich für einen Moment. In ihrer Miene lagen Sorge und Mitleid. Mitleid mit ihm." Seite 14
"Bob war eine große Blätterteigpastete von einem Mann mit diesem breiten Lächeln, ...

Zitate:
"Ihre Blicke begegneten sich für einen Moment. In ihrer Miene lagen Sorge und Mitleid. Mitleid mit ihm." Seite 14
"Bob war eine große Blätterteigpastete von einem Mann mit diesem breiten Lächeln, das man eigentlich nur bei den leicht Unterbelichteten findet." Seite 16
"Ihre Zimmer, dieses ganze Haus wirkte plötzlich so fragil, als wäre es aus Eierschalen gebaut, und wenn er nicht aufpasste, konnte das, was der Fremde gesagt hatte, alles zum Einsturz bringen." Seite 47

Meinung:

Adam lebt mit seiner Frau Corinne, seinen beiden Söhnen, seinem Hund und seinem gut bezahlten Job als Anwalt ein wohlbehütetes, idyllisches Leben in einer hübschen Vorstadt. Abgesehen von den üblichen Problemen, mit denen sich jeder Mensch so herumzuschlagen hat, sind sie glücklich. Ja, das Leben ist nahezu perfekt. Die Liebe zu seiner Familie ist alles, was zählt.
Bis zu dem verhängnisvollen Tag, an dem ein Fremder ihm offenbart, dass seine Frau ein unbeschreibliches Geheimnis vor ihm hat! Ist sein Leben nur eine einzige Lüge? Eigentlich kann er das alles nicht glauben. Das würde seine perfekte, ordentliche aber vor allem liebevolle Corinne doch niemals tun! ODER???
Obwohl er den Fremden noch nie in seinem Leben gesehen hat, beginnen die Zweifel. Zweifel, die ihn aufzufressen drohen. Ob er will oder nicht, er muss einfach herausfinden, was es damit auf sich hat. Doch als er sie auf die herausgefundenen Details anspricht, verschwindet sie einfach. Adam ist verzweifelt! Und schnell soll sich herausstellen, dass er nicht der Einzige ist, der von dem Fremden aufgesucht wurde...
Aber wer ist dieser Mann nur und was bezweckt er mit dem Ganzen??? Begebt euch mit Adam auf die Suche nach des Rätsels Lösung in einer Geschichte mit vielen Wirrungen und Verstrickungen, die so manchen Leser überraschen werden.

Obwohl ich relativ viele Bücher lese, muss ich gestehen, dass der Name "Harlan Coben" mir bislang kein Begriff war. Ich bin über den Tipp einer lieben Bloggerfreundin auf ihn gestoßen und nach dem Beenden des Buches bin ich echt froh über diesen Hinweis :)

Die Grundidee des Buches ist spannend und verspricht ein erlebnisreiches Abenteuer voller Lügen, Verrat und Geheimnissen, was es weitestgehend auch einhält.
Nur die Klassifizierung war meiner Meinung nach nicht ganz stimmig. Das Buch ist für mich definitiv kein Thriller, sondern eher ein Krimi. Dafür fehlte mir Zwischendurch einfach ein bisschen die Action und der Nervenkitzel.
Der Autor besticht durch einen wirklich genialen Schreibstil, der nicht nur flüssig zu lesen ist, sondern das Geschehen wirklich bildhaft darstellt. In Kombination mit dem eingeflochten Zynismus und Sarkasmus des Protagonisten ist er geradezu ein Genuss für mich!
Aber eben durch diese ausgeklügelte Welt und Personen entstanden ein paar Längen und Ausschweifungen, die zwar nie Langweilig waren, aber eben die Thrillerwirkung -zumindest für mich- deutlich vermindert haben.

Mir hat "Ich schweige für dich" spannende Lesestunden beschert, das wird definitiv nicht das letzte Buch gewesen sein, welches ich mir von diesem Autor zulege :)

Veröffentlicht am 21.01.2018

Ein schöner und gelungener Mittelteil :)

Black Blade
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Zitate:
„Zu still bedeutete, dass man nicht so allein war, wie man vielleicht glaubte.
Zu still bedeutete, dass jemand etwas im Schilde führte.
Zu still bedeutete nur zu oft den Tod.“ Seite 44
„Ich wurde ...

Zitate:
„Zu still bedeutete, dass man nicht so allein war, wie man vielleicht glaubte.
Zu still bedeutete, dass jemand etwas im Schilde führte.
Zu still bedeutete nur zu oft den Tod.“ Seite 44
„Ich wurde um sieben Uhr morgens von einem fünfzehn Zentimeter großen Pixie tyrannisiert. Jepp, mein Leben als Mitglied einer Mafia-Familie war wirklich glamourös.“ Seite 80

Meinung:

Lilas Leben könnte eigentlich schön sein. Seit Mo und sie in den Schoss der Sinclair-Familie aufgenommen wurden, hat sich ihr Leben grundlegend verändert. Sie muss nicht mehr um die Häuser ziehen und Leute bestehlen, hat ein Dach über dem Kopf, Essen (und vor allem SPECK) so viel das Herz begehrt und eine Familie, die sich gegenseitig beschützt. Dennoch ist sie nicht zufrieden. Nicht nur, dass ihr die Umstellung schwer fällt, nein, auch die immerwährende Gefahr, die von den anderen Familien -allen voran die Draconis- ausgeht und ihre Rachegedanken halten sie davon ab, das alles zu genießen.
Und dann ist da ja auch noch Devon, der Wächter und somit das stellvertretende Oberhaupt der Familie, den sie zwar zurückgewiesen hat, aber der sich dennoch immer tiefer in ihr Herz gräbt. Doch auch das kann und darf sie nicht zulassen, zu schwer wiegt ihre Angst vor erneutem Verlust und zu tief sitzt ihr geschmiedeter Plan: Victor Draconi für den Mord an ihrer Mutter zu töten und Cloudburst Falls danach für immer zu verlassen.
Was würde sich da mehr anbieten, als beim jährlichen Turnier der Klingen teilzunehmen, das Siegesgeld in Höhe von 25000 $ einzustreichen und von diesem Geld nach getaner Tat ihre Flucht in Angriff zu nehmen?? Genau: Nichts ;)
Aber ob das so gut war? Denn ehe sie sich versieht, schwebt sie in großer Gefahr. Und nicht nur sie!! Es gehen seltsame Dinge in Cloudburst Falls -der magischsten Stadt Amerikas- vor sich. NOCH seltsamer, als beim Zusammenleben von Menschen, Magiern und Monstern sowieso schon ;)

Ich habe mich sehr auf das Wiedersehen mit Lila, ihrem großen Mundwerk und den anderen gefreut. Allen voran auf Oscar den Pixie, den ich in seinen Cowboystiefeln jedesmal vor mir sehe :D (ich will auch so einen!!!)
Aber auch Felix und Devon haben nichts von ihrem Charme eingebüßt, ganz im Gegenteil! Sie gefallen mir mittlerweile noch besser als vorher, da sie -jeder auf seine Art-, einfach nur liebenswert sind :) Der Zusammenhalt und die Freundschaft der drei, bereiten beim Lesen viel Freude.

Jennifer Estep beschreibt die Welt um unsere Monster, Menschen und Magier ein weiteres Mal sehr fantasievoll und detailliert, so dass ich sofort wieder in die Geschichte eintauchen und direkt losgenießen konnte. Sehr hilfreich sind hierbei auch kurze und perfekt ins Geschehen eingearbeitete Rückblicke, falls einem einzelne Details nicht mehr ganz so präsent sein sollten.

An sich empfand ich diesen Mittelband der Trilogie als etwas ruhiger als den Auftakt -dafür war er emotionaler und stellenweise nachdenklicher. Auch Lila macht ein paar schöne Wandlungen durch, die ihrem Charakter gut stehen, aber hier wird natürlich nicht zu viel verraten ;)

Leider bin ich auf "des Rätsels Lösung" schon relativ früh gekommen, andere Dinge jedoch kamen komplett unerwartet und versprechen einige spannende Wendungen und Unterhaltung, so dass das nicht ins Gewicht fiel und den Lesespaß nicht getrübt hat.
Für mich gibt es nur einen Kritikpunkt und der liegt in den teilweise vorkommenden Wiederholungen.
Bestimmte Themen wie: zu stille Orte, ihre unterdrückten Gefühle gegenüber Devon, ihre Diebesgelüste sowie die Trauer um ihre Mutter und die damit verbundenen Rachegedanken wurden für meinen Geschmack etwas oft wiederholt, manchmal beinahe wörtlich.

"Das dunkle Herz der Magie" ist für mich ein gelungener Mittelteil der Trilogie, mit schönen Entwicklungen, sowohl auf charakterlicher Ebene, als auch auf die Richtung bezogen, in die sich die Geschichte entwickelt. Ich für meinen Teil habe das Wiedersehen mit Cloudburst Falls sehr genossen und kann es kaum erwarten, den Abschluss der Reihe:
Black Blade #3 - Die helle Flamme der Magie, welcher am 04. Oktober 2016 erscheint, in Händen zu halten!!

Veröffentlicht am 21.01.2018

ein solider Mittelteil :)

Das Feuerzeichen - Rebellion
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Zitate:
"In den Augen der Alphas waren wir das fleischgewordene Ödland - unfruchtbar und entstellt." Seite 13
"Und allmählich hatte ich den Eindruck, als wäre unser Tod das Einzige, was wir einander jemals ...

Zitate:
"In den Augen der Alphas waren wir das fleischgewordene Ödland - unfruchtbar und entstellt." Seite 13
"Und allmählich hatte ich den Eindruck, als wäre unser Tod das Einzige, was wir einander jemals schenken konnten." Seite 19

Meinung:

Nach den schwierigen Ereignissen, sind Cass, Zoe und Piper unterwegs durch das Ödland. Doch die Verluste nagen schwer an ihnen, vor allem an Cass. Kips Tod, die verlorene Insel und die in New Hobart eingesperrten Omegas lassen sie einfach nicht in Ruhe. Und nach all den Bemühungen ihren Zwilling Zach zu retten, muss sie sich damit abfinden, dass das keine Option mehr ist. Die einzige Chance die ihnen bleibt, besteht darin ihn, die Generalin und den Dompteur aufzuhalten. Denn der Plan des Rates, alle Omegas in Tanks zu versenken, steht nach wie vor und das vorher Erreichte, die Beichtmutter zu töten und die Maschine zur Überwachung der Omegas zu zerstören, war zwar ein guter Anfang, aber eben nur ein Teilerfolg, der den Rat nicht ewig aufhalten wird.
Aber was können sie tun? Ihre beste Option wäre vermutlich das Finden von Anderswo, aber das ist leichter gesagt, als getan...
Plötzlich bietet sich aus unerwarteter Richtung Hilfe an, aber sie wissen nicht, ob sie dem Angebot trauen können, oder ob sie durch die Annahme direkt ins Verderben laufen. Denn allen dreien ist bewusst, dass jede Entscheidung die letzte sein könnte.

Auch dieser Mittelteil der Trilogie ist voller schwermütiger Emotionen
-z. B. Cass´ Angst vor dem drohenden Wahnsinn, ihre Schuldgefühle wegen Kip und ihrem Bruder sowie dem Gemetzel auf der Insel-, was ein weiteres Mal eine düstere und unheilvolle Stimmung aufkommen lässt. Durch die vom Rat gesponnenen Intrigen, die sowohl Alphas als auch Omegas gegen den Widerstand aufhetzen sollen, ist der Hass unter der Bevölkerung so groß wie nie und keiner kann dem Anderen mehr trauen.
Diese Trostlosigkeit passt natürlich hervorragend zu diesem Setting, das von den detailreichen und bildhaften Beschreibungen durchgehend unterstützt wird.
Leider weisen, wie bereits in Band 1, diese Beschreibungen erneut die ein oder andere Länge auf und auch Cass´ Charakter unterstützt diese durch ihre sich wiederholenden Empfindungen. Wenn es zum Beispiel um im Kampf getötete Alphas geht, deren Zwillinge ja im selben Moment sterben oder um ihre Zerrissenheit was Kip betrifft, da er laut der Beichtmutter vor seinem Gedächtnisverlust ein schlechter Mensch war. Stellenweise ließ das Cass etwas "scheinheilig" wirken, was ich schade fand, denn eigentlich ist sie ein wirklich toller Charakter.
Diese Ausführungen sind an mancher Stelle sehr unterhaltsam und auch hilfreich -so lässt die Autorin am Anfang der Geschichte kleine Rückblicke einfließen, die das Vorangegangene wieder ins Gedächtnis rufen-, aber ein paar davon hätten für meinen Geschmack auch ruhig entfallen können ;)
Denn die Story, die Wendungen und Vorkommnisse haben großes Potential und einen hohen Unterhaltungswert, das Zeug zum Highlight ist für mich definitiv vorhanden!

Alles in allem war "Rebellion" ein solider Mittelteil, der mich dem voraussichtlich im April 2017 erscheinende Finale entgegenfiebern lässt. Ich freue mich schon sehr auf ein Wiedersehen. Natürlich nicht nur, weil mir die Protagonisten ans Herz gewachsen sind, sondern auch, weil das Ende uns mehr als neugierig zurücklässt ;)