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Veröffentlicht am 09.04.2020

definitiv Lesestoff für Samhain

Im Zeichen der Acht
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Wie jeder weiß, ist die Nacht zum 1. November seit jeher eine der gefährlichsten. Denn an Samhain ist der Zugang zum Reich der Toten einen Spalt geöffnet und wir alle sollten hoffen, dass nichts zu uns ...

Wie jeder weiß, ist die Nacht zum 1. November seit jeher eine der gefährlichsten. Denn an Samhain ist der Zugang zum Reich der Toten einen Spalt geöffnet und wir alle sollten hoffen, dass nichts zu uns herübertritt...

Zwei Kreaturen, die einst Menschen waren, auf der Suche nach den Acht, die den finalen Kampf um Gut und Böse ausfechten. Ja, das klingt definitiv nach Lesestoff für mich.
Die Schlacht um Leben oder Niedergang der Menschheit wird dem Leser ab der ersten Seite vor Augen geführt und dabei geht der Autor nicht gerade zimperlich vor.
Ich persönlich mag seinen bildgewaltigen, düsteren und bedrohlichen Stil sehr! Jedoch ist der Pfad aus Tod und Zerstörung oftmals blutig und grausam, nur selten durchblitzt ein Funken Hoffnung die Atmosphäre. Ich vermute, dass so manch zartbesaitetere Person damit vielleicht nicht so ganz klar kommen wird. Ich selbst fand es sehr gelungen, könnte mir jedoch vorstellen, dass die Meinungen zu diesem Werk etwas auseinandergehen könnten.

Abseits des drohendem Unheils, erfahren wir im Verlauf immer mehr zu den beiden Kreaturen Martha und Tristan, tauchen ein in ihren Hass und ihre Gefühle - sowohl zueinander als auch zu dem drohenden, finalen Kampf um Leben und Tod aller Lebewesen. Aber auch von den sechs anderen, die nach und nach dazustoßen, bekommen wir immer mehr Gefühle und Hintergrundinfos zu lesen und ja, manchmal verursacht das schon ein bisschen Gänsehaut. Wir erleben die Art von dunklen Gedanken, die keiner je haben sollte!

Spannungstechnisch fand ich "Im Zeichen der Acht" eigentlich durchgehend sehr gelungen. Die Story, die Gefahr und die immer schwärende Bedrohung machen schon einen enormen Anteil aus, gleichzeitig muss man als Leser auch wegen der Charaktere immer dranbleiben. Lange Zeit weiß man nicht, wer nun Bestandteil der 8 werden, wer sterben wird und wer nicht wirklich wichtig für den weiteren Verlauf sind.

Alles in allem muss ich sagen, dass der Verlauf und die Wendungen die am spannendsten hätten sein sollen, für mich leider ein bisschen vorhersehbar gewesen sind und auch der große Showdown etwas zu kompakt für meinen Geschmack war. Nichtsdestotrotz bin ich absolut geflasht von der Intensität dieses Werkes und der wirklich durchgängig passenden und perfekten Atmosphäre. Definitiv Lesestoff für Samhain ;)

Veröffentlicht am 05.04.2020

Besser als Band 1 - jedoch leider auch nicht meins

The Belles 2: Königreich der Dornen
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Camille, Ambra, Edel und Rémy sind auf der Flucht - und gleichzeitig müssen sie unbedingt dafür sorgen, dass Charlotte gefunden wird, damit Sophia nicht den Thron besteigen kann. Das wäre ihr aller Untergang! ...

Camille, Ambra, Edel und Rémy sind auf der Flucht - und gleichzeitig müssen sie unbedingt dafür sorgen, dass Charlotte gefunden wird, damit Sophia nicht den Thron besteigen kann. Das wäre ihr aller Untergang! Wie sollen sie das nur bewerkstelligen, wenn sie nie wissen, welche Pläne Sophia gerade zu ihrer Ergreifung schmiedet und wem man trauen kann?

Lange ist es her, seit wir Camille in die Welt der Belles begleiten durften. Wie ihr wisst, haben mir ein paar Dinge damals sehr gut gefallen, andere etwas weniger. Und auch nach Band zwei bleibe ich gespalten zurück. Zum einen finden keinerlei Rückblicke statt, was bei der Menge an Namen vermutlich den ein oder anderen etwas überfordern könnte. Camille, Ambra, Edel, Padma, Auguste, Gustave, Rémy, Sophia, Charlotte - und das ist nur ein Teil davon! Das hätte man mit ein paar Worten mehr ein bisschen schöner machen können.

À propos ein paar Wörter mehr... Die kreierte Welt der Belles hat mich erneut fasziniert, zumal oftmals eine gute Portion Gesellschaftskritik mitschwingt. Schönheitswahn, Bodyshaming, Mobbing - alles Dinge, die zwischen den Zeilen mitschwingen. Aber auch dieses Mal waren mir einige Stellen zu gewollt. Es wird auf Teufel komm raus übertrieben bildhaft beschrieben oder visuelle Vergleiche gezogen, damit der Leser alles so blumig und lebendig wie möglich vor Augen sieht. Das war mir einfach oftmals zu viel und hat für unnötige Längen gesorgt. Auch die Info, dass die Miniatur-Drachen in Camilles Schärpe nervös werden, habe ich deutlich verinnerlicht - das muss man nicht 50mal von neuem schreiben... Selbst die Storyline wiederholt sich irgendwie. Es wird jemand gefangen genommen, alle wollen sich nahezu kopflos/impulsiv darum kümmern, eine weitere Falle lauert... Es tut mir leid, aber für meinen Geschmack hat Dhonielle Clayton ihr Pulver dieses Mal unnötig verschossen. Die Story, die so spannend startete, verpuffte für meinen Geschmack in Wiederholungen und seichtem Geplänkel. Selbst das Ende ging mir ein bisschen zu schnell, ohne Nutzung des Potentials.

Nichtsdestotrotz kann man das Geschick der Autorin an vielen Stellen sehen, auch werden einige Geheimnisse gelüftet - was wir Leser ja prinzipiell immer gerne mögen. Aber alles in allem konnte mich die Autorin dieses mal nicht abholen, auch wenn viele Details zum Nachdenken anregen sollen.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Ein Buch über ein ernstes, wichtiges und vor allem reales Thema, doch leider jedoch nicht meins...

Am Tag davor
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„Am Tag davor“ ist die Geschichte eines Jungen, der in jungen Jahren seinen Bruder verliert. Durch einen Brief seines verstorbenen Vaters mit Rache an der Zeche für diesen herben Verlust beauftragt, kennt ...

„Am Tag davor“ ist die Geschichte eines Jungen, der in jungen Jahren seinen Bruder verliert. Durch einen Brief seines verstorbenen Vaters mit Rache an der Zeche für diesen herben Verlust beauftragt, kennt sein Leben nur ein Ziel: den oder die Verantwortlichen zur Verantwortung zu ziehen.

Selten hat mich ein Buch so zwiegespalten zurückgelassen. Und ehrlich gesagt, war es für mich auch wirklich anstrengend zu lesen.

Einerseits haben wir eine Geschichte über Bruderliebe. Sie erzählt von Erinnerungen, glücklichen Tagen - trotz schwerem Los und bedingungsloser sowie vor allem erwiderter Liebe. Das Verhältnis zu seinem Bruder, aber auch seiner späteren Frau wird so emotional geschildert, dass eine wirklich tiefe Atmosphäre entsteht. Man spürt sowohl die bodenlose Zuneigung zu den beiden, gleichzeitig jedoch auch die Trauer um deren Verlust. Gleichzeitig merkt man schnell, dass sein ganzes Leben nur auf Dingen wie Hass, Rachelust und Trauer basiert. Stimmungstechnisch ein sehr gelungenes Werk! Man spürt die Dunkelheit, Trauer und Gram in jeder Zeile.

Andererseits konnte ich mich mit dem Schreibstil auf Dauer leider nicht anfreunden. Durchgehend kurze Sätze lassen alles abgehackt wirken. Irgendwie läuft alles getreu dem Motto „Subjekt, Prädikat, Objekt, Punkt“. Zu viele und zu lange Schachtelsätze sind zwar absolut nicht das Gelbe vom Ei, aber auf Dauer war das Knappe für mich einfach anstrengend. Dazu kamen viele Wiederholungen einzelner Themen, gerade im letzten Teil des Buchs. Verschiedene Personen wiederholen Teile des Geschehens wieder und immer wieder und auch Michel selbst ist in seiner Welt und seinen Gedanken gefangen, so nimmt auch er uns mit in seine immer wiederkehrende Gedankenspirale.

Hinzu kommt, dass der Autor mit ein paar Überraschungen punkten will, die ich jedoch schon geahnt hatte und auch hier somit effektiv nichts Neues für mich herumkam.
Es tut mir leid, aber obwohl es sich um ein ernstes, wichtiges und vor allem reales Thema handelt, dem definitiv Beachtung gebührt, konnte Sorj Chalandon mich persönlich leider nicht abholen. Vielleicht werde ich bei Gelegenheit ein anderes seiner Werke antesten.

Veröffentlicht am 25.03.2020

ein unterhaltsames Abenteuer mit der ein oder anderen Message

Darkdeep – Insel der Schrecken
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Nico, Opal und Tyler sind unzertrennlich und gehen zusammen durch Dick und Dünn. Eines Tages jedoch werden sie beim Spielen auf eine harte Probe gestellt.
Logan, der Sohn eines Feindes von Nicos Vater ...

Nico, Opal und Tyler sind unzertrennlich und gehen zusammen durch Dick und Dünn. Eines Tages jedoch werden sie beim Spielen auf eine harte Probe gestellt.
Logan, der Sohn eines Feindes von Nicos Vater versenkt dessen teure Drohne in der stummen Bucht. Die Bucht, in der laut den Bewohnern von Timbers eine tödliche Bestie ihr Unwesen treibt.
Todesmutig wagt Nico den Vorstoß um sie zu retten und stößt dabei auf ein dunkles Geheimnis, das besser verborgen geblieben wäre..

Schon auf den ersten paar Seiten wird dem Leser klar, wo die Reise hingeht – und ich meine das im positiven Sinne.
„Insel der Schrecken“ ist ein Gemeinschaftswerk von Ally Condie und Brendan Reichs, das viel Spannung und Abenteuer verspricht und auch hält.
Zusammen mit den Kindern ergründet der Leser das Geheimnis des „Finstertiefs“, stellt sich den Gefahren, trotzt Hindernissen und schmunzelt über die liebevollen und witzigen Ideen, die uns im Laufe der Geschichte begegnen.
Ein lila Grizzly ist da vermutlich noch das harmloseste…

Und Obwohl jeweils eine gute Portion Spannung, Action und auch Grusel enthalten ist, finde ich die Altersempfehlung ab 10 Jahren absolut angemessen, da es eigentlich nie zu brutal hergeht. Altersbedingt sind nach oben natürlich keine Grenzen gesetzt, denn die Geschichte ist so kreativ, liebevoll und abwechslungsreich gestaltet, dass auch ein erwachsener Leser durchaus Spaß daran haben kann. Ich für meinen Teil werde mir die Fortsetzung definitiv ansehen, auch wenn ich der Meinung bin, dass manche Gedanken der Kinder ein bisschen zu reif sind. Oder habt ihr schonmal einen Zwölfjährigen gesehen, der sich Gedanken um seinen steigenden Blutdruck macht? Also ich nicht ;)

Ich für meinen Teil halte „Insel der Schrecken“ für einen gelungenen Einstieg in ein unterhaltsames Abenteuer, zumal gerade für unsere junge Leserschaft auch die ein oder andere nette Message enthalten ist. Eigentlich klar bei Themen wie Freundschaft, Angst, usw., dennoch vielleicht auch für den ein oder anderen Erwachsenen nicht verkehrt…

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Veröffentlicht am 23.03.2020

eine deutliche Verbesserung zum Reiheneinstieg

VANITAS - Grau wie Asche
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Nachdem Caro wieder zurück in ihr altes Leben durfte, versucht sie nun das Beste daraus zu machen. Leider ist da nach wie vor diese Paranoia, die doch einen gehörigen Teil ihres Alltags bestimmt. Doch ...

Nachdem Caro wieder zurück in ihr altes Leben durfte, versucht sie nun das Beste daraus zu machen. Leider ist da nach wie vor diese Paranoia, die doch einen gehörigen Teil ihres Alltags bestimmt. Doch Caro wäre nicht Caro, wenn es endlich ruhig in ihrem Leben werden würde, oder? Schon bald sieht sie sich wieder im Zentrum der Aufmerksamkeit von ermittelnden Behörden, da auf dem Friedhof, der an ihre Arbeitsstelle grenzt, nicht nur Leichen geschändet, sondern auch Menschen getötet werden. Und dann ist da noch dieser seltsame junge Mann, der ihr ein bisschen zu oft in der Blumenhandlung vorbeischaut...

Was mir zu Beginn ein bisschen gefehlt hat, sind kleine Erinnerungshilfen zur Vorgeschichte. Wir sind ab der ersten Seite wieder mitten im Geschehen, was zwar gleich Spannung aufbaut, aber ein/zwei kleine Rückblicke hätten mir persönlich besser gefallen. In der Regel reichen da ja bereits Halbsätze.

Nach wie vor finde ich jedoch die Idee der Kommunikation über Blumen wirklich interessant und originell, auch wenn dieses Thema in der Fortsetzung weniger thematisiert wird. Ich habe mich zumindest des Öfteren dabei erwischt, wie ich die Bedeutung mancher Pflanzen nachgeschlagen habe :D

Während ich in Band eins noch Längen und Caros für mich nicht nachvollziehbare Entscheidungen kritisiert habe, muss ich dies nun zum Großteil revidieren. „Grau wie Asche“ hat nicht nur generell bedeutend mehr Pep, wir werden zudem mit weiteren Infos aus Caros Vorgeschichte verwöhnt, die sie uns deutlich näher bringt und lebendiger macht. Ich bin zwar nach wie vor der Meinung, dass sie „dumme“ Sachen macht, wie Beweismittel vom Tatort entfernen oder ihre Nase zu tief in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken -zumindest für jemanden, der ungesehen bleiben möchte-, aber zumindest weiß sie selbst, dass ihr Vorgehen nicht wirklich clever ist. Das macht es für mich dann doch besser ;)

Aber was mir richtig gut gefällt, ist, dass dieses Buch für mich wirklich wieder ein richtiger Poznanski ist. Spannung und Thrill sind durchgehend spürbar, die Gefahr ist nahezu immer greifbar, und wir werden mit viel unvorhersehbaren Wendungen verwöhnt. Noch dazu wird weder an grausamen noch an blutigen Details gespart, weder in der aktuellen Handlung, noch in den Rückblicken - da lacht das Herz des Thrillerlesers!

Für meinen Geschmack ist der Autorin eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Reiheneinstieg gelungen, die sie mit einem fiesen Cliffhanger zu Ende bringt... Bleibt nur zu hoffen, dass es bald weitergeht.