Profilbild von Booknaerrisch

Booknaerrisch

Lesejury Star
offline

Booknaerrisch ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Booknaerrisch über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2018

Düster, beklemmend, tiefgründig und für mich gut vorstellbar!

Am Ende aller Zeiten
0

Zitate:
"Und überhaupt - wenn man erst Gräber schänden muss, um seine geistige Gesundheit zu beweisen, ist es damit ohnehin nicht mehr weit her." Seite 7
"Wir sprachen nicht darüber. Beth und ich lernten ...

Zitate:
"Und überhaupt - wenn man erst Gräber schänden muss, um seine geistige Gesundheit zu beweisen, ist es damit ohnehin nicht mehr weit her." Seite 7
"Wir sprachen nicht darüber. Beth und ich lernten schnell zu verdrängen, womit wir nicht fertigwerden." Seite 50
"Ich versuchte, nicht an die Kälte zu denken, an unsere schwindenden Vorräte oder daran, wie sehr ich mir wünschte, ganz woanders zu sein. Ich versuchte, an gar nichts zu denken." Seite 153

Meinung:

Zu Beginn der Geschichte erhalten wir einen kurzen Einblick in Eds Leben vor der Katastrophe. Er ist unzufrieden, unglücklich und ein echt mieser Familienvater! Statt seiner Frau Beth mit seinen Kindern Alice und Arthur zu helfen, trinkt er lieber und rettet sich mit der Ausrede, dass er ja schließlich arbeiten gehen muss.
Auch die Gesellschaft als solches empfindet er nicht gerade prickelnd. Er hält die Menschheit für verdummt, soziale Netzwerke u.Ä. sind ihm ein Gräuel. So ist es nicht verwunderlich, dass er die kommende Katastrophe nahezu als Erleichterung empfindet. Eine gerechte Strafe gegenüber der Menschheit, die sich selbst als Krone der Schöpfung sieht. Während er den letzten Tag resümiert, ist er sich dessen, dass er ein schlechter Ehemann und Vater ist, bereits schmerzlich bewusst. Aber hilft ja nix ;)

Als die Katastrophe losgeht, geht alles ganz schnell. Genaugenommen kommt das Chaos in Form von Plünderungen und Gewalt bereits vorher. In der Not ist eben doch jeder sich selbst der Nächste, oder?
Er verbringt die Zeit nach den Meteor- und Asteroideneinschlägen mit seiner Familie im Keller, aus dem sie mehr durch Zufall von Soldaten gerettet werden. Doch auch in der Kaserne tut er alles, um seiner Familie aus dem Weg zu gehen. So kommt es, dass er nach einem Versorgungsausflug mit 6 Anderen zurückkommt und keiner der Überlebenden mehr da ist. Alle, die sich in der Kaserne befanden, wurden durch die Sauver gerettet und zu Schiffen gebracht, die das Land evakuieren sollen. 500 Meilen trennen Ed nun von seiner Familie... Wie soll er das nur schaffen??
Begleitet Ed auf seiner abenteuerlichen und gefährlichen Reise voller Hoffnungslosigkeit, Gefahren sowie menschlichen Abgründen, aber auch Hoffnung, Kameradschaft und einer guten Portion Humor ;)

Das Szenario, mit dem der Autor seiner Geschichte Leben einhaucht, ist wirklich gelungen. Es umfasst alles, was man sich von einem guten Endzeit-Roman wünscht. Wir schwanken zwischen Hoffnungslosigkeit und neu auferstandener Hoffnung, so dass die Emotionen einen recht authentischen Eindruck entstehen lassen. Ich habe durchgehend mit unserem -zugegeben anfangs noch etwas unsympathischen- Protagonisten Ed, mitgefiebert, gelitten und gelacht :)
Wobei die zu erwartenden menschlichen Abgründe aber auch die Lichtblicke ein rundes Bild abgeben.

Auch durchlaufen die Charaktere eine spannende Entwicklung, die beim Lesen einen durchdachten Eindruck hinterlassen. Dies geschieht einerseits durch den angenehmen Schreibstil, aber auch durch die geschickt konstruierten Wendungen, die unsere kleiner Truppe erlebt.

Und ja, auch das eigene Kopfkino kommt definitiv nicht zu kurz! Oftmals steht man vor der Frage, ob es wirklich so wäre und vor allem, wie man selbst mit der Situation umgehen würde. Vor allem, wenn zum Beispiel die sogenannten "Karnickel" auftauchen. Die, die sich zusammenrotten, alles plündern und vor dem Beenden eines Menschenlebens nicht halt machen, um sich Nahrungsmittel, Munition oder Wasser zu besorgen. Wirklich oft steht man vor der Frage, wie weit man selbst gehen würde, um sich oder seine Familie zu schützen.
Einzig das Ende hätte für mich noch einen oder zwei Punkte mehr vertragen können, um befriedigt aus der Geschichte herauszugehen. Aber hey, dafür ist es wohl ein Endzeit-Roman und kein Märchenbuch ;)

Düster, beklemmend, ab und an tiefgründig und für mich gut vorstellbar! Ich hatte viel Spaß beim Lesen und halte die Geschichte um Ed und seine Reise für wirklich empfehlenswert, denn sie ist hart aber schonungslos ehrlich!
Für mich war sie allein schon deshalb lesenswert, weil ich die teilweise doch recht sozialkritische Art sehr passend fand und diese, zumindest teilweise, sehr gut nachempfinden kann. Passt perfekt zur Story ;)

Veröffentlicht am 20.01.2018

eine nette Lektüre für Zwischendurch mit einer tollen und vor allem interessanten Grundidee, deren Umsetzung mich jedoch nicht ganz überzeugen konnte.

Noah will nach Hause
0

Meinung:

Janie liebt ihren 4-jähringen Sohn Noah über alles. Früh schon war ihr klar, dass er etwas Besonderes ist.
Doch irgendwie läuft alles aus dem Ruder. Noah hat Angst vor Wasser, lässt sich nicht ...

Meinung:

Janie liebt ihren 4-jähringen Sohn Noah über alles. Früh schon war ihr klar, dass er etwas Besonderes ist.
Doch irgendwie läuft alles aus dem Ruder. Noah hat Angst vor Wasser, lässt sich nicht baden oder waschen. Er hat Albträume,
aus denen er regelmäßig schreiend erwacht und erzählt im Kindergarten Geschichten, die definitiv nicht wahr sein können: Dass er mit Waffen gespielt hat und ihn jemand so lange unter Wasser gedrückt hat, bis er keine Luft mehr bekam zum Beispiel...
Aber das schlimmste für Janie ist, dass er immer häufiger zu ihr sagt, dass er nach Hause zu seiner anderen Mama möchte!
Was ist nur los mit Noah - ist er krank?
Ein Psychologe denkt, er könnte vielleicht schizophren sein! Janie macht sich im Internet selbst auf die Suche nach möglichen Lösungen und stößt hierbei auf Jerome, der behauptet, Erfahrungen mit Kindern zu haben, die –gerade in jungen Jahren- Erinnerungen an ein früheres Leben haben. Könnte das möglich sein? Das wäre definitiv eine angenehmere Antwort als Schizophrenie!
So macht sie sich auf die Suche nach Hilfe und Lösungen für ihren Sohn, die in immer weitere Ferne zu rücken scheinen.

Für mich war die Idee zu dieser Geschichte wirklich interessant und sie beinhaltet ein paar schöne Denkansätze zum Grübeln. Das hat mir viel Spaß gemacht.
Auch der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut lesen.
Besondere Mühe hat sich die Autorin bei der Ausarbeitung der Charaktere gegeben. So erfahren wir nach und nach deren Geschichte, Hoch- und Tiefpunkte ihres Lebens sowie ihre Sorgen und Ängste.
Leider liegt darin für mich auch der Hund begraben. Was gut gemeint und liebevoll ausgearbeitet ist, verursachte für mich Längen und einen –für ein derartiges Buch, dass stark auf Emotionen und Mitgefühl abzielt- vermutlich nicht gewünschten Effekt:
Ich konnte mich absolut nicht in die Charaktere einfühlen, mit ihnen leiden, hoffen oder ähnliches, dafür waren es einfach zu viele und bei jedem davon noch massig Details dazu.
Jeder für sich gesehen hat eine absolut tiefgründige, emotionale Story, aber auf das ganze Buch gesehen… Sorry, das war mir einfach zu viel. Schade, denn es ist thematisch wirklich spannend und faszinierend!
Zusätzlich zu diesem Kritikpunkt habe ich ehrlich gesagt auch noch ein Problem mit Noah. Ja, es ist ein 4-jähriger Junge und ja, es geht ihm nicht gut. Aber beim Leser kommt eigentlich immer nur eine quengelnde, heulende Nervensäge an.
Ich weiß, dass das so nicht beabsichtigt ist, aber die Punkte, warum Janie ihren Sohn dermaßen liebt, als der kleine, pummelige, quirlige, lachende und herzerwärmende Bub der er ist, kamen bei mir leider nicht an.

Alles in allem bleibt dieses Buch für mich eine nette Lektüre für Zwischendurch mit einer tollen und vor allem interessanten Grundidee, deren Umsetzung mich jedoch nicht ganz überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 20.01.2018

"Spiel verrückt" ;) Einfach nur der Hammer!

Bluescreen
0

Zitate:
„Die reale Welt. Sie war seit einer ganzen Weile nicht mehr hier gewesen. Die Farben kamen ihr viel stumpfer vor.“ Seite 18
„Sie konnte keine Nachrichten mehr schicken, nicht mehr telefonieren, ...

Zitate:
„Die reale Welt. Sie war seit einer ganzen Weile nicht mehr hier gewesen. Die Farben kamen ihr viel stumpfer vor.“ Seite 18
„Sie konnte keine Nachrichten mehr schicken, nicht mehr telefonieren, nicht einmal mit einem Blinzeln die Polizei oder einen Krankenwagen rufen, wenn etwas schiefging. Sie war auf sich selbst gestellt. Das machte ihr Angst.“ Seite 191

Meinung:

Marisa lebt im L.A. des Jahres 2050, die Welt hat sich definitiv weiterentwickelt...
So gut wie jeder verfügt über einen "Djinni" - ein Implantat im Kopf, mit dem man durchgehend online sein kann.
Sogenannte "Nulis" erledigen alles, was man sich vorstellen kann. Egal ob Bedienen im Restaurant, Wäsche waschen, es gibt für fast alles einen dieser künstlichen Helfer.
Doch natürlich gibt es auch nach wie vor Gewalt auf den Straßen. Gangs regieren die Viertel und auch Marisas Eltern müssen Schutzgeld bezahlen, um ihr Restaurant am Laufen halten zu können.
Erpressung, mafiaartige Zustände und Drogen regieren die Stadt. Neu ist jedoch, dass es mittlerweile auch digitale Drogen, wie zum Beispiel "Bluescreen" gibt.
Aber was wäre, wenn dieses digitale Leben eben doch gefährlicher wäre, als die Menschen bislang dachten? Ziemlich bald müssen sich Marisa und ihre Freunde dieser Frage stellen, aber wie entkommt man einem nahezu unsichtbaren Gegner, ohne dabei sein Leben oder das eines geliebten Menschen zu verlieren?!

Ok, kommen wir zuerst zum Schreibstil. Dan Wells schafft es, eine absolut gelungene und überzeugende Welt zu kreieren, die nicht nur faszinierend aufgebaut, sondern deren "Techniklastigkeit" zwar detailliert ist -ohne jedoch auszuufern- die aber dazu auch noch die nicht so technikaffinen Leser absolut nicht überfordert. Perfekt!

Vor vielen Jahren habe ich bereits den ersten Band seiner "Serienkiller"-Reihe gelesen und habe diese zwar auch als gut in Erinnerung, aber "Bluescreen" hat mich dagegen richtiggehend geflasht (und nein, das sollte jetzt kein Wortspiel sein :D)
Ich kann eigentlich nur sagen: Spannend, spannend, spannend! Die Geschichte ist durchgehend actionreich, unvorhersehbar und perfekt konstruiert!

Am Besten gefällt mir eigentlich die Zwiespältigkeit, die einen die Story empfinden lässt. Klar sieht man die Vorteile, die ein derartiges Leben mit sich bringen könnte. Mal schnell irgendwelches Wissen abrufen oder auch in Notsituationen mit einem Blinzeln den Arzt oder die Polizei rufen... Nachrichten von Freunden direkt an den Rand des Sichtfeldes empfangen und vieles, vieles mehr! Also ich könnte wirklich nicht behaupten, dass jetzt nicht ein paar Dinge dabei gewesen wären, die ich nicht als praktisch empfunden hätte ;)
Dennoch ist es gleichzeitig beängstigend sich eine Menschheit vorzustellen, die NOCH mehr von der Technik abhängig ist, als nicht sowieso bereits... Irgendwie glaube ich nicht daran, dass man auf Dauer wirklich noch persönliche Kontakte pflegen würde, wenn man doch auch online Menschen aus aller Herren Länder treffen kann...
Definitiv sowohl ein schwieriges als auch faszinierendes Thema!

Für mich war "Bluescreen" große Technik, spannender Thrill und somit ein wahrer Schatz für alle, die auf Action, Dystopien und/oder SyFy stehen. Seien es nun technikbegeisterte Nerds oder auch die Normalos unter euch. Ich hatte definitiv eine Menge Spaß und würde unheimlich gerne einfach nur weiterlesen!

Veröffentlicht am 20.01.2018

Von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur spannend und aufwühlend!

Der letzte Stern
0

Zitate:
"Das Feuer schwelte Tag und Nacht, und der Geruch von verbranntem Fleisch war so alltäglich geworden, dass sie es kaum noch zur Kenntnis nahmen." Seite 14
"Noch vier Tage bis zum Ende." Seite 63
"Sie ...

Zitate:
"Das Feuer schwelte Tag und Nacht, und der Geruch von verbranntem Fleisch war so alltäglich geworden, dass sie es kaum noch zur Kenntnis nahmen." Seite 14
"Noch vier Tage bis zum Ende." Seite 63
"Sie fällt vor meinen Füßen auf die Knie, streckt ihre leeren Hände zu mir hoch und sagt nichts, da es nichts zu sagen gibt: Sie ist sich sicher, dass sie sterben wird." Seite 100

Meinung:

Die Geschichte schließt ein weiteres Mal beinahe nahtlos an das Geschehen des Vorgängerbandes an, was einen relativ einfachen Einstieg ermöglicht - auch, wenn dieser bereits ein paar Tage zurückliegt. Ab und an werden auch kleine Rückblicke eingeflochten, die das Ganze zusätzlich erleichtern. Toll gemacht!

Alle bis auf Ringer, die noch bei Vosch ist, halten sich gemeinsam versteckt. Es sind noch 4 Tage, bis das Mutterschiff alle Städte in die Luft sprengen wird, um den letzten Überlebenden keine Rückzugsmöglichkeiten vor der danach anrückenden 5. Welle zu lassen...

Nahezu jeder der Gruppe hat andere Ideen, wie weiter vorzugehen ist, aber unter´m Strich, erscheint alles wenig vielversprechend bis unmöglich. Wird es eine Möglichkeit geben, sich oder die Menschheit zu retten???

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich mich nun an dieses Finale von Rick Yanceys 5. Welle gemacht...
Lachend deshalb, weil ich seit Beginn der Trilogie ein Riesen-Fan der Welt bin, die der Autor für uns erschaffen hat. Eine Welt voller Leid, Trauer, Angst und Misstrauen, die er auch in diesen Abschlussband erfolgreich transferiert hat!
Das weinende Auge kommt daher, dass ich mich nun endgültig von Cassie, Evan, Ringer, Zombie, Dumbo, Megan und Nugget verabschieden muss, die mir mittlerweile (ok, manche mehr und manche weniger ;)) ans Herz gewachsen sind. Zugegeben, zuallererst war ich gespannt, wer davon überhaupt das Ende des Buches erreicht, und ich kann euch sagen, es wird wieder spannend ;)

Auch wenn es eigentlich mittlerweile "ein alter Hut" ist, konnte mich die Stimmung des Buches wieder komplett in ihren Bann ziehen. Diese Hoffnungslosigkeit, die Vergänglichkeit des Lebens aber auch die kleinen Lichtblicke oder emotionalen Momente (zum Beispiel der Umgang zwischen dem kleinen Nugget und seinem Sarge Zombie - einfach nur rührend!) haben mir ein Wechselbad der Gefühle beschert. Über Lachen, Weinen, Schmunzeln und Grübeln war alles dabei, was so Rang und Namen hat ;)

Dazu kommt, dass Rick Yancey seiner Idee treu geblieben ist, die einzelnen Kapitel zumeist kurz und aus der Ich-Perspektive des jeweiligen Charakters zu schreiben, was mich ein weiteres Mal tief ins Geschehen gesogen und für enorme Spannung gesorgt hat!

Für mich war dieses Finale von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur spannend und aufwühlend! Und auch, wenn ich mir das Ende anders erhofft hatte (ihr wisst ja, die Hoffnung stirbt zuletzt ;)), muss ich zugegeben, dass es wirklich stimmig und für mich absolut gelungen war!

Eine tolle Trilogie, die ich jederzeit empfehlen würde!

Veröffentlicht am 20.01.2018

Ein tolles Stück Fantasy, das definitiv wieder Lust auf mehr macht!!

Die Blausteinkriege 2 - Sturm aus dem Süden
0

Zitate:
"War es nicht das, was alle Gezeichneten erwartete? Fiel nicht jeder, der den Fluch in sich trug, früher oder später dem Irrsinn anheim?" Seite 56

"Dieses Mädchen besitzt eine Macht, die der unseren ...

Zitate:
"War es nicht das, was alle Gezeichneten erwartete? Fiel nicht jeder, der den Fluch in sich trug, früher oder später dem Irrsinn anheim?" Seite 56

"Dieses Mädchen besitzt eine Macht, die der unseren weit überlegen ist. Eine Macht, die so fremdartig und schrecklich ist, dass sie die gesamte Welt ins Chaos stürzen wird." Seite 98
"Mit anderen Worten: Ihr steckt bis zum Hals in der Scheiße und habt keine Ahnung, aus wessen Arsch sie kommt." Seite 299
"Das ist einfach. Ihr wartet auf das Signal, und dann rennt Ihr los, als wären die toten Götter hinter Euch her. Versucht dabei, so lange wie möglich am Leben zu bleiben, das wirkt ungeheuer motivierend auf alle, die Euch nachfolgen." Seite 356

Meinung:

Die Welt um unsere Protagonisten ist in Aufruhr. Es drohen Aufstände, Krieg und allerhand sonstige Gefahren. Das etwas im Busch ist, sieht man spätestens daran, dass sich im Macouban Soldaten als Beruner ausgeben und massenweise Leute abschlachten. Wozu das Ganze? Und wer hätte etwas davon?
Und was zur Hölle sind das für geheimnisvolle Schiffe die plötzlich auftauchen, die nicht nur unfassbar groß, sondern auch noch komplett ohne Besatzung zu sein scheinen?
Herzlich willkommen zu "Sturm aus dem Süden", Band 2 der Trilogie der Blausteintrilogie, der es erneut geschafft hat, mich komplett in seinen Bann zu ziehen!

Ok, ich muss zugeben, dass ich etwas erschrocken bin, als ich den "Wälzer" in Händen hielt. Über 600 Seiten weist auch dieses neue Werk der beiden Brüder auf, da kann man schonmal kurz schlucken :D
Jedoch kann ich euch sagen, dass es diese Seiten echt in sich haben. Verschlungen in zwei Tagen, das würde ich als gutes Zeichen werten ;)

Natürlich begegnen wir alten Bekannten, von denen jeder ein eigenes Ziel verfolgt. Somit bleibt das Autorenduo seinem Stil treu und wir springen nach jedem Kapitel zu einem anderen Protagonisten.
Dadurch hat das Einlesen, wie auch bereits beim Vorgänger, ein bisschen Zeit beansprucht. Band 1 ist nun doch schon etwas her, aber ich muss sagen, dass ich mich -trotz der vielen Charaktere und Handlungsstränge- recht gut wieder eingefunden habe. Aber auch zu diesem Teil der Trilogie sollte man Zeit mitbringen. Durch die unterschiedlichen Vorgänge und Schauplätze wird das Verfolgen der Handlung vermutlich eher schwer, wenn man nur alle Tage ein paar Seiten liest. Wobei sich für mich dieses Problem nicht ergeben hat, dafür war das Buch einfach zu spannend ;)

Auch das Setting konnte mich wieder auf ganzer Linie überzeugen. Die Welt, die die Autoren für uns kreiert haben ist stimmig und gleichzeitig überaus fantasievoll. Tiere, Pflanzen, Sprachen und Orte wurden ebenso liebevoll erschaffen wie die Charaktere -wer Band 1 gelesen hat, kennt ja einige der Spezis ;)- die, jeder auf seine Art, irgendwie erwähnenswert wären.
Aber das würde vermutlich diese Rezi sprengen :D
Durchzogen ist das Ganze natürlich wieder von Intrigen, Verrat, Blut und Mord, unter anderem verpackt in so manche Schlacht und KILOWEISE Innereien! Ihr seht, mal wieder nichts für Zartbesaitete :D

Aber -abgesehen von Fantasie, massenhaft Spannung und so einigen unerwarteten Wendungen- ist der Schreibstil für mich wieder der absolute Hammer! Die komplette Story ist durchzogen von schnoddrigem Ton und Sarkasmus, unter anderem in Form von übelster Prahlerei und einer oftmals derben Ausdrucksweise. Ich liebe es!!
Flüche, Pöbeleien, Fäkalsprache. Ja, es herrscht ein rauer Umgangston, der jedoch hervorragend zur Story passt und mich mehrfach schallend lachen ließ. Ich gebe zu, die meisten Personen im Buch fluchen fast so gekonnt wie ich XD
Ich versuche ja immer Unterschiede zu entdecken, um herauszufinden, wann welcher Bruder gerade schreibt, aber ich kann einfach nichts finden!

Ihr seht, auch dieser Mittelteil konnte mich wieder restlos überzeugen! Ein tolles Stück Fantasy, das definitiv Lust auf mehr macht!

Ach und... Das Wissen aus was genau der Blaustein besteht, hätte ich nicht gebraucht, aber entscheidet selbst ;)