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Veröffentlicht am 22.01.2018

gelungener Mittelband

Die Sphären von Molana
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Zitate:
"Christopher schloss die Augen. Dann brach die Hölle über ihn herein." Seite 38
"Als er ein paar Schritte tat, spürte er die Leichtigkeit der geringeren Schwerkraft und wurde sich plötzlich seines ...

Zitate:
"Christopher schloss die Augen. Dann brach die Hölle über ihn herein." Seite 38
"Als er ein paar Schritte tat, spürte er die Leichtigkeit der geringeren Schwerkraft und wurde sich plötzlich seines Körpers gewahr. Doch vermisste er Wärme und Kälte. Auch umgab kein Luftzug seine nackte Haut. Was war dies für eine Welt? War sie überhaupt real? War er selbst real?" Seite 87

Das Team:

Nachdem sich Ernest Walton und Eric Daniels -zumindest im Bezug auf die Raumfahrt- zur Ruhe gesetzt haben, leitet nun Christopher die aktuelle Mission. Aber natürlich nicht, ohne ab und an auch was von den beiden alten Hasen zu hören ;).
Die neue Crew, bestehend aus sowohl altbekannten Gesichtern wie Michelle und David, bekommt dieses Mal Zuwachs von Layla, einer Agentin des Terrestrial Secret Services, die mir persönlich so manches Mal etwas auf die Nerven gegangen ist. Warum das so ist und wer zusätzlich an bekannten Charakteren im Verlauf der Geschichte dazustösst, müsst ihr schon selbst lesen ;) Ihr dürft gespannt sein!


Meinung:

Wie bereits im ersten Band der Trilogie, bekommt der Leser anfangs erst einmal eine detailreiche Einführung und Erklärung der Hintergründe und Begebenheiten des aktuellen Szenarios. Es geht hierbei zum Einen um mysteriöse Vorkommnisse in Seen sowohl auf der Erde, als auch auf dem Jupitermond Europa, bei denen wir eine Begegnung der Dritten Art befürchten und/oder erhoffen dürfen. Genaueres folgt natürlich erst später im Verlauf des Buchs ;)
Zum Anderen bekommen wir einen Eindruck von dem Planeten Molana III, der von unserer Crew bereist werden soll. Da Molana sehr trocken und unfruchtbar ist, diente es ursprünglich der Verbannung von nicht erwünschten Mitgliedern der Gesellschaft. Dementsprechend ist er nach wie vor zu großen Teilen ghettoähnlich und düster. Selbst heute verschwinden dort noch Leute, ohne dass man je wieder was von ihnen hört...

Nahtlos gelangen wir dann zum Beginn der Geschichte, in der Christopher sich von Ricks Team Neuro-Sensoren einsetzen lassen will. Aber, wie könnte es anders sein, bereits hier nimmt das Unheil seinen Lauf. Ein mehr als gefährlicher Zwischenfall beim Implantieren und Aktivieren der Neuro-Sensoren, lässt gleich relativ zu Beginn der Geschichte Übles vermuten. Wie konnte das Geschehen, obwohl Ricks Sicherheitsvorkehrungen doch so hoch sind? Und was ist die Intention dahinter, Chris dermaßen in Gefahr zu bringen? Schon jetzt werden wir perfekt auf die kommende Spannung eingestimmt.

Auch Band 2 fesselt uns mit mehr als fantasievollen Details, einer spannenden und auch stellenweise geradezu mystischen Geschichte, die uns tief ins Geschehen eintauchen lässt. Das erste Drittel ist hierbei etwas ruhiger und bereitet uns gemütlich auf die rasante und actionreiche Story in den letzten beiden Dritteln vor.

Wie gehabt, ermöglichen uns kurze Kapitel mit dem ein oder anderen Minicliffhanger einen angenehmen und fesselnden Lesefluss.

Auch die stellenweise eingebrachten Rückblicke in die Geschehnisse des 1. Teils, finde ich gut gelungen (gerade für die Leser unter uns, bei dieser schon etwas her ist). Sie sind schön kurz, prägnant und vermitteln so das Wichtigste, ohne den Leser zu erschlagen oder zu langweilen.

Ein weiteres Detail, welches übernommen wurde und mir wirklich gut gefällt, ist das parallele Erzählen der separaten Handlungsstränge. So erfährt man immer, was um das Team gerade geschieht, aber auch, was sich an anderen Ecken so zusammenbraut.
Aber nicht nur die bereits aufgezählten Punkte, sondern auch die Tatsache, dass mich Chris Vandoni immer wieder auf´s Neue überraschen konnte, machen die Abenteuer mit der Crew der Space Hopper zu etwas Besonderem. Der Großteil der Geschehnisse kommt wirklich unerwartet und macht mir einfach nur Lust auf mehr!

Ach ja, auf ein Wiedersehen mit Ahen dürft ihr euch auch freuen ;) Aber lest selbst!

Veröffentlicht am 22.01.2018

unterhaltsamer und gelungener Auftakt

Black Blade
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Zitate:
„Tölpel, so nannten die meisten Magier die Sterblichen abwertend, und das aus gutem Grund.“ Seite 13

„Ich schnaubte. Sicher, Märchen waren hier durchaus real – allerdings inklusive all der Monster. ...

Zitate:
„Tölpel, so nannten die meisten Magier die Sterblichen abwertend, und das aus gutem Grund.“ Seite 13

„Ich schnaubte. Sicher, Märchen waren hier durchaus real – allerdings inklusive all der Monster. Monster, die sich nach Blut und Knochen verzehrten, in die sie ihre Zähne und Klauen schlagen konnten, egal, ob diese Knochen nun Mensch, Magier oder anderen Wesen gehörten.“ Seite 14
„Devon. Selbst sein Name war ekelerregend faszinierend. Wie sollte es auch anders sein? Und den Namen zu hören verstärkte nur das Gefühl, dass ich genau wissen sollte, wer er war …“ Seite 44

Charaktere:

Lila, die seit dem Mord an ihrer Mutter alleine lebt, bleibt in der Regel für sich. Sie lebt mehr oder minder von der Hand im Mund und natürlich ihren Diebeszügen ;)
Obwohl sie nach wie vor sehr um ihre Mutter trauert, ist sie dennoch ein starkes, dickköpfiges und direktes Mädchen. Aber diese Eigenschaften braucht sie auch, um überleben zu können. Auch, wenn es ab und an auch mal passieren kann, dass sie deswegen in Schwierigkeiten gerät.
Ihr oberstes Gebot lautet, sich nicht mit den herrschenden Mafia-Familien anzulegen und alles zu vermeiden, was deren Aufmerksamkeit erwecken könnte. Denn sie weiß, Kontakt mit den Familien kann schnell zum Tod oder Schlimmerem führen. Aber, wie wir alle wissen, das Leben spielt leider nicht immer so, wie man es gerne hätte…
Und bevor sie sich versieht, findet sie sich tief in einer „Familien-Angelegenheit“ verwickelt wieder, ohne zu wissen, wie sie da lebend wieder rauskommen soll…


Meinung:

Die Geschichte geht direkt richtig spannend los. Wir purzeln in eine Verfolgungsjagd, bei der unsere Magierin Lila von 3 Männern mit Schwertern verfolgt wird, die sie auf einem ihrer Diebeszüge erwischt haben.
Nach und nach erfahren wir mehr über sie, die Umstände in ihrem Ort, aber auch Details über die dort regierenden Mafia-Familien, sodass ein stetiger Informationsfluss die Geschichte spannend und durchgehend interessant gestaltet.

Besonders toll finde ich hierbei den Schreibstil der Autorin, der, wie bereits in früheren Werken der Autorin, lebhaft und mit viel Fantasie die Dinge in Szene setzt.
"Cloudburst Falls" zum Beispiel, die Gemeinde in der Lila lebt, wird als ein mittelalterlich anmutender Ort beschrieben, der gleichzeitig der magischste Ort Amerikas ist. Hier treffen Märchen und Monster aufeinander. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes ;)
Denn dort leben sowohl Menschen und Magier, aber auch das ein oder andere Monster, welche den anderen beiden Parteien nicht immer wohlgesinnt sind ;)
Jennifer Estep zeichnet ein für mich einfach wunderschönes Bild, das sie mit interessanten und einfallsreichen Hintergrundinfos ausschmückt und somit für den Leser zum Leben erweckt. Zauberhaft!
Am besten gefallen mir natürlich die Pixies, die in so einem Buch keinesfalls fehlen dürfen ;)

Die für Lila gewählte Ich-Perspektive machen ihren Charakter lebendig und ihre schnodderige, direkte Art sorgte bei mir nicht selten für den ein oder anderen Schmunzler.
Auch die kontrastreichen Elemente (es ist irgendwie im ersten Moment schon seltsam, wenn ein Mädchen in Sneakers von Männern mit Schwertern verfolgt wird), tragen zusätzlich zum durchgehenden Lesevergnügen bei.

Für mich war „Black-Blade- Das eisige Feuer der Magie“ ein wirklich unterhaltsamer und gelungener Auftakt! Ich freue mich wirklich schon sehr darauf, mehr über Lila, die Monster und den Streit der Familien um noch mehr Macht, Magie und Geld zu lesen :)

Veröffentlicht am 22.01.2018

emotionsgeladen und fantasiereich - Ich bin verliebt :)

Der Winter der schwarzen Rosen
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Zitate:
"Junge Menschen brauchen Gefahren, nur daraus allein kann Neues entstehen, alles andere führt zu Verweichlichung und schließlich zum Untergang aller." Seite 36
"Andererseits: In Bezug auf die, ...

Zitate:
"Junge Menschen brauchen Gefahren, nur daraus allein kann Neues entstehen, alles andere führt zu Verweichlichung und schließlich zum Untergang aller." Seite 36
"Andererseits: In Bezug auf die, die wir lieben, sind wir immer blind." Seite 37
"Ich stehe im Licht, er dagegen ist nur die Ahnung eines Mannes, ein Schatten im Schatten. Vielleicht mein Mörder." Seite 57

Charaktere:

Tajann und Liljann leben mit ihrem Vater, dem Jäger, im Wald. Durch den Tod ihrer Mutter, an dem die regierende Lady Jamala dem Jäger die Schuld gibt, wurden sie dorthin verbannt.
Tajann ist lebensfroh und abenteuerlustig. Sie will singen, tanzen und vor allem frei sein. Aus diesem Grund würde sie lieber gestern als morgen in die Welt hinausziehen. Das macht sie ein Stück weit berechnend und durchtrieben, denn um ihre Ziele zu erreichen macht sie fast alles.
Liljann dagegen ist eher still und in sich gekehrt. Sie ist schüchtern und ängstlich, scheut aber keinerlei Arbeit und würde am liebsten bleiben, wo sie ist. Sie mag es ruhig und sicher.
Die Schwestern lieben sich, auch wenn sie nichts gemeinsam haben.


Meinung:

Wir begleiten 2 Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Die eine in sich gekehrt mit magischen Fähigkeiten, die sie unter anderem Feen -die sogenannten Wilen- sehen lässt und die andere ein Hitzeblitz, der am liebsten sofort alles hinter sich lassen und an den Hof von Lady Jamala gehen würde.
Da gibt es nur ein Problem, denn Tajann darf ihr Elternhaus erst dann verlassen, wenn ihr Vater Liljann zuvor gehen lässt, so lautet das Gesetz.
Aber abgesehen davon, dass ihr Vater durch den Verlust seiner Frau die Mädchen gar nicht ziehen lassen möchte, ist auch Liljann nicht wirklich erpicht darauf, das Haus zu verlassen. Ihr vorbestimmter Weg würde sie ins Grauland führen, ein tödliches Gebiet, das noch nicht einmal Soldaten freiwillig betreten. Denn abgesehen von gefährlichen Tieren soll dort auch der Corent, ein Dämon, sein Unwesen treiben. Und selbst wenn sie das Überleben würde, dürfte sie von Gesetzes wegen niemals zu ihrer Familie zurückkehren...
Wie man sich vorstellen kann, ist diese Situation für alle drei nicht einfach. Und als wäre das noch nicht genug, hat sich dadurch im Laufe der Jahre eine Art Hassliebe zwischen den Schwestern entwickelt. Denn durch das Bleiben von Liljann fühlt sich Tajann gefangen in einem Leben, dass sie nicht möchte und Liljann kann ihrer Schwester nicht verzeihen, dass sie sie ohne Weiteres ins Grauland und somit wahrscheinlich in den Tod schicken würde, nur um endlich gehen zu dürfen.

Doch als die beiden zur Feier der "Roten Nacht" an den Hof eingeladen werden, wittert Tajann ihre Chance und schmiedet einen wagemutigen Plan. Und obwohl es aussieht, als könnte diese Nacht ihrer beider Leben verbessern -denn jede lernt einen Mann kennen und verliebt sich- ist diese Nacht es, die alles zwischen den Mädchen verändert. Denn Tajanns Plan geht scheinbar auf und ab diesem Moment ist nichts mehr wie bisher...

Dies war mein zweites Buch von Nina Blazon und ich wurde erneut verzaubert!
Zum einen ist da der wundervolle Schreibstil. Verspielt, blumig und so detailgetreu, dass man die die meisten Dinge nahezu vor Augen sehen kann.
Zum anderen bekommen wir eine mitreißende Geschichte, die uns mit Märchen und Mythen inklusive Monstern, Feen und Geistern bezaubert.

Besonders toll fand ich die ständig wechselnde Perspektive zwischen den beiden Schwestern, die uns ihre Hoffnungen, Sehnsüchte und Ängste näherbringen und uns somit ihre Beweggründe offenbaren. Gerade die Gefühle der beiden füreinander sind so widersprüchlich, wechselhaft und vielfältig, dass sie uns tief bewegen.

"Der Winter der schwarzen Rosen" war für mich wirklich mehr als bezaubernd und konnte mich durchgehend fesseln. Ich habe mit den beiden gelitten, gelacht und mitgefiebert.
Definitiv eine sehr emotionsgeladene und fantasiereiche Geschichte über Lügen, Verrat, Liebe, Hass und nicht zuletzt der Erkenntnis, dass es immer mehr als nur eine Wahrheit gibt ;) Aber lest selbst!

Ein klares Highlight, das ich nur empfehlen kann!

Veröffentlicht am 22.01.2018

spannender und emotionaler 2. Teil

Die 100 - Tag 21
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Zitate:
"Sie waren als lebendige Versuchsobjekte auf die Erde geschickt worden, als die ersten Menschen, die seit dreihundert Jahren einen Fuß auf den Planeten setzten. Aber sie hatten sich geirrt. Einige ...

Zitate:
"Sie waren als lebendige Versuchsobjekte auf die Erde geschickt worden, als die ersten Menschen, die seit dreihundert Jahren einen Fuß auf den Planeten setzten. Aber sie hatten sich geirrt. Einige waren nie fort gewesen." Seite 8
"Damals war alles anders gewesen - sie war anders gewesen. Sie lächelte in der Dunkelheit. Jetzt war vielleicht ihr Leben in Gefahr, aber es war zumindest endlich ein Leben, für das es sich zu kämpfen lohnte." Seite 79
"Mit zunehmendem Abstand zum Lager fiel ihm das Atmen immer leichter. Die Luft roch hier anders als im Wald bei der Lichtung. Vielleicht lag das an den Bäumen oder an der Beschaffenheit des Bodens. Aber da war noch etwas anderes. Die Gerüche der Blätter, der Erde und des Regens hatten sich hier jahrhundertelang vermischt, ungestört von den Menschen. Alles kam ihm hier sauberer vor, reiner, ein Ort, an dem nie gesprochen und nie geweint worden war." Seite 222

Charaktere:

Obwohl sich die Jugendlichen zusammenschließen müssen, um zu überleben, hat jeder von ihnen seine ganz eigene Träume und Ängste.
Bellamy wird von der Furcht um Octavia angetrieben. Obwohl er und Clarke sich näher kommen, ist die Suche nach seiner Schwester sein primäres Ziel.
Clarke genießt die Zeit mit Bellamy, aber ihr schlechtes Gewissen wegen ihrer Freundin, die wegen den Versuchen ihrer Eltern umkam, lässt sie einfach nicht los. Zusätzlich kann und will sie nicht glauben, dass es keinen anderen Weg gibt, als die Erdgeborenen zu bekämpfen. Sie möchte sie kennenlernen und einen gemeinschaftlichen Weg finden.
Wells hat nach wie vor große Angst um seinen Vater. Er macht sich sowohl um die anderen im Weltall große Sorgen, als auch um die Gruppe. Auch er hätte gerne einen Weg um mit den Erdgeborenen klar zukommen. Zumindest wird er mittlerweile von den Jugendlichen mehr akzeptiert als zuvor, nicht jeder sieht in ihm noch den Spion wie noch vor einigen Tagen.
Glass hat es zwar geschafft zu Luke zu gelangen, aber lange wird die Luft wohl nicht mehr ausreichen... Immer mehr kommt bei ihr der Überlebenswille zum Vorschein.

Aber egal, wie groß die Ziele und Wünsche der Einzelnen sind, die größte Gemeinsamkeit ist ihr Drang zu überleben. Wir werden sehen, wie gut sich dieser im Laufe der Geschichte noch umsetzen lassen wird...


Meinung:

Band 2 schließt nahtlos an das Ende von Band 1 an, wobei kleine Rückblicke uns den Einstieg erleichtern.
Während Wells sich um die Beerdigung von Asher kümmert, suchen Clarke und Bellamy nach Octavia. Aber selbstverständlich sind die anderen Jugendlichen auch nicht untätig. Der Vorfall mit den Erdgeborenen spaltet das Lager mehr und mehr in zwei Fronten. Da ist es naheliegend, dass auch erste Waffen gebastelt werden, denn die Erdgeborenen haben vermutlich nicht nur Octavia entführt und Asher getötet -nein, fast alle sind sich sicher, dass das nur der Anfang war und sie erneut angreifen werden. Als sich dann noch eine der Erdgeborenen in ihr Lager verläuft, ist das Chaos komplett. Manche würden sie am liebsten direkt töten, die anderen versuchen menschlich zu bleiben und einen anderen Weg zu finden. So wird die Stimmung immer brisanter. Was ist richtig und was falsch? Und kann man ihr trauen??
Und als wäre das noch nicht genug, werden plötzlich Felix und Molly krank, was die Angst vor der Strahlung erneut in den Vordergrund rücken lässt.
Und auch bei Glass läuft es nicht wirklich besser. Zwar ist sie wieder mit Luke vereint, aber die Aussicht auf einen sicheren Erstickungstod lässt sie nicht zur Ruhe kommen. Sie suchen händeringend nach einem Weg um zu überleben. Aber der Luftschacht ist verschlossen, da schmiedet Glass einen waghalsigen Plan...

Sooo, und nun muss ich mich erstmal sammeln :D Für jemanden wie mich, der parallel die TV-Serie schaut, ist der Switch zu den Buchcharakteren nicht immer so einfach... Und MEIN GOTT, was habe ich den Bellamy aus dem Buch vermisst! Dieser gefällt mir so viel besser als der aus der Verfilmung!

Aber nun zum Wesentlichen...
Auch Band 2 der Serie wartet wieder mit vielen Emotionen auf. Durch die erneuten Perspektivenwechsel nach jedem Kapitel und den damit verbundenen Rückblicken der Protagonisten in ihre Vorgeschichten, erfahren wir dieses Mal eine ganz neue Tiefe. Nicht nur die Beweggründe sind jederzeit nachvollziehbar -nein, nach und nach verweben sich die jeweiligen Vorgeschichten auch ineinander, was dem Ganzen noch mehr Spannung verleiht.

Zusätzlich dazu sind natürlich viele, viele Emotionen präsent, die aber in der kreierten Situation durchaus authentisch erscheinen. Allen voran natürlich die Angst um das blanke Überleben, aber auch Misstrauen gegenüber anderen, da sich letzten Endes ja doch jeder selbst der Nächste ist. Aber auch das Thema Liebe kommt weder auf der Erde, noch im All zu kurz. Natürlich inklusive Enttäuschungen und Eifersucht, das darf ja nicht fehlen ;)

Zu guter Letzt ist mir wieder enorm die Art und Weise aufgefallen, mit der die Autorin die Schönheiten der Erde beschreibt. Trotz Gefahren und allem was dazugehört, schildert sie Emotionen der Leute, die zum Beispiel zum allerersten Mal mit Spinnenweben in Berührung kommen, oder ein altes Überbleibsel aus der Ära der Menschheit entdecken so faszinierend, dass es eine pure Freude ist, diese ganz alltäglichen Dinge ganz neu zu sehen!

Ich persönlich hatte wieder viel Spaß daran in die Welt der 100 einzutauchen und kann Band 2 nur empfehlen!

Veröffentlicht am 22.01.2018

Letzter Aufruf nach Hogwarts!

Goodbye Bellmont
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Zitate:
"Ich sehe dem Coach ins Gesicht und versuche, in seinen Augen zu lesen. Ich erkenne Verzweiflung, Frustration, Erschöpfung - all die Dinge, die ich in den Augen derer sehe, die schon zu lange in ...

Zitate:
"Ich sehe dem Coach ins Gesicht und versuche, in seinen Augen zu lesen. Ich erkenne Verzweiflung, Frustration, Erschöpfung - all die Dinge, die ich in den Augen derer sehe, die schon zu lange in dieser Gegend gelebt haben". Seite 31

"Ehrlich gesagt ist jede Menge passiert, Gutes und Schlechtes, Dinge, die man nur mit vielen Worten erklären könnte - zu viele Worte für mich." Seite 47
"... und so erinnere ich mich auch an Dinge, an die ich mich nicht erinnern will, also beiße ich mir in das kleine Dreieck zwischen linkem Daumen und Zeigefinger, bis der Schmerz so groß ist, dass er mein Gehirn davon abhält, das ans Tageslicht zu zerren, was in den dunkelsten Schichten meiner Erinnerung verborgen liegt." Seite 185
">>Ich wollte etwas Schönes für dich tun<<", antwortet Russ. >>Deshalb habe ich dir einen eigenen Kosmos gekauft.<< Trotz allem, was passiert ist, lächle ich. Niemand hat mir je einen Kosmos zum Geschenk gemacht. Seite 210

Charaktere:

Finley lebt mit seinem Dad und Pop in Bellmont. Sie führen ein einfaches Leben, wie die meisten dort. Seit Pop keine Beine mehr hat und alle 3 von Dads Einkommen überleben müssen, sind finanziell gesehen keine großen Sprünge mehr drin. Aber das stört Finley nicht wirklich. Er ist ein guter Junge. Wohlerzogen und hilfsbereit wie er ist, kümmert er sich zusammen mit seinem Vater um seinen Grandpa, der seit dem Tod seiner Frau immer mehr trinkt und im Rollstuhl einfach in bestimmten Situationen Hilfe benötigt. Doch Finley ist auch sehr introvertiert. Außer seiner Freundin Erin, hat er eigentlich keine Freunde, was einerseits an seiner Vergangenheit liegt -er redet nicht viel, ist ängstlich und hat kein großes Selbstwertgefühl. Zum anderen liegt es auch an Bellmont selbst. Es ist gefährlich dort. Regiert von Drogen, Gewalt, Rassismus und der Irischen Mafia, ist es auf jeden Fall kein guter Ort für einen Jugendlichen. Zumal Finley einer von ganz wenigen Weißen an der Schule dort ist.

Zusammen mit seiner Freundin Erin, die bereits in der Kindheit seine beste Freundin war, hat er nur ein Ziel: Bellmont verlassen, sobald beide den Abschluss haben und wenn möglich sein Geld mit Basketball verdienen. Basketball ist beider zweite große Liebe, wobei Erins Chancen für ein Stipendium wohl einen Ticken besser stehen. Aber letztendlich ist es Finley egal, Hauptsache raus!


Meinung:

Fast könnte man meinen, Finley sei ein ganz normaler Junge. Aber schnell wird einem klar, dass das nicht stimmt. Denn obwohl die Männer liebevoll miteinander umgehen und sich unterstützen wo sie nur können, schwingt doch immer etwas Unheilvolles und Trauriges in diesen Szenen mit. Man spürt, dass etwas Bedeutsames geschehen ist, das ihr Leben zu dem gemacht hat, was es heute ist. Jedoch kann man den Grund hierfür als Leser den Großteil der Geschichte über nicht greifen. Es kommt die Vermutung auf, dass der Basketball einfach nur eine Möglichkeit zur Kompensation vorangegangener Geschehen sein könnte...
Denn Finleys Leben wird beherrscht vom Basketball. Nur wenn er spielt, fühlt er sich gut und kann er selbst sein. Aber er spielt nicht nur für sich, sondern auch für seinen Vater, der das größte Glück empfindet, wenn er seinem Sohn dabei zuschauen kann.
Mehr als diesen Sport, seinen Dad, Pop sowie Erin braucht er eigentlich nicht. Obwohl er sehr hilfsbereit ist, ist es ihm jedoch am allerliebsten, wenn er in Ruhe gelassen wird und niemand etwas von ihm will. Reden und Kommunikation sind nicht sein Ding.

Doch sein Leben droht aus den Fugen zu geraten, als sein Coach ihn bittet, sich um Russ zu kümmern, da er selbst ja am Besten wisse, wie es sei, anders zu sein... Russ, dessen Eltern kürzlich ermordet wurden, ist seitdem schwer traumatisiert. Bis zu diesem Zeitpunkt war er ein Allroundtalent im Basketball, aber mittlerweile hat er jegliches Interesse daran verloren.
Der Coach hofft, Finley könne Russ stützen und ihn wieder zum Sport bewegen, doch dieser zögert... Mit einem Allroundtalent wäre er seinen Platz im Team bestimmt los?! Doch seine Bedenken rutschen schnell in den Hintergrund, als er Russ zum ersten Mal trifft. Er hat mit vielem gerechnet, aber das Ausmaß, mit dem Russ -oder wie er sich selbst nennt: "Boy21"-, in einer Fantasiewelt lebt, ist geradezu beängstigend... Könnte das der Beginn einer Freundschaft sein, oder wird sich das eher zu einem Desaster auswachsen? Ihr dürft gespannt sein!! :)

Allem voran möchte ich erwähnen, dass "Goodbye Bellmont" kein "Basketball-Buch" ist, wie man es sich im ersten Moment beim Lesen des Klappentextes vielleicht vorstellen mag. Bereits auf den ersten Seiten wird klar, dass einen hier eine viel tiefgründigere und emotionalere Geschichte erwartet, als angenommen.

Besonders toll fand ich den Schreibstil und dessen Konzept. Das Buch liest sich, als würde uns Finley seine Geschichte erzählen, wobei der Autor gekonnt auf die flapsige, jugendliche Art eingeht, die sehr gut zu dem Setting passt. Der Text ist durchweg leichtgängig, mit kurzen Sätzen und Kapiteln, was einen angenehmen Lesefluss ermöglicht.

Aber auch, wenn mich einige Stellen durch zotige Wortspiele zum Lachen gebracht haben, lässt einen das Buch eher nachdenklich zurück.
Woher weiß man, was das Beste für eine traumatisierte Person ist, kann man das wirklich jemals wissen? Oder sind alle gut gemeinten Wünsche am Ende vielleicht schuld daran, dass sich die Situation noch mehr verschlimmert??

"Goodbye Bellmont" war für mich eines der gefühlvollsten Bücher, das ich in diesem Jahr gelesen habe. Eine Geschichte voller großer Emotionen wie Freundschaft, Verlust, Liebe und der schwerwiegenden Frage, was wirklich wichtig ist im Leben.