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Inhalt:
Ein Mädchen ohne Stimme.
Ein König in Ketten.
Ein Fluch, der sie vereint.
Mit fünf Jahren musste Lark mit ansehen, wie ihre Mutter vor ihren Augen hingerichtet wurde. Mit dem letzten Atemzug nahm sie ihrer Tochter die Stimme und die Macht der Worte. Denn Magie ist eine Todsünde in Jeru. Dreizehn Jahre später erscheint der junge König Tiras am Hof von Larks Vater, um diesen an seine Treuepflicht im Krieg zu erinnern. Er nimmt die stumme junge Frau als Geisel mit sich. Zunächst fürchtet Lark den König, doch sie merkt schnell, dass Tiras ebenso wenig frei ist wie sie und dass die Liebe womöglich die einzige Waffe ist, die ihrer beider Ketten sprengen kann …
Quelle: luebbe.de
Meinung:
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
"Sie war so klein. Nur ihre Augen waren groß. Ernst und Grau wie der Nebel über dem Moor nahem sie ihr Gesicht ein."
Das Cover des Buches hat eine tolle Gestaltung, darauf zu sehen ist Lark in einem schönem goldenen Kleid und einem Kranz auf dem Kopf. Durch die Federn und Lichteffekte im Hintergrund sieht alles noch harmonischer und zauberhafter aus. Man kann von dem Cover nicht viel auf den Inhalt schließen, war aber nicht störend ist und was ich persönlich gerne mag.
Der Schreibstil der Autorin ist anders, da Lark nicht sprechen kann und man nur ihre Gedanken liest, passt sich der Schreibstil daran an. Geschrieben ist das Buch aus der Ich-Perspektive und Larks Gedanken sind oft eher einfach gestrickt, und wenn sie in ihren Gedanken Sätze formen möchte, liest es sich wie die Gedanken eines Kindes, da sie nie lesen und schreiben gelernt hat, doch das fügt sich ganz toll in die Geschichte ein und stört den Lesefluss damit nicht.
Zu Beginn lernen wir Lark kennen, sie hat eine Gabe und da ihre Mutter ebenfalls eine hatte, und darum getötet wurde, versucht Lark sie so gut wie möglich zu verbergen. Als der König eines Tages zu ihr und ihrem Vater, einem Lord kommt, verändert sich ihr Leben, denn ihr Vater hat keine Truppen für den Krieg gegen die Voglar gesendet, daher nimmt der König Lark als Pfand mit.
Wenn man Meinungen zu dem Buch liest, sieht man, dass die Leser das Buch entweder lieben oder hassen, es gibt fast keine Meinungen, die halbwegs neutral sind, daher war ich auch sehr gespannt, wie mir das Buch gefallen würde. Ich habe das Buch zusammen mit Ney gelesen und ich kann sagen, dass wir beide das Buch sehr gerne mochten.
Lark war mir ab der ersten Seite an sehr sympathisch, sie ist zwar schon 21, doch manchmal wirkt sie verloren und kindlich, was daran liegt, dass sich niemand um sie gekümmert hat. Ihr Vater hat Angst vor ihr und der einzige, den sie als Freund ansieht ist Boojohni, ihr Aufpasser. Die Freundschaft zwischen den beiden war das erste, das ich mochte, nicht Larks Gabe oder den König, sondern die Freundschaft. Die Stellen, an denen beide zusammen vorkamen, waren eher selten, aber wenn spürte man die Zuneigung von Boojohni zu Lark und wie sehr sie das freute. Es war schön zu sehen, dass es auch Freundschaften in Büchern gibt, die schon existieren und nicht gestellt wirken.
Der zweite positive Punkt in dem Buch ist eindeutig die Magie, welche man auf fast jeder Seite spürt. Mit der Zeit erfährt man immer mehr über die verschiedenen Gaben und wie diese entstanden sind und diese Geschichte hat mir sehr fasziniert, denn wie ihr vielleicht wisst, liebe ich Geschichten in Geschichten. Es wurde immer von den reinen Blutlinien geredet, den Menschen, die keine Gaben hatten, aber es war von Beginn an eindeutig, dass das nicht sein kann, wenn es so viele verschiedenen Gaben gibt. Larks Gabe ist die wichtigste in dem Buch, sie ist ja auch die Hauptperson, doch ihre Gabe fand ich selbst nicht so cool, da sie eher unspektakulär, aber trotzdem effektiv ist.
Schon ziemlich bald wird Lark an den Hof des Königs gebracht und ich fand es zuerst komisch, dass der König anscheinend Zuneigung zu Lark empfindet, da ich ihn mir sehr alt vorgestellt habe, dies ist aber nicht der Fall. Auch wenn Lark eigentlich eine Gefangene am Hof ist, wird sie gut behandelt und man spürt richtig, dass der König sie gern hat. Es vergehen Tage und Wochen und die beiden verbringen immer mehr Zeit miteinander und, wie sollte es anders sein, kommen sich immer näher. Die Liebesgeschichte in dem Buch empfand ich als angenehm, sie nahm nicht die komplette Geschichte ein und entwickelte sich eher langsam.
Zur Geschichte selbst möchte ich nicht allzu viel sagen, nur dass es immer wieder unerwartete Wendungen gab, mit denen ich persönlich nicht gerechnet hätte. Ich kann aber verstehen, dass viele Leser das Buch als langweilig empfinden, denn es passiert eigentlich nicht wirklich viel und meist geht es nur um Lark und Tiras, den König, der ihr Unterricht gibt. Es gibt auch noch die Voglar, eine Mischung aus Vogel und Mensch, gegen die das Königreich gerade im Krieg ist, doch von diesen bekommt man eher wenig zu lesen. Die wenigen Szenen mit ihnen waren aber spannungsgeladen und haben somit Schwung in die Geschichte gebracht.
Die Charaktere haben mir alle gut gefallen, vor allem Tiras und Kjell, die rechte Hand des Königs, waren meine Lieblinge. Auch wenn Kjell zu Beginn eher unfreundlich und griesgrämig war, hatte er doch etwas tolles an sich. Tiras wirkte auch verschlossen und geheimnisvoll, doch je mehr ich von ihm las, desto lieber mochte ich ihn. Somit hat die Autorin es geschafft, dass ich niemandem in dem Buch richtig hassen konnte, denn sogar die "Bösen" waren zu interessant für mich.
Das Ende des Buches ist geschlossen, auch wenn ein zweiter Band kommt, denn dieser handelt von einer anderen Person, dadurch kann man Bird and Sword beenden, ohne einen fiesen Cliffhanger erwarten zu müssen. Somit hat mich dieses Buch durchaus befriedigt zurück gelassen und ich war von dem Ende durchaus begeistert, denn es war einfach nur schön und hat mir eine Gänsehaut beschert.
Fazit:
Bird and Sword hat mich nicht enttäuscht, die Charaktere waren mir alle sympathisch und Geschichte gefiel mir sehr gut, denn ich mag Geschichten, in denen nicht viel passiert. Dadurch, dass es ein abgeschlossener Band ist muss ich nicht auf den zweiten warten. Meine Erwartungen wurden vollends erfüllt, daher vergebe ich 4 von 5 Sterne.