Schwächer als die Vorgänger, aber immer noch gut!
TodesrauschenNachdem ich von den ersten beiden Bänden absolut begeistert war, habe ich mich riesig auf den dritten Teil gefreut. Mich hat die forensische Phonetik und speziell in dieser Geschichte Matthias Hegel von ...
Nachdem ich von den ersten beiden Bänden absolut begeistert war, habe ich mich riesig auf den dritten Teil gefreut. Mich hat die forensische Phonetik und speziell in dieser Geschichte Matthias Hegel von Anfang an fasziniert.
So fiel es mir auch dieses Mal leicht in die Geschichte einzutauchen. Grundsätzlich gefällt mir die Haupthandlung total und ich finde die Zusammenhänge toll durchdacht. Allerdings muss ich auch sagen, dass es mir manche Charaktere dieses Mal schwer gemacht haben, alles ernst zu nehmen. Insbesondere geht es mir dabei um Paul und Elyas. Die beiden kommen auch in den Vorgängern schon vor, aber hier hatte ich stellenweise das Gefühl, dass deren Darstellung manchmal ungewollt lächerlich wirkt. Die Intention, beide authentisch darzustellen, gerade Elyas, der ja ein 16-jähriger Rapper ist, war mir schon bewusst, nur kam es bei mir zu überspitzt an.
Was für mich auch noch recht schnell zum Problem wurde, ist die Tatsache, dass die Spannung immer wieder eingebrochen ist. Die Entführung am Anfang des Buches hat direkt tolle Impulse gesetzt und neugierig gemacht, sodass man sofort weiterlesen wollte, doch den weiteren Verlauf fand ich teils etwas stockend. Da hätte ich mir erwartet und mir mehr gewünscht.
In der zweiten Hälfte wurde es viel besser. Hier nahm die Geschichte an Fahrt auf, es gab auch eine Wendung, die mich total aus dem Konzept gebracht hat, Hut ab, damit konnte der schwache Anfang echt noch gedreht werden. Auch in Bezug auf die Charaktere wurde es besser, ich weiß nicht genau, warum, aber anfangs habe ich mich dieses Mal mit der Glaubwürdigkeit mancher Figuren ernst getan. Zum Glück hat sich dieses Gefühl im Laufe der Geschichte verflüchtigt. Allerdings wünsche ich mir, dass Hegel und vor allem sein Gebiet der forensischen Phonetik wieder mehr zum Einsatz kommt, das ist mir dieses Mal etwas zu sehr in den Hintergrund geraten, was ich sehr schade fand.
Fazit
Mit Auris 3, Todesrauschen, konnte ich dieses Mal nicht so sehr überzeugt werden wie von den beiden Vorgängern. Es fing schon etwas holprig an mit zu wenig Spannung, dazu kam, dass ich mich mit manchen Charakteren schwer getan habe, es wollte nicht so richtig funken. Ab der Mitte wurde es aber besser, die Spannung hat zugelegt und ich war endlich wieder richtig gefangen. Die Auflösung im letzten Drittel hat mich richtig geschockt, manche mögen das durchschaut haben, ich wurde da echt kalt erwischt, das fand ich schon sehr genial gemacht.
Bei der Handlung an sich wurden alle bisherigen offenen Fragen aufgelöst, allerdings ist mir Hegel und die forensische Phonetik zu kurz gekommen in diesem Teil. Da hoffe ich, dass im nächsten Band wieder mehr in dieser Richtung passiert. Für Todesrauschen gibt es von mir 3,5 Sterne, 4 auf den gängigen Portalen.