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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2022

Zwiegespalten

New York und der Rest der Welt
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Fran Lebowitz ist sicher vielen aufgrund der Netflix-Serie "Pretend it`s a City" ein Begriff, sodass ich sehr neugierig auf dieses Buch war. Das Buch ist in zwei Oberthemen und viele kleine Kapitel unterteilt, ...

Fran Lebowitz ist sicher vielen aufgrund der Netflix-Serie "Pretend it`s a City" ein Begriff, sodass ich sehr neugierig auf dieses Buch war. Das Buch ist in zwei Oberthemen und viele kleine Kapitel unterteilt, die sich zügig weglesen lassen. Das liegt vor allem an Lebowitz Stil, unkonventionell und locker, manchmal schon fast flapisg daherkommend, trifft sie doch in vielen angesprochenen Bereichen einen Nerv und analysiert die menschliche Natur genau. Dabei zeigt sie sicherlich einige satirische und humorvolle Züge, an manchen Stellen driftet sie für meinen Geschmack zu sehr ins bissige und zynische ab, ohne dann erneut die Kurve zu einer gehaltvollen Aussage zu kriegen.

Deswegen bin ich bei diesem Buch wirklich zwiegespalten. Einiges konnte mich gut amüsieren und bei vielem wird sich sicherlich nicht nur ich als Leser ertappt fühlen, wenn sie einige zwischenmenschliche Eigenheiten auf den Punkt bringt. Bei anderen Themen dagegen fühlte ich mich fast auf den Schlips getreten von ihrer Meinung, sicherlich etwas, was sie auch genauso beabsichtigt hat. Oft fehlte mir allerdings dann doch die Pointe - es wurde manches angerissen, aber oft ohne zu einem Abschluss zu kommen, der mit Humorik den Gedanken abgerundet hätte. Empfand ich einige Szenen wie das belanglose Geplauder von jemandem, der sich selbst gerne reden hört, umso treffender fand ich dann die nächste Episode dann wieder dargestellt.

Aufgrund des Buches zeigt sich deutlich, wie sehr Fran Lebowitz polarisiert. Sie ist eine Kultfigur der New Yorker Szene und bietet mit diesem Buch einen Einblick in das Leben als waschechte/r New Yorker/in, der ebenso humoristisch wie zynisch ist.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Urban Fantasy

Die Wächterinnen von New York
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Von N. K. Jemisin habe ich bereits den ersten Teil ihrer Zerrissenen Erde- Sage gelesen, wobei ich da mit meiner Meinung zwiegespalten bin. Doch ihr neuestes Buch konnte mich vom Klappentext und der Leseprobe ...

Von N. K. Jemisin habe ich bereits den ersten Teil ihrer Zerrissenen Erde- Sage gelesen, wobei ich da mit meiner Meinung zwiegespalten bin. Doch ihr neuestes Buch konnte mich vom Klappentext und der Leseprobe so sehr überzeugen, dass ich ganz neugierig zum Buch greifen musste.

Ich bin froh, dass ich dieses Buch für mich entdeckt habe, ist es doch eine ganz außergewöhnliche Fantasyerfahrung – ein Buch, das für sich alleine steht und einzigartig ist. Es kann mit einer tollen Idee der Avatare von Städten aufwarten.

Gleich zu Beginn des Buches lernen wir einige unserer Protagonisten kennen, wobei man als Leser direkt in die Handlung geworfen wird und sich dennoch gut zurechtfinden kann. Obwohl die Idee der „lebenden“ Städte so ungewöhnlich ist, ist sie wirklich gut von der Autorin umgesetzt und ich hatte keine Eingewöhnungsschwierigkeiten mit der Storyline.

Die Handlung entwickelt sich rasant fort und wird dabei aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Dabei zeichnet die Autorin vielfältige und tiefgründige Charaktere, die reizvoll sind.

Besonders gut gefallen hat mit die Einarbeitung vielfältiger aktueller urbaner Themen, etwa wenn unsere Antagonisten hier Gentrifizierung, Kapital oder Social Media als Waffe einsetzen. Das hat mir vor Augen geführt, wie leicht und unreflektiert es die Gesellschaft manchen macht, die eigenen Interessen durchzusetzen. Ebenso ausgefeilt sind die Antagonisten, die ebenfalls die Frage aufwerfen, was Gut und Böse ist und wer zu Lasten von anderen eine Existenzberechtigung hat oder nicht. Gut gelungen sind ebenfalls die Bezugnahmen auf H. P. Lovecraft.

Das Ende des Buches konnte mich richtig überraschen und ich muss gestehen, dass ich die Charaktere gerne noch weiter begleitet hätte. Hier ist soviel weiteres Potential in der Geschichte, dass eine Fortsetzung sicherlich ebenso Spaß machen würde wie dieses Buch!

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Aufschlussreich

Frauen schulden dir gar nichts
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Pünktlich zu Equal Pay Day und Weltfrauentag kam diese Woche eines der feministischsten Bücher der letzten Jahre auf den deutschen Buchmarkt. Mir ist das Buch bereits im englischen Original begegnet und ...

Pünktlich zu Equal Pay Day und Weltfrauentag kam diese Woche eines der feministischsten Bücher der letzten Jahre auf den deutschen Buchmarkt. Mir ist das Buch bereits im englischen Original begegnet und als ich nun über die deutsche Übersetzung gestolpert bin war klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss.

Bereits die Aufmachung des Buches ist ein Hingucker. Es ist aufwendig gestaltet und gespickt mit vielen eigenen Illustrationen der Autorin, die zeigen, dass sie nicht nur beim Schreiben großes Talent hat. Aber auch die Gliederung des Buches kann mich überzeugen.

In übersichtlichen, episodenhaften Kapiteln wirft Florence Given hier Schlaglichter auf die vielen Themenpunkte, die mit patriarchalischen Auswirkungen auf das Leben als Frau zu tun haben und stellt sie ins Spannungsverhältnis zu ihren feministischen Gedanken. Das war zum einen aufschlussreich und spannend, waren mir doch einige Aspekte so nicht bewusst. Einiges war sicherlich bereits bekannt, doch werden auch diese Themen durch die Erfahrungen und Ansichten der Autorin noch einmal gut verdeutlicht.

Durch die Gesamtschau des Buches bekommt man als Leser einen guten Überblick über die gesellschaftlichen Strukturen, denen man freiwillig und unfreiwillig unterworfen ist. Es werden neue Perspektiven aufgezeigt, welche Optionen einem selbst offenstehen und was sich auch gesamtgesellschaftlich noch verändern muss. Ich bin der Meinung, dass hier in den letzten Jahren viel Bewegung ins Thema gekommen ist, es aber wirklich noch viel zu tun gibt.

Das Werk von Florence Fiven ist ein Teilbeitrag hierzu, da es den Finger in die Wunde legt und dabei einen sehr einnehmenden Humor hat, der den Leser wirklich gut mitnimmt. Mich hat das Buch erneut zum Nachdenken angeregt und ich habe auch direkt einige Themen in meinem Umfeld diskutiert. Als nächstes werde ich "Frauen schulden dir gar nichts" innerhalb meiner Familie weiterreichen. Eine Bereicherung für mein Buchregal und ich bin sehr froh, es für mich entdeckt zu haben!

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Perfekte Lovestory

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
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Sicher kennen es viele - wenn ein Hype so groß ist ist man oftmals eher skeptisch als euphorisch. So ging es mir bei diesem Buch, das mir überall begegnet ist und bei dem ich lange dachte, dass es mich ...

Sicher kennen es viele - wenn ein Hype so groß ist ist man oftmals eher skeptisch als euphorisch. So ging es mir bei diesem Buch, das mir überall begegnet ist und bei dem ich lange dachte, dass es mich nicht reizt. Aber auf einmal sprang der Funke des Hypes über und ich musste es sofort haben!

Und ich bin so froh, dass mich hier der Hypetrain noch abgeholt hat, denn er ist absolut berechtigt! Dieses Buch hat einfach alles, was ich mir bei einer schönen Lovestory wünsche.

Dass die Liebesgeschichte an einer Eliteuni eingebettet ist, ist generell nicht neu, hier aber den Bereich der Wissenschaft und nicht die klassische Sportler-Barbie-Kombination zu wählen, ist unglaublich erfrischend und hat das Genre für mich auch auf ein neues Level gehoben. Die Charaktere sind super herausgearbeitet und man nimmt ihnen ihre Lebensumstände auch ab – hier scheint nichts zu konstruiert zu sein. Das gilt vor allem für die Dramen, denen sich die beiden natürlich gegenüber sehen. Bereits hierdurch hebt sich das Buch positiv aus der Masse ab.

Aber auch was die Interaktion der Charaktere miteinander angeht, ist dieses Buch ein Glücksgriff. Hier wird ordentlich für Herzklopfen gesorgt, nichts ist kitschig. Vielmehr fiebert man mit den Protagonisten mit und wird gleichzeitig wirklich köstlich amüsiert. Die Charaktere machen einfach Spaß beim Lesen und sind mit der nötigen Tiefe ausgestaltet.

Die Lovestory ist glaubwürdig und dramatisch, man klebt förmlich an den Seiten. Das Buch ist hierbei auch explizit, wenn die Szenen etwas heißer werden, wobei auch hier das Buch nicht ins unglaubwürdige abdriftet, im Gegenteil – so sieht die reale Welt aus und auch diesen Aspekt fand ich sehr erfrischend. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es an einem Stück runter gelesen, was mir die letzte Zeit wirklich kaum noch passiert. Ich bin so froh, doch noch dieses Buch für mich entdeckt zu haben und hoffe, dass auch die weiteren Teile der Autorin bald übersetzt werden.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Zum Schmökern

Golden Hill Touches
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Das Buch besticht bereits durch ein wunderschönes Cover und ist ein echter Blickfang im Regal. Aber auch der Inhalt konnte mich überzeugen. Die Idee der Ranch ließ richtiges Cowboyfeeling aufkommen. Die ...

Das Buch besticht bereits durch ein wunderschönes Cover und ist ein echter Blickfang im Regal. Aber auch der Inhalt konnte mich überzeugen. Die Idee der Ranch ließ richtiges Cowboyfeeling aufkommen. Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen, ein Buch, welches man an einem Nachmittag gut an einem runterlesen kann. Der Schreibstil ist flüssig und man findet als Leser gut in die Geschichte hinein. Gut sind auch die Rückblicke, die Einblick in die Geschichte der beiden geben.
Hier wird abwechselnd aus Sicht der beiden Protagonisten erzählt, sodass wir auch vieles über das jeweilige Gefühlsleben erfahren. Dadurch wird es schön dramatisch und gefühlvoll, ohne dass mir das Buch zu kitschig war. Im Gegenteil, mir hat die Lovestory sehr gut gefallen. Ein Buch für einen gemütlichen Samstagnachnachmittag mit Keksen und Kakao im Lesesessel.

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