Typisch Nina Mackay
Teenie Voodoo QueenIch mochte bereits Ninas ‚Plötzlich Banshee‘ von Piper sehr gerne, ich liebe einfach den humorvollen Stil der Autorin. So waren meine Erwartungen an ihr neues Werk entsprechend hoch.
Teenie Voodoo Queen ...
Ich mochte bereits Ninas ‚Plötzlich Banshee‘ von Piper sehr gerne, ich liebe einfach den humorvollen Stil der Autorin. So waren meine Erwartungen an ihr neues Werk entsprechend hoch.
Teenie Voodoo Queen entführt uns in die magische Welt von New Orleans, der Stadt mit dem wohl exotischstem Flair der USA. Ich bin großer Fan von New Orleans und seiner ganz eigenen Kultur, geprägt von karibischen und afrikanischen Einflüssen, vom Jazz und eben vom Voodoo.
Letzteres finde ich unglaublich faszinierend und lese sehr gerne Bücher zu dieser Thematik, Labyrinth Lost von Zoraida Cordova durfte daher 2016 auf der Buchmesse mit nach Hause.
Voodoo spielt – wie der Titel verrät – im neuen Werk von Nina MacKay eine große Rolle. Protagonistin Dawn ist Schülerin an der Voodoo Abendschule. Allein für diese Idee feiere ich die Autorin! Dawn ist dabei alles andere als eine Musterschülerin, ihr fällt das Zaubern äußerst schwer. Ihre Mitschülerin Hope hingegen scheint zunächst das genaue Gegenteil von Dawn zu sein: beliebt, hübsch, begabt und aufgrund dessen sehr von sich eingenommen. Dawn ist zu Beginn des Buches als Anitheldin angelegt, mit der sich auch sicher viele, besonders junge Leserinnen identifizieren können. Sie ist unsportlich und etwas pummelig, denkt sie hätte eine zu große Nase und ein paar Pickelchen und sie wird von ihren Mitschülern gemobbt.
Ich fand Dawn unglaublich sympathisch! Obwohl sie nicht der populäre Star ihrer High School ist und wie eine graue Maus wirkt, hat sie Charakter und Biss und weiß, dass es im Leben eben nicht nur auf Äußerlichkeiten ankommt. Ich finde, hier hätte die Autorin ihren Ansatz von einer Protagonistin, die nicht in das Perfect Girl-Schema passt, noch etwas ausbauen können. Ohne viel spoilern zu wollen hat es mir nicht so wahnsinnig gut zugesagt, dass Dawn gegen Ende eine kleine Verwandlung vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan durchläuft. Ich finde, gerade hier hat man gemerkt, dass das Buch auch relativ junge Leser ansprechen soll. Eine Message à la „du bist gut so, wie du bist“ hätte mir hier besser gefallen!
Nichtsdestotrotz ist nicht nur Dawn als Protagonistin, sondern auch alle anderen Charaktere sehr witzig und symphatisch. Eine Clique, mit der auch ich gerne das Böse belämpfen würde! Sie ergänzen sich dabei in den charakterlichen Eigenschaften perfekt und sprühen in der Interaktion nur so förmlich vor Wortwitz. Nina MacKay schreibt einfach sehr lustige Bücher, ihren Stil finde ich schon recht einzigartig auf dem deutschen Autorenmarkt im Bereich Jugendfantasy.
Die Story beginnt rasant und lässt einen als Leser kaum verschnaufen, eine Wendung jagt die nächste. Das Buch lässt sich unheimlich gut am Stück in einem Rutsch fertig lesen, einfach ein kurzweiliger Lesespaß!
Die Athmosphäre, die die Autorin hier in Teenie Voodoo Queen heraufbeschwört ist ebenso unheimlich-schwül wie die Sümpfe des Bayou und spritzig-lebenfroh wie Mardi Gras. Genau so sollte ein Worldbuilding, angesiedelt in New Orleans, sein! Ich habe mir hier nicht zuviel versprochen, am liebsten wäre ich direkt in das Buch getaucht und wäre mit durch den Sumpf gewandert.
Gut gefallen hat mir das vermeintliche Love Triangle zwischen Dawn und ihren beiden Verehrern – ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mich da hätte gut entscheiden können. Im Endeffekt bin ich aber sehr mit Dawns Wahl einverstanden, weil sie einfach zum Gesamtkonzept des Buches passt.
Das Buch hat am Ende eine unglaubliche Auflösung! Ich muss sagen, die Autorin hat es geschafft, mich hier zu überraschen, ich konnte diese Wendung nicht vorhersehen. Es machte alles erst Sinn im Zeitpunkt der Auflösung. Respekt, Frau MacKay, das war ein echter Clou!
Für mich ein super Stand Alone, der sowohl für jüngere Leser als auch für junggebliebene geeignet ist. Ich warte bereits sehnsüchtig auf weitere Bücher der Autorin!