Platzhalter für Profilbild

Books_of_Tigerlily

Lesejury Star
offline

Books_of_Tigerlily ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Books_of_Tigerlily über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2020

Typisch Nina Mackay

Teenie Voodoo Queen
0

Ich mochte bereits Ninas ‚Plötzlich Banshee‘ von Piper sehr gerne, ich liebe einfach den humorvollen Stil der Autorin. So waren meine Erwartungen an ihr neues Werk entsprechend hoch.

Teenie Voodoo Queen ...

Ich mochte bereits Ninas ‚Plötzlich Banshee‘ von Piper sehr gerne, ich liebe einfach den humorvollen Stil der Autorin. So waren meine Erwartungen an ihr neues Werk entsprechend hoch.

Teenie Voodoo Queen entführt uns in die magische Welt von New Orleans, der Stadt mit dem wohl exotischstem Flair der USA. Ich bin großer Fan von New Orleans und seiner ganz eigenen Kultur, geprägt von karibischen und afrikanischen Einflüssen, vom Jazz und eben vom Voodoo.

Letzteres finde ich unglaublich faszinierend und lese sehr gerne Bücher zu dieser Thematik, Labyrinth Lost von Zoraida Cordova durfte daher 2016 auf der Buchmesse mit nach Hause.

Voodoo spielt – wie der Titel verrät – im neuen Werk von Nina MacKay eine große Rolle. Protagonistin Dawn ist Schülerin an der Voodoo Abendschule. Allein für diese Idee feiere ich die Autorin! Dawn ist dabei alles andere als eine Musterschülerin, ihr fällt das Zaubern äußerst schwer. Ihre Mitschülerin Hope hingegen scheint zunächst das genaue Gegenteil von Dawn zu sein: beliebt, hübsch, begabt und aufgrund dessen sehr von sich eingenommen. Dawn ist zu Beginn des Buches als Anitheldin angelegt, mit der sich auch sicher viele, besonders junge Leserinnen identifizieren können. Sie ist unsportlich und etwas pummelig, denkt sie hätte eine zu große Nase und ein paar Pickelchen und sie wird von ihren Mitschülern gemobbt.

Ich fand Dawn unglaublich sympathisch! Obwohl sie nicht der populäre Star ihrer High School ist und wie eine graue Maus wirkt, hat sie Charakter und Biss und weiß, dass es im Leben eben nicht nur auf Äußerlichkeiten ankommt. Ich finde, hier hätte die Autorin ihren Ansatz von einer Protagonistin, die nicht in das Perfect Girl-Schema passt, noch etwas ausbauen können. Ohne viel spoilern zu wollen hat es mir nicht so wahnsinnig gut zugesagt, dass Dawn gegen Ende eine kleine Verwandlung vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan durchläuft. Ich finde, gerade hier hat man gemerkt, dass das Buch auch relativ junge Leser ansprechen soll. Eine Message à la „du bist gut so, wie du bist“ hätte mir hier besser gefallen!

Nichtsdestotrotz ist nicht nur Dawn als Protagonistin, sondern auch alle anderen Charaktere sehr witzig und symphatisch. Eine Clique, mit der auch ich gerne das Böse belämpfen würde! Sie ergänzen sich dabei in den charakterlichen Eigenschaften perfekt und sprühen in der Interaktion nur so förmlich vor Wortwitz. Nina MacKay schreibt einfach sehr lustige Bücher, ihren Stil finde ich schon recht einzigartig auf dem deutschen Autorenmarkt im Bereich Jugendfantasy.

Die Story beginnt rasant und lässt einen als Leser kaum verschnaufen, eine Wendung jagt die nächste. Das Buch lässt sich unheimlich gut am Stück in einem Rutsch fertig lesen, einfach ein kurzweiliger Lesespaß!

Die Athmosphäre, die die Autorin hier in Teenie Voodoo Queen heraufbeschwört ist ebenso unheimlich-schwül wie die Sümpfe des Bayou und spritzig-lebenfroh wie Mardi Gras. Genau so sollte ein Worldbuilding, angesiedelt in New Orleans, sein! Ich habe mir hier nicht zuviel versprochen, am liebsten wäre ich direkt in das Buch getaucht und wäre mit durch den Sumpf gewandert.

Gut gefallen hat mir das vermeintliche Love Triangle zwischen Dawn und ihren beiden Verehrern – ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mich da hätte gut entscheiden können. Im Endeffekt bin ich aber sehr mit Dawns Wahl einverstanden, weil sie einfach zum Gesamtkonzept des Buches passt.

Das Buch hat am Ende eine unglaubliche Auflösung! Ich muss sagen, die Autorin hat es geschafft, mich hier zu überraschen, ich konnte diese Wendung nicht vorhersehen. Es machte alles erst Sinn im Zeitpunkt der Auflösung. Respekt, Frau MacKay, das war ein echter Clou!

Für mich ein super Stand Alone, der sowohl für jüngere Leser als auch für junggebliebene geeignet ist. Ich warte bereits sehnsüchtig auf weitere Bücher der Autorin!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2020

Highlight!

ELFENKRONE
0

Ich war zunächst sehr skeptisch, war doch Elfentocher eher nicht nach meinem Geschmack. Dass Holly Black aber eine unglaubliche Autorin ist, beweist sie mir endgültig mit Cruel Prince! Dieses Buch hat ...

Ich war zunächst sehr skeptisch, war doch Elfentocher eher nicht nach meinem Geschmack. Dass Holly Black aber eine unglaubliche Autorin ist, beweist sie mir endgültig mit Cruel Prince! Dieses Buch hat einfach alles, es ist perfekt.
Eins vorab – das Buch ist ein sehr düsteres Märchen, es geht ordentlich zur Sache.
Bereits der Auftakt ist nichts für schwache Nerven. Wir werden Zeuge, wie Judes Eltern ermordet und sie ins Reich der Faerie verschleppt wird. Gemeinsam mit ihren Schwestern wächst sie dort auf, immer unter dem Stigma der Sterblichkeit. Als Mensch hat sie es dort nicht leicht und so hat sie sich einen Masterplan überlegt, um unter dem Schutz eines Elfen zu stehen und für sich selbst sorgen zu können. Im Buch feilt sie noch daran, diesen Plan auch zumsetzen zu können, denn zurzeit besucht sie gemeinsam mit jungen Mitgliedern der Fae Elite rund um Prinz Cardan Unterricht. Dbei bekommt sie immer wieder zu spüren, wie sehr sie verachtet wird, weil sie ein Mensch ist. Dabei spielen die anderen üble Scherze auf ihre Kosten, die lebensgefährlich sind.
In diesem Teil des Buches wird klar, in welcher gefährlichen Lage sich Jude befindet und wie grausam die Faerie sind. Ich war immer wieder erschrocken und geschockt, was sich Cardan und seine Clique für Jude an Grausamkeiten ausgedacht hatten und konnte daher im ersten Drittel des Buches noch nicht so recht einschätzen, auf was das alles hinauslaufen soll.
Doch dann bekommt Jude eine Chance, sich zu beweisen. Sie wird immer tiefer in die Geschehnisse am Königshof hineingezogen, denn es steht ein Machtwechsel bevor und jeder sieht seine Chance gekommen, seine eigene Macht weiter auszubauen.
Jude ist nun Teil des feinen und undurchsichtigen Intrigengespinstes, das um sie herum gewoben wird. Auch Cardan und seine Familie scheint darin verwickelt zu sein und Jude versucht herauszufinden, wieso er sie so zu hassen scheint.
Gemeinsam mit Jude versucht man als Leser heruaszufinden, wer auf wessen Seite steht und wer die Macht an sich reißen will. Dabei wird man auf die ein oder andere falsche Fährte gelockt und auf einmal überschlagen sich die Ereignisse.
Ich kann hier leider nicht mehr verraten ohne groß zu spoilern, aber ich habe selten ein so wahnsinnig gut durchgeplottetes Buch gelesen, bei dem nichts vorhersehbar war und ein Plottwist den nächsten jagte.
Gerade das Finale ließ mich den Atem anhalten – ich will sofort mehr, auf der Stelle!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2020

Gefühlvoll und sexy

Diamonds For Love – Voller Hingabe
0

Pünktlich zum Valentinstag habe ich was ganz besonders heißes für euch! Ladies, haltet eure Schlüpper fest, es gibt einen neuen Bookboyfriend am Bücherhimmel – Sebastian Bennett ist alles, was mein kleines ...

Pünktlich zum Valentinstag habe ich was ganz besonders heißes für euch! Ladies, haltet eure Schlüpper fest, es gibt einen neuen Bookboyfriend am Bücherhimmel – Sebastian Bennett ist alles, was mein kleines Leserherz begehrt.

Eins vorab – ich habe dieses Buch sehr genossen.

Sebastian und Ava sind für mich ein perfektes Liebespaar, die mich unglaublich haben mitfiebern lassen bei ihrer Lovestory. Es war genau die richtige Mischung aus Romantik, Drama und Bettszenen, welche immer geschmackvoll beschrieben waren.

Layla Hagen ist es hier gelungen, mich seit langem mal wieder von einem Liebesroman zu überzeugen. Zu Beginn hatte ich noch bedenken, ob Sebastian nicht zu sehr in Richtung Christian Grey-Klischee rutschen würde – wer mich kennt weiß, dass ich nicht der größte 50 Shades of Grey-Fan bin. Doch direkt nach den ersten paar Seiten war diese Befürchtung hinfällig und ich Sebastian vollkommen verfallen. Er ist so menschlich und nahbar, überhaupt nicht überheblich, herrisch oder zu „machohaft“ – er bringt stattdessen genau den richtigen Mix aus Eigenschaften mit, die ein Kerl meiner Meinung nach haben sollte. Sebastian war im Gegensatz zu so vielen anderen Liebesromanhelden auch nicht vollkommen beziehungsunfähig und behandelte Ava deshalb auch nicht wie ein Haufen Scheiße – endlich mal wieder ein männlicher Protagonist, der zwar auch sein Päckchen zu tragen hat, der aber dabei immer menschlich bleibt und den ich nicht beim Lesen in die nächste Geschlossene einweisen wollte!

Die Autorin hat es hier geschafft, dass die Spannung und die Dramatik eben nicht durch einen beziehungsunfähigen Mann entstehen, der sich nur durch die Eine ändern kann – klar gibt es die Andeutung dieser Entwicklung auch, doch ist diese wirklich menschlich und gefühlvoll und somit so unglaublich gut nachvollziehbar dargestellt, dass das Lesen ein erfrischendes Erlebnis war. Die Spannung entsteht vielmehr hauptsächlich durch ein vermeintliches Zeitmoment zwischen den Protagonisten und man darf beiden Charakteren dabei zusehen, wie sie zarte Gefühle füreinander entwickeln und schließlich merken, dass es nicht mehr ohne einander geht.

Ava ist eine wahsinnig tolle Protagonistin! Ich liebe Ava einfach, endlich mal nicht eine verschreckte, jungfräuliche graue Maus, die auf den Übermann trifft – Ava ist klug, witzig und schön und arbeitet erfolgreich als Marketingberaterin. Sie steht mitten im Leben und weiß, wo sie hinwill. Sebastian ergänzt sie dabei nur und zeigt ihr auf, dass es auch mehrere Wege zu einem erfüllten Leben geben kann. Ich für meinen Teil wünsche mir mehr Avas in Liebesromanen!

Ava ist wie Sebastian unglaublich authentisch und bildet sein perfektes Gegenstück. Die beiden reiben sich genug aneinander, geben sich aber auch Raum für Entwicklungen und wachsen aneinander. Und all das auf wirklich sehr süße Art und Weise! Mir haben ihre gemeinsamen Szenen viel Spaß gemacht und auch die Sexszenen, die die Autorin geschickt im genau richtigen Maß einsetzt, sind mehr als stimmig.

Den beiden zur Seite gestellt werden vor allem Sebastians große Familie – einem Teil davon werden wohl einige Folgebände gewidmet sein und ich bin unglaublich dankbar dafür, dass es mehr von den Bennetts zu lesen geben wird! Durch sie werden Ava und Sebastian zum Reflektieren angeregt und die Storyline abgerundet. Es gibt unglaublich viele witzige Szenen mit den Geschwistern bei denen ich mir ein paar Mal gewünscht habe, kein Einzelkind zu sein. Ich bin schon sehr gespannt, inwiefern der Rest der Benetts ihre Deckelchen finden werden.

Eingebettet ist die Storyline in das Schmuckunternehmen der Bennetts. Passend dazu hat der Piper Verlag dieses wunderschöne, glitzerige Cover veröffentlicht und den passenden Titel gewählt. Die Aufmachung des Buches ist wirklich gelungen und macht sich traumhaft im Regal. Die Geschichte um das Unternehmen und den glamourösen Schmuck betten die Geschichte wirklich perfekt ein und man merkt, dass sich die Autorin wirklich ordentlich Gedanken um den Rahmen gemacht hat, den sie ihrem Liebespaar geben möchte.

Insgesamt ist „Diamonds for Love – Voller Hingabe“ eine unglaublich toll umgesetzte Liebesgeschichte, von deren Art ich mir einfach mehr auf dem Buchmarkt wünschen würde! Liebe Layla Hagen, bitte mehr davon!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2020

Gute neue Fantasy

Everless 1. Zeit der Liebe
0

Schon beim Lesen des Klappentextes hatte ich so ein Gefühl, dass das was werden könnte mit mir und Everless und was soll ich sagen – ich bin mal wieder schwer verliebt!

In der Grundidee erinnert Everless ...

Schon beim Lesen des Klappentextes hatte ich so ein Gefühl, dass das was werden könnte mit mir und Everless und was soll ich sagen – ich bin mal wieder schwer verliebt!

In der Grundidee erinnert Everless an den Film „In Time“ – das war es aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten, finde ich. Das Buch verarbeitet die Idee auf ganz eigene und mystische Art und Weise, die in sich schlüssig und einfach nur magisch ist!

Jules ist dabei eine charismatische Protagonistin, mit der man mitleidet, mitfiebert und mitlacht. Sie muss zu Beginn des Buches den ein oder anderen Schicksalschlag einstecken, zerbricht aber nicht daran sondern setzt alles daran, die Wahrheit hinter den Fassaden von Everlesse herauszufinden.

Auch die Nebencharaktere haben es in sich und haben mir außerordentlich gut gefallen. Ebenso wie durch das dichte Setting wird die Welt von Everless durch eben diese vielfältigen Charaktere lebendig und ich muss sagen, dass ich gerne mal mit Ina Gold einen Kaffee trinken gehen würde!

Richtig glänzen konnte die Autorin mit ihren Antagonisten. Hiervon gibt es mehrere und auch hier wechselt der ein oder andere sein Gesicht und erscheint anders als gedacht. Auch hier ist die Darstellung unglaublich dicht angelegt, sodass die Charaktere alles andere als flach daherkommen und es eben kein stringendes Schwarz-Weiß-Denken gibt – es kommen vielmehr auch die Zwischentöne zu Wort und alle Charaktere des Buches bewegen sich in verschiedenen Graustufen. Das hat mir unglaublich gut gefallen!

Auch die Storyline war nahezu perfekt und hat mich durchgehend unterhalten! Es gab keine Längen, ein Spannungsbogen jagte den nächsten und mündete in einem wirklich überraschenden Finale, das ich so nicht wirklich vorhergesehen habe. Hut ab, Frau Holland!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2020

Genialer Auftakt

Grischa 1: Goldene Flammen
0

Wieso? Wieso nur habe ich mit dieser Reihe so lange gewartet?

Ich habe nach dem Lesen des ersten Bandes das Gefühl, auf einen Schatz gestoßen zu sein. Mit dieser Meinung scheine ich im Netz wohl nicht ...

Wieso? Wieso nur habe ich mit dieser Reihe so lange gewartet?

Ich habe nach dem Lesen des ersten Bandes das Gefühl, auf einen Schatz gestoßen zu sein. Mit dieser Meinung scheine ich im Netz wohl nicht alleine zu sein, die positive Resonanz ist riesig!

Die Grischa-Reihe von Leigh Bardugo gehört sowohl im englischen Original als auch in der deutschen Übersetzung nicht nur wegen der schwer erhältlichen deutschen Hardcover zu den am meisten gehypten Bücher der letzten Jahre. In der Regel bin ich bei solchen Hypes entweder schwer skeptisch oder von Anfang an mit Enthusiasmus mit dabei – bei Grischa war es lange Zeit so, dass ich nicht recht wusste, ob das Setting etwas für mich ist.

Das Buch spielt in Ravka, einer fiktiven Welt, die stark russisch angehaucht ist. Jede Seite atmet den eisigen Hauch der Tundra, man riecht Nerzmäntel, fühlt klirrende Kälte und flimmernde Magie. Leigh Bardugo schafft es, den Leser mit wenigen Seiten völlig in ihre Welt zu ziehen! Und ja, diese ist so bezaubernd, so besonders auf dem Buchmarkt, dass ich froh bin, sie nicht verpasst zu haben.

Protagonistin ist die Kartenmacherin Alina, eine Waise, die gemeinsam mit ihrem besten Freund Mal und der ersten Armee auf dem Weg zur mysteriösen Unsea ist, ein Gebiet voller dunkler Magie und Schrecken. Als sie und Mal in eine gefährliche Situation geraten, entdeckt Alina Kräfte, von denen sie nicht zu träumen wagte. Als Grischa wird sie nun dem Darkling unterstellt und ausgebildet. Doch die machtvolle Welt der Grischa ist anders als gedacht…

Die Story beginnt gleich mit einer ordentlichen Portion Action, welche auch im weiteren Verlauf auf einem konstant hohen Niveau bleibt. Dabei kommen Charakterdarstellung und Storybuilding nicht zu kurz.

Auch die Romantik kommt nicht zu kurz. Dabei dachte ich zu Beginn des Buches, dass sich eine recht vorhersehbare Dreiecksbeziehung entwickeln würde… und war an einer gewissen Stelle sogar etwas enttäuscht, weil mir bei einer Entwicklung zwischen zwei Personen etwas die Raffinesse fehlte – aber weit gefehlt! Eben jene Szene ist mit Bedacht so gewählt, der Leser als auch die Protagonistin mit Absicht auf den Holzweg geführt!

Gerade diese Szene, bei der ich zuerst enttäuscht über die Lieblosigkeit und Fantasielosigkeit von Leigh Bardugo war, entwickelt sich zur späteren Schlüsselszene, bei deren Auflösung man begeistert der Autorin seine Zustimmung zurufen möchte. Auf einmal wird die scheinbar vorhersehbare Story zu etwas größerem, die Autorin spielt derart geschickt mit Erwartungen und Klischees, dass man sich selbst ertappt fühlt und erleichtert ist, dass dieses Buch einfach anders, ja einfach mehr ist.

Gemeinsam mit der Protagonistin Alina erlebt man diese Kehrtwende, wird mit Wahrheiten konfrontiert und muss auf einmal sein Weltbild neu ordnen – und muss raus aus seiner Comfort Zone, muss selbst mutig sein und handeln.

Genau dies möchte das Buch mit leisen Tönen vermitteln – dass man sich selbst treu bleiben muss, man auf sein Bauchgefühl hören, für sich selbst, für die Gerechtigkeit und für seine Lieben einstehen sollte.

Das Buch entwickelt sich zu einem dramatischen Showdown, der einen sprachlos zurück lässt und den Leser fragen lässt, wie denn nun bloß alles wieder gut werden soll.

Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es weiter geht und welche Überraschungen die Reihe weiterhin bereit hält.

Die Grischa-Trilogie ist im englischen Original erschienen bei Orion Children`s Books, Square Fish und in der deutschen Übersetzung beim Carlsen Verlag.

Im sogenannten Grishaverse veröffentlichte die Autorin weitere Werke wie etwa Six of Crows oder language of Thorns.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere