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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2019

Modernes Märchen

Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte
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Gewisse Bücher sind einfach etwas ganz besonderes! Bücher, deren Seiten einen förmlich einfangen und ins Buch ziehen, weit hinein in die Geschichte. Strange the Dreamer ist so ein Buch , aus dem man kaum ...

Gewisse Bücher sind einfach etwas ganz besonderes! Bücher, deren Seiten einen förmlich einfangen und ins Buch ziehen, weit hinein in die Geschichte. Strange the Dreamer ist so ein Buch , aus dem man kaum auftauchen möchte.

Laini Taylor gehört zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, da sie einfach magische Welten voller Tiefe erschafft, die so einzigartig wie bezaubernd sind. Umso schöner, dass nun endlich eine deutsche Übersetzung von Strange the Dreamer beim Haus Bastei Lübbe erschienen ist.

Ich habe das Buch bereits auf englisch gelesen und ich muss sagen, dass es schon ein ganz schöner Trümmer ist, der ein ordentliches Durchhaltevermögen fordert, da die Geschichte sowohl einnehmend als auch fordernd ist. Hier war es sicherlich geschickt, das erste Buch erneut in zwei Teile zu teilen um den Lesefluss zu erleichtern. Da ich nicht genau weiß, wo der Cut in der deutschen Version gemacht wurde, halte ich meine Rezension spolierfrei.
Zunächst lernen wir Lazlo Strange kennen, der seine Nase lieber in Bücher steckt und in Geschichten schwelgt, als sich der wahren Welt zu stellen. Er hat Träume und hält sich eher im Hintergrund des Geschehens, er ist genügsam und eigentlich unauffällig. Als sich ihm dann eine einzigartige Chance bietet greift er zu und stellt sich dem Abenteuer, immer auf der Suche nach seinem Traum.

Im Verlauf der Geschichte macht Lazlo hier eine unglaubliche Wandlung durch und findet zu sich selbst. Gemeinsam mit ihm machen wir uns auf die Reise durch das magische Worldbuilding des Buches, das facettenreich und detailliert daher kommt.

Der Schreibstil ist kraftvoll und poetisch, ideenreich und magisch. Laini Taylor erschafft erneut eine magische Welt voller Geheimnisse und Mysterien, die es gemeinsam mit Lazlo zu entdecken gibt. Hinter jedem Kapitel versteckt sich ein neues Rätsel, sodass man sich immer mehr in der Geschichte verliert und wie im Traum dahingleitet. Der Erzählfluss ist dabei nicht sonderlich schnell, sondern vielmehr verträumt und spielerisch. Der Leser hat Zeit, sich vollkommen auf diese andere Welt ein- und auf sich wirken zu lassen. Wer lieber spröde Bücher mit klarer Kante liest, ist hier vollkommen falsch. Das Buch lebt auch und hauptsächlich von seinem unglaublichen Flair.

Strange the Dreamer ist für mich sowohl modernes Märchen als auch jetzt schon moderner Klassiker, der in keinem Bücherregal fehlen sollte.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Herzensbuch

Wie die Luft zum Atmen
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Manchmal braucht es ein Buch fürs Herz.

Hierzu greife ich gerne zu den Büchern von Brittainy Cherry, die unglaubliche Geschichten voller Herzschmerz und Gefühl schreiben kann! So auch etwa bei „Wie die ...

Manchmal braucht es ein Buch fürs Herz.

Hierzu greife ich gerne zu den Büchern von Brittainy Cherry, die unglaubliche Geschichten voller Herzschmerz und Gefühl schreiben kann! So auch etwa bei „Wie die Luft zum Atmen“!

In „Wie die Luft zum Atmen“ wird die Geschichte zweier verletzter Seelen zu einer verknüft. Die Autorin schafft es hier, alle Protagonisten authentisch darzustellen. Ich konnte mich wahnsinnig gut in alle hineinfühlen und habe sie recht schnell ins Herz geschlossen. So habe ich mit ihnen gehofft, gebangt, gelacht und geweint. Das Buch war eine kleine Achterbahnfahrt der Gefühle, aber dabei nie zu verkitscht.

Die Schicksale, die beide Protagonisten erlitten haben, waren deswegen sehr berührend geschrieben und konnten mich beim Lesen auch tief bewegen. Man wünscht sich als Leser richtig, dass beide ihren Gefühlspanzer ablegen und zueinander finden, dass sie gegenseitig die Risse im Herzen heilen und einander nie mehr loslassen

Auch wenn die Story schon – ähnlich etwa wie bei Hoover – stark geplottet ist im Hinblick auf die Beziehung der Charaktere zueinander und das gemeinsame Schicksal, das beide verbindet (ich möchte hier nicht zu sehr spoilern!), so war dies doch geschmackvoll gelöst und ich fand diese Idee auch nie abgedroschen oder zu weit hergeholt.

Für mich war die Geschichte diesbezüglich insgesamt sehr rund! Auch was die Lovestory angeht spürt man förmlich, wie bei den Protas die Funken sprühen. Die Liebesszenen waren wirklich schön beschrieben und nicht zu übertrieben.

Ich werde immer wieder zu Büchern der Autorin greifen, da sie für mich zu den Besten im Genre gehört!

Veröffentlicht am 12.10.2019

Tolles Setting und bezaubernde Charaktere!

Im Schatten des Fuchses
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Ihr liebt Bücher mit Bezug zu japanischer Mythologie genauso wie ich? Dann müsst ihr euch unbedingt den neuen Reihenauftakt von Julie Kagawa ansehen!
Bereits das erste Kapitel ist mitreißend und zieht ...

Ihr liebt Bücher mit Bezug zu japanischer Mythologie genauso wie ich? Dann müsst ihr euch unbedingt den neuen Reihenauftakt von Julie Kagawa ansehen!
Bereits das erste Kapitel ist mitreißend und zieht den Leser richtig in die Geschichte. Der Schreibstil ist verspielt und ausschweifend, einfach wunderschön und steht oft im starken Kontrast zur Brutalität mancher Szenen. Hierdurch werden sowohl jüngere als auch ältere Leser gleichermaßen angesprochen.

Erzählt wird das Buch aus mehreren Perspektiven und besticht durch die Vielzahl an unterschiedlichsten Charakteren. Es folge in seinem Erzählstrang der klassischen Heldenreise, der sich immer mehr Protagonisten anschließen. Yumeko muss einerseits ihr Geheimnis und ihren Auftrag vor den Mitstreitern verbergen, sie aber auch für ihre Sache einnehmen. Dieses zwischenmenschliche Ränkespiel fand ich durchaus gelungen. Weiter stellen sich ihr und ihren Gefährten diverse Gegner und Hindernisse in den Weg und wir treffen auf die unterschiedlichsten Gestalten der japanischen Mythen und Legenden. Hier zeigt die Autorin, dass sie ordentlich recherchiert hat und hat für Yumeko und ihre Freunde viele Szenen parat, um ordentlich Gas zu geben. Der Spannungsbogen ist durchweg hoch und super unterhaltsam.

Sowohl Yumeko als auch Tasumi sind gelungene Charaktere, die mir beide ans Herz gewachsen sind. Yumeko mit ihrer verspielten und unschuldigen, dabei aber auch schelmischen Art steht in Kontrast zur Schwere von Tatsumis Charakter. Er hadert sichtlich mit sich und seiner Bürde und ich habe richtig mit ihm mitgelitten.

Ich fand es während des Lesens überaus faszinierend, wie sich allmählich die diversen Figuren und angerissenen Erzählstränge zu einem großen Gesamtbild zusammenfügen. Hierdurch entsteht ein dicht gewobener Plot bei dem man merkt, wieviele Gedanken sich die Autorin beim Worldbuilding und Plotten gemacht hat. Es wird hier somit alles andere als eine flache Geschichte eines Mädchens mit speziellen Gaben nach dem bekannten Schema erzählt.

Gut gefallen hat mir weiter die romantische Beziehung, die bereits im Klappentext angedeuet wird. Diese entwickelt sich allerdings sehr zart und unschuldig und ist im ersten Teil bei weitem nicht so stark raumeinnehmend. Sie hält sich dezent im Hintergrund und lässt der actionreichen Handlung den Vortritt. Das ist mal eine schöne Abwechslung zu anderen Büchern des Genres, bei denen der Fokus stärker auf den romantischen Aspekt ausgelegt ist. Ich bin gespannt, wie sich dies in den weiteren Büchern entwickelt.

Das Buch war für mich ein unterhaltsamer Roadtrip durch japanische Mythen und Legenden, das sicher Leser jeglichen Alters ansprechen wird. Für mich ein erfrischender Read mit wundervollem Setting und fantastischen Charakteren. Bitte mehr davon!

Veröffentlicht am 06.10.2019

Magischer Auftakt

Ashes and Souls (Band 1) - Schwingen aus Rauch und Gold
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Ich liebe einfach Prag als Setting und man fühlt sich beim Lesen, als würde man mit Mila gemeinsam die Stadt erkunden. Prag übt auf mich einfach eine magische Anziehungskraft aus und ich muss sagen, dass ...

Ich liebe einfach Prag als Setting und man fühlt sich beim Lesen, als würde man mit Mila gemeinsam die Stadt erkunden. Prag übt auf mich einfach eine magische Anziehungskraft aus und ich muss sagen, dass Ava Reed den geheimnisvollen Flair der Stadt perfekt eingefangen hat. Es gibt wundervolle und melancholische Beschreibungen, die einen voll ins Buch eintauchen lassen. Insbesondere, dass man gemeinsam mit Mila die Stadt entdecken kann, hat mir sehr gut gefallen.

Mila ist auf jeden Fall eine sympathische Protagonistin, die sich auch durch die dramatischen Umstände ihres Lebens bisher nicht unterkriegen lässt und nach Antworten sucht. Die Geschichte wird allerdings nicht nur aus ihrer Sicht erzählt, sondern wir lernen mehrere Protagonisten kennen. Hierdurch erhalten wir differenzierte Ansichten auf die Handlung und auch bessere Einblicke ins jeweilige Innenleben der Charaktere.

Mir gefällt es generell, wenn Bücher aus mehreren Perspektiven geschrieben sind, wenn dadurch nicht zu viele Sichtweisen eröffnet werden. Das ist Ava hier wirklich unglaublich gut gelungen, auch was den Leseflow und die Handlung angeht. Die Erzählstränge greifen perfekt ineinander und ergänzen sich, sodass man als Leser einfach immer weiter lesen möchte.

Besonders gut gefallen hat mir die Vorstellung der Ewigen! Die Mischung aus Übernatürlichem und Übermenschlichem, die aber mit modernen Mitteln und den kleinen täglichen technischen Problemen zu kämpfen haben wie ich in meinem Büro, fand ich unglaublich erfrischend und eine klasse Idee!

Insgesamt ist das Buch sowohl für jüngere Leser wie auch junggebliebene Fantasybegeisterte geeignet, da es relativ wenige bekannte Klischees bedient. Dies wird besonders bei der Grundidee des Gleichgewichts deutlich, mit der mich die Autorin überzeugen konnte. Hier gibt es kein Gut und Böse, kein reines Schwarz oder Weiß. Vielmehr geht es um Entscheidungen und deren Folgen. Ava Reed hat es durch dieses Konzept geschafft, dass sich das Buch einfach wunderbar von der Masse an Fantasy abhebt und sich nicht anfühlt, als hätte man genau diese Idee bereits gefühlte hundert Male bereits gelesen.

Hierdurch war auch die Storyline insgesamt nicht vorhersehbar. Immer wenn ich mit einer gewissen Entwicklung gerechnet habe, konnte mich die Geschichte völlig überraschen. Positiv abgerundet wird das Buch durch einen famosen Cliffhanger, der den Leser mit dem Wunsch nach mehr zurück lässt.

Ebenfalls unerwartet entwickelt sich Milas Beziehung zu einem Loveinterest, mit dem man zu Beginn des Buches sicher so nicht gerechnet hätte. Dabei bleibt sie romantisch und doch eher auf jugendliches Publikum zugeschnitten bisher völlig ohne Konfliktpotential. Hier würde ich mir für den zweiten Teil vielleicht etwas mehr zwischenmenschliche Reibungspunkte wünschen, da mir alles bisher zu glatt war.

Für mich war der einzige Kritikpunkt, dass das Geheimnis, das Mila umgibt, bisher nur wenig gelüftet wurde. Hier kam mir zur Lösung des Rätsels zu oft die Handlung mit em Love Interest in die Quere, sodass die beiden Handlungsstränge für mich zu wenig harmonisch ausbalanciert waren und Milas Geheimnis zu sehr in den Hintergrund rückte. Ich hoffe, dass hier der zweite Teil mehr Licht ins Dunkel bringen wird und Milas Background mehr in den Erzählvordergrund gerät.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Perfektion!

Der letzte Magier von Manhattan
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Über manche Übersetzungen freut man sich einfach ganz besonders, weil die Bücher einfach so fantastisch sind, dass sie so viele Leser wie möglich glücklich machen sollen. Dieses Buch hat sowohl im englischen ...

Über manche Übersetzungen freut man sich einfach ganz besonders, weil die Bücher einfach so fantastisch sind, dass sie so viele Leser wie möglich glücklich machen sollen. Dieses Buch hat sowohl im englischen Raum als auch bereits bei vielen deutschen Lesern für viel Lob gesorgt, sodass die Begeisterung nachzuvollziehen ist.

Dieses Buch ist einfach Perfektion! Ich kann euch heute leider keine Rezension schreiben, die ohne Superlative und geringe Spoiler auskommt. Ich bin einfach unglaublich begeistert und möchte euch nun aufzeigen, warum:

Zu Beginn trifft man auf verschiedenste Charaktere und Zeitebenen, sodass man sich ein wenig in die Geschichte fuchsen muss, um sich einen Überblick zu verschaffen. Hat man diese kurze Orientierungsphase aber überwunden, kann das Buch mit einem unfassbar hohen Erzähltempo aufwarten. Die Ereignisse überschlagen sich und die Spannung bleibt auf einem extrem hohen Niveau, sodass man förmlich in die Geschichte gesogen wird und das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Dabei schafft es die Handlung, wirklich bis zum Schluss vollkommen unvorhersehbar zu bleiben. Ich habe selten ein Buch gelesen, dass in seiner Storyline so ausgeklügelt und vielschichtig war und dabei den Leser wie die Protagonisten so oft hinters Licht geführt hat wie dieses. „Der letzte Magier von Manhattan“ kann nicht nur mit einem guten Plottwist aufwarten, hier jagen sie nur so durch die Seiten. Hierdurch scheinen die Protagonisten immer wieder in völlig ausweglose Situationen zu kommen, sodass man aus dem Mitfiebern nicht rauskommt.

Das Buch wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, sodass sich die fortschreitende Handlung nur aus subjektiven Sichten zusammensetzt, was zusätzliche Spannung erzeugt. Die Charaktere sind eine bunt zusammengewürfelte Truppe, die in ihren Eigenarten nicht unterschiedlicher sein könnten. Sie sind durchweg alle wahnsinnig authentisch dargestellt und ihre Interaktionen besitzen die nötige Tiefe. Man nimmt sogar dem bösesten Antagonisten dadurch seine Beweggründe ab. Besonders gut gefallen hat mir natürlich die taffe Esta, die im Magier Harte den perfekten Gegenpart erhalten hat. Zwischen ihnen sprühen also nicht umsonst die Funken und man kann die Anziehung der beiden förmlich spüren.

Besonders gut gefallen hat mir am Buch aber die unterschwellige Thematik, die heutzutage ebenfalls erschreckend aktuell ist, nämlich der Hintergrund der Schwelle und ihrer Entstehung. Die in der Neuen Welt ankommenden Mageus werden in ihr quasi gefangen, ein Überqueren der Schwelle ist ihnen quasi unmöglich. Natürlich steckt der Orden hinter der Schwelle, die Flucht und Migration der „anderen“ als Missachtung der eigenen Lebensweise verstehen und die ungezähmte Magie zu kultivierter Macht transformieren wollen. Die Angst vor der Fremde und deren möglicher Überlegenheit trifft einen aktuellen Nerv und eine Schwelle, die ankommende an der Weiterreise ins gelobte Land abhalten soll, ist vor dem Hintergrund der mexikanischen Grenzmauer aktueller denn je. Grund genug also, durch das Buch auch ein wenig zu reflektieren über genau diese Themen.

Für mich ein Buch, das nicht nur Fantasyfans begeistern wird. Jeder, der gerne wahnsinniges Entertainment mit unglaublicher Spannung liest, sollte sich also „Der letzte Magier von Manhattan“ genauer ansehen. DAS Buch 2019 im Bereich Urban Fantasy!