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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2019

Gelungene Fortsetzung!

Im Schatten des Schwertes
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Endlich geht es weiter mit Yumeko!

Die Geschichte knüpft nahtlos an den Vorgänger an und man benötigt als Leser kaum Zeit, um sich in der Geschichte erneut zurecht zu finden, was bei Fortsetzungen für ...

Endlich geht es weiter mit Yumeko!

Die Geschichte knüpft nahtlos an den Vorgänger an und man benötigt als Leser kaum Zeit, um sich in der Geschichte erneut zurecht zu finden, was bei Fortsetzungen für mich immer schon ein riesiger Pluspunkt ist.

Wie immer schreibt Kagawa unglaublich erfrischend und detailverliebt, man merkt dass sie sich in Sachen Worldbuilding nichts vormachen lässt. Ihre Geschichten haben Substanz und man stellt einfach beim Lesen fest, wie ausgereift die Bücher sind. Die Autorin greift auch bei „Im Schatten des Schwertes“ tief in die Ideenkiste und die Protagonisten bekommen es sowohl mit Altbekannten als auch mit neuen Figuren auf dem Schachbrett zu tun. Dennoch verzettelt sich die Autorin nicht in der Fülle an Figuren und Ideen sondern findet immer wieder zum roten Faden zurück.

Hierdurch bleibt die Geschichte dem Grundgerüst des ersten Teils treu – sie ist ein rasanter Road Movie, bei der Yumeko ihr Ziel erreichen muss, auf die uunterschiedlichsten Widersacher trifft und dadurch ständig in brenzlige Situationen gerät aber dabei von ihren treuen Freunden unterstützt wird.

Durch dieses altbekannte Motiv der Heldenreise ist die Geschichte aufgrund des quirligen Stils für Leser jeden Alters gedacht. Dabei ist die Fortsetzung ein gutes Stück düsterer als sein Vorgänger.

Durch die dramatische Entwicklung von „Im Schatten des Fuchses“ wird dem Leser zudem eine weitere Erzählperspektive eröffnet und wir dürfen einen Teil des Geschehens direkt aus Sicht eines Antagonisten betrachten. Diese Kapitel fand ich wirklich wahnsinnig gelungen, wer steht nicht auf coole Antihelden und Endgegner?

Aber natürlich kommt auch hier wieder die romantische Seite zu kurz und trotz des dramatischen ersten Teils dürfen wir auf weiteres zu Yumeko und Tatsumi hoffen. Ebenso zart wie die Bande, die die beiden bisher geknüpft haben, wird auch ihre Geschichte erzählt und ist einfach wahnsinnig schön zu lesen. Dabei sind diese romantischen Szenen fernab von Kitsch und Klischee und dadurch wundervoll glaubhaft und nachvollziehbar. Wenn Love Interests so erzählt werden gefällt es mir um Längen besser wie unreflektierte Überhöhung des Gegenübers nach dem ersten Blick.

Der finale Showdown zeichnet sich bereits durch das ganze Buch ab, ist dennoch aber weder vorhersehbar noch langweilig, im Gegenteil. Wissen doch sowohl die Charaktere selbst wie auch die Handlung zu überraschen und somit sehr gut zu unterhalten. Erneut konnte ich die Entwicklung nicht absehen und bin dadurch natürlich umso gespannter auf den finalen Abschluss der Reihe!

Veröffentlicht am 01.12.2019

Ganz stark!

Drei Wünsche
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Manche Bücher kommen genau zur richtigen Zeit. Wäre "Drei Wünsche" sicher noch vor einem Jahr nur kurz auf meinem Radar erschienen, so hat es mich zum Erscheinungstermin geradezu angesprungen.

Ich habe ...

Manche Bücher kommen genau zur richtigen Zeit. Wäre "Drei Wünsche" sicher noch vor einem Jahr nur kurz auf meinem Radar erschienen, so hat es mich zum Erscheinungstermin geradezu angesprungen.

Ich habe selbst gerade die 30 geknackt und finde mich in einer kleinen Lebenskrise wieder: wohin mit meiner Karriere? Oder doch lieber jetzt schon Kind und Eigenheim? Habe ich schon alles erreicht, was ich mit 30 erreicht haben wollte? Und wer bestimmt eigentlich, wie der perfekte Lebensentwurf aussieht?

Ich habe mich im Buch direkt wiedergefunden und muss sagen, dass mich bereits die erste halbe Seite zum Heulen gebracht hat wie einen Schlosshund! Habe ich doch ebenso die Verlustthematik in meiner Familie durch und habe quasi in den Beschreibungen meine Großmutter wiederentdeckt. Diese erste Seite hat soviel in mir aufgebrochen, dass ich mir direkt sicher war - ok, das wird heftig. Und was soll ich sagen? Das Buch ist die reinste Achterbahnfahrt an Emotionen und so verdammt wichtig im Hinblick auf die Frauenrolle!

"Drei Wünsche" beweist somit einmal wieder, wie wichtig die ersten Sätze eines Buches sind. Denn bereits mit diesen weiß die Autorin ihren unglaublich starken Stil aufs perfekteste einzusetzen. Sie nutzt Sprache voll wuchtiger und gleichzeitig poetischer Sprachbilder und Vergleiche.

Im ersten Teil des Buches begleiten wir dabei abwechselnd die Protagonistinnen, hauptsächlich in Form inneren Monologs. Wir dürfen auch als stiller Beobachter auf sie und die ihnen begegnenden Situationen schauen. Hierdurch gewinnt man einerseits Nähe zu den Charakteren und kann ihre inneren Beweggründe nachvollziehen, andererseits blickt man auf viele Situationen mit einer gewissen Distanz, die diese oft umso erschreckender erscheinen lässt. Hier werden etwa - ohne groß spoilern zu wollen - Thematiken wie etwa Alltagssexismus, Übergriffigkeiten oder Klischee- und Schubladendenken aufgegriffen. Ich wollte hier der Autorin so oft ein lautes "Bravo!" entgegenrufen, da sie so spielerisch und unaufgeregt diverse Situationen schildert, in denen sich sicher jede Frau bereits einmal mehr oder weniger freiwillig befunden hat. Sie deckt dabei den oft herrschenden Konflikt zwischen Eigen- und Außenwahrnehmung und gesellschaftlichen Erwartungshaltungen auf. Über was definieren wir uns? Genau dieser Frage versucht die Autorin hier anhand der Charaktere auf den Grund zu gehen.

Sie nutzt dabei die Protagonistinnen stellvertretend für die Darstellung der Frau im Allgemeinen. Ich habe in den Erzählungen soviel wiedererkannt - mich selbst, meine Großmutter, meinen Vater, meine Mutter, diverse Freundinnen und Männer in meinem näheren und ferneren Umfeld. Ab einem gewissen Zeitpunkt treffen alle drei Protas dann aufeinander, und das in einer äußerst alltäglichen Situation, nämlich beim Arzt. Auf einmal findet zwischen ihnen Austausch und Dialog statt und sie beleuchten ihre jeweiligen Lebensstationen. Muss tatsächlich der Spagat zwischen Kind und Karriere geschafft werden? Bin ich nur ganz Frau, wenn ich Kinder in die Welt setze? Wie sexuell offen darf ich in dieser Gesellschaft sein? Diese drei Frauen finden zusammen und entwickeln sich weiter, werden klarer in ihrer Erkenntnis - drei Wünsche, drei Lebensentwürfe, und keiner davon ist besser oder schlecher als der andere.

Für mich kam dieses Buch genau zur richtigen Zeit und ich musste sofort jedem in meinem Umfeld davon erzählen. Ein Buch, dass auf knapp 350 Seiten ganz unprätentiös darzustellen vermag, in welchem Spannungsfeld sich die moderne Frau bewegen muss. Großes Kino!

Veröffentlicht am 10.11.2019

Fortsetzung fürs Herz

Palace of Blood - Die Königin
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Manchmal haben Büchernerds großes Glück und Herzensreihen bekommen eine unverhoffte Fortsetzung. Großes Glück, dass wir weiter mit unseren Helden und Lieblingsantagonisten noch ein wenig mehr Zeit verbringen ...

Manchmal haben Büchernerds großes Glück und Herzensreihen bekommen eine unverhoffte Fortsetzung. Großes Glück, dass wir weiter mit unseren Helden und Lieblingsantagonisten noch ein wenig mehr Zeit verbringen und sie auf weiteren Abenteuern begleiten dürfen. So auch bei meiner persönlichen Fantasysensation der letzten Jahre, der Palace of Glass Reihe von C. E. Bernard!

Wie bereits in den ersten Teilen saugt einen die Geschichte von Beginn an in dieses unglaublich gut durchdachte und erschreckend reale Setting Londons abzutauchen. Ich habe erneut die ganze Bandbreite an Emotionen durchlaufen. Ich habe mit Rea mitgezweifelt und in brenzligen Situationen mitgefiebert, ob es auch alle schaffen. Ich war erneut entsetzt von so mancher Wendung

Mir hat es gut gefallen wie die Autorin uns vor Augen führt, dass es mit der Revolution oft nicht getan ist und alle fröhlich und befreit nach Hause gehen. Es ist oft ein schmerzhafter Prozess, erlernte Strukturen – und seien sie auch noch so zerstörerisch – aufzubrechen und auch den Schalter im Kopf umzulegen. Nach einer solchen Revolution nicht selbst in eine Art Machtmissbrauch zu verfallen, um diese mit allen Mitteln durchzubringen, ist eine große Herausforderung auch für unsere Helden. Es gilt wie so oft in Gesellschaft und Politik, nämlich zu versuchen möglichst alle mitzunehmen und Ängste und Vorurteile abzubauen. Ebendiese Probleme, die sich Rea und Robin nun stellen müssen, zeigt C. E. Bernard wirklich sehr realistisch und ohne Pathos auf.

Dies gelingt ihr umso mehr, as dass sie sowohl altbekannte als auch neue Gegner ins Rennen schickt, deren Motivation erschreckend authentisch und nachvollziehbar aufgeschlüsselt werden. Es gibt kein stereotypes Gut und Böse, sondern es sind immer Menschen, die Beweggründe haben und gute oder schlechte Entscheidungen treffen.

Dieses menschliche in den Palace of Glass-Büchern ist das, was die Autorin seit jeher dem erschreckenden Worldbuildig entgegen setzt. Ganz besonders gut gefallen hat mir hier erneut die dynamischen zwischenmenschlichen Beziehungen und die Diversität, die unaufgeregt daherkommt und von der sich andere sicher noch eine Scheibe abschneiden können.

Einige von euch werden sich sicherlich wundern und fragen, ob es nun wirklich noch eines Teils gebraucht hätte, war doch die Trilogie eigentlich in sich abgeschlossen. Denen kann ich nur entgegnen: Grundsätzlich ja, aber! Mit Palace of Blood ist die Reihe einfach insgesamt runder zum Abschluss gekommen. Es wurden viele kleine Details und offene Fragen beantwortet und man konnte gemeinsam mit den Protagonisten nach den letzten Seiten mal richtig durchatmen. Ich fand es wundervoll zu erfahren, wie es eigentlich nach dem „großen Finale“ tatsächlich weitergeht und was nach der Revolution noch an Arbeit vor unseren Helden liegt. Palace of Fire war ein Ende für den Kopf, Palace of Blood eins fürs Herz. Und wer weiß, ob es nach diesen letzten Seiten nicht doch noch ein Wiedersehen mit Rea und Co geben wird? Lassen wir uns überraschen.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Taffe Heldin vor historischer Kulisse

Gladiatorin - Freiheit oder Tod
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Ein Buch über weibliche Kick-Ass- Gladiatorinnen im alten Rom? Aber Hallo! Dieses Buch klingt bereits so sehr nach Lesespaß, dass es natürlich bei mir landen musste.

Und was soll ich sagen, die Erwartungen ...

Ein Buch über weibliche Kick-Ass- Gladiatorinnen im alten Rom? Aber Hallo! Dieses Buch klingt bereits so sehr nach Lesespaß, dass es natürlich bei mir landen musste.

Und was soll ich sagen, die Erwartungen wurden voll erfüllt.

Fallon ist eine wunderbare Protagonistin. Sie versucht, ihrer Schwester nachzustreben und ihrer Rolle in der Gesellschaft gerecht zu werden. Sie ist es gewohnt, sich durchzusetzen und möchte zu Beginn des Buches die Weichen für ihr weiteres Leben stellen. Doch auf einmal befindet sie sich in einer Lage, in der sie nicht mehr selbstbestimmt ist. Dass sie dennoch nicht den Mut und den eigenen Willen verliert sondern weiterkämpft, hat mir imponiert. Fallon ist hierdurch wirklich ein Paradebeispiel für eine taffe, starke Heldin, die in den richtigen Momenten aber auch ihre gefühlvolle, weiche Seite zeigen kann.

Im Buch kommen sowohl die romantische Seite als auch die Action nicht zu kurz, beide Aspekte sind schön ausgewogen.

„Gladiatorin“ ist wundervoll rasant und lässt sich durch das hohe Tempo gut am Stück weglesen. Die Kampf- und sonstige Actionszenen sind klasse beschrieben und man fühlt sich, als hätte man quasi selbst das Schwert in der Hand. Auch kann das Buch mit Wendungen überraschen und ist somit dem durchschnittlichen vorhersehbaren Standart um einige Seiten voraus.

Natürlich verfallen auch einige Männer der taffen Fallon und so lernen wir einige Loveinterests kennen. Dabei hält die Autorin aber ein schönes Gleichgewicht und lässt die Lovestory nicht mehr Raum einnehmen als nötig. Hierdurch sind die Liebesentwicklungen auch wunderbar realistisch und Fallon lässt nicht alle Vernunft fahren, nur weil ihr ein Mann schöne Augen macht. Das hat mir sehr gut gefallen!

Wunderschön gelungen ist auch das Cover, das perfekt den Inhalt wiederspiegelt. Und sieht Fallon hier nicht aus wie die wunderschöne Gal Gadot?

Für mich ein Buch für Lesestunden voller Action und Gefühl, das mich sicher auch zur Fortsetzung greifen lassen wird.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Ein kleiner Schatz!

Das Geheimnis von Shadowbrook
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„Das Geheimnis von Shadowbrook“ kann nicht nur mit einem wunderschönen Cover aufwarten, auch der Klappentext ist mehr als vielversprechend.

Und diese Geschichte war wirklich einfach nur perfekt. Bereits ...

„Das Geheimnis von Shadowbrook“ kann nicht nur mit einem wunderschönen Cover aufwarten, auch der Klappentext ist mehr als vielversprechend.

Und diese Geschichte war wirklich einfach nur perfekt. Bereits auf den ersten paar Seiten lernen wir Clara und ihre Mutter kennen sowie die Lebensumstände von beiden. Susan Fletcher beschreibt das alles so intensiv, dass ich Claras Emotionen quasi als meine eigenen spüren konnte und ich auf diesen wenigen Seiten mein Herz vollkommen für sie geöffnet habe. Sie muss mit einigen widrigen Lebensumständen kämpfen und weiß dadurch was es heißt, einfach „anders“ als der Durchschnittsbürger zu sein. Sowohl Clara als auch ihre Mutter sind zwei Frauen, die mit ihren Ansichten und Wünschen nicht richtig in die damalige Gesellschaft zu passen scheinen. Ihre Träume sind oft größer als die Realität. In der Zeit kurz vor Beginn des ersten Weltkrieges müssen sich Frauen ihre Gleichberechtigung erst noch erkämpfen. Die Thematik der Rolle der Frau und der Schmerz, den das starre gesellschaftliche Korsett auslösen kann, hat die Autorin wundervoll im ganzen Buch angesiedelt und ist dabei weder zu stark ins Klischee abgerutscht noch hat sie zu oft den erhobenen Zeigefinger ausgepackt.

Clara und ihre Mutter sind zwei Frauen, die sich gegenseitig Halt und Kraft geben in einer Welt, die ihnen nicht das bieten kann was sie sich eigentlich wünschen.An einer Stelle hat es Claras Mutter wunderbar ausgedrückt wenn sie von verschwendeten Leben all der Frauen redet, die sich ihr Leben nicht selbst aussuchen konnten.

Diese besondere Beziehung hat mich stark angerührt und umso betroffener war ich durch den Schicksalsschlag, den Clara erleidet. Sie kommt an einen Punkt, an der so mancher sicher aufgegeben und sich zurückgezogen hätte. Aber dieses junge, kleine zerbrechliche Mädchen nimmt den Kampf auf – sowohl mit den Konventionen als auch mit den alltäglichen Herausforderungen.

Und so kommt es, dass Clara eine neue Leidenschaft für sich entdeckt – die botanischen Gärten von Kew Gardens. Der Zerbrechlichkeit Claras stellt die Autorin geschickt die pulsierende Lebenskraft der Pflanzen gegenüber. Die tropische Pflanzenvielfalt steht im krassen Verhältnis zum grauen, starren London. Hier in Kew Gardens kann Clara beginnen, die Enge ihres alten Lebens hinter sich zu lassen.

Die wahre Entfaltung gelingt ihr erst so richtig auf Shadowbrook. Ebenso wie das ihr anvertraute Gewächshaus erblüht, blüht auch Clara immer mehr auf und macht einige Entwicklungen durch, die ihr bisher verwehrt geblieben sind.

Durch Clara als Protagonistin schafft es Susan Fletcher, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten. Sie hat eine forsche, unverblümte, neugierige und spröde Art an sich und schert sich nicht um gesellschaftliche Konventionen, da sie schon früh gelernt hat, dass sie anders ist. Sie scheut sich nicht, Fragen zu stellen die sich nicht geziemen oder die Nähe zu Männern zu suchen. Hierdurch deckt sie viele starrsinnige Denkweisen auf, einige davon sind auch heute noch recht aktuell. Dadurch, dass sie ständig auf für sich neue Situationen stößt, muss sie auch ihre eigenen Denkmuster und Reaktionen reflektieren und hinterfragen – und so kommt auch der Leser ins Grübeln und kann mit einer gewissen Distanz auf die damalige und die heutige Gesellschaft blicken.

Ebenso, wie Clara alles über das Leben lernen will, möchte sie das Geheimnis um Shadowbrook lüften. Was hat es mit dem angeblichen Spuk auf sich? Auch hier ist Clara unbequem und lässt sich nicht abspeisen. Sie kommt durch ihre Beharrlichkeit schnell den Hintergründen auf die Spur. Sie hat mir durch ihre Herangehensweise oft Respekt abgenötigt, traut sie sich doch etwas zu einer Zeit, in der noch weniger möglich war als heute, insbesondere als Frau.

Gerade an dem Punkt an dem man als Leser denkt, man würde hier eine gängige Schauergeschichte lesen, wird ein Geheimnis von Shadowbrook aufgedeckt und die Geschichte nimmt dadurch eine völlig neue Wendung. Die tatsächliche Erklärung für die Vorkommnisse auf Shadowbrook haben mir gut gefallen, waren sie doch durchdacht und gut geplottet.

Clara wird am Ende dafür belohnt, dass sie ihren eigenen Weg geht und ihr Leben in die Hand genommen hat. Ihre Geschichte zeigt, dass Andersartigkeit auch frei machen kann von gesellschaftlichen Zwängen und Konventionen hin zum wahren Ich und zur eigenen Selbstverwirklichung.

Ein wundervolles Buch für Jedermann mit einer starken Protagonistin und einer klasse Message! Ein wahres Kleinod im Bücherregal!