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Books_of_Tigerlily

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Veröffentlicht am 24.08.2019

Endlich Neuigkeiten von Eragon und Safira!

Die Gabel, die Hexe und der Wurm. Geschichten aus Alagaësia. Band 1: Eragon
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hr kennt sie sicher alle, die Bücher, die einen ins Erwachsenenleben begleitet haben und somit etwas ganz besonderes sind. Für mich ist das neben Harry Potter und Herr der Ringe die Eragon-Reihe. Für mich ...

hr kennt sie sicher alle, die Bücher, die einen ins Erwachsenenleben begleitet haben und somit etwas ganz besonderes sind. Für mich ist das neben Harry Potter und Herr der Ringe die Eragon-Reihe. Für mich war damals das besondere an Eragon, dass der Autor in etwa so alt war wie ich damals – und dass der Drache Seraphina ein Weibchen war und somit ordentlich Frauenpower verkörperte!

Nach dem vierten und abschließenden Teil war eigentlich Schluss mit Geschichten aus Alagaesia, wollte Christopher Paolini doch sich anderem zuwenden. Nun kommt das, womit wahrscheinlich keiner mehr so richtig gerechnet hatte: wir dürfen Eragon und Co zu neuen Abenteuern begleiten.

Dabei ist „Die Gabel, die Hexe und der Wurm“ nicht der langersehnte fünfte Band der Eragon-Saga, sondern eine Art Kurzgeschichtensammlung, der die Wartezeit bis zum fünften Band überbrücken soll. Dass dieser geplant ist, hat der Autor vor kurzem verraten. Genaueres ist leider noch nicht bekannt, es heißt also weiter, gespannt sein.
Wer hier also einen Roman erwartet, der legt völlig falsche Maßstäbe ans Buch an. Man muss zu Beginn wissen, worauf man sich einlässt und ich finde, dann kann man das Buch eigentlich nur großartig finden.

In „Die Gabel, die Hexe und der Wurm“ werden drei Kurzgeschichten übergreifend miteinander verknüpft. Dabei trifft man auf alte Bekannte und neue Gesichter wieder, die einen kleinen Vorgeschmack auf mögliche neue Geschichten aus Alagaesia geben. Für mich als Leser der ersten Stunde damals war es wie ein Wiedersehen mit alten Freunden, es ist mir wider Erwarten leicht gefallen, in die Story zurückzufinden.

Besonders schön fand ich zu lesen, wie es nach dem vierten Teil der Reihe mit Eragon und Seraphina weiter gegangen ist und vor welchen Herausforderungen sie stehen. Hier wird auch deutlich Konfliktpotential aufgezeigt und Eragon ist nicht bloßer verklärter Held in schimmernder Rüstung sondern ein Mensch, der auch Fehler macht und sich und seinen Entscheidungen anzweifelt. Dies macht ihn für mich zu einem sehr sympatischen Protagonisten.

Insgesamt ist mir bei „Die Gabel, die Hexe und der Wurm“ aufgefallen, was für einen wundervollen Stil und was für einen angenehmen Sprachgebrauch Christopher Paolini verwendet. Ich persönlich finde, dass man daran merkt, wie jung er noch immer ist und in welchen jungen Jahren er mit dem Schreiben begonnen hat. Seine Bildsprache ist überhaupt nicht verroht, grob oder zu brutal, obwohl er auch explizite Szenen beschreibt. Ich finde, das ist mal eine angenehme Abwechslung beim Lesen!

Bezugnehmend auf einige negative Stimmen zum Buch muss ich gestehen, dass in den drei Kurzgeschichten tatsächlich „nicht viel passiert“. Es wird kein riesiger Plot aufgeworfen und in den Kurzgeschichten durchgejagt, vielmehr sind es kurze Schlaglichter auf das Leben in Alagaesia. Ich finde, wenn man – wie oben gesagt – nicht mit der Erwartung eines Romanplots im Miniformat an das Buch herangeht, wird man auch nicht entsprechend enttäuscht.

Laut neuesten Aussagen des Autors werden wir wohl bald auch in Romanform mehr von Eragon und Seraphina erfahren dürfen, da wohl weitere Bände in Planung sind. Und es gibt noch mehr großartige Neuigkeiten! Christopher Paolini wird am 23.03.19 live auf der Leipziger Buchmesse zu sehen sein!

„Die Gabel, die Hexe und der Wurm“ ist einfach ein Muss für alle Eragon-Fans. Aber auch Neulingen, die erstmals nach Alagaesia reisen wollen, ist dieses Buch ans Herz zu legen. Mir hat es sehr gut gefallen und voller Nostalgie freue ich mich auf mehr!

Veröffentlicht am 24.08.2019

Einfach toll!

Das Herz der Kämpferin
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Ich liebe ja Lovestorys, bei denen aus Feinden Liebende werden oder wo es eine gewisse Geisel-Thematik gibt – Die Schöne und das Biest und Stockholm-Syndrom lassen grüßen.

Die Erwartungen an das Buch ...

Ich liebe ja Lovestorys, bei denen aus Feinden Liebende werden oder wo es eine gewisse Geisel-Thematik gibt – Die Schöne und das Biest und Stockholm-Syndrom lassen grüßen.

Die Erwartungen an das Buch waren also recht hoch, da ich mir davon ein neues Worldbuilding mit genau der richtigen Mischung aus Action, Romantik und Dramatik versprach. Leider konnte „Das Herz der Kämpferin“ nicht zu 100 Prozent meine (möglicherweise zu hohen?) Erwartungen erfüllen.

Die Charaktere waren mir bereits auf den ersten Seiten ans Herz gewachsen. Vor allem Eelyn, die mutig, stark und schön ist aber dennoch verletzliche Seiten hat und nie aufgibt, hat es mir als Protagonistin angetan. Sie war für mich eine Heldin, der ich gerne gefolgt bin, da sie mich das ein oder andere Mal überrascht hat und auch überhaupt nicht ins Klischee gedriftet ist. Mein heimlicher Liebling ist Fiske, der wahnsinnig großes Potential für den Bookboyfriend 2018 hat. Er ist so vielschichtig und sensibel, aber dennoch stark, dass man sich am liebsten an seine breite Schulter anlehnen möchte.

Die Dynamik zwischen beiden, Eelyns Bruder und den beiden verfeindeten Stämmen ist wirklich äußerst gelungen beschrieben. Man kann richtig in diese wilde, klirrend kalte Welt eintauchen und mit den Charakteren mitfiebern. Die Welt, die Adrienne Young da erschafft, ist so detailliert und wunderschön, dass ich beim Lesen fast die Eiskristalle auf meiner Haut schmelzen gespürt habe. Das Setting ist wirklich außergewöhnlich und ich freue mich, dass in dieser Welt ein weiteres Buch spielen wird: „The Girl the Sea gave back“ ist ein weiterer Standalone, der in derselben Welt spielen wird wie „Das Herz der Kämpferin“. Es erscheint im September 2019 zunächst auf englisch, ich hoffe, dass auch hier eine Übersetzung folgen wird.

Die erzählte Liebesgeschichte war sehr süß und sorgte für das ein oder andere Kribbeln. Auch die Actionszenen und die dramatischen Elemente waren ausgereift und passten gut zum Handlungsstrang.

Wieso blieb eine leichte Enttäuschung zurück, nachdem ich das Buch beendet hatte?

„Das Herz der Kämpferin“ ist ein richtig tolles Buch, keine Frage. Es hat eigentlich genau das getroffen, was ich mir davon versprochen habe. Wieso also dieses seltsame Gefühl? Vielleicht, weil es „nur“ die Erwartungen erfüllt, aber nicht noch übertroffen hat. Vielleicht ist das jetzt unfair, weil, wie gesagt, das Buch ist richtig klasse. Aber irgendwie hatte ich am Ende das Gefühl, dass man noch einen kleinen Tick mehr hätte herausholen können. Es war an einigen Stellen vielleicht etwas zu glatt, wo ich mir noch mehr Konflikt gewünscht hätte, insbesondere was die Liebesgeschichte oder die Dramatik zwischen Eelyn und ihrem Bruder oder der zwischen den Stämmen angeht. Hier noch die ein oder andere Szene ausgebaut, hätte für mich das Tüpfelchen auf dem I ausgemacht.

Dennoch ist „Das Herz der Kämpferin“ eins meiner Jahreshighlights und hat sich ein Platz im Regal meiner Lieblingsbücher erarbeitet. Also, unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 24.08.2019

Fortsetzung mit kleinen Schwächen

JACKABY - Die verschwundenen Knochen
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Eins vorab – die Geschichten um Jackaby sind sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Ich für meinen Teil lese sie unglaublich gern, sind sie doch ein kurzweiliger und unterhaltsamer Read.

Jackaby und Abigail ...

Eins vorab – die Geschichten um Jackaby sind sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Ich für meinen Teil lese sie unglaublich gern, sind sie doch ein kurzweiliger und unterhaltsamer Read.

Jackaby und Abigail stolpern auch in Band 2 in eine Reihe außergewöhnlicher Ereignisse. Ihre Fälle sind wirklich extrem außergewöhnlich und bewegen sich abseits der gängigen Vampir-, Werwolf- und Hexenschema F. Der Autor beweist in jedem Buch unglaublichen Wortwitz und eine wirklich außergewöhnliche Fantasie, dabei immer gut recherchiert. Ich für meinen Teil bin bisher nie auf den Trichter gekommen, wer denn nun der Bösewicht ist, da sie wirklich so dermaßen außergewöhnlich waren.

In Teil 2 der Reihe scheint alles ganz harmlos zu beginnen, doch als eine Reihe von mysteriösen Todesfällen ihren Lauf nimmt, steckt man als Leser bereits mittendrin im Geschehen.

Wir treffen dabei auf alte Bekannte wieder, es werden vor allem im Mittelteil des Buches viele neue (Neben)charaktere eingeführt, sodass sich dieser eher in Geplänkel und Wortgefechten aufhält.

Abigail begegnet bei ihren Ermittlungen Charlie Cane wieder, der ihr im ersten Teil das Leben gerettet hat und für den sie zarte Gefühle hegt. Wie ihr seht, kommt somit auch die Liebe in Jackaby nicht zu kurz, doch steht sie nicht im Vordergrund sondern fügt sich dezent in die Handlung ein. Ich für meinen Teil finde die Entwicklung äußerst passend und lässt auf mehr in den Folgebänden hoffen.

Gegen Ende überschlagen sich allerdings die Ereignisse und es kommt zu einem furiosen Showdown, der mit einigen unerwarteten Wendungen aufwarten kann. Auch hier war ich begeistert vom Können des Autors, zuvor lose Handlungsstränge miteinander zu verbinden.

Zuerst verwirrt ob des Gefühls, dass irgendwie doch nicht alles aufgeklärt ist, wird man als Leser in einem bösen Cliffhanger in seiner Vermutung bestätigt. Ich hoffe inständig, dass der Verlag auch die weiteren Teile übersetzen wird, zwei sind bereits im englischen erschienen.

Wer auf Ermittlungen im viktorianischen Zeitalter mit ungewöhnlicher Fantasy steht, ist bei Jackaby genau richtig!

Veröffentlicht am 24.08.2019

Einzigartige Fortsetzung voller Humor

JACKABY - Der leichenbleiche Mann
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Wer die bisherigen Bücher kennt, kann sich spätestens nach dem zweiten Teil denken, dass alle in sich eigentlich abgeschlossenen Fälle zu einem großen Ganzen gehören, bei dem sich nach und nach der Schleier ...

Wer die bisherigen Bücher kennt, kann sich spätestens nach dem zweiten Teil denken, dass alle in sich eigentlich abgeschlossenen Fälle zu einem großen Ganzen gehören, bei dem sich nach und nach der Schleier hebt. So auch in „Der leichenbleiche Mann“ – als in New Fiddleham ein grausamer Mord geschieht, führt die Spur wie so oft in die Vergangenheit und zu Jenny Cavanaugh, dem Geist, der gemeinsam mit Jackaby und Abigail in deren Haus lebt.

Jenny ist dabei in den ersten Büchern eine tragischer, zerbrechlicher und dennoch unheimlich sympathischer Charakter gewesen. Ihr tragischer Hintergrund wurde dabei zwar immer nur angerissen, als Leser spürte man aber, dass da mehr dahinter stecken muss. Ich bin richtig froh, dass ihre Geschichte nun in „Der leichenbleiche Mann“ noch mehr in den Vordergrund rückt.

Gleiches gilt für Jackabys Geschichte. Im aktuellen Teil erfahren wir endlich die Hintergründe der Seherfähigkeit und etwas zu seiner Vergangenheit. Dass hier nicht nur ein fantastischer Kriminalfall erzählt wird sondern man auch noch mehr über die Protagonisten erfährt, gibt der Story die nötige Tiefe, ohne dabei aber ihren bekannten Charme und Witz zu verlieren.

Letzteres ist genau das, was die Jackaby-Reihe für mich ausmacht. Dieser Mix aus (gruseligen) Kriminalfällen mit skurilen, eigenwilligen Charakteren, mystischen Wesen und der Spannung, die aus der Situationskomik zwischen Jackaby und seinen Mitstreitern entsteht. Für mich ist er der Sheldon Cooper der Bücherwelt, ich bin wirklich ein großer Fan dieses einzigartigen Charakterkopfes!

Wie auch in den vorherigen Bänden kommt auch die Action nicht zu kurz – gemeinsam mit Abigail und Jackaby wird man mit einem unglaublichen Mordfall konfrontiert und hetzt auf einmal von Hinweis zu Hinweis, von unvorhergesehenen Ereignissen zu weiteren Plottwists. Mich hat die ein oder andere Szene richtig überrascht, ich musste richtiggehend den Atem anhalten vor Spannung.

Die Wendung am Ende habe ich so nicht erwartet, sie hat mich aber positiv überrascht. Es wurden bereits einige lose Fäden aus den ersten Büchern zusammen geführt und ein genaueres Bild der Hintergründe ergeben. Es gibt einen spannenden Showdown, der noch genügend Fragen für den nächsten Teil offen lässt. Ich hoffe, dass die Fortsetzung nicht lange auf sich warten lässt! Wer ein kurzweiliges und ungewöhnliches Abenteuer sucht, der liegt mit den Jackaby-Büchern genau richtig!

Veröffentlicht am 24.08.2019

Ganz große Bücherliebe!

Red Rising - Asche zu Asche
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Es gibt Fortsetzungen von eigentlich abgeschlossenen Reihen, bei denen man sich als Leser fragt, wieso man es nicht einfach hat gut sein lassen.

Wenn dann noch ein Verlagswechsel zwischen alter Reihe ...

Es gibt Fortsetzungen von eigentlich abgeschlossenen Reihen, bei denen man sich als Leser fragt, wieso man es nicht einfach hat gut sein lassen.

Wenn dann noch ein Verlagswechsel zwischen alter Reihe und neuem Buch stattfindet, ist das für den Buchnerd oft nervenaufreibend, wird doch leider allzu oft ein komplettes Makeover durchgezogen, sodass ein Zusammenhang zwischen den Büchern meist verloren geht.Wie man es stattdessen richtig macht, hat der Cross Cult Verlag nun mit der Fortsetzung der fulminanten Red Rising-Trilogie gezeigt!

Dass nach Pierce Browns epischer Space Opera auch nach dem Finale im dritten Band noch Raum war für weitere Erzählungen, ist aufgrund der Wucht und Tiefe des Werks klar. Als ich vom Auftakt einer neuen Reihe um Darrow hörte, konnte ich mir nicht so recht vorstellen, um was es genau gehen könnte, war für mich die Geschichte von Darrow und der Rebellion doch im Großen und Ganzen erzählt. Was soll schon groß nach einem Happy End passieren?

Dass Pierce Brown hier aber genau diese Frage aufgreift und aufzeigt, dass es nach einer Revolution eben nicht Friede Freude Eierkuchen sondern weitere gesellschaftliche Probleme gibt und alte Helden in Frage gestellt werden, ist weitab von jeglicher Sozialromantik und auch in der heutigen Zeit erschreckend aktuell.

Umso neugieriger war ich also, was der Autor mir neues zu erzählen hatte. Zu Beginn des Buches fiel es mir etwas schwer, mich erneut in die Geschichte einzufinden, und das, obwohl ich die ursprüngliche Trilogie vorher noch einmal gelesen habe.

Die Geschichte wird nicht stringend rein aus der Sicht von Darrow erzählt, sondern er rückt etwas in den Hintergrund und neue Protagonisten betreten die Bühne. Mit deren Hintergrund musste ich mich zu Beginn etwas auseinandersetzen, sie wuchsen mir dank des Schreibstils von Pierce Brown aber schnell ans Herz.

Ihm gelingt es sowohl bei der Zeichnung der Charaktere als auch bei der Story, keine klischeehafte Abgrenzung von Gut und Böse darzustellen, sondern man kann als Leser sich in jeden Protagonisten (oder Antagonisten) hineinversetzen und seiner Sicht der Dinge etwas abgelingen. Gerade was den politischen Hintergrund angeht und die verschiedenen Ansätze der Schaffung einer neuen Ordnung im Sonnensystem regt dies hier zum nachdenken an. Ich habe mich dabei immer wieder bei dem Gedanken ertappt, ob Darrow noch der strahlende Held aus der ersten Trilogie ist oder ob er sich doch irgendwie in seinem eigenen Mythos verloren hat.

Der neue Auftakt ist anders als die erste Trilogie. Sie steht dieser zwar was Spannung, Action und dramatische Wendungen angeht in nichts nach, sie ist aber etwas sperrig zu Beginn. ich hatte das Gefühl, ich werde als Leser einfach nur langsam auf das vorbereitet, was in den nächsten Teilen noch so kommen wird. Und ich muss sagen, bei dem fulminanten Ende kommt da einiges auf uns zu!

Red Rising gehört einfach für mich zu den besten Reihen überhaupt, die auch noch viel mehr Aufmerksamkeit verdient – und die neue Fortsetzung der Reihe lässt auf einiges hoffen! Unbedingt lesen!