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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2019

Etwas ganz besonderes, aber auch eine Geschmackssache!

Wie Eulen in der Nacht
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Bücher von Maggie Stiefvater sind einfach immer besonders. Wie eine kleine Wundertüte, man weiß nie so genau, wohin die Geschichte einen tragen wird und ob sie dich abholen kann. Ich habe mit Maggie Stiefvater ...

Bücher von Maggie Stiefvater sind einfach immer besonders. Wie eine kleine Wundertüte, man weiß nie so genau, wohin die Geschichte einen tragen wird und ob sie dich abholen kann. Ich habe mit Maggie Stiefvater schon unterschiedliche Erfahrungen gemacht: Durch den ersten Teil der „Nach dem Sommer“-Reihe habe ich mich gelangweilt durchgequält und die Reihe auch nicht fertig gelesen, die „Raven Boys“-Reihe gehört zu meinen liebsten Reihen ever! Eins haben Maggie Stiefvaters Bücher aber alle gemeinsam: man muss sich auf sie einlassen können.

Dementsprechend ging ich so unvoreingenommen wie möglich und mit einer gehörigen Portion Geduld ans Lesen. Und die habe ich tatsächlich gebraucht!

In Wie Eulen in der Nacht treffen wir auf die Familie Soria, die Wunder wirken kann. Das Setting ist ein verzaubert anmutender Ort in der Wüste Colorados, die die Autorin derart athmosphärisch dicht beschreibt, dass man die laue Luft der Wüstennacht geschwängert mit möglichen Wundern förmlich schmecken kann.

Die Sprache und der Ideenreichtum sind die große Stärke von Maggie Stiefvater. Eine Idee, die von der Sprachgewalt und Poetik her überzeugt, muss hier nicht immer eine logische Auflösung bis ins kleinste Detail erfahren. Damit ist nicht gemeint, dass die Autorin keinem roten Faden folgt, denn der ist immer vorhanden. Vielmehr wird hier nicht bloß eine Geschichte erzählt, sondern es kommt Maggie Stiefvater auch immer darauf an wie sie erzählt wird. Und hier liegt das besondere ihrer Bücher. Leser, die keinen Sinn für die Poesie ihrer Worte haben, werden sich ständig fragen, was das denn nun wieder soll. Leser hingegen, die sich darauf einlassen und die Magie der Worte einfach auf sich wirken lassen können, werden völlig neue Welten für sich entdecken können.

Wie Eulen in der Nacht erzählt eine Geschichte über Wunder, den Kampf mit inneren Dämonen, die uns manchmal von unseren eigenen kleinen Wundern abhalten, von zwischenmenschlichen Beziehungen, von Ängsten, Mut und Liebe. Universelle Themen, die Maggie Stiefvater fabelartig in diese Geschichte packt und den Leser auffordert herauszufinden, was denn nun los ist mit diesen Wundern der Sorias.

„Wie Eulen in der Nacht“ wirkte für mich dabei eher wie eine Art ‚lange Kurzgeschichte‘. Von der Grundidee her wird ein relativ kurzer Erzählstrang verfolgt; man merkt, die Autorin hat eine straighte Idee, die sie erzählen will, die Pflicht quasi. Der Rest drumherum ist die Kür, nämlich die außergewöhnlichen Ideen, die bis ins kleinste Detail durchdacht sind und der Grundgeschichte den Rahmen und die Tiefe geben.

Das Buch war für mich ein bezauberndes, kurzweiliges Lesevergnügen, das sicher diejenigen unter euch ebenso verzaubern kann, wenn ihr euch auf diesen besonderen Stil einlassen könnt. Gerade für die herbstliche Jahreszeit ein schönes Buch!

Veröffentlicht am 24.08.2019

Nicht nur für Fans ein Muss!

Die Sprache der Dornen
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Es gibt neues aus dem Grischaverse!

Ich denke, es geht euch wie mir und ihr könnt nicht genug bekommen von Kaz Brekker & Co? Dann habe ich hier etwas für euch – eine Sammlung von sechs Winternachtsgeschichten ...

Es gibt neues aus dem Grischaverse!

Ich denke, es geht euch wie mir und ihr könnt nicht genug bekommen von Kaz Brekker & Co? Dann habe ich hier etwas für euch – eine Sammlung von sechs Winternachtsgeschichten von der wundervollen Leigh Bardugo.
Leigh Bardugo ist eine der Autor/innen, die es schaffen, eine solch komplexe Welt zu erschaffen, dass es sich beim Lesen anfühlt, es sei es die reale Welt. Mit ihrem Grischaverse, in dem mittlerweile sechs Bücher um verschiedene Charaktere erschienen sind, hat sie eins meiner liebsten Fandoms erschaffen. Nachdem ich von Das Lied der Krähen und Das Gold der Krähen so unglaublich begeistert war, machte mein Herz viele kleine Freudenhüpfer, dass mit ‚Die Sprache der Dornen‘ direkt Nachschub parat stand, damit der Trennungsschmerz nicht allzu groß wurde.

Und was soll ich sagen? Dieses Buch mit 6 märchenartigen Geschichten ergänzt die anderen Bücher auf ganz besondere Weise. Bereits das Cover ist einfach prächtig anzusehen und spiegelt durch die Abbildungen auch Figuren aus dem Inhalt wieder. Die schöne Gestaltung setzt sich im Inneren fort – ich muss zugeben, dass ich selten ein schöneres Buch in Händen gehalten habe!

Die Illustrationen sind auf die jeweilige Geschichte abgestimmt und je weiter man blättert, desto umfangreicher werden sie! Nach und nach baut sich so nicht nur die erzählte Geschichte auf, sondern auch die dazu passenden Bilder.

Die Geschichten lassen sich gut in einem Rutsch durchlesen oder eignen sich von der Länge auch dazu, etwa eine Geschichte vor dem Schlafengehen beenden zu können. Sie haben mich stark an deutsche Märchen erinnert, aber eben mit dem typischen Touch des Grischaverse. Beeindruckt hat mich vor allem, dass es die Autorin auch in diesen kurzen Geschichten geschafft hat, den ein oder anderen Plottwist einzubauen. Für mich jedenfalls waren die Märchen nie vorhersehbar, es kam immer anders, als man denkt.

Zurecht sind sie im Klappentext als „Mitternachtsgeschichten“ beschrieben. Es ist definitiv kein Buch für kleine Kinder! Die Geschichten sind düster und athmosphärisch, teilweise haben sie mich schon ganz schön gegruselt (was aber auch nicht wirklich schwer ist).

Man fliegt förmlich durch die Seiten und bei der letzten Seite angekommen, möchte man wie immer mehr! Für mich war ‚Die Sprache der Dornen‘ ein wunderbarer Zeitvertreib, um das Heimweh nach Rawka ein wenig zu stillen. Für alle Fans des Grischaverse ist dieses Buch ein Muss!

Veröffentlicht am 24.08.2019

Unglaublich gute Fantasy!

Die Krone der Dunkelheit
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Ach ihr Lieben,

was habe ich der Erscheinung dieses Buches doch entgegen gefiebert, ist das Cover doch ein absoluter Traum und der Klappentext ganz nach meinem Geschmack.
„Die Krone der Dunkelheit“ wird ...

Ach ihr Lieben,

was habe ich der Erscheinung dieses Buches doch entgegen gefiebert, ist das Cover doch ein absoluter Traum und der Klappentext ganz nach meinem Geschmack.
„Die Krone der Dunkelheit“ wird aus der Perspektive mehrerer Protagonisten erzählt. Ich empfinde dies bei Büchern oft als sehr anstrengend, wenn zuviele Erzählperspektiven den Leser erschlagen und man nach jedem Kapitel aus dem jeweiligen Handlungsstrang herausgerissen wird. So musste ich mich auch bei Die Krone der Dunkelheit zunächst etwas orientieren, was aber aufgrund des gemeinsamen roten Fadens recht schnell gelungen ist. Ich muss sagen, dass mir die verschiedenen Erzählperspektiven hier tatsächlich geholfen haben, mich in die Geschichte einzufinden. Die einzelnen Kapitel haben genau die richtige Länge, damit die Handlung gut vorangetrieben wird, man einen Zugang zu den Charakteren bekommt, sich aber nicht in diesem Erzählstrang verliert.

Die Krone der Dunkelheit ist mit über 630 Seiten ein ganz schöner Wälzer. Durch die diversen Protagonisten ermöglicht es die Autorin dem Leser, tiefer in das gut durchdachte Worldbuilding einzutauchen und die Hintergründe zu vermitteln. Dadurch wird die Geschichte komplex und gewinnt mehr an Tiefe, wie wenn wir nur einem Protagonisten folgen würden.

Auch erhält man mehr Einblick in die Gefühlswelten der Protagonisten. Dies mag ich besonders bei sich entwickelnden Lovestorys, wenn quasi beide Beteiligten tief in ihr Innerstes blicken lassen. Auch hier kommt es natürlich zum ein oder anderen romantischen Moment und gar zu recht expliziten Szenen, weshalb das Buch vielleicht nicht für die ganz jungen Leser geeignet ist. Die Autorin schafft es aber hier, nicht ins Klischee abzudriften oder zu flach zu werden. Mir hat der romanrische Aspekt von „Die Krone der Dunkelheit“ wirklich sehr gut gefallen und ich würde mir hier sogar noch eine Steigerung in den Folgebänden wünschen.

Zu Beginn des Buches hatte ich manchmal das Gefühl, kurz durchschnaufen zu müssen, da ich noch soviel Buch vor mir hatte. Es wirkte sperrig und von der Idee her so umfangreich, dass ich etwas Bedenken hegte. Spätestens aber nach dem ersten Viertel war ich voll drin und wollte unbedingt wissen, wie es denn nun weitergeht. Die zu Anfang scheinbar sehr weit gefassten Erzählstränge laufen nach und nach zusammen und sorgen dafür, dass man als Leser selbst zu kombinieren versucht, was denn nun dahintersteckt. Obwohl die Grundidee zu Anfang etwas gewirkt hat, als hätte man von beliebten Büchern einiges zusammengetragen (Mauer etc), so macht die Autorin im Verlauf der Geschichte etwas ganz eigenes daraus. Spätestens mit der überraschenden Wendung hatte sie mich und ich war komplett gefangen in der Geschichte.

Die Krone der Dunkelheit ist ein Auftakt, den man sich als Leser auf den ersten Seiten etwas erarbeiten muss, der aber mit tollen Charakteren, unvorhergesehenen Wendungen und rasanter Story aufwarten kann. Er legt den hoffnungsvollen Grundstein für die Folgebände, von denen ich mir nach diesem Auftakt einiges verspreche. Für mich mit einer der besten ersten Bände im Fantasybereich von deutschsprachigen Autorinnen und Autoren. Unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.08.2019

Blieb hinter den Erwartungen hinterher!

Mirage - Die Schattenprinzessin
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Kennt ihr das? Es gibt Bücher, die so vielversprechend sind, dass sie bei euch ein wahnsinniges Kribbeln in den Fingerspitzen auslösen sobald ihr sie entdeckt, weil ihr sie unbedingt ung jetzt sofort haben ...

Kennt ihr das? Es gibt Bücher, die so vielversprechend sind, dass sie bei euch ein wahnsinniges Kribbeln in den Fingerspitzen auslösen sobald ihr sie entdeckt, weil ihr sie unbedingt ung jetzt sofort haben müsst?

So ging es mir mit ‚Mirage‘ von Somaiya Daud.Nicht nur das Cover ist einfach traumhaft schön, auch der Klappentext klingt einfach hammermäßig.
Bereits im englischsprachigen Raum hat ‚Mirage‘ einen großen Hype erlebt und auch der deutschsprachige Buchmarkt konnte die Veröffentlichung kaum erwarten. Der Klappentext verspricht eine außergewöhnliche Mischung von SciFi mit orientalischem Flair, gemixt mit einer tragischen Romeo und Julia-Lovestory.

Die Idee, dass ein Protagonist aus armen Verhältnissen die Rollen mit jemandem aus einer Herrscherfamilie die Rollen tauscht, gibt es nicht erst seit Der Prinz und der Bettelknabe. Ich finde solche Geschichten immer reizvoll, jedoch muss die Umsetzung stimmen.

Und hier ist das Buch leider hinter meinen Erwartungen zurück geblieben. Zum einen blieben die Charaktere recht blass und ich konnte dadurch keine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen. Sie waren zu flach angelegt und potentielle Konflikte wurden nicht (ausreichend) aufgebrochen. Leider wirkte hier vieles weichgespült, was leider auch auf die Lovestory zutrifft. Ich mag es ja bekanntermaßen, wenn sich aus einer ursprünglichen Feindschaft eine knisternde Liebesgeschichte entwickelt. Auf so etwas habe ich auch hier gehofft, Doch war die Lovestory auch ohne jegliche Konflikte, Ecken und Kanten und ging mir einfach zu glatt über die Bühne. Hier hat mir einfach das Drama gefehlt, dessen Potential durchaus vorhanden war. Mir erschienen die Protagonisten auch arg jung zu sein, hier hätte ich mir generell mehr innere Reife und eine gewisse Lebenserfahrung gewünscht, die die jeweiligen Handlungen greifbarer hätten machen lassen. Am besten hat mir hier noch Prinzessin Maram gefallen, die eine gewisse nachvollziehbare Wandlung durchgemacht hat.

Ebenso wie die Charaktere blieben leider auch Setting und Worldbuilding sehr blass und nicht wirklich greifbar. Es gab nicht wirklich tiefgreifende Erklärungen beziehungsweise bildhafte Beschreibungen der außergewöhnlichen Idee, was ich wirklich schade finde.

All das führte dazu, dass ich oft enttäuscht losschnauben musste statt vor lauter Leseeuphorie das Buch jedem anderen schwärmend unter die Nase zu halten. Beim möglichen Folgeband werde ich wohl zunächst andere Stimmen abwarten, bevor ich zum Buch greifen werde.

Veröffentlicht am 24.08.2019

Was für ein Buch!

The Belles 1: Schönheit regiert
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The Belles ist ein Buch, das unter die Haut geht. Es besticht durch eine beeindruckende neue Idee, bewegenden Charakteren und einer spannenden Geschichte! Dennoch gibt es einige Punkte, die mir nicht sonderlich ...

The Belles ist ein Buch, das unter die Haut geht. Es besticht durch eine beeindruckende neue Idee, bewegenden Charakteren und einer spannenden Geschichte! Dennoch gibt es einige Punkte, die mir nicht sonderlich gut gefallen haben.
Als ich Die Belles entdeckt habe, war die ungewöhnliche Idee und das Setting New Orleans ausschlaggebend dafür, dass es sofort in den Einkaufskorb gewandert ist. Ich dachte dabei an das spritzige und jazzige New Orleans mit Mardi Gras-Feeling, welches ich so sehr liebe. Gefunden habe ich in Die Belles aber ein völlig neues New Orleans, das über diverse Inseln einer fiktiven Welt verstreut ist.

Dies tat dem Lesegenuss aber keinen Abbruch, denn die Idee hinter dem Buch ist wirklich der Wahnsinn! Die Belles sind mit der wichtigste Bestandteil der Gesellschaft in Orleans, da sie dafür sorgen, dass die Reichen und Mächtigen perfekt aussehen. Ich kann verstehen, wenn diese Idee auch auf Kritik stößt, scheint sie doch Schönheitswahn zu verherrlichen. Ich empfand dies jedoch gerade als versteckte Gesellschaftskritik, die genau so auch auf die reale Welt übertragbar ist. Dies gilt für mich umso mehr für den Wandel, den Camelia durchläuft und die Zweifel am System, die immer größer werden.

Bei Camelia handelt es sich um eine Protagonistin, bei der ich mir mit meinen Sympathien noch echt unsicher bin. Zu Beginn fand ich sie egoistisch und flach, sie schien mir fast abstoßend zu sein. Da sie für mich aber eine deutliche positive Entwicklung durchmacht, bin ich mir nicht sicher, ob das nicht genau so von der Autorin angelegt wurde. Auch gegen Ende des Buches wurde ich mit ihr nicht richtig warm, ich bin also gespannt, ob sich das in der Fortsetzung noch ändert.

Besonders gut gefallen haben mir die noch ungelösten Handlungsstränge, die mich wohl auch auf jeden Fall zum Nachfolger greifen lassen werden.