Lotte ist 14 Jahre jung, als sie aus Hannover vor den Luftangriffen fliehen muss. Antonia, eine Freundin ihrer verstorbenen Mutter nimmt sie auf Gestüt Waldeck auf. Nach einer kurzen Zeit fühlt sich Lotte da auch recht wohl, wurde sie doch von den Bewohnern sehr gut aufgenommen. Natürlich vermisst sie ihren Vater besonders und macht sich Sorgen um alle Daheimgebliebenen.
Viel Trost findet sie bei den Pferden, das Reiten macht ihr unglaublichen Spaß und auch Harro, der sich sehr um sie kümmert, hat es ihr angetan. Doch die Tochter des Hauses, Emilia, ist offensichtlich verliebt in den Jungen. Das trübt natürlich die Freundschaft zu Emilia zunächst etwas.
Die Idylle währt leider nicht allzu lang, auch hier werden Flüchtlinge einquartiert und als der Krieg sich weiter nähert, steht wieder eine Flucht an. Die Pferde des Gutes müssen in Sicherheit gebracht werden und auch Lotte, Emilia und Harro reisen mit einigen Pferden weiter. Harros Vater und Emilias Mutter haben sie auf ihrem Gut aufgenommen. Lotte fühlt sich hier allerdings wie das fünfte Rad am Wagen und nicht richtig zu Hause. Als die ihr bekannte Gräfin von Dobschütz auf ihrer Flucht vorbeikommt, beschließt Lotte, mit ihr weiterzuziehen, wie gefährlich es auch sein mag. Lotte will nach Hause. Noch weiß sie nicht, dass ihr das größte Abenteuer noch bevorsteht. Eine wochenlange Reise auf dem Pferd in eine ungewisse Zukunft. Überall, wo die beiden Station machen wollen, sind die Bewohner schon geflüchtet und ihre Reise scheint kein Ende zu nehmen. Unterwegs gibt es immer wieder Luftangriffe und der Tod ist ihr ständiger Begleiter.
Lotte ist ein ganz starkes junges Mädchen, die sich durch nichts unterkriegen lässt. Egal was, sie steht es durch, mit viel Mut und Überlebenswillen.
Sehr anschaulich werden hier die Kriegsjahre wiedergegeben, die Angst der Menschen in dieser Zeit, beeindruckend und emotional. Unbedingte Leseempfehlung von mir.