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Veröffentlicht am 30.07.2022

Willkommen in Bad Gastein

Bitterwasser
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Die Düsseldorferin Carolin Halbach tritt ihre neue Stelle als Bibliotheksleiterin in Bad Gastein an. Während der Eröffnungsfeier bricht Herr Professor Hutter zusammen und verstirbt auf dem Weg ins Krankenhaus. ...

Die Düsseldorferin Carolin Halbach tritt ihre neue Stelle als Bibliotheksleiterin in Bad Gastein an. Während der Eröffnungsfeier bricht Herr Professor Hutter zusammen und verstirbt auf dem Weg ins Krankenhaus. Schnell wird klar, der Tote wurde vergiftet.

Auch auf der Baustelle des angegliederten, neuen Kulturzentrums läuft nicht alles rund. Im Laufe der Zeit lassen sich die Probleme nicht mehr nur mit „Pech“ erklären. Offenbar hat jemand etwas gegen den neuen Hotspot; vielleicht sogar gegen die neue Bibliothekarin?!? Als begeisterter Krimifan möchte Carolin der Polizei hilfreich unter die Arme greifen, was nicht auf uneingeschränkte Begeisterung stößt…

„Bitterwasser“ ist ein sympathischer Kriminalroman mit Lokalkolorit und Mundart, nicht immer ganz ernst gemeint und mit einem kleinen Augenzwinkern sowie Zirbengeist.
Das Buchcover ist ein Eyecatcher durch das schwarz-weiße Titelbild von Bad Gastein mit tosendem Wasserfall und den violetten Elementen, eine Farbe, welche sich auch am Schnitt des Buches wiederfindet. Ein Hingucker auf dem Büchertisch.

Eine Leseempfehlung für Fans regionaler Kriminalromane. Eine leichte Lektüre für den Urlaub oder einen Nachmittag auf dem Balkon mit angenehm spannendem Showdown.


Karina Ewald, Bitterwasser – Ein Bad-Gastein-Krimi, Kriminalroman, Paperback, Servus Verlag, 14,00 €, 320 Seiten, Erscheinungstermin 25.05.2022

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Wenn sich der Nebel lichtet

Nebelopfer
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Frida Paulsen wird mit den Ermittlungen betraut, nachdem eine Leiche an einem sogenannten Galgenbaum erhängt aufgefunden wird. Der Tote hat ein Schild um, auf dem er seine Schuld eingesteht, vor vielen ...

Frida Paulsen wird mit den Ermittlungen betraut, nachdem eine Leiche an einem sogenannten Galgenbaum erhängt aufgefunden wird. Der Tote hat ein Schild um, auf dem er seine Schuld eingesteht, vor vielen Jahren im Prozess gegen den mutmaßlichen Dreifachmörder Johannsen falsch ausgesagt zu haben. Ihr langjähriger Kollege Haverkorn, welcher sie dieses Mal nicht aktiv bei der Aufklärung des Falles unterstützen kann, erinnert sich an den alten Fall und steht Frida im Hintergrund hilfreich beiseite.

Da taucht ein weiteres Opfer auf. Zu allem Übel ist der neue Kollege „blöd“ und Fridas Lebensgefährte erholt sich von einem Unfall und würde ihre Hilfe überdies benötigen.

Romy Fölck hat mit Nebelopfer einen soliden Kriminalroman verfasst, dem ein interessanter Plot zugrunde liegt. Obwohl ich die vorherigen Bücher der Reihe um das Ermittlerduo Paulsen / Haverkorn nicht kenne, fühle ich mich gut aufgehoben, an die Hand genommen und habe keine Probleme mich zurechtzufinden.

Der Kriminalfall wird interessant aufgerollt, falsche Fährten gelegt, Sackgassen dargeboten, das Privatleben der Ermittler wird mit einbezogen und im Voranschreiten der Ereignisse baut sich eine gewisse, angenehme Spannung auf und mündet in einem schönen Finale.

Eine Lese-Empfehlung für Krimifans.


Romy Fölck, Nebelopfer, Kriminalroman, eBook, Lübbe Verlag, 14,99 €, 400 Seiten in der Print-Ausgabe, Erscheinungstermin 25.02.2022

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Veröffentlicht am 02.05.2022

Keine leichte Lektüre für Jedermann

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Dot ist Herz und Seele des Londoner Fundbüros. Es hat den Anschein als hätten das Gebäude und sein Innerstes nur auf Dot’s ungeplante Rückkehr aus Frankreich gewartet, um sie dort empfangen zu heißen, ...

Dot ist Herz und Seele des Londoner Fundbüros. Es hat den Anschein als hätten das Gebäude und sein Innerstes nur auf Dot’s ungeplante Rückkehr aus Frankreich gewartet, um sie dort empfangen zu heißen, wo sie sich kümmern sowie andere Menschen im Idealfall glücklich machen kann.
Im Zuge der Zeit drängen sich jedoch zu Dot’s Leidwesen Veränderungen im beruflichen und privaten Bereich auf, was ihre bislang zurückgezogene, sichere Welt ins Wanken bringt.

„Das Fundbüro der verlorenen Träume“ wirbt für sich in der Buchbeschreibung in meiner Wahrnehmung als ein Roman, welcher leicht, etwas oldschool, zu Herzen rührend, vielleicht etwas verschmitzt, „typisch englisch“ und mit gesichertem Happy End daherkommen möchte.

Doch entwickelt sich die Handlung völlig anders, als von mir durch das Schnuppern in die Leseprobe erwartet. Die Geschichte „dahinter“ ist gut, fesselnd und berührend, allerdings von einer Schwere und sich vom Fundbüro wegbewegend. Der im Klappentext erwähnte Mr. Appleby fällt leider „nur“ hinten runter. Gerade diese Geschichte hätte für mich, eben mit Bezug zum Fundbüro, Potential für die von mir erhoffte Erzählung haben können.

Helen Francis Paris hat mich gut unterhalten. Es gab im Zuge der Ereignisse einige Längen und Episoden, welche ich in ihrer geschilderten Ausführlichkeit ermüdend fand. Insgesamt ein guter Plot, welcher im Grunde gut ausformuliert ist. Nur sind geschürte Lese-Erwartung und tatsächlich zu Lesendes m. E. sehr weit voneinander entfernt. Von daher sicherlich kein Buch für Jedermann.

Das hübsche Cover mit einem Fundstück findet seinen Bezug im Buch durch Mr. Appleby.


Helen Francis Paris, Das Fundbüro der verlorenen Träume, Roman, Paperback, dtv Verlagsgesellschaft, 15,95 €, 368 Seiten, Erscheinungstermin 16.03.2022

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Veröffentlicht am 10.02.2022

Gelöscht

Lost
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Ein Bombenanschlag bei einem militärischen Galaball. Dein Freund ist unter den Verletzten. Er wird mit einem Krankenwagen abtransportiert. Seine Spur verliert sich. Endlich, nach Tagen der Suche voller ...

Ein Bombenanschlag bei einem militärischen Galaball. Dein Freund ist unter den Verletzten. Er wird mit einem Krankenwagen abtransportiert. Seine Spur verliert sich. Endlich, nach Tagen der Suche voller Sorge, taucht er in einem entlegenen Krankenhaus auf. Du bist erleichtert. Aber: Captain Harry Peterson fehlen 4 Jahre seiner Erinnerung.

Die Profilerin Augusta Bloom wird schon früh von ihrer alten Freundin Karene in die Suche eingebunden. Gemeinsam mit ihrem Team und früherem Mitarbeiter Marcus Jameson begibt sie sich auf Spurensuche und entdeckt Unglaubliches. An was darf Harry sich nicht erinnern? Wer scheint ihn zu schützen, wer will ihn tot sehen?!?

Leona Deakin hat einen soliden Psychothriller verfasst, welcher den Leser in ein Wechselbad der Gefühle mitnimmt. Die Protagonisten sind gut gezeichnet und ich erfahre auch etwas über ihre Vergangenheit, was die Beziehungen im Buch nicht vereinfacht. Ich tauche tief in die Handlung hinein, die Seiten fliegen nur so dahin und doch muss ich mich in Geduld üben, verbirgt sich die Wahrheit bis zum Schluss vor meinen Augen und meiner Fantasie. Gelungener Plot.

„Lost“ ist der zweite Teil um Augusta Bloom. Den ersten Teil der Reihe habe ich noch nicht gelesen, was jedoch kein Problem für das Verständnis des vorliegenden Bandes darstellt. Die Autorin taucht tief in die Vorgehensweise des Militärs ein. Darüber hinaus lerne ich passend zur Handlung die Arbeitsweise eines Gehirns und etwaige Störungen kennen. Dies lässt auf umfangreiche, solide Recherche schließen. Dies rückt die teilweise fantasievolle Story auf die Ebene des Möglichen.

Das Cover ist ansprechend und zeigt eine Person, welche in der Spiegelung eines Sees verloren zu sein scheint. Ein Bezug zum Inhalt des Buches ließe sich über eine Interpretation des Gelesenen herstellen.


Dieses eBook habe ich im Rahmen des Angebots von PenguinRandomhouse-Testleser vorab lesen dürfen.


Leona Deakin, Lost, Psychothriller, eBook, Goldmann Verlag, 9,99 €, ca. 464 Seiten in der Print-Ausgabe, Erscheinungstermin 14.02.2022

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Veröffentlicht am 17.12.2021

Was kann "Freundschaft" aushalten?

Was wir verschweigen
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Ein „typisch finnisches“ Saufgelage, welches schon Tage andauert. Unvermittelt steht ein Mann auf, holt sich in der Küche ein Messer und ersticht einen der anderen Gäste. Der Fall scheint klar, der Täter, ...

Ein „typisch finnisches“ Saufgelage, welches schon Tage andauert. Unvermittelt steht ein Mann auf, holt sich in der Küche ein Messer und ersticht einen der anderen Gäste. Der Fall scheint klar, der Täter, Antti Mielonen, wird blutüberströmt im Wald gefunden. Der Fall kann schnell abgeschlossen, der Täter seiner gerechten Strafe zugeführt werden. Eigentlich.

In der Tatnacht herrschen apokalyptische Verhältnisse, was die Spurensuche und -sicherung erheblich erschwert. Des Weiteren ist der Tatort kontaminiert durch die anwesenden Mitfeiernden, deren Aussagen im Alkoholnebel wenig detailliert erfolgen.

Jari Pavoliita, Interimsleiter der Abteilung, beauftragt seine Kollegen Henrik Oksman und Linda Toivonen den Tatort aufzusuchen und vor Ort die Ermittlungsarbeiten zu koordinieren.

„Was wir verschweigen“ ist ein „anderer“ Kriminalroman. Selbstverständlich gibt es auch klassische Ermittlungsarbeit, aber der Fokus liegt primär auf der gemeinsamen Vergangenheit von Antti und Jari, welche von Kindesbeinen an beste Freunde sind, die sich jedoch aufgrund unterschiedlicher sozialer Schichten und Lebensläufen über die Jahre aus den Augen verloren haben. In dem Moment, wo Jari gewahr wird, wer da inhaftiert wurde, beginnt eine Veränderung. Jari verschweigt nicht nur seine Befangenheit, sondern zweifelt die scheinbar eindeutigen Indizien an und fordert überdies weitere, neutrale, ergebnisoffene Ermittlungen, zumal die Tatwaffe nicht gefunden wurde. Ungeachtet daraus entstehender großer Irritation stellt Oksman im Hintergrund eigene Nachforschungen an, welche einen neuen Blick auf das Ganze eröffnen.

Das Buch öffnet sich mir nicht leicht, die ersten Kapitel erscheinen mir sperrig. Je tiefer das Buch in die gemeinsame Vergangenheit von Jari und Antti eindringt, desto interessanter wird die Handlung, wobei die eigentliche kriminalistische Arbeit in den Hintergrund rückt, um zum Ende hin wieder an Bedeutung zu gewinnen.
„Was wir verschweigen“ erhält in diesem Roman mehrfache Bedeutung. Zum einen haben die Protagonisten allesamt Geheimnisse, deren Ursprung sich höchstens erahnen lässt, zum anderen hält Jari die Jugendfreundschaft so lange wie möglich geheim.
Das Cover passt sehr gut zum Inhalt, bildet es doch die düstere, unwirtliche Stimmung ab, welche in der Tatnacht und im inneren der Protagonisten herrscht. Der blaue Schnitt veredelt das „einfache“ Taschenbuch.

Nach dem für mich etwas holprigen Einstieg hat mich dieser Kriminalroman gut unterhalten. Der Handlung liegt ein ausgefeilter Plot zugrunde, welcher sich erst nach und nach zögernd zu erkennen gibt. So fesselt mich der Fortgang der Entwicklungen und auch die Ermittlungsarbeit erhält letztlich noch eine Spannung erzeugende Tiefe.

Dieser Kriminalroman bewirbt sich als Auftakt einer insgesamt sechsteiligen Serie. Es gibt einige Cliffhanger, deren Fortgang mich interessieren würde, der Hauptdarsteller ist für mich jedoch „verbrannt“, so dass es spannend sein dürfte zu erfahren, wie der Autor die Reihe fortsetzt.


Arttu Tuominen, Was wir verschweigen, Kriminalroman, flexibler Einband, Lübbe Verlag, 16,00 €, 416 Seiten, Erscheinungstermin 26.11.2021

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