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Veröffentlicht am 11.03.2022

Überraschend emotionales Jugendbuch

Als wir Tanzen lernten
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Inhalt

An die Liebe glaubt Evie schon lange nicht mehr. Nicht seitdem sie ihren Vater dabei erwischt hat, wie er eine andere Frau küsst und die Familie auseinander bringt. Sie ist wütend auf alles und ...

Inhalt

An die Liebe glaubt Evie schon lange nicht mehr. Nicht seitdem sie ihren Vater dabei erwischt hat, wie er eine andere Frau küsst und die Familie auseinander bringt. Sie ist wütend auf alles und jeden und weiß nicht, wie jeder weitermachen kann, als wäre nichts gewesen. Sie kann es zumindest nicht. Deswegen werden ihre früher heißgeliebten Liebesromane jetzt weggebracht. Nach einem Besuch in einer öffentlichen Tauschbücherei passiert mit Evie das Unglaubliche. Auf einmal kann sie die Liebesgeschichten fremder Paare sehen. Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Und die bestätigen ihr nur das, was sie zu wissen glaubt. Liebe hält nicht und lohnt sich deswegen auch nicht. Auf der Suche nach dem Ende der Visionen stolpert Evie eher zufällig in einen Tanzwettbewerb hinein, der die Tanzschule retten soll. Und in X, der sie vom ersten Augenblick fasziniert und neugierig macht. Aber Evie glaubt nicht mehr an die Liebe und auch wenn X ihr immer näher kommt und sie sich in seiner Gegenwart wohlfühlt kann sie sich nicht auf ihn einlassen. Schließlich ist das Glück und die Gefühle, die sie für ihn hegt das Risiko nicht wert, oder?



Meine Meinung:

Der Schreibstil von Nicola Yoon hat mir während des Lesens viel Freude bereitet. Er ist witzig, leicht und sehr angenehm zu lesen.

Ich bin ein großer Fan des Covers in das ich mich vom ersten Augenblick an verliebt habe. Ich mag das starke türkis, ich liebe es wie der Titel das Buch einnimmt und die Blumen darauf. Und dann ist da noch das Pärchen, das so glücklich aussieht und einfach perfekt zum Buch passt.


Evie hat mich von der ersten Sekunde an von sich überzeugt. Sie ist ein wirklich sympathisches Mädchen, das ich gerne bei ihrer Geschichte begleitet habe. Im Laufe des Buches erfährt man viel über sie. Ihre Gedanken und Gefühle waren mir dabei zu jeder Zeit verständlich und ich konnte mit ihr mitfühlen und mich gut in sie hineinversetzen. Man lernt sie als wütende und verletzte junge Frau kennen, die ihren Glauben in die Liebe verloren hat. Als Vorbild hat sie sich ihre Eltern genommen und durch deren Trennung wurde ihr bewiesen, dass Liebe nicht funktioniert und man immer verletzt wird. Ich fand es wirklich interessant wie sehr sie sich offenbar verändert hat. Da man Evie vor der Trennung ihrer Eltern nicht erlebt hat konnte man sie nur durch andere Menschen kennenlernen. Die Beiden sind totale Gegensätze. Sie ist nicht mehr so offen sondern ziemlich verschlossen gewesen und hatte etwas sehr abweisendes und fast schon zynisches an sich. Zumindest bis sie sich ein wenig verändert. Sie fasst Mut und wird offener und ich habe ihre Wandlung wirklich gerne mitverfolgt. Evie hat eine sehr schlagfertige Art an sich, die sie besonders sympathisch für mich macht da sie ihre Meinungen gerade heraus sagt und ihre Gefühle und Gedanken nicht versteckt. Sie ist schlau und voller Emotionen und es macht wirklich Spaß ihre Gespräche mit zu verfolgen.

X war eine sehr charmante und besondere Love Interest. Er war ehrlich und hatte immer einen Ratschlag parat, den er Evie mit auf den Weg gibt. Er wirkte geerdet und fröhlich und voller Tatendrang. Seine Wünsche und Träume haben ihn zu einer sympathischen und menschlichen Figur werden lassen, genauso seine Gefühle. Ich fand es toll, dass er so selbstreflektiert wirkte und genau wusste, was er will. Auch er hat eine schlagfertige und doch ruhige Seite an sich, die seine Dynamik mit Evie ganz besonders werden lassen. Er bringt den Optimismus und die Lebensfreude in Evies Leben und eigentlich das ganze Buch hinein. Ich hätte mir gewünscht, dass er vielleicht noch ein bisschen mehr präsent gewesen wäre. Er war zwar da, aber irgendwie auch nicht richtig. Vor allem gegen Ende hat er mir gefehlt. Ich war ein bisschen enttäuscht, da er einen echt tollen Charakter hatte.

Nicola Yoon ergänzt auch mit ihren vielfältigen Nebencharakteren „Als wir Tanzen lernten“ auf perfekte Weise. Evie und X sind PoC Charaktere, was mir wirklich gut gefallen hat, sie baut auch LGBTQ in ihre Handlung ein und setzt auf einzigartige Charaktere. Ich mochte Evies Clique rund um Martin, Cassidy und Sophie wirklich gerne.


Das Erste, das mich an dem Buch angesprochen hat war, neben dem Cover, die Tatsache, dass Evie die Liebesgeschichte Fremder sehen kann. Das hat mich sehr neugierig gemacht und ich wollte unbedingt wissen, wie die Autorin das in die Geschichte einbaut. Ich habe wirklich gerne mitverfolgt wie Evie herausfindet, dass sie es kann und wie sie damit umgeht. Ein Mädchen, das nicht an die Liebe glaubt dabei zu beobachten wie sie genau diese immer wieder sieht fand ich echt interessant. Die Art wie ihre Fähigkeit und wie die Geschichten in die Handlung miteingebaut wurden hat mir gut gefallen. Es waren eigene Kapitel und die Story war verschieden. Das hat wunderbar gezeigt wie verschieden die Liebe sein kann. Allerdings muss ich auch sagen, dass es dafür das es die Grundidee des ganzen Buches ist und alles darauf aufbaut, es mir irgendwann nicht mehr genug in das Buch eingebaut wurde. Es ist eine richtige coole Fähigkeit und nach ersten Schock wurden mir Evies Visionen im Mittelteil viel zu sehr weggelassen und ignoriert. Es war auf einmal gar nicht mehr präsent und wurde beiseitegeschoben, das fand ich echt schade.

Dass auch ein Tanzwettbewerb oder das Tanzen allgemein eine Rolle in dem Buch einnimmt fand ich super. Ich habe selbst jahrelang Paartanz getanzt und fand es toll, dass die Autorin es eingebaut hat. Es war lustig mit anzusehen und hat der Handlung einen eigenen und ganz besonderen Touch gegeben. Ich hätte mir allerdings auch hier ein bisschen mehr Anmerkungen gewünscht, da es mir im Mittelteil auch ein bisschen ausgelassen wurde. Nichtsdestotrotz toll und verständlich mit eingearbeitet.

Neben dem Erzählstrang von X und Evie hat mir die Handlung von ihr und ihrem Vater sehr gut gefallen. Er hat mich sehr berührt und emotional mitgenommen. Ich konnte die Gefühle und Handlungen zwischen den Beiden sehr gut nachempfinden. Für mich hat dieser Erzählstrang mit dem von Evies eigener Entwicklung fast mehr Platz eingenommen als der zwischen Evie und X.

Als ich das Buch angefangen habe dachte ich, es wird bestimmt ein ganz süßes Jugendbuch mit wichtiger Message. Und das stimmt. Als wir Tanzen lernten hat eine wichtige Message. Die Liebe ist stark und denke nicht daran wie es enden könnte, sondern genieße den Augenblick. Womit ich mich echt getäuscht habe war allerdings wie sehr das Buch von süß abweicht. Es war auch niedlich, keine Frage aber es war auch so viel mehr. Ich bin beim Lesen durch eine Tonne an Emotionen gewandert. Freude, Spaß, Spannung. Ich wurde gut unterhalten, es war echt witzig, die Dialoge waren eine Kunst und es war auch romantisch und berührend. Und es gab eine Wendung, die mich so sehr überrascht hat, dass ich pausieren musste, weil ich durch die Tränen die ich verdrückt habe nichts mehr sehen konnte. Sie kamen auf einmal und dann gingen sie nicht mehr weg. Bei dem Buch wird man emotional mitgenommen. Ich wurde so mitgerissen, dass es mir mein Herz zerfetzt hat. Warum man sich das antun sollte fragt ihr euch? Weil es sich wirklich lohnt. Ich habe wenn man es Gefühlstechnisch sieht schon sehr lange kein so mitreißendes und vielschichtiges Buch gelesen, das zwar wehtut aber einen auch glücklich werden lassen lässt.



Fazit

Ein für mich überraschend emotionales und bewegendes Jugendbuch mit wichtiger Message. Es zeigt wie unterschiedlich Liebe sein kann und das man auch mal ein Risiko eingehen muss, um wirklich glücklich zu werden. Egal ob für immer oder nur für den Augenblick.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Tolle Charaktere, aber schwächer als die vorherigen Bände

Dare to Stay
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Inhalt

Nach einem harten Schicksalsschlag verbringt Ian sein Leben mit Partys, Frauen und Alkohol. Zwar war er auch zuvor kein Unschuldslamm, schließlich liegt ihm als Rockstar und Sänger der berühmten ...

Inhalt

Nach einem harten Schicksalsschlag verbringt Ian sein Leben mit Partys, Frauen und Alkohol. Zwar war er auch zuvor kein Unschuldslamm, schließlich liegt ihm als Rockstar und Sänger der berühmten Band Everstorm die ganze Welt zu Füßen, aber in den letzten Monaten lebt er dieses Leben exzessiv aus. Bis ihm die Band ein Ultimatum stellt: Entweder Ian reißt sich zusammen, nimmt endlich wieder ein Instrument in die Hand und hilft ihnen ihr neues Musikalbum aufzunehmen oder eher fliegt aus der Band. Als Ian nach einer weiteren langen Nacht in einem fremden Bett aufwacht nimmt sein Leben allerdings eine wirkliche Wendung. Denn die Frau, die ihn aus dem Treppenhaus aufgelesen hat und in ihr Bett gelegt hat ist seine Nachbarin Brooke und diese erscheint schon seit Monaten seltsamerweise in seinen Träumen. Schnell ist Ian klar, dass Brooke seine Traumfrau ist. Bei ihr und ihrer Tochter Athina kann er so sein, wie er wirklich ist. Sie hört sich seine größten Sorgen und Ängste an und auch Brooke fühlt sich immer mehr zu ihrem Nachbarn hingezogen. Aber kann sie sich bereits auf einen neuen Mann einlassen, nachdem ihre Ehe gerade erst gescheitert ist? Zudem ist Ian ja alles andere als bekannt für seine langen Beziehungen.


Meine Meinung:

Wenn ich ein Buch brauche, das mich ganz sicher aus einer Leseflaute ziehen wird, dann greife ich mit als erstes zu April Dawson. Ich liebe ihre Bücher, ihren Schreibstil der so lustig, leicht und doch gefühlvoll ist. Auch Dare to stay war wieder toll geschrieben und ich kann es jetzt schon nicht abwarten bis neuer Lesestoff von ihr verfügbar ist.

Das Cover ist von der Gestaltung her dasselbe wie die der ersten Beiden. Ich mag das Grün und das kleine Detail der New Yorker Skyline im Titel sehr gerne.

Brooke schließt man einfach sofort in sein Herz. Sie ist liebevoll, lustig und lebenslustig. Ihre Familie ist ihr das Wichtigste, allen voran ihre Tochter Athina zu der sie eine ganz besondere Bindung hat, die man auch in jedem Gespräch bemerkt hat. Aber auch ihre restliche Familie ist ihr wichtig, auch wenn sie sie vor anderen als nervig und laut betitelt. Man bemerkt die Zuneigung zu der sie fähig ist einfach immer und überall. Sie ist offenherzig und kümmernd, hat immer ein offenes Ohr und hat mich mir ihrer Art einfach nur verzaubert. Es war so schön mitanzusehen, wie sie für Ian und Athina da war. Brooke ist sehr selbstlos und ich habe das Gefühl, dass ihr das Wohlergehen anderer immer wichtiger war als ihr eigenes, obwohl sie auch das im Laufe des Geschichte gelernt hat. Ihre Vergangenheit zu erfahren war sehr emotional und gleichzeitig echt interessant. Ihren Exmann und das, was sie erlebt hat mitzubekommen, tat mir so leid und ich habe es genossen zu sehen, wie sie die Liebe die sie verdient, auch bekommt. Aus den Erzählungen über ihr Früheres Ich kann man eindeutig sagen, dass sie sich weiterentwickelt hat, allerdings finde ich nicht, dass das im Laufe des Buches geschehen ist, sondern der Großteil der „Arbeit“ bereits vor Ian und ihr passiert ist. Ich habe sie als selbstbewusste und schlagfertige Frau kennengelernt und eine wirklich große Wandlung macht Brooke in dem Buch für mich nicht durch, ich hätte mir ein bisschen mehr gewünscht. Nichtsdestotrotz ist sie einfach ein toller Charakter, der auch durch ihre griechischen Wurzeln und ihrer Mentalität dem Buch viel Witz und Harmonie verpasst. Ihre Familie war laut, harmonisch und auflockernd.

Ian, der mich schon in Band 1 und 2 neugierig gemacht hat und mein Lieblingscharakter geworden ist hat sich in seinem eigenen Buch als absolut Spitze bewiesen. Ich mag seine Art einfach so gerne. Nach außen gibt er den unbekümmerten Rockstar und in seinem Inneren ist er einsam und traurig. Er begeistert mich wirklich mit seiner tiefgründigen und emotionalen Art und Weise. Seine Beweggründe für seine Lebensweise konnte ich zwar nachvollziehen, aber ich muss auch sagen, dass ich sie nicht ganz emotional fühlen konnte. Den Schmerz, den er durch die Fehlgeburt verspürt, war für mich nicht fühlbar weil ich von den Ereignissen eher überrumpelt wurde und ich mich wirklich zu plötzlich in die Handlung hineingeworfen gefühlt habe. Es ist wirklich schrecklich, dass er seine Tochter verliert, aber ich fand das Thema etwas schnell bearbeitet. Es wurde einem hingeworfen und in einem Kapitel abgehandelt. Ansonsten mochte ich seinen persönlichen Werdegang und seine Entwicklung sehr gerne. Man hat bemerkt wie er Gefühle für Brooke entwickelt hat und er mit seinen Gefühlen zurechtkommt. Dabei wurde das in einem sehr realistisch wirkenden Tempo gemacht, sodass es nicht übereilt wirkte. Ian ist einfach nur liebenswürdig und süß und ich bin froh, dass sich mein erster Eindruck noch verstärkt hat und er mich im Großen und Ganzen überzeugen konnte und mein Lieblingscharakter der ganzen Reihe geworden ist.


Ich weiß nicht, wie April Dawson das macht, aber ihre Bücher in New York spielen zu lassen passt einfach perfekt. Sie schafft es die Stadt in einem ganz besonderen Licht erstrahlen zu lassen und sie in Szene zu setzen. Ich habe mich wieder so wohlgefühlt.

Die Geschichte zwischen Ian und Brooke habe ich wirklich sehr genossen. Die Gefühle der Beiden waren ersichtlich und spürbar und ich habe mit ihnen mitgefühlt und gerne dabei zugesehen, wie sie sich näherkommen. Vor allem ihre Kennenlernphase fand ich total süß mit den Verabredungen und der Unsicherheit. Besonders toll an den Beiden fand ich allerdings, dass es kaum Beziehungsdrama gab. Sie wussten, was sie wollten und haben ihren Gefühlen ein Chance gegeben anstatt umeinander herumzutanzen. Ich fand das so erfrischend und auch sehr passend zur Rahmenhandlung. Nicht nur da Brooke eine alleinerziehende Mutter ist, sondern auch wegen dem Beziehungsdrama, das sie davor erlebt hat. Die Klarheit und das Stehen zu den Gefühlen passte dann einfach perfekt dazu. Sie hatten eine verantwortungsvolle und erwachsene Beziehung mit vielen Gefühlen und Romantik.

Auch wie Ian sich in die Familie eingebracht hat, hat mein Herz sehr berührt. Sein Umgang mit Athina war einfach nur schön und ich mochte ihre vertrauensvolle Bindung zueinander gerne. Man hat bemerkt, dass Ian das gutgetan hat und er diese Geborgenheit braucht um mit seinen eigenen Problemen fertig zu werden.

Bis dahin hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Es ist zwar nicht unbedingt etwas komplett Neues, aber die Gefühle waren süß und romantisch. Der plötzliche Handlungseinstieg war zwar etwas störend, allerdings hätte ich darüber auch wegsehen können. Aber mit dem Ende des Buches kommt auch mein einziger und großer Kritikpunkt auf, der mir das Leseerlebnis fast etwas verdorben hat.

Auf den letzten 30 Seiten geschieht für mich einfach nur unnötiges und viel zu gewolltes Drama, das eigentlich überhaupt nicht in die Handlung passt. Man hat zwar versucht das Drama schon das ganze Buch über vorzubereiten, aber für mich war es einfach störend. Es war zu spät und wirkte kurzfristig angesetzt, als hätte man sich erinnert, dass man noch etwas dramatisches braucht. Wenn es früher passiert wäre, na gut, aber doch nicht in den letzten 3 Kapiteln. Es wirkte aufgesetzt und durch die Geschwindigkeit fand ich die Lösung der Probleme auch eher Mau. Es war leider für mich nur Klischee pur und einfach echt enttäuschend. Das Buch wäre auch gut damit ausgekommen, das einfach wegzulassen denn das hat mein Leseerlebnis und auch den Handlungsfluss zerstört.



Fazit

Ein süßes New Adult Buch von einer meiner Lieblingsautorin. Ein romantischer Mittelteil voller Gefühl und tollen Charakteren wird mit einem eher holprigen Start und einem enttäuschenderem Ende kombiniert. Ich würde das Buch gerne mehr lieben, denn Ian und Brooke haben es verdient aber es fehlt einfach etwas.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Zarte Romantik und sehr tiefgründig

Blue Seoul Nights
2

Inhalt:

Jade beginnt ein neues Leben in Seoul. Nachdem sie in den letzten vier Jahren alle getan hat, um ihren Vater wieder gesund zu pflegen entscheidet sie sich, nach seinem Tod ihrer Heimatstadt London ...

Inhalt:

Jade beginnt ein neues Leben in Seoul. Nachdem sie in den letzten vier Jahren alle getan hat, um ihren Vater wieder gesund zu pflegen entscheidet sie sich, nach seinem Tod ihrer Heimatstadt London den Rücken zu zukehren und in Korea Kindern In Englisch zu unterrichten. Keinesfalls hätte sie damit gerechnet schon in den ersten Wochen Freunde zu finden, weniger aber noch jemanden zu treffen bei dem ihr Herz schon im ersten Augenblick anfängt, schneller zu schlagen. Das genau passiert, als sie Hyun-Joon kennenlernt, der sie mit seiner ruhigen und ehrlichen Art sofort überrascht und den sie unbedingt näher kennenlernen will, obwohl sie sich doch selbst sagt, dass sie niemals wieder jemanden, den sie liebt verlieren will…

Meine Meinung:
Blue Seoul Nights ist mein erstes Buch von Kara Atkin und ich bin sehr begeistert von ihrem Schreibstil. Er ist sehr ausladend und bildlich und kann mitunter sehr poetische Züge annehmen. Er lädt auf jeden Fall zum Träumen ein, muss aber aufpassen weil man auch manchmal schnell abschweifen kann. Das Buch ist aber auf jeden Fall nicht das Letzte der Autorin, das ich lesen werde.

Ich liebe das minimalistische Cover. Die Farben sind toll und mir gefallen besonders die zwei Figuren, die Jade und Hyun-Joon darstellen sollen. Verbunden sind sie mit einem roten Band.

Jade ist mir auf Anhieb sympathisch gewesen. Man konnte ihre Gefühle, den Schmerz und den Verlust ihres Vaters der ihr so nahe geht, auf jeder Seite spüren und es hat dazu geführt, dass ich sehr mit ihr mitgefühlt habe. Diesen Schmerz drängt Jade allerdings eher zur Seite und anstatt ihn zu verarbeiten, stürzt sie sich voller Elan und Neugierde in ihr neues Leben in Südkorea. Jade ist eine wirklich passionierte, tiefgründige und authentische junge Frau, die mit jeder Seite und jedem Tag in Seoul (und auch Hyun-Joon) offener, lebensfroher wird. Man merkt einfach, wie sie beginnt den Schmerz von ihrer Seele zu verlieren und mit dem Tod ihres Vaters besser zurecht kommt. Ich habe mir so sehr gewünscht, dass sie es schafft da ihre Methode alles zu verdrängen nur zu mehr Schmerz geführt hat. Ich habe ihre Entwicklung so gerne beobachtet, auch, weil sie immer mehr angefangen hat sich selbst zu lieben und offener zu werden. Ihre Liebe zur Kunst, von der man später erfährt hat so gut zu ihr gepasst und man hat wirklich jede Emotion gespürt, die während der Geschichte durch ihren Kopf gegangen ist, dass man sie nur in sein Herz schließen kann. Sie geht jede Situation mit einer Leidenschaft an, die wunderschön mitanzusehen ist. Von der ängstlichen, zurückgezogenen Jade die man anfangs kennenlernt, bleibt nicht viel übrig, sie erstrahlt und wird zu einer selbstbewussten und sich selbst liebenden Frau.
Hyun-Joon ist der wohl perfekte Bookboyfriend. Ich habe ihn beim Lesen kennengelernt und mich sofort in ihn verliebt. Er ist ein echter Soft-Boy, macht keine Probleme und hat mich mit seinen Charaktereigenschaften komplett verzaubert. Er ist ruhig, verständlich und unterstützt Jade in jeder Gefühlslage. Es wirkte so, als hätte er in jeder Situation, bei jeder Gefühlslage die passenden Worte, die dafür sorgten dass Jade sich besser gefühlt hat und aus ihrer Zurückhaltung rauskam. Joon hat etwas total tröstendes und unterstützendes an sich und hat mich durch seine manchmal doch schüchterne Art gecatcht. Obwohl er genau wusste, was er will war er doch nicht fordernd, sondern ein echter Gentleman der eher mit süßen Worten und Taten auf sich aufmerksam gemacht hat, als mit überstürzten Gesten. Er ist das gesamte Buch sehr durchdacht und doch sehr liebevoll, was man vor allem im Umgang mit seiner Familie erkennt, für die er alles tut. Ganz selbstlos und mit vollstem Herzen und voller Elan. Er opfert sich auf und vergisst bei seinen großen Plänen, für die er das alles macht manchmal sich selbst. Ich fand ihn wirklich sehr bewundernswert, weil er einfach perfekt erschien. Als könnte er nichts falsch machen und als könnte man ihn auch nur schwer aus der Bahn werfen. Gegen Ende hat sich das allerdings ein bisschen geändert und ich war etwas schockiert von seinen Aussagen und Handlungen. Das hat so gar nicht zu dem Hyun-Joon gepasst, den man zuvor kennengelernt hat. Ich war echt richtig wütend und vor allem enttäuscht, weil er für mich echt richtige Red-Flags entwickelt hat. Ich konnte ihn zwar auch verstehen in seinen Gefühlen und deswegen will ich auch unbedingt wissen, wie es mit ihm weitergeht.

Das Buch bleibt nicht nur bei zwei einzigartigen Hauptprotagonisten sondern verzaubert auch mit interessanten Nebenfiguren, die man schnell ins Herz schließt und deren Geschichte man genauso gerne miterlebt. Nicht nur Joons Bruder Hyun-sik hat es mir durch seine kindliche, fröhliche Art total angetan auch Lauren, Hoon und David, die Jade vom ersten Moment in ihre Gruppe aufgenommen haben fand ich super. Genauso Yeo-Reum, die mich mit ihrer Geschichte sehr neugierig gemacht hat und auch sehr glücklich hat werden lassen.

Das erste, das mich an diesem Buch sofort angesprochen hat, was der Handlungsort der Story. Ich finde Korea ist ein echt interessantes Land mit spannender Kultur, die ich gerne einmal hautnah erleben will. Kara Atkin hat es auf jeden Fall geschafft eine ganz besondere Atmosphäre aufzubauen und Seoul wunderbar als Handlungsort des Buches erscheinen lassen. Es ist ein echtes Erlebnis. Die Kultur fließt auf sehr spannende und doch auch lehrreiche Weise in das Buch ein und ich fand es sehr interessant durch Jades Augen durch die Stadt geführt zu werden. Man bekommt allerdings nicht nur ein Bild von Seoul mit seinen unterschiedlichen Stadtbezirken, sondern man hat nach dem Lesen auch ein bisschen Ahnung von der Lebensweise und Mentalität, die in Korea herrscht und die für mich als Europäerin fast etwas altmodisch und steif erscheint. Das fand ich aber auch am spannendsten. Manchmal bin ich über ein paar koreanische Ausdrücke gestolpert und war etwas verwirrt, vor allem wenn es um Essen ging, aber mit Google bekommt man auch darauf eine Antwort.

Die Handlung des Buches war sehr ruhig, aber auf keinen Fall langweilig. Denn es war sehr gefühlvoll, tiefgründig und hat sehr zum Nachdenken angeregt. Es hat mir sehr gut gefallen, wie die Beziehung der Beiden sich entwickelt hat und wie sie eigentlich der Mittelpunkt des Buches war. Durch diese Beziehung und die Gefühle haben sich sowohl Hyun-Joon als auch Jade sehr verändert. Man hat bemerkt, wie gut sie ihnen tut und wie sie darin aufgehen. Die Liebe der Beiden ist sehr zart, aber dennoch so tief und berührend, dass ich einfach jede Emotion gespürt habe.
Was mir außerdem so gut an ihnen gefallen hat war, dass das typische Drama in ihrer anfänglichen Beziehung gefehlt hat. Beide wussten was sie wollen und haben sich trotz der Angst vor Verlust vollkommen aufeinander eingelassen und sich vertraut. Ich fand es wirklich herrlich unkompliziert, sehr authentisch und echt.

Neben der Liebesgeschichte haben mir besonders zwei Storylines sehr gut gefallen. Einmal Jades Entwicklung was ihre Angst vor Verlust und der Verarbeitung des Todes ihres Vaters. Diese hat mich echt sehr berührt und ist mir sehr nahe gegangen. Es war echt traurig und sehr bewegend und ich hätte manchmal echt weinen können. Die zweite Storyline ist die von Hyun-sik und seinen Problemen in der Schule, die noch eine ganz andere Seite Koreas gezeigt hat und mich genauso mitnehmen konnte wie Jades Geschichte.

Die letzten Seiten des Buches waren fast schon schmerzhaft. Ich bin gar nicht mitgekommen, wie das alles passiert ist weil ich es wirklich zu keinem Zeitpunkt zuvor kommen habe sehen. Es hat die Geschichte in ganz andere Bahnen gelenkt und viel Potential für den zweiten Band dagelassen. Vor allem das letzte Kapitel sorgt dafür, dass ich sofort weiterlesen will und die Fragen, die offen geblieben sind beantwortet haben will. Ich habe schon ein paar Vermutungen und wirklich keine davon gefällt mir besonders gut, aber genau das will man doch.

Fazit
Blue Seoul Nights hat mich wirklich auf wunderbare Weise berührt. Voller berührender, zarter und tiefgründigen Gefühlen entführt Kara Atkin uns in die authentische Liebesgeschichte von Hyun-Joon und Jade nach Korea. Das Buch ist voller Hoffnung und Liebe und ich freue mich so sehr auf den zweiten Band der Geschichte.

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Veröffentlicht am 22.02.2022

Fantasy mit wirklich süßer Love Interest

Midnight Princess 1: Wie die Nacht so hell
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Inhalt

Um einer Zwangsheirat zu entkommen entscheidet sich Prinzessin Vanya mit den Ausgewählten des Jahres über die Grenze nach Nordgand zu reisen. Fest entschlossen ihrer Familie zu beweisen, dass sie ...

Inhalt

Um einer Zwangsheirat zu entkommen entscheidet sich Prinzessin Vanya mit den Ausgewählten des Jahres über die Grenze nach Nordgand zu reisen. Fest entschlossen ihrer Familie zu beweisen, dass sie keinen Ehemann braucht und ihr unabhängiges Leben nicht aufgeben muss, will sie den Faekönig um einen Beweis bitten, der ihre mutige Tat bestätigt. Dies erweist sich allerdings als schwieriger als gedacht. In Nordgand angekommen erfährt Vanya zum ersten Mal, was der Fluch der Götter bei ihren Nachbarn für Folgen hatte. Gefangen in der ewigen Finsternis sind die Fae dazu verdammt ohne neues Leben Jahrhundert für Jahrhundert auszuhalten. Einzig und allein die hundertste Prinzessin der Menschen soll diesen Fluch brechen können. Allerdings forscht Kenric, der einsam und abgeschieden von den anderen Fae lebt, an einer anderen Lösung. Dass Vanya seinen Weg immer wieder kreuzt gefällt ihm überhaupt nicht, ist der doch lieber alleine bei seinen Büchern. Vanya aber lässt nicht locker und bedrängt Kenric immer mehr mit der Bitte ihr sein Können als Heiler beizubringen. Und schneller als er es bemerkt hat sie sich in seine Wohnung geschlichen. Und vielleicht auch in sein Herz? Vanya aber weiß, dass sie sich Kenric niemals hingeben darf. Denn der Fluch, der den Fae die Sonne nahm, nimmt den Menschen die Möglichkeit sich ohne den Tod in jemanden zu verlieben.


Meine Meinung:

Midnight Princess war mein erstes Buch von Asuka Lionera und ich bin wirklich begeistert wie schnell ich durch die Seiten geflogen bin. Der Schreibstil ist sehr angenehm und ich hatte keine Probleme damit.

Das Cover finde ich traumhaft schön. Ich liebe die dunkle Farbgebung, die perfekt zum Inhalt passt. Ich liebe die leuchtende Person, die Vanya darstellen soll und auch die dunkle Person, die Kenric ist. Das passt einfach wie die Faust aufs Auge. Auch den leuchtenden Hintergrund mit dem Schloss und den dadurch hellblauen Schein. Ich hab mich sehr ins Cover verliebt.

Ich hatte beim Lesen ein paar Probleme mit Vanya. Ich habe keine wirkliche Bindung mit ihr aufbauen können. Sie hatte zwar Charakterzüge, die sie sehr sympathisch wirken ließen allerdings wirke sie auch oft unnahbar. Wovon ich bei ihr wirklich sehr begeistert bin, sind ihre Beweggründe für die Reise und ihre gesamte selbstbewusste und selbstbestimme Art. Sie wollte ihr eigenes Leben führen und nicht das, was ihre Eltern für sie wollen. Ich hab ihre laute und ehrliche Art sehr zu lieben gelernt und mochte es gerne, wie viel Power und Mut sie bewiesen hat. Ihre Leidenschaft zu Kräutern und dem Heilen hab ich gerne mitverfolgt, weil sie viel zur Story beigetragen hat, sie beeinflusst und ich es wirklich interessant fand. Was sie für mich sehr interessant gemacht hat, ist ihre Herkunft und ihre Magie über die ich im gesamten Buch immer mehr herausfinden wollte. Ihr Schicksal als 100. Prinzessin fand ich super interessant, obwohl gar nicht so viel erzählt wird. Vanya hat es mir vor allem gegen Ende etwas schwierig gemacht, weil sie auf einmal eine Eigenschaft gezeigt hat, die überhaupt nicht zu ihrer mutigen, vorlauten und schlagfertigen Art gepasst hat. Sie war überdramatisch und nervig in ihren Handlungen. Sie nimmt sich auf einmal alles zu Herzen und reagiert meiner Meinung nach echt einfach über. Sie schmollt und von ihrer selbstbewussten und coolen Art ist nichts mehr übrig. Das war eine seltsame 180 Grad Wendung, die überhaupt nicht zum Charakter gepasst hat. Bisschen schade.

Kenric mochte ich echt ganz gerne. Er war ein wirklicher grumpy, der einen Softspot für eine einzige Person entwickelt und das war Vanya. Vom mürrischen Einsiedler, der überhaupt nicht mir Menschen kann, zu einem mürrischen Einsiedler, der auf einmal nicht mehr alleine sein möchte. Er hatte echt etwas total niedliches in seiner unbeholfenen Art mit Vanya umzugehen. Nach außen wollte er so gerne kalt und unnahbar erscheinen und dann erkannte man seine unsichere, fast aufgeregte Seite im Inneren, die sich gefreut hat wenn Vanya gekommen ist. Außerdem hatte er eine neben dieser süßen Persönlichkeit die perfekte Prise an mysteriöser und interessanter Vergangenheit, die mich neugierig auf mehr hat werden lassen. Ich wollte wissen, was mit ihm los ist, was genau in seiner Vergangenheit passiert ist. Das hat mich am Buch kleben lassen. Durch die Klärung einiger Fragen hatte ich das Gefühl ihn besser kennenzulernen als Vanya. Vor allem seine Gabe bzw. seine Besonderheit zu den anderen Elfen hat mich sehr ans Buch gefesselt. Auch, was sein Plan für den Fluchbruch sein könnte. Ich liebe Kenric, die Cinnamon Roll sehr und freu mich auf Band 2 mit ihm.


Vom Weltenaufbau bin ich in Midnight Princess wirklich sehr begeistert. Ich habe alles verschlungen an Informationen, die es zu Nordgand und Südgand, den Flüchen und den Fae gab. Auch die Bräuche und die Ausgewählten, die in das Fae Reich kommen fand ich sehr interessant. Damit hat die Autorin eine spannende und fesselnde Fantasywelt erschaffen in die ich gerne eingetaucht bin. Am spannendsten fand ich fast, dass ganz Nordgand in kompletter Finsternis ist und Licht dort ein Fremdwort. Das hat der Handlung noch einen mysteriöseren und unheimlicheren Touch gegeben. Außerdem gab es meine heißgeliebten Fae, denen ich nicht wiederstehen kann. Es sind wohl meine Lieblings-Fantasywesen.

Das interessanteste am Buch und das, was mich auch meisten gepackt hat waren die Flüche die auf den Ländern liegen. Nicht nur die Geschichte, über die wir etwas erfahren, sondern vor allem an ihren Auswirkungen und den Plänen sie zu brechen. Sie wirken ganz anders im jeweils anderen Land. Sie nehmen den Fae das Licht, was sie zu Dunkelfae werden lässt und den Menschen die Möglichkeit zu lieben ohne dass sie am Ende deswegen sterben. Ich habe sehr mitgefiebert, ob sie eine Lösung für diese Flüche finden. Ob nun über die 100. Prinzessin oder etwas anderes.

Die Liebesgeschichte zwischen Kenric und Vanya mochte ich gerne, auch wenn ich Vanya ab und an etwas nervig fand und keine richtige Bindung mit ihr aufgebaut habe. Sie war sehr ruhig und gefühlvoll und hat sich über das ganze Buch entwickelt. Allgemein mochte ich die Szenen, die in Kenrics Haus gespielt haben am liebsten, weil der Ort eine heimelige Stimmung ausgestrahlt hat. Kenrics Gedanken, die so unsicher und dabei so süß waren, haben mir in der Beziehung eigentlich den Rest gegeben.

Im Mittelteil hat das Buch sich etwas für mich gezogen. Gegen Ende hat es sich aufgelöst, da so viel geschehen ist. Auf den letzten Seiten hab ich wirkliche Angstgefühle entwickelt. Die sind den möglichen Ereignissen in Band 2 geschuldet vor denen ich echt nervös bin. Ich habe bereits 100 Vermutungen, was geschehen könnte und keine davon ist sonderlich gut. Ich hoffe, es löst sich alles schnell auf und ich kann mich dann wieder 100%ig auf die spannenden Geschehnisse einlassen, die uns noch bevorstehen. Und hoffentlich auch viel süße Romantik.



Fazit

Ein gutes Fantasy Buch mit spannendem Weltenaufbau und einer wirklichen Cinnamon Roll als Love Interest. Ich hatte ein paar Probleme mit Vanya, hab das Buch aber grundsätzlich sehr genossen. Ich habe mitgefiebert und bin gespannt, was in Band 2 alles so geschieht.



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Veröffentlicht am 22.02.2022

Schwacher zweiter Teil

Like Fire We Burn
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Inhalt

Vor zwei Jahren kehrt Aria ihrer Heimat Aspen den Rücken zu. Auf der Suche nach dem Verlust des Schmerzes den ihr ihr Freund Wyatt verpasst hat, nachdem er sie betrogen hat. Jetzt ist sie zurück, ...

Inhalt

Vor zwei Jahren kehrt Aria ihrer Heimat Aspen den Rücken zu. Auf der Suche nach dem Verlust des Schmerzes den ihr ihr Freund Wyatt verpasst hat, nachdem er sie betrogen hat. Jetzt ist sie zurück, um ihrer kranken Mutter in ihrem Bed & Breakfast zu helfen. Immer noch nicht ist sie über Wyatt hinweg und immer noch fühlt sie den Schmerz und den Verrat so stark, wie am ersten Tag. Nichts will sie lieber, als endlich damit abzuschließen auch wenn sie, immer wenn sie ihn sieht, auch von den starken Gefühlen für Wyatt überwältigt wird. Aber anstatt dass Wyatt Aria in Ruhe lässt, versucht er sie nach all den Jahren wiederzugewinnen. Denn Wyatt bereut nichts mehr als den Fehler, den er begangen hat und der ihm all das Gute gekostet hat, das er in seinem Leben in den Händen hielt. Aria weigert sich, zu tief sitzt der Schmerz und der Vertrauensverlust. Und alles scheint besser, als sie auf ihrer Halloween Party einem neuen Mann begegnet. Aria hat die Hoffnung Wyatt endlich vergessen zu können und eine Freundschaft mit ihm aufzubauen. Aber wird das Feuer, das zwischen ihnen lodert wirklich so leicht zu löschen sein? Vor allem wenn Wyatt nicht daran denkt, seine große Liebe aufzugeben.


Meine Meinung:

Genau wie schon bei Band 1 hat mich der Schreibstil wieder sofort ans Buch gefesselt. Ayla Dade beginnt mit ihrem poetischen und gefühlvollen Schreibstil wirklich, eine meiner liebsten Autorinnen zu werden. Auch hier wurden Wörter wieder perfekt gewählt und die Balance zwischen einem lustigen und tiefgründigen Schreibstil perfekt gefunden.

Ich liebe das Cover sehr. Von seinem Titel passt es einfach perfekt zum Cover. Es ist rot, leuchtend und feurig. Dabei glitzert es echt auch noch auf wunderschöne Weise, dass man sich nur darin verlieben kann.

Auf Aria und Wyatt und ihre Geschichte habe ich mich schon während meines heißgeliebten Band 1 gefreut. Sie klang so gefühlvoll, so schmerzhaft und trotzdem toll. Die Charaktere machen auch in Band 2 genau diesen Eindruck und ich mochte Beide sehr gerne. Wenn man sie sich als einzelne Personen anschaut, zu ihnen zusammen und meinem Eindruck davon später mehr.

Aria hat mich von Seite 1 an geflasht und sehr mitgerissen. Sie ist eine wirklich intensive Protagonistin, denn ihre Gefühle bestehen eigentlich nur aus Schmerz und Trauer. Ihre Einsamkeit, ihre tiefen Gefühle und vor allem ihr Unglücklich sein waren einfach immer im Vordergrund und sind während des gesamten Buches nicht verschwunden. Sie war niedergeschlagen und traurig und ihre Gedanken kreisten um nichts anderes als um das, was sie verloren hat. Sie ist verletzt, am Boden zerstört und weiß nicht, wie sie aus ihrem Tief herauskommen soll in dem sie jetzt schon seit zwei Jahren steckt. Ich habe so sehr mit ihr gelitten, einfach weil man gemerkt hat wie sehr sie alles bedrückt und wie sehr sie sich wünscht, damit abschließen zu können um glücklich zu werden. Genau das hab ich mir gewünscht, dass sie glücklich wird, wieder fröhlicher und lebensfroh wird. Diese Wandlung hat sie auch ein bisschen geschafft. Erst nicht besonders sichtbar, einfach weil ihr Schmerz wegen der Vorkommnisse mit Wyatt einfach präsent war, aber doch sichtbar. Sie hat es geschafft nicht mehr ganz so traurig zu sein und hat wieder angefangen zu leben und zu lachen. Sie war auf einmal nicht mehr das hoffnungslose Mädchen, das komplett von Wyatt zerstört wurde, sondern eine starke und mutige Frau.

Wyatt, den man in Band 1 als lustigen Partyfreund kennenlernt bekommt in Band 2 eine tiefgründige Persönlichkeit, die durch seine Empfindungen eine menschliche und reale Seite entpuppt. So unbeschwert wie man ihn anfangs kennenlernt ist er keinesfalls. Denn er ist ein Mann, der eigentlich nur noch Schmerz, Kummer und Sorge in sich trägt. Ich finde es immer wieder interessant wie sehr man sich in Menschen täuschen kann, wenn sie eine Fassade aufbauen und das konnte man auch bei ihm sehr gut beobachten. Wenn man seine Sicht der Dinge nicht kennenlernt dann wirkt er viel unbeschwerter. Trotz seiner Sorge und seines Kummers, die sich beide auf Aria und vor allem auch seine Schwester richten, habe ich seine hoffnungsvolle Seite wirklich sehr bewundert. Er findet in jeder Situation, scheint sie noch so aussichtslos zu sein, etwas positives zu finden. Er war so voller Hoffnung und Gewissheit, dass er es schafft seine große Liebe zurückzugewinnen was ich wirklich erstaunlich fand. Man bemerkt seine Schuldgefühle, seinen Schmerz und vor allem seine Liebe, die er gegenüber Aria hat. Wyatt ist wirklich einzigartig. Verletzlich und romantisch und gleichzeitig voller Schmerz, Witz, Positivität und Energie. Auch was seine zweite große Liebe das Eishockeyspielen betrifft. Diese Storyline habe ich auch sehr gerne beobachtet. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich trotz der ganzen Liebe, die ich für Wyatt empfinde, nie ganz vergessen konnte dass er Aria betrogen hat. Meine Liebe hat sich dadurch sehr vermindert. Ich hatte es immer im Hinterkopf und konnte ihm nie gänzlich vertrauen wegen dem, dass er getan hat.

Ich habe mich in diesem Buch in so viele Charaktere verliebt. Harper, die im ersten Teil so unnahbar und kalt wirke war hier ein ganz anderer Mensch, den ich gerne weiter kennenlernen will. Camila, Wyatts Schwester macht auf mich einen starken aber doch zerbrochenen und einsamen Eindruck auf mich und ich will nichts lieber, als ihre Geschichte zu lesen. Und dann sind da noch Paisley und Knox, die ich in Band 1 so wahnsinnig gerne verfolgt habe und in deren Liebesglück ich geschwelgt habe. Nur Gwen mochte ich nicht so gerne, was aber vor allem an den Hintergründen der Handlung und die Sichtweise von Aria gelegen hat. Es gibt allerdings etwas, was ich gegen Ende sehr interessant finde und über das ich gerne mehr erfahren würde.


Es war so wunderbar zurück nach Aspen zu kommen. Fast wie Heimkehren. Die Stadt hat von Anfang an wieder ihren besonderen und zauberhaften Charme versprüht weswegen wieder eine große Wohlfühlatmosphäre aufkam.

Ich muss echt überlegen, was ich zu diesem Buch sagen soll. Und ich bin wirklich so zwiegespalten während ich diese Rezension schreibe. Das Buch hat mich nicht nur wieder an einen meiner Lieblingsorte entführt, sondern hat auch individuelle und besondere Charaktere. Trotzdem stört mich vor allem eines an diesem Buch extrem. So extrem, dass dieses Thema die Freude am Buch etwas vermindert wurde.

Und das ist das große Thema: Cheating. Der Betrug von Wyatt an Aria, der ein so großes Thema im gesamten Buch einnimmt und wie eine drohende, schwarze Wolke über allem anderen hing. Ich fand es echt übel. Nicht nur das Thema an sich, sondern vor allem wie damit umgegangen wurde und wie es in die Handlung eingeflossen ist. Denn eigentlich baut die ganze Handlung darauf auf. Aria, die Wyatt nicht mehr vertrauen kann und schmerzhaft verletzt wurde. Wyatt, der sich irgendwie die Hälfte der Zeit keiner großen Schuld bewusst ist und meint, sie müssten weitermachen. Dass ich Wyatt deswegen nicht 100%ig lieben konnte, weil ich in ihm einen Betrüger gesehen habe, hat meinen Lesespaß ziemlich gemindert. Und eigentlich ist es nicht nur das, sondern auch wie mit dem Thema umgegangen wird.

Arias Reaktion ihm nicht zu verzeihen und seine Erklärungen nicht anzuhören sind ihre freien Entscheidungen und nach einem Betrug meiner Meinung nach auch vollkommen legitim. Allerdings wurde ihre Handlung zu Mitschuld am Ende der Beziehung. Ich könnte mich so ärgern, denn anstatt selbst zu akzeptieren, dass Wyatt schei*e gebaut hat, hat er Ausflüchte gesucht um sich selbst nicht schlecht zu fühlen. Allgemein fand ich seine Reaktion auf seinen Betrug schlecht geregelt. Seine Erklärung war wirklich lächerlich und ich konnte ihm in dieser Hinsicht keine Sympathie entgegenbringen. Das Thema hat das Buch für mich leider verdorben und überschattet.

Das ist so schade, weil mich ansonsten fast alles glücklich gemacht hat. Es gab eine wirklich interessante Handlung und ich habe die Szenen des Stadtlebens sehr genossen. Auch alles was mit dem Bed & Breakfast und Wyatts Eishockey zu tun hatte, fand ich unterhaltend und sehr spannend. Ich habe beim Eishockey wirklich mitgefiebert und mit ihm und seinen Problemen mitgefühlt und gehofft, dass alles wieder in Ordnung kommt.

Ich bin echt traurig, dass ich Aria und Wyatt wegen meinen Problemen mit dem Thema nicht mein ganzes Herz schenken konnte. Denn das, was zwischen ihnen ist und in diesem Buch beschrieben wurde, ist der Inbegriff tiefer, starker und allesverzehrender Gefühle. Ich bin überrascht wie gefühlvoll die Beziehung der Beiden war. Neben dem Schmerz den man gefühlt hat, war da vor allem Liebe und Verzweiflung das wiederzubekommen, was sie verloren haben. In jeden Gedanken, jedem Gefühl, jeder Geste hat man genau diese Gefühle entdeckt und ich habe mitgefühlt. Es war süß, es war romantisch (wirklich solche Romantik, solche tiefen und wahren Gefühle will jeder in seinem Leben entdecken), eigentlich perfekt. Ich würde sie trotz aller Wiederstände. Fehler und Probleme als Seelenverwandt beschreiben.

Das Ende fand ich echt seltsam. Es hat für mich überhaupt nicht gepasst, vor allem nach den Ereignissen in den vorherigen Kapiteln. Es kam überstürzt und als hätte man 2 wichtige Kapitel verpasst. Es war plötzlich, etwas unlogisch und sehr gehetzt. Als müsste man eben schnell noch ein Happy End zaubern und alles gut werden lassen, obwohl es eigentlich nicht passt.



Fazit

Nach einem wirklich wundervollen ersten Band eine eher enttäuschende Fortsetzung. Es hatte ein paar tolle Elemente und die Romantik war auf den Prunkt gebracht. Tolle Charaktere, aber ein alles Überschattendes Thema, das meiner Meinung besser behandelt hätte werden können. Es war okay, was mir wirklich das Herz bricht, weil Wyatt und Aria eine Liebe haben, der ich gerne mein ganzes Herz schenken würde. Ich hoffe ja sehr, wir können noch einmal nach Aspen zurückkehren und Charaktere, die mich neugierig gemacht haben bekommen ihre eigene Geschichte.

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