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Veröffentlicht am 27.03.2022

Sehr unterhaltsam - Leseempfehlung

...und plötzlich Pilger
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Johannes Zenker hat mich von der ersten Seite an mit seiner Erzählung gefesselt. Ganz besonders wollte ich wissen, ob er es tatsächlich auf seinen Turnschuhen die 800 km durch die Berge schafft. Ich war ...

Johannes Zenker hat mich von der ersten Seite an mit seiner Erzählung gefesselt. Ganz besonders wollte ich wissen, ob er es tatsächlich auf seinen Turnschuhen die 800 km durch die Berge schafft. Ich war da ganz auf Julias Seite. Hat er es geschafft? Das müsst ihr selbst lesen!

Johannes erzählt sehr lebendig von seinen Begegnungen mit den verschiedenen Menschen, aber auch von der Landschaft und von dem, wie es in seinem Inneren aussieht. Er ist irgendwie auf der Suche nach Gott, denn auch wenn er nicht an ihn glaubt, so weiß er, dass es ihn gibt. Klingt wirr? Ist es vermutlich auch. Ich konnte Johannes Gedanken zu diesem Thema aber ganz gut nachvollziehen.

Was habe ich aus diesem Buch noch gelernt? Das ist nichts für mich! Ich bin selbst vor einigen Jahren allein den Harzer-Hexen-Stieg gegangen und auch dieser Weg hat mir viel über mich beigebracht und mich persönlich gestärkt. Gegen das, was Johannes erlebt hat, ist das allerdings gar nichts. Der Camino fordert einen körperlich wirklich extrem. Immer mal wieder spukte mir tatsächlich auch im Kopf herum, ob man ihn mal gehen sollte. Aber ehrlich gesagt, ich glaube, mir würde das zu viel werden. Das fand ich sehr angenehme, dass Johannes nicht so tut, als wäre er die 800 km leicht und locker gelaufen. Er nimmt uns mit zu den schmerzenden Knien und der sengenden Sonne, die ihm auf den Kopf brennt.

Ich kann gar nicht so eine sehr lange Rezension schreiben. Dieses Buch muss man wirklich selbst lesen. Sei es, weil man sich für den Camino interessiert oder für einen Menschen, der definitiv über sich hinaus wächst und seine körperlichen Grenzen mindestens ausreizt, das eine oder andere Mal aber auch sicher übersteigt. Der Schreibstil ist total eingängig, spannend und flüssig, so dass man an Johannes Reise einfach nur dran bleibt. Die rund 250 Seiten lesen sich wie im Flug.

Ganz besonders berührt haben mich seine Erfahrungen mit den Menschen auf dem Camino. Man begegnet völlig unterschiedlichen Typen von Menschen. Tolle und weniger tollen Herbergen und Herbergseltern und guten und weniger guten Gesprächen. Allerdings bringen, so hatte ich das Gefühl, Johannes alle Gespräche weiter. Sei es, weil man einfach Spaß zusammen hat, weil man tolle Menschen und ihre Geschichten kennenlernt, aber auch obwohl man Menschen kennenlernt, die vielleicht ein kleines bisschen merkwürdig sind. Jeder wird so genommen, wie er oder sie ist.

Von mir gibt es gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Eine spannende Reise auf die Jan uns hier mitnimmt

Per Anhalter durch die Pandemie
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Ich war von der ersten Seite an in den Bann dieser Reise gezogen. Jan-Niclas Rose schildert, wie er mit seiner russischen Begleiterin Yulia quer durch Russland trampt. Corona ist gerade erst ausgebrochen ...

Ich war von der ersten Seite an in den Bann dieser Reise gezogen. Jan-Niclas Rose schildert, wie er mit seiner russischen Begleiterin Yulia quer durch Russland trampt. Corona ist gerade erst ausgebrochen und man tastet sich so heran, was geht und was nicht geht. Maske auf, ja oder nein ist genauso Thema, wie geschlossene innerstaatliche Grenzen oder geschlossene Bars und Restaurants. Dabei nimmt die Pandemie, auch wenn die Reise zu ihrer Zeit stattfindet, aber keinen allzu umfassenden Raum ein. Das hat mich wirklich beruhigt, denn ich habe das bekommen, was ich mir erhofft hatte. Einblick in das Leben der Menschen und die Landschaft und nicht ein Buch, welches von der Pandemie beherrscht wird.

Der Schreibstil ist teilweise ein bisschen umgangssprachlich, was mir aufgefallen ist, mich aber nicht gestört hat. Das Buch wirkt sehr authentisch. Man hat fast das Gefühl, dass man Jan und Yulia auf ihrer Reise begleitet. Der Leser ist sehr nah dran am Geschehen. Durch den tollen Erzählstil von Jan konnte ich das Buch wirklich kaum aus der Hand legen.

Gerade in der aktuellen Lage wirkt es tatsächlich ein bisschen surreal, dieses Buch zu lesen. Russland greift die Ukraine an und wir lesen in diesem Buch von den unglaublich freundlichen Menschen, die in diesem riesigen Land leben und Jan und Yulia auf ihrer Reise ein Stück weit begleiten. Und klar, warum sollten in Russland auch keine freundlichen Menschen leben? Tatsächlich muss man sogar sagen, dass die Russen sich als überaus hilfsbereit und gastfreundlich zeigen. Die beiden Tramper machen nur sehr wenig negative Erfahrungen, wie wir in diesem Reisebericht lesen dürfen.

Ich habe jede einzelne Seite, jeden Kilometer genossen und habe das Gefühl, einen guten Einblick in die russische Gastfreundschaft und das Land erhalten zu haben. Jan erzählt sehr viel von den Menschen, die sie kennengelernt haben und auch der Einblick in die erstaunliche Landschaft kommt nicht zu kurz. Aufgelockert und unterstützt wird das Buch durch Fotos, die Jan während der Reise mit dem Handy gemacht hat. Toll finde ich, dass diese in Farbe im Buch abgedruckt sind. Das gibt einen schönen Einblick für den unbedarften Leser, der noch nicht in Russland unterwegs war.

25.057 km haben Jan und Yulia übrigens per Anhalter zurückgelegt. Was für eine unglaubliche Reise durch ein riesengroßes Land!

Ich vergebe gerne 5 Sterne. Wenn ihr Interesse an diesem wunderschönen Land habt und Spaß daran, zwei Trampern auf ihrer unglaublichen Reise zu folgen, dann seid ihr mit diesem Buch genau richtig bedient. Ich kann es wirklich nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Unglaublich süße Geschichte

Metti Meerschwein
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Ich liebe Metti Meerschwein! Das Buch wird ab 3 Jahren empfohlen.

Am allerbesten finde ich, dass ich jetzt ein Wort dafür habe, wie ich mich auch gar nicht so selten fühle. „Trütend„. Metti Meerschwein ...

Ich liebe Metti Meerschwein! Das Buch wird ab 3 Jahren empfohlen.

Am allerbesten finde ich, dass ich jetzt ein Wort dafür habe, wie ich mich auch gar nicht so selten fühle. „Trütend„. Metti Meerschwein ist nämlich auch trütend, als sie erfährt, dass sie kein Hase ist und deswegen auch nicht mit den Hasen spielen darf. So behauptet es zumindest der neue Hase, Oskar, der eigentlich nur zu Besuch auf dem Bauernhof ist.

Trütend ist übrigens eine Mischung aus traurig und wütend. Wer von uns kennt dieses Gefühl nicht? Ich kenne es auf jeden Fall ziemlich gut. Und auch Metti muss leider diese Erfahrung machen. Die Geschichte wird sehr liebevoll erzählt. Ich glaube, dass kleine Kinder sich in den Gefühlen Mettis gut wiederfinden können.

Traurig und wütend läuft sie aus dem Hasenstall davon. Zum Glück besinnt sich Metti aber, und dass sie unter den Hasen tolle Freunde hat und läuft nach einem ersten Davonlaufen auch wieder nach Hause. Eigentlich ist Metti nämlich viel klüger als Oskar. Sie weiß, dass es ganz egal ist, ob die anderen Hasen sind und sie ein Meerschwein. Wichtig ist, dass sie Freunde sind und Spaß zusammen haben. Denn… Freundschaft steht definitiv über allem. Freunde vertrauen sich und im Fall der Hasen und Metti ergänzen sie sich auch ganz wunderbar. Niemand pfeift so schön laut, wie Metti. Die Hasen können das nicht. Wer soll die Hasenbande also vor dem Fuchs warnen, wenn Metti nicht mehr bei ihnen ist?

Nicht zu kurz kommt am Ende aber auch die Sehnsucht danach, seinesgleichen zu suchen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass eines der nächsten Abenteuer von Metti Meerschwein sie in die Ferne führt, um ihresgleichen zu suchen. Ich hoffe aber, dass sie immer wieder zu ihren Bauernhofhasen zurückfindet, denn Metti ist selbstverständlich ein ganz wundervoller Hase, öhm… Meerschwein.

Die Illustrationen von Stefanie Reich sind so unglaublich süß und liebevoll. Ich mag den Zeichenstil total gerne. Alles so schön rund und weich. Auf den Bildern gibt es viel zu entdecken.

Das Fazit der Geschichte? Freundschaft steht über allem!

Ich vergebe unbedingt 5 Sterne und eine Kauf-/ Leseempfehlung. Ich habe ein neues Lieblingskinderbuch.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Ich finde diese Märchen der Zukunft ganz großartig

Future Fairy Tales – Geschichten aus einer anderen Welt
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Das Buch ist definitiv wieder anders. Gut anders! Dass Holly-Jane Rahlens schreiben kann, hat sie schon mit vielen Büchern bewiesen. Dass sie neue Ideen hat, hat sie vor allem mit „Everlasting – Der Mann, ...

Das Buch ist definitiv wieder anders. Gut anders! Dass Holly-Jane Rahlens schreiben kann, hat sie schon mit vielen Büchern bewiesen. Dass sie neue Ideen hat, hat sie vor allem mit „Everlasting – Der Mann, der aus der Zeit fiel“ bewiesen. Dieses Buch geht ein bisschen in die Richtung. Wir befinden uns in einer fernen Zukunft, in der die Menschheit in Urbanites und Forester aufgeteilt ist. Die einen leben mit modernster Technik in den Städten. Die anderen versuchen eher das ursprüngliche Leben zu bewahren.

Holly-Jane Rahlens nimmt sich bekannte Märchen der Gebrüder Grimm vor und lässt diese in der Zukunft spielen. Zwischen den einzelnen Märchen wird ein bisschen erklärt, auf welches ursprüngliche Märchen die Geschichte fußt und wie dieses „neue“ Märchen wohl entstanden ist.

Es handelt sich wohl eher weniger um einen Roman, als eine Anthologie, auch wenn die Erläuterungen der Herausgeberin Hailey Layne-Arlens die Geschichten in einen Zusammenhang bringen. Letzten Endes steht aber jedes Märchen für sich.

Am besten gefallen haben mir die Märchen „Novella“ mit dem lustigen Androiden Mr. Fixit, die berührende Geschichte „Homo cyborgus amphibius“ und ganz besonders „Geburt einer Influencerin„. Geburt einer Influencerin ist auch im Original eines meiner Lieblingsmärchen und ich finde es sehr berührend. Mit „Geburt einer Influencerin“ hat die Autorin eine schöne Neuschöpfung geschaffen, die mich fast ebenso berührt hat, wie das Original. Und das, obwohl mich der Titel zunächst eher ein bisschen abgeschreckt hat. Beim zweiten Märchen kann man anhand des Titels vielleicht erraten, um welches Märchen es geht. Bei den anderen beiden lässt sich wohl eher nicht darauf schließen. Welche es sind, verrate ich euch an dieser Stelle nicht. Das müsst ihr selbst herausfinden.

Ich muss aber sagen, dass mir alle Märchen irgendwie auf die eine oder andere Art gefallen haben. Sich das so auszudenken, finde ich schon eine reife Leistung. Man erkennt die Märchen (so man sich mit den Märchen der Gebrüder Grimm auskennt) auf jeden Fall schon nach kurzer Zeit. Es war kein Märchen dabei, bei dem ich dachte, dass das nicht zum Ursprungsmärchen passt. Das hat mir wirklich gut gefallen. Bei „Homo cyborgus amphibius“ habe ich etwas länger gebraucht, bis ich es spitz hatte, worauf es anspielt, aber, wie bereits gesagt, eigentlich deutet schon der Titel in die richtige Richtung.

Ich vergebe gerne 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Berührende Geschichte über die Familie

Schwesternzeiten
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Schwesternzeiten von Anke Schläger hat mir wirklich gut gefallen. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und schnell. Die Geschichte machte mich aber auch sehr nachdenklich. Zum Glück habe ich ein ganz ...

Schwesternzeiten von Anke Schläger hat mir wirklich gut gefallen. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und schnell. Die Geschichte machte mich aber auch sehr nachdenklich. Zum Glück habe ich ein ganz wunderbares Verhältnis zu meinen Eltern und meiner Schwester. Aber was wäre, wenn nicht? Ich persönlich könnte nicht damit leben, wenn ich mit meiner Schwester so zerstritten wäre, dass wir uns über Jahre nicht sprechen. Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die den Kontakt zur Familie abgebrochen haben, weil sie ihnen nicht guttut. Das muss auch absolut jeder für sich selbst entscheiden. Mein Leben würde es ärmer machen und ich würde alles daran setzen, das Verhältnis zu kitten. Für mich ist und bleibt Blut dicker als Wasser. Das sehen auch die beiden Zwillingspaare in dieser Geschichte scheinbar grundsätzlich so. Auch sie setzen nach und nach alles daran, ihre jeweiligen Beziehungen zu kitten.

Nebenbei bekommen wir noch ein paar Eindrücke der kroatischen Landschaft. Das muss wirklich ein tolles Land sein. Für Hannah und Merle kommen auch der Urlaub und die Liebe nicht zu kurz. Anke Schläger hat es wirklich geschafft, alle Charaktere unglaublich sympathisch zu gestalten. Man schaut ihnen gerne über die Schulter und begleitet sie ein Stück durch ihr Leben.

Der Schreibstil von Anke Schläger ist, wie schon gesagt, sehr flüssig und für mich auch sehr bildhaft. Ich konnte mir alle Figuren und auch die Landschaft ganz gut vorstellen. Sie entwickelt ihre Geschichte stetig vorwärts und schafft es, dass der Leser an der Geschichte dran bleibt. Fast schon nebenbei bekommt man noch ein bisschen Geschichtswissen serviert, indem die Autorin Sophies Geschichte erzählt. Das Leben in Jugoslawien, zu dem Kroatien damals gehörte, war nicht immer einfach für sie und ihren Mann.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich, nämlich, dass mir die Zusammenführung der jeweiligen Schwestern zu einfach ging. Alle vier Frauen waren mehr oder weniger stark daran interessiert, das Verhältnis wieder zu verbessern, obwohl man sich über Jahre nicht gesehen hatte. Klar gabt es die eine oder andere kleinere Reiberei auf dem Weg. Aber hier hätte ich mir durchaus etwas mehr und größere Konflikte gewünscht. Alte Wunden lassen sich, das ist zumindest meine Erfahrung, oft nicht ganz so schnell heilen, wie es bei Merle und Hannah bzw. Ida und Sophie geschieht.

Ich vergebe sehr gerne 4 Sterne. Ein tolles Buch, das es sich zu lesen lohnt.

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