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Veröffentlicht am 20.10.2016

Eine ausdrucksstarke Geschichte

Was wir uns wünschen
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„Was wir uns wünschen“ von Ulf Stark spielt zur Zeit des zweiten Weltkrieges in Schweden. Es ist nicht zwingend ein Weihnachtsbuch, auch wenn es zur Weihnachtszeit spielt, denn die Geschichte ist eigentlich ...

„Was wir uns wünschen“ von Ulf Stark spielt zur Zeit des zweiten Weltkrieges in Schweden. Es ist nicht zwingend ein Weihnachtsbuch, auch wenn es zur Weihnachtszeit spielt, denn die Geschichte ist eigentlich zeitlos. Aber es passt natürlich schon sehr gut in diese Zeit, denn wann wünscht man sich mehr, als zur Weihnachtszeit, dass die Familie versammelt ist? In dieser Geschichte geht es aber noch mehr, als um Weihnachten, um eine Zeit, in der die Väter weit fort waren, um der Zeit des Vermissens und des Bangens, ob es den Lieben gut geht. Die Geschichte erzählt auch vom Zusammenhalt der Familien in dieser schweren Zeit. Und dennoch, trotz dieser schweren Zeit, so wird auch die Geschichte eines ganz normalen Jungen erzählt, der das Herz am rechten Fleck hat und sich nichts sehnlicher wünscht, als dass sein Vater Weihnachten zuhause verbringen kann.

Protagonisten der Geschichte sind Fred und seine Mutter Edith. Fred ist ein sehr hilfsbereiter, aufgeweckter junger Bursche. Sein Vater wurde in den Kriegsdienst eingezogen und so unterstützt er seine Mutter, wo er nur kann. Er arbeitet nach der Schule bei einem Weihnachtsbaumverkäufer und ist sich auch nicht zu schade, der Kundschaft die Weihnachtsbäume nach Hause zu tragen. Natürlich springt dafür auch ein kleiner Obolus heraus, den die Familie gut gebrauchen kann. Sehr gerührt hat mich, dass Fred jeden Tag mit seinem Vater spricht. Er geht in die Kleiderkammer, in der es eine Lüftungsklappe gibt. Wenn die Lüftung rauscht, dann hört er seinen Vater antworten.

Natürlich ist Fred eben auch ein ganz normaler Junge, der Abenteuer erlebt, gemeinsam mit seinem Freund Oskar Unsinn treibt und in ein Mädchen seiner Klasse, Elsa, verliebt ist. Aber, die Jungen machen nie etwas, was wirklich Menschen schadet.

Freds Mutter, Edith, vermisst ihren Mann natürlich auch, aber sie ist Fred eine wirklich tolle Mutter. Sie arbeitet hart, steht zu ihrem Sohn und versucht ihm ein schönes Weihnachten zu bereiten, obwohl auch sie ihren Mann über alle Maßen vermisst.

Das Buch ist ab 7 Jahren empfohlen. Ich bin nicht sicher, ob ein 7jähriger die Geschichte wirklich schon erfassen kann. Ich denke aber schon, dass man sie bedenkenlos mit einem Kind lesen kann, denn es geht nicht um die Taten, die in einem Krieg passieren. Es geht in erster Linie darum, dass Familienmitglieder weit fort sind und man sie vermisst und dass man sich gegenseitig unterstützen muss. Fred macht sich Gedanken darum, ob der Papa an der weit entfernten Grenze vielleicht friert. Also alles Themen, die für einen 7jährigen durchaus geeignet sind.

Ja, und es wäre natürlich keine Weihnachtsgeschichte, wenn nicht noch ein Weihnachtswunder passieren würde. Welches das ist? Lest es selbst! Immer wenn ich ab jetzt das Lied „Cheek to cheek“ hören, dann werde ich an dieses Buch denken und dankbar dafür sein, dass ich in einem Land leben darf, in dem Frieden herrscht. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung für Kinder ab 9 Jahren und Erwachsene.

Veröffentlicht am 05.10.2016

Spannende Unterhaltung

GoodDreams. Wir kaufen deine Träume
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Dieses Hörbuch hatte mich extrem schnell in seinen Bann gezogen. Ich hatte, kurz nachdem ich mich für das Rezensionsexemplar beworben hatte, einige Rezensionen gelesen und ein bisschen Angst, dass ich ...

Dieses Hörbuch hatte mich extrem schnell in seinen Bann gezogen. Ich hatte, kurz nachdem ich mich für das Rezensionsexemplar beworben hatte, einige Rezensionen gelesen und ein bisschen Angst, dass ich durcheinander komme, da die Geschichte relativ viele Protagonisten beinhalten sollte. Diese Angst wurde mir dann aber recht schnell genommen. Zu jeder Zeit habe ich gewusst, um wen es gerade in der Geschichte geht, auch wenn es mit Mika, Leah, Ben, Yuna und Tayo wirklich recht viele handelnde Figuren gibt.

Ulla Wagener, macht als Sprecherin ihre Sache großartig. Sie hat eine angenehme Stimme und eine schöne Art, die Geschichte zu erzählen. Ich mochte ihr gerne zuhören.

Leah ist die eigentliche Hauptfigur der Geschichte. Sie hat unheimliche Angst, dass man, wenn man im Traum stirbt, auch wirklich tot ist. Da sie immer öfter Träume hat, die sie zumindest an den Rand des Todes bringen, will sie am liebsten gar nicht mehr schlafen. Als sie jedoch muss, beweist sie, dass mehr in ihr steckt, als man zunächst annimmt. Sie stellt sich der Herausforderung und fängt an sich, und den anderen Teilnehmern des Spiels zu beweisen, dass sie in der Lage ist zu träumen und für sich und andere einzustehen.

Ben ist die Figur, die mir am meisten ans Herz gewachsen ist. Das war etwas, was mich extrem überrascht hat. Ich würde sagen, dass man Ben am besten mit raue Schale, weicher Kern beschreiben kann. In ihm steckt deutlich mehr, als der genervte junge Mann, als der er sich dem Leser und auch Leah zunächst präsentiert.

Yuna blieb mir total fern. Über sie kann ich eigentlich gar nichts sagen. Sie ist abweisend und macht es dem Leser nicht leicht, in ihr Inneres zu schauen. ich habe sie über die gesamte Geschichte nicht wirklich kennengelernt.

Tayo ist der Charakter, der mir persönlich am unsympathischten war. Tayo ist mit Vorsicht zu genießen. Er verfolgt seine eigenen Pläne und fast von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass er nicht ganz sauber spielt. Ich war immer auf der Hut, wenn Tayo auf der Bildfläche auftauchte.

In der Geschichte wird das Thema des luziden träumens aufgegriffen. Ein sehr spannendes Thema, zu dem ich mich auch schon einmal mit einem Sachbuch beschäftigt habe. Ich finde das Thema extrem vielfältig und, wie gesagt, spannend. Ich fand, dass Claudia Pietschmann das Thema super aufgegriffen und sehr schlüssig umgesetzt hat. Sie geht sogar noch einen Schritt weiter und entwickelt den Traumrekorder. Man schließt sich an den Rekorder an, träumt, nimmt seinen Traum auf und kann diesen dann ins Internet hochladen. Die Klicks, die man für seinen Traum erhält sind sowas, wie eine Währung. Leah und ihr Bruder können sich davon z. B. Lebensmittel und Medikamente kaufen. Ich gehe davon aus, dass sie sich mit dem Thema wirklich beschäftigt hat, dann man hatte nicht das Gefühl, auf logische Löcher zu stoßen. Spannend war, dass sie weiterhin die Frage in den Raum gestellt hat, ob es möglich ist, durch unterbewusste Beeinflussung im Traum, mit kleinen Videoschnipseln, die Menschen zu beeinflussen. Die vier Träumer decken hier ein großes Geheimnis auf und fördern Fakten zutage, von denen viele einflussreiche Leute, vor allem bei GoodDreams, lieber wollen, dass diese verborgen bleiben.

Die Geschichte war insgesamt logisch aufgebaut. Jede der an dem „Spiel“ teilnehmenden Figuren hat ihre eigene Geschichte und nachvollziehbare Gründe, warum sie an dem Spiel teilnehmen und den Preis gewinnen wollen. Die Charaktere werden gut dargestellt. Jeden von ihnen konnte ich vor mir sehen, ebenso wie die Umgebung, in der sie sich befanden. Der Schreibstil von Claudia Pietschmann ist eingängig und leicht zu lesen. Sie bringt die Figuren und Umgebungen dem Leser nahe, lässt aber genug Raum für eigene Fantasie.

Von mir gibt es 5 Sterne für einen Debütroman, der zu fesseln weiß und mit einer wirklich guten Plot-Idee daherkommt.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Mit Herz und Verstand schafft die Autorin ein wundervolles Buch

Federflüstern
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Zunächst einmal finde ich es super, dass am Ende von Band 2 eine kurze Zusammenfassung des ersten Bandes „Blätterrauschen“ zu finden ist. Ich konnte mich an das Abenteuer in der Zukunft zwar noch gut ...

Zunächst einmal finde ich es super, dass am Ende von Band 2 eine kurze Zusammenfassung des ersten Bandes „Blätterrauschen“ zu finden ist. Ich konnte mich an das Abenteuer in der Zukunft zwar noch gut erinnern, aber wenn jemand da Bedarf hat, dann kann er sich die Ereignisse nochmal kurz ins Gedächtnis rufen. Man muss Band 1 aber nicht zwingend gelesen haben, um Band 2 zu verstehen. Es gibt zwar immer mal wieder kleine Anspielungen auf die Zeitreise der Freunde in die Zukunft, da sie selber sich aber, bis auf Rosa, zunächst auch nicht daran erinnern, ist es nicht so schlimm, wenn der Leser auch keine Ahnung hat.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig. Die Geschichte entwickelt sich stetig vorwärts, ohne hektisch zu werden. Das empfinde ich als sehr angenehm, denn man hat genug Zeit, um Atem zu schöpfen und die drei Freunde und Luisa in einem angenehmen Tempo durch ihr Abenteuer zu begleiten.

Oliver, Rosa und Iris wissen nicht, wie Ihnen geschieht, als sie ins Berlin des 19. Jahrhunderts, genau nach 1891, geworfen werden. Zu Glück haben sie ihre neue Freundin Luisa dabei. Luisa hat Erfahrung mit Zeitreisen und kann ihnen wertvolle Tipps und Hilfestellung geben. Ebenso wie die Kinder, überlegt man sich, wie sie es wohl schaffen sollen, wieder nach Hause zurück zu kommen. Sie haben im Berlin des 19. Jahrhunderts natürlich keine Anlaufstelle, keinen Erwachsenen, dem sie vertrauen können. Sie müssen sich einen Unterschlupf suchen, um sich aufzuwärmen, denn es ist bitterkalt. Man spürt diese Kälte förmlich selbst die Adern hochkriechen. Sie haben niemanden… bis… ja, bis sie auf Mark Twain treffen. Ihr hört richtig. Den berühmten Schriftsteller, der tatsächlich damals eine Zeitlang in Berlin zu Gast war. Etwas später stößt dann noch Krit hinzu und die Truppe, die dafür sorgen soll, dass die Kinder wieder nach Hause gelangen ist vollständig.

Alle Figuren sind wunderbar dargestellt. Jede hat ihre Eigenheiten, die sie zu etwas besonderem macht. Auch wenn Iris manchmal echt nervt, so ist sie mir am meisten ans Herz gewachsen. Ich finde es Klasse, was sie alles weiß. Etwas weniger klugscheißen wäre aber ab und an angebracht. Dennoch mag ich Iris bzw. den Charakter, weil Holly-Jane Rahlens es durch sie schafft, dem Leser Fakten auf spielerische Art und Weise zu vermitteln. Man lernt bei der Lektüre dieses Buches also sogar noch etwas.

In diesem Buch geht es vor allem um den Zusammenhalt, wenn man etwas schaffen will. Mark Twain vermittelt dies den Kindern und dem Leser sehr eindringlich. Ich muss sowieso sagen, dass mir dieser Herr Twain sehr gut gefallen hat. Ich habe mich noch nicht näher mit ihm beschäftigt, aber, wenn er nur annähernd so war, wie Holly-Jane Rahlens ihn beschreibt, dann war er ein großartiger, weiser Mann.

Gut gefallen hat mir übrigens auch Gunther der Rottweiler. Was für ein Name lach

Die Geschichte weist einige unerwartete Wendungen auf, die sie so richtig spannend machen. Ich sage nur: Hermes1891, Hundgeburth, Heinrich und Krits Verhalten daraufhin.

Eines noch und dann komme ich auch zum Ende, obwohl ich noch Seiten über dieses wunderbare Buch schreiben könnte. Ich liebe es, wie Holly-Jane Rahlens das Buch im Buch unterbringt. Lest Blätterrauschen und/ oder Federflüstern und ihr wisst, was ich meine.

Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Holly-Jane Rahlens hat ein Händchen dafür, großartige Kinder- und Jugendbücher zu schreiben. Man merkt ihrem Schreibstil an, dass sie ihre Figuren selber sehr liebt. Sie ist mit Herz und Verstand dabei und das liest man aus jeder Zeile heraus.

Veröffentlicht am 28.09.2016

Super Ergänzung zur Bedienungsanleitung

Die Fujifilm X-T1
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Mir hat dieses Buch sehr weitergeholfen. Ich habe mit vor Kurzem die X-T1 gekauft und natürlich als erstes die Bedienungsanleitung studiert, aber gleich hinten dran dieses Buch verschlungen.

Wissen sollte ...

Mir hat dieses Buch sehr weitergeholfen. Ich habe mit vor Kurzem die X-T1 gekauft und natürlich als erstes die Bedienungsanleitung studiert, aber gleich hinten dran dieses Buch verschlungen.

Wissen sollte man, dass das Buch Kenntnisse über die Handhabung der Kamera (wie sie in der Bedienungsanleitung vermittelt werden) voraussetzt. Rico Pfirstinger nimmt sich nicht die Zeit, die bereits aus der Bedienungsanleitung bekannten Punkte erneut zu wiederholen. Mir persönlich hat das gefallen, denn nur zu oft sind solche Bücher gerade mal eine etwas besser bebilderte Bedienungsanleitung. Das ist hier bei Weitem nicht so, denn dieses Buch fängt eben genau dort an, wo die Bedienungsanleitung aufhört. Rico Pfirstinger hat wirklich interessante, sehr brauchbare, Tipps zusammengestellt, welche Einstellungen man an der X-T1 vornehmen sollte, um ihr Potential optimal zu nutzen.

Für mich eine perfekte Ergänzung zur Bedienungsanleitung und eine echte Empfehlung, wenn man mit Kameras der Marke Fujifilm bisher keine Erfahrung hat. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Die Geschichte um die Carhill Sisters geht weiter

Carhill Sisters - Lucy & Darrell
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Band 2 um die Carhill Sisters hat, wie der Titel schon sagt, vor allem Lucy im Fokus. Aber natürlich kommen auch die anderen Geschwister kurz (Emily) oder etwas ausführlicher (Luke) zu Wort. In dieser ...

Band 2 um die Carhill Sisters hat, wie der Titel schon sagt, vor allem Lucy im Fokus. Aber natürlich kommen auch die anderen Geschwister kurz (Emily) oder etwas ausführlicher (Luke) zu Wort. In dieser Geschichte ist bei weitem nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen zwischen den Geschwistern. Ich hatte viel Mitgefühl mit allen Beteiligten, denn Kathrin Lichters lässt mehrere ihrer Figuren hier durch die Hölle gehen und gestattet es ihnen dabei nicht, ihre Geschwister an der Seite zu haben. Einerseits machte es mich traurig, andererseits gibt es der Geschichte noch eine Portion mehr Würze, denn man sieht, dass es auch in dieser Familie, die in Band 1 noch einen extrem starken Zusammenhalt demonstriert hat, nicht immer alles rosarot ist.

Am besten gefallen hat mir in dieser Geschichte Luke. Er ist ein toller Mann, der hier fast einen ebenso großen Raum eingeräumt bekommt, wie Lucy und Darrell. Luke muss sich in diesem Band sehr schnell weiterentwickeln. Gut gefallen hat mir, dass er das nicht so glatt geschafft hat, wie man es ihm vielleicht gewünscht hätte. Er zeigt hier viele seiner Seiten, vor allem seine verletzliche, seine hilfsbedürftige Seite. Aber, Luke wäre nicht Luke, wenn er sein „Schicksal“ nicht anpacken würde. Meinen Respekt hat er sich verdient.

Lucy und Darrell schleichen, wie sollte es anders sein, um einander herum und haben Probleme zu ihren Gefühlen zu stehen. Dabei hat Darrell es, meiner Ansicht nach, noch etwas schwerer, da er derjenige ist, der von den Dorfbewohnern mißtrauisch beäugt, nach 10jähriger Abwesenheit an seinen Heimatort zurückkehrt und von seinem Vater nicht gerade mit offenen Armen empfangen wird. Er hat es nicht leicht, macht es sich aber auch schwerer, als es sein müsste. Eine verzwickte Situation.

Lucy ist bisher die Schwester, mit der ich am wenigsten warm werde. Sie ist irgendwie spröde, lässt den Leser nicht an sich heran. Man kann ihr aber nicht böse sein, denn irgendwie macht es sie aus. Lucy ist, wie sie ist und man will sie auch gar nicht anders. Ich kann es schwer beschreiben. Lest einfach selbst, dann versteht ihr es.

Insgesamt ist der Schreibstil von Kathrin Lichters wieder sehr ansprechend. Die Geschichte entwickelt sich stetig vorwärts, weist ein paar überraschende Wendungen auf und schaffte es, mich sofort in ihren Bann zu ziehen. Die Autorin schafft es sehr schnell, ihre Figuren so lebendig werden zu lassen, dass man das Gefühl hat, im Dorfleben mittendrin zu stehen und es nicht nur als Leser vor den Seiten zu beobachten.

Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten Bände.