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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2019

Für mich ein Jahreshighlight 2019 - so unglaublich berührend

Du wurdest in den Sternen geschrieben
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Was ich an Bahar Yilmaz mag ist, dass sie Denkanstöße gibt, aber ihre Ansichten nicht als die einzig Wahren darstellt. Sie lässt dem Leser zu jeder Zeit die freie Entscheidung, ihre Gedanken für sich anzunehmen, ...

Was ich an Bahar Yilmaz mag ist, dass sie Denkanstöße gibt, aber ihre Ansichten nicht als die einzig Wahren darstellt. Sie lässt dem Leser zu jeder Zeit die freie Entscheidung, ihre Gedanken für sich anzunehmen, sie selbst zu analysieren und sie ggfls. auch in Frage zu stellen. Dabei finde ich persönlich jedoch, dass Bahar extrem viele gute Denkansätze hat, die ich für mich annehmen kann. Ich finde mich in vielen ihrer Gedanken wieder und kann ihre Denkanstöße für mich annehmen. Das Umsetzen ist natürlich, wie immer, viel schwieriger. Aber auch hier sagte Bahar Yilmaz an keiner Stelle “du musst aber…”, sondern lässt dem Leser den Raum und die Zeit, die jeder von uns eben braucht, um zu lernen und zu wachsen.

Das Buch ist in 20 Kapitel aufgeteilt, die man entweder nacheinander oder einfach nach Interesse auch durcheinander lesen kann. Ich fand allerdings schon, dass die Kapitel ein bisschen aufeinander aufbauen und es sich lohnt, das Buch von hinten nach vorne durch zu lesen. Ich habe mich an so unglaublich vielen Stellen in dem Buch wiedergefunden, dass es fast schon unheimlich war.

Man sollte dieses Buch als Lernmittel sehen und es nicht ein Mal lesen und dann wieder weglegen. Es lohnt sich, dieses Buch immer wieder zur Hand zu nehmen, sich die Aussagen zu vergegenwärtigen und langsam und im eigenen Tempo an sich zu arbeiten.

Von mir gibt es 5 Sterne für ein Buch, dass so viel mehr ist, als ein Ratgeber. Ein Werk, dass mitten ins Herz trifft und das eigene Wachstum anstoßen kann. Eigentlich sind 5 Sterne gar nicht ausreichend, um zu beschreiben, was mir schon das erste Lesen gegeben hat. Ein unglaublich berührendes und wertschätzendes Werk einer wundervollen jungen Frau.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Sehr spannende Erkenntnisse

Im Reich des Frosts
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Ein mega spannendes, aber auch ein bisschen anstrengendes Buch aufgrund der unglaublich vielen Fakten. Ich muss gestehen, dass mich Gletscher, Eis und Schnee schon immer faszinieren. Urlaub mache ich lieber ...

Ein mega spannendes, aber auch ein bisschen anstrengendes Buch aufgrund der unglaublich vielen Fakten. Ich muss gestehen, dass mich Gletscher, Eis und Schnee schon immer faszinieren. Urlaub mache ich lieber in Norwegen, als in Spanien und irgendwann möchte ich mal Spitzbergen sehen. Ich muss aber auch gestehen, dass ich wenig Ahnung von den Zusammenhängen von Schnee, Eis und dem Klima der Welt habe bzw. hatte.

Ich habe durch dieses Buch unglaublich viel gelernt, über Eiszeiten und über die Bedeutung der Gletscher für die Süßwasserversorgung unserer Erde. Mir war bisher nicht unbedingt bewusst, wie wichtig die Gletscher als “Wasserturm” der Erde sind, um Menschen über Trockenzeiten mit ausreichend Wasser zu versorgen. Als Laie denkt man ja immer “es regnet doch”, da kommt doch genug Trinkwasser auf die Erde. Die Gletscher sorgen aber dafür, dass das Wasser kontrollierter in bestimmte Gebiete gelangt, und eben auch dann, wenn dort Trockenzeit herrscht.

Erschreckend ist, dass schon seit 1980 die Gletscherbilanz nur noch negativ ist. Das bedeutet, dass unsere Gletscher stärker schmelzen, als sie wieder aufwachsen. Dabei wäre genau dieses Aufwachsen so unglaublich wichtig, damit wir auf der Erde nicht noch in diesem Jahrhundert ein großes Problem mit der Wasserversorgung bekommen.

Ganz besonders spannend fand ich natürlich auch das Kapitel über die Fram und die Expeditionen von Fritjof Nansen und Roald Amundsen. Die Fram steht in Oslo im Museum und ich habe sie 2010 schon besichtigt.

Ebenso spannend fand ich die Ausführungen dazu, wie Klima- und Umweltveränderungen sich auch auf die Evolution ausgewirkt haben. Wie Menschen, die vom Süden in den Norden gewandert sind, eine hellere Haut bekommen haben, um besser Vitamin D aufnehmen zu können und so das im Norden weniger vorhandene Sonnenlicht für sich zu nutzen. Wie Arten sich so weit auseinander entwickelt haben, bis sie sich nicht mehr untereinander paaren konnten und so zwei seperate Arten entstanden.

Ich gebe zu, dass ich mich ab und an schwer getan habe und das Buch schon zur Seite legen wollte. Es sind für den Laien einfach sehr viele Informationen, die man erstmal aufnehmen und verstehen muss. Alles in allem bin ich aber froh, dass mir dieses Buch in die Hände gefallen ist, denn ich habe unglaublich viel gelernt.

Problematisch finde ich, dass das Buch mit seinen 200 Seiten mit einem Preis von 19 Euro als Hardcover wirklich nicht als günstig zu bezeichnen ist.

Von mir gibt es 4 Sterne für ein interessantes Sachbuch zum Thema Gletscher, Schnee und Eis.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Für mich war der Schreibstil zu distanziert

Das Versprechen des Bienenhüters
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Ich muss gestehen, dass dieses Buch länger bei mir lag, als es sollte. Immer wieder habe ich es zur Hand genommen, einige Seiten gelesen, wieder weggelegt. Ich kam mit dem Buch nicht klar, weil mir der ...

Ich muss gestehen, dass dieses Buch länger bei mir lag, als es sollte. Immer wieder habe ich es zur Hand genommen, einige Seiten gelesen, wieder weggelegt. Ich kam mit dem Buch nicht klar, weil mir der Schreibstil zu nüchtern war. Aufgrund dieses Schreibstils konnte ich mir weder Nuri, noch seine Frau Afra wirklich vorstellen, konnte leider keine Verbindung zu ihnen aufbauen.

Warum habe ich trotzdem weitergelesen? Irgendwie hat mich trotzdem etwas an der Geschichte berührt. Ich wusste, dass Christy Lefteri die Geschichte erzählt, nachdem sie als Freiwillige in einem Flüchtlingslager in Athen gearbeitet hat. So oder so ähnlich ist also das Schicksal der Menschen in Aleppo. Das war es, was mich hat dran bleiben lassen. Die Autorin berichtet über etwas, was tatsächlich jetzt, heute und morgen, auf dieser Welt passiert.

Bereits die ersten Seiten ließen mich erschaudern. Nuris und Afras Sohn Sami wird getötet, Afra selbst erblindet. Dass sie ihr Leben aufgegeben hat konnte ich nur zu gut verstehen. Trotz Nuris zureden, ist sie zunächst nicht bereit, Syrien zu verlassen. Nuri muss mit ansehen, wie junge Männer, fast noch Kinder, einfach so erschossen werden. Er selbst wird aufgefordert, zur Waffe zu greifen, sich den Soldaten anzuschließen oder zu sterben. Das ist der Punkt, an dem er gegen den Willen seiner Frau entscheidet, zu fliehen. Wir, die wir hier gut behütet aufwachsen, vermögen das ganze Ausmaß des Grauens gar nicht zu erfassen. Mir zumindest fällt das schwer. Es fällt schwer, sich einzugestehen, dass genau dies hier auf unserer Welt, in Ländern, die gar nicht mal so weit von uns entfernt sind, passiert.

Einerseits passieren derart schreckliche Dinge, dass man Afra schütteln möchte, weil sie zunächst nicht bereit ist, zu fliehen, andererseits kann ich, als auch sehr heimatverbundener Mensch, gut nachvollziehen, dass man bleibt, so lange es geht. Es ist schwer, sich vorzustellen, wie verzweifelt man sein muss, um seine Heimat zu verlassen.

Die Geschichte wird auf mehreren Ebenen erzählt. Ein Mal begleiten wir Nuri und Afra im Heute, sie haben England erreicht und sind dabei, einen Asylantrag zu stellen. Zum anderen begleiten wir sie mit dem Beginn kurz vor ihrer Flucht, über das Meer ins Flüchtlingslager nach Griechenland und weiter. Beide Erzählstränge haben ihre Berechtigung, denn nur durch die Rückblenden kann man verstehen, wie Nuri und Afra zu den Menschen geworden sind, die sie heute sind. Immer wenn der Strang wechselt, ist das letzte Wort des einen Erzählstrangs auch das erste Wort des neuen Strangs. So wusste man immer, wo man sich gerade befindet. Das hat mir sehr gut gefallen.

Was ich gerne zugeben will ist, dass Christy Lefteri hier eine sehr wichtige Geschichte erzählt, die Einblick in die Seele der Menschen gibt, die vor Krieg und Tod fliehen müssen. Dennoch ist leider aufgrund des sehr nüchternen Erzählstils bei mir der Funke nicht übergesprungen. Ich vergebe 3 Sterne aufgrund der Aktualität des Themas. Empfehlen kann ich das Buch aber leider nur, wenn ihr eine nüchterne Erzählweise zu schätzen wisst.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Ein Abenteuer für Groß und Klein

Die Häschenschule 5: Winter in der Häschenschule
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Der Text zu “Winter in der Häschenschule” wurde 1999 im Sixtus-Archiv entdeckt und nun endlich hat der Thienemann-Esslinger Verlag eine Illustratorin gefunden, die vom Stil her zu diesem Kinderbuch passt. ...

Der Text zu “Winter in der Häschenschule” wurde 1999 im Sixtus-Archiv entdeckt und nun endlich hat der Thienemann-Esslinger Verlag eine Illustratorin gefunden, die vom Stil her zu diesem Kinderbuch passt. Ich finde, dass der Verlag mit Julia Walther wirklich einen Glücksgriff getan hat. Die Häschen kommen zwar ein bisschen moderner, der Zeit angepasst, daher, dennoch schafft sie es, den Charme der Häschenschule zu bewahren.

Die Texte sind, wie gewohnt, in Reimform geschrieben und man fühlt sich sofort in die Kindheit zurück versetzt. Aus jeder Zeile spricht die Liebe Albert Sixtus zu seinen Häschen. Schon an der Art der Formulierung merkt man, dass der Text original ist und nicht von einem Dritten geschrieben wurde.

Auch im fünften Band sind die Hauptpersonen Hasengretel und Hasenhansel und wir begleiten die beiden bei ihren Weihnachtsbasteleien, lustigen Rodelpartien im Schnee und der stillen Andacht zur Christmette in der Kirche.

Ich denke, dass die Häschenschule auch heute Kinder begeistern kann. Die Verse lesen sich schön und teilweise auch lustig und die wunderschönen Illustrationen untermalen die Verse auf ganz bezaubernde Weise.

Von mir gibt es gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung für den neuen Band rund um die liebgewonnen Häschen aus der Häschenschule.

Veröffentlicht am 06.11.2019

Sehr spannend

Rulantica (Bd. 1)
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Die Aufmachung des Buches ist mega schön. Nicht nur, dass das Cover wunderschön gezeichnet ist und sich toll anfühlt, nein, auch im Inneren des Buches finden sich jede Menge Zeichnungen, farbig gestaltete ...

Die Aufmachung des Buches ist mega schön. Nicht nur, dass das Cover wunderschön gezeichnet ist und sich toll anfühlt, nein, auch im Inneren des Buches finden sich jede Menge Zeichnungen, farbig gestaltete Seiten und dazu noch eine tolle Geschichte.

Allein schon die wunderschönen Illustrationen machen das Buch zu einem wahren Genuss. Die Zeichnungen lassen die Geschichte total lebendig werden und ich kann nur sagen, dass ich jede einzelne Seite genossen habe.

Die meiste Zeit begleiten wir Aquina, eine Sirene. Gefallen hat mir an Aquina, dass sie mutig ist und sich nicht von ihrem Weg abbringen lässt. Wir erfahren mit ihr viel über echte Freundschaft, die Unterstützung durch die Familie, aber auch über den Mut, gesteckte Grenzen zu verlassen. Einige wenige Seiten zeigen die Geschichte aus Mats Perspektive, bevor die Geschichte dann zusammenläuft und wir beide Kinder zusammen begleiten.

Die Geschichte ist ein einziges großes Abenteuer und ich bin neben Aquina und Mats förmlich durch die Seiten geflogen. Die Geschichte nimmt sich am Anfang Zeit, den Leser in die Welt von Rulantica einzuführen. Wir erfahren, wie die Welt aufgebaut ist, wie sie entstanden ist und auch wie sie funktioniert. Wir erfahren viel über die Hauptperson Aquina, aber auch über ihre Familie, ihren besten Freund Snorri und über die restlichen Meerwesen. Zum Ende hin nimmt die Geschichte dann immer mehr Fahrt auf und zum Schluss wird es geradezu rasant. Dabei überschlägt sie sich aber nicht, sondern bleibt jederzeit logisch nachvollziehbar.

Der Schreibstil der Autorin ist dem empfohlenen Alter ab 10 Jahren nicht zu kompliziert und lässt, gemeinsam mit den Illustrationen, Bilder im Kopf entstehen.

Spannend ist, dass das Buch zu einem neuen Themenbereich im Europa-Park Rust geschrieben wurde. Im Europa-Park kann man das Abenteuer der Dilogie ab dem 28. November auch live erleben. Das hat definitiv mal was.

Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Man kann dieses Buch eigentlich nur lieben, denn es ist einfach abenteuerlich zum träumen.