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Veröffentlicht am 11.10.2019

Zu wenig begründet

Bewahre dir dein inneres Strahlen
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Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber ich konnte mit diesem Buch nichts anfangen.

Aus meiner Sicht reißt Doreen Virtue hier viel zu viele Themen an, ohne sie wirklich bis zum Ende auszuarbeiten. ...

Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber ich konnte mit diesem Buch nichts anfangen.

Aus meiner Sicht reißt Doreen Virtue hier viel zu viele Themen an, ohne sie wirklich bis zum Ende auszuarbeiten. Man fühlt sich förmlich erschlagen von den Behauptungen, die hier aufgestellt werden.Es gibt keinen roten Faden und meiner Ansicht nach macht es sich die Autorin zu einfach, jedes Drama und jeden Streß auf entweder eine Histaminintoleranz verknüpft mit einer Histaminsucht oder auf traumatische Belastungen zu schieben. Da der Einzelne beide Behauptungen für sich nicht verifizieren kann, kann natürlich immer behauptet werden, dass mindestens einer der beiden Gründe zutrifft. Es fehlen aus meiner Sicht nachvollziehbare Begründungen für ihre Thesen.

Ich will gar nicht unterstellen, dass die Autorin sich nicht eingehend mit allen Themenstellungen befasst hat und die aufgestellten Thesen auf Fakten beruhen. Schon an der 11 Seiten füllenden Bibliografie kann man ablesen, dass sehr viel (Fach-)literatur zu den Themenstellungen gelesen wurde. Außerdem ist Doreen Virtue promovierte Psychologin. Sie wird sicher wissen, wovon sie redet.

Für mich schafft sie es jedoch nicht, ihre Themenstellungen so an den Laien zu bringen, dass man ihre Erkenntnisse nachvollziehen und für sich umsetzen kann. Sie gibt zwar sehr viele Tipps, was man in seinem Leben ändern kann, angefangen von der Ernährung, über das Klären belastender Beziehungen bis hin zu Veränderungen, die man im Haushalt vornehmen kann (weniger Plastik, weniger Chemikalien, etc.). Für jemanden, der ohne zu hinterfragen diese Änderungen einfach nur vornehmen will erscheint mir das Buch lesenswert. Wer aber hinterfragt, genau wissen will, warum er etwas tun soll, den lässt die Autorin damit leider allein.

Was mir fehlt, ist die Verknüpfung anhand von Verweisen im Text zwischen den Thesen und der Bibliografie. Bibliografische Hinweise am Ende eines Buches weisen für mich immer auf eine wissenschaftliche Auseinandersetzung hin. Erweckt man diesen Anschein, so sollte man, meines Erachtens nach, diesen Schritt aber auch bis zum Ende gehen. Dann gehören Fußnoten oder zumindest Verweise innerhlab des Textes auf das Literaturverzeichnis dazu. Woher soll der interessierte Leser wissen, mit welchen der aufgeführten Büchern er sich näher beschäftigen muss, wenn ihn ein besonderes Thema näher interessiert.

Wer einen Ratgeber sucht, der umsetzbare Tipps bereit hält, die dafür sorgen sollen, dass der Streß im Leben weniger wird, der kann getrost zu diesem Buch greifen. Wer allerdings gerne genauere Erklärungen dafür hätte, warum diese Tipps hilfreich sind, dem würde ich das Buch nicht empfehlen.

Von mir gibt es 2 Sterne.

Veröffentlicht am 11.10.2019

Starke Geschichte über starke Frauen

Die Zeit der Weihnachtsschwestern
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Der Einstieg ist gleich schon wieder sehr stark. Auch mit “Die Zeit der Weihnachtsschwestern” setzt Sarah Morgan die Tradition von “Die Stunde der Inseltöchter” fort und setzt wieder auf eine ernstere ...

Der Einstieg ist gleich schon wieder sehr stark. Auch mit “Die Zeit der Weihnachtsschwestern” setzt Sarah Morgan die Tradition von “Die Stunde der Inseltöchter” fort und setzt wieder auf eine ernstere Geschichte.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht von Hannah, Posy und Beth erzählt. So ganz konnte ich mich nicht entscheiden, ob mir Posy oder Beth sympathischer war. Beide sehr spannende und liebenswerte Figuren. Hannah macht es dem Leser da deutlich schwerer.

Beth, verheiratet, zwei Kinder, ist eine leider sehr frustrierte Hausfrau. Sie möchte wieder arbeiten, erhält von ihrem Ehemann dafür aber keine Unterstützung. Posy unterstützt ihre Mutter Suzanne, ist mit ihrem Berufsleben aber ebenso unzufrieden, wie ihre Schwester Beth mit dem nicht vorhandenen Berufsleben. Die einzige der Schwestern, die in ihrem Beruf glücklich ist, ist Hannah. Dafür mangelt es ihr am sozialen Umfeld. Ihr seht also, jede der Schwestern hat ihr Päckchen zu tragen.

Dreh- und Angelpunkt ist Schottland und dort das Haus ihrer Zieheltern, Suzanne und Stewart. Posy hat es nicht in die Ferne gezogen. Sie arbeitet bei der Bergrettung und führt gemeinsam mit ihrer Mutter Hof und Cafe. Hannah und Beth hat es in die fernen Vereinigten Staaten gezogen, wo sie auch geboren sind. Schnell wird klar, dass die Schwestern sich nicht nur räumlich, sondern auch emotional weit voneinander entfernt haben.

Die Schwestern begegnen sich zuhause in Schottland für die Weihnachtstage. Nach und nach findet man über Rückblicke aus Suzannes Sicht heraus, was sich im Leben der Schwestern dramatisches abgespielt hat. Immer mehr verstand ich, warum jede der Schwestern genau so geworden war, wie sie sich hier präsentiert. Jede ist mit der Vergangenheit anders umgegangen, hat ihre Schlüsse daraus gezogen und ihr Leben so ausgerichtet, dass sie damit umgehen kann.

Erzählt wird die Geschichte aus vier Perspektiven, wobei wir Beth, Posy und Hannah im Heute folgen und Suzanne überwiegend die Vergangenheit zum Leser bringt.

Die Geschichte entwickelt sich stetig vorwärts und in ganz kleinen Schritten fangen die Frauen an, sich einander zu öffnen. Dabei macht keine der Drei eine dramatische Entwicklung durch. Zwei Schritte vor, einen Schritt zurück, so geht es über weite Strecken. Ich kann aber sagen, dass ich sowohl das “vor”, als auch das “zurück” gut nachvollziehen konnte. Die gesamte Geschichte weißt einen roten Faden auf, der stimmig ist und durchgezogen wird.

Besonders eine Szene zwischen Stewart und Hannah hat mich zu Tränen gerührt. Solch einen Vater kann man sich nur wünschen. Er ist ein unglaublich starker, toller Mann.

Leben in die Bude bringen die Kinder von Beth, Ruby und Melly, die ich schnell ins Herz geschlossen hatte. Was habe ich es Jason gegönnt, als er mal ganz Papa sein musste, und einen Einblick bekam, was Beth tagtäglich leistet. Er ist derjenige, der für mich am erstaunlichsten war, denn ihn mochte ich zu Beginn gar nicht und irgendwann fing ich doch an, ihn ins Herz zu schließen.

Sarah Morgan hat mit “Die Zeit der Weihnachtsschwestern” erneut einen Roman mit einem ernsten Hintergrund vorgelegt und ich muss sagen, dass ich diesen total genossen habe. In vielen Eigenschaften der drei Frauen erkannte ich mich wieder und ab und an wurde mir tatsächlich ein Spiegel vorgehalten. Ich habe es genossen, ihre Entwicklung zu verfolgen und zu sehen, wie jede der Frauen die Vergangenheit ein Stück weit akzeptiert und einen großen Lebensschritt nach vorn macht.

Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung für diesen weihnachtlichen Roman.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Jahreshighlight 2019, so eine wunderschöne Geschichte

Never Too Close
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Ich bin verliebt!!! Ich habe mich als erstes in das Cover verliebt. In echt sieht es noch viel schöner aus. Dann habe ich mich in den Klappentext verliebt und dann in die ganze Geschichte. Morgane Moncomble ...

Ich bin verliebt!!! Ich habe mich als erstes in das Cover verliebt. In echt sieht es noch viel schöner aus. Dann habe ich mich in den Klappentext verliebt und dann in die ganze Geschichte. Morgane Moncomble hat mit “Never too close” eines meiner Jahreshighlights 2019 geschrieben und am liebsten würde ich 100 Federn vergeben.

Unglaublich aber wahr. Never too close kommt für mich an die “All in” – Dilogie von Emma Scott heran. Auch wenn die Bücher ganz unterschiedliche Themen behandeln berühren sie gleichermaßen mein Herz.

Never to close wird abwechselnd aus der Sicht von Loan und von Violette erzählt. Beide Protagonisten waren mir von der ersten Zeile an sympathisch. Bei Loan merkt man schnell, dass er etwas Dunkles verbirgt. Er ist der ernsthafte Charakter dieser Geschichte. Loan ist Feuerwehrmann und nimmt seinen Beruf sehr ernst, so wie er alles sehr ernst nimmt. Er ist ein unglaublich beschützender und wundervoller Charakter. Er macht sich unglaublich viele Gedanken und ist Violette eine große Stütze.

Violette ist der genaue Gegenpol. Laut, lustig, redet schnell und viel. Sie ist tollpatschig und nimmt jedes Fettnäpfchen mit, dass sie finden kann. Genau das macht sie so unglaublich sympathisch, denn sie ist trotz aller Schusseligkeit eine Figur, die weiß, was sie im Leben will. Dabei ist sie aber auch, gerade was das Thema Sex angeht, unglaublich naiv und schüchtern.

Da wir uns hier im New Adult Bereich befinden, kommt es natürlich im Laufe des Buches zum Sex. War ja zu erwarten. Auch hier schafft die Autorin es, sehr berührende Szenen zu schreiben. Jederzeit niveauvoll und sehr anrührend. Mir hat das gut gefallen.

Die Freundschaft zwischen Loan und Violette hat mich unglaublich berührt. Sie sind quasi Eins, immer füreinander da und sich so eng verbunden, wie man nur sein kann. Ich glaube, wenn man eine solche Freundschaft findet und pflegt, dann hat man wirklich fürs Leben gewonnen.

Bei aller Liebe zu den Hauptfiguren vergisst die Autorin auch die Nebenfiguren nicht. Allen voran sind Zoe und Jason zu erwähnen. Sie bringen die Würze in die Geschichte. Spinnefeind miteinander und immer für einen flotten Spruch gegen den anderen zu haben. Ob sie ihre Feindschaft aufrecht erhalten können? Das müsst ihr selbst lesen… Eine weitere Nebenfigur, die die Geschichte unheimlich voran treibt ist Ethan. Ein ganz wundervoller Mann, der das Herz auf dem rechten Fleck und für seine Freunde immer einen guten Rat parat hat. Man merkt, dass Ethan einfach ein unglaublicher Mann ist, der weiß, was im Leben richtig ist. Auch er ist Feuerwehrmann mit Laib und Seele.

Der Schreibstil von Morgane Moncomble ist unglaublich berührend. Ich habe gelacht und geweint, während ich dieses Buch gelesen habe. Die Autorin hat es geschafft, dass ich das Gefühl hatte, mit Loan, Violette und Zoe in ihrer WG zu leben. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht einem Buch, sondern Menschen im realen Leben zuschaue. Das schafft selten ein Autor. Ich war richtig traurig, als ich die letzte Seite las und das Buch zuschlagen musste.

Ich bin aber total zufrieden mit der letzten Seite, denn Morgane Moncomble hat eine total runde Geschichte gestrickt, die sich für mich zu jeder Zeit stimmig anfühlte und die ich vom ersten bis zum lettezn Wort genossen habe.

Ja, ich fürchte, dass ihr merkt, dass ich völlig hin und weg bin. Ich kann leider in diesem Fall nicht anders als schwärmen, weil ich einfach total berührt bin. Von mir gibt es 5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung. “Never too close” wird zu meinen Jahreshighlights 2019 gehören.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Gut für den ersten Überblick

Untendrumherumreden - Alles über Liebe und Sex
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Das Buch “Untendrumherumreden – Alles über Liebe und Sex” aus dem Carlsen Verlag erreichte mich kurz vor der Leipziger Buchmesse in diesem Jahr. Es hat also ehrlich gesagt ein bisschen länger auf meinen ...

Das Buch “Untendrumherumreden – Alles über Liebe und Sex” aus dem Carlsen Verlag erreichte mich kurz vor der Leipziger Buchmesse in diesem Jahr. Es hat also ehrlich gesagt ein bisschen länger auf meinen SuB gelegen, da ich mit dem Buch zunächst nicht so viel anfangen konnte. Mir persönlich gefällt das Cover nicht wirklich gut, es spricht mich nicht an. Irgendwie ist mir das alles zu wild.

Nun war es aber so, dass wir letztens ganz allgemein über solche Begriffe wie “Inter, Trans, etc.” gesprochen haben und feststellen mussten, dass niemand von uns wusste, was sie eigentlich bedeuten. Ich ehrlich gesagt auch nur das, was ich am Rande bei Twitter mitbekomme. In meinem privaten Umfeld sind alle Menschen (soweit ich das weiß) heterosexuell und cisgender (ein Begriff, den ich zwar im Internet schon öfter gelesen, aber erst in diesem Buch verstanden habe). Also sprich in heterosexuellen Beziehungen und fühlen sich dem Geschlecht zugeordnet, dem sie bei ihrer Geburt zugeordnet wurden. Es wird erklärt, dass das biologische Geschlecht vom sozialen Geschlecht abweichen kann. Das fand ich sehr interessant.

Also, ich muss zugeben, dass diese ganzen Begriffe für mich absolutes Neuland sind, da sie mich im Alltag so gut wie nicht berühren. Die Autorin kennt sich in diesen ganze Begrifflichkeiten aus und das merkt man auch bei ihrer Beschreibung. So ganz ist mir nicht alles klar geworden, aber vielleicht kann man Einiges auch nicht bis ins Letzte Nachvollziehen, wenn man sich selbst nicht in diese Kategorie einordnet bzw. nicht tiefer damit auseinander gesetzt hat. Einiges muss man vielleicht einfach akzeptieren. “Untendrumherumreden” ist auf jeden Fall gut, um erstmal einen Überblick zu bekommen.

Daneben geht es in diesem Buch um Beziehungen und was eine gesunde und eine weniger gesunde Beziehung ist. Das Kapitel fand ich mega wichtig. Gerade für junge Mädchen. Spannend fand ich, dass Hannah auch an Beispielen aus aktuellen Jugendromanen oder Filmen die Problematik erklärt. Ich muss gestehen, dass ich trotzdem weiterhin die Liebesschnulzen schauen werde und dahin schmelze, wenn er vor ihrem Haus rumhängt, weil er ohne sie nicht mehr leben kann. Aber, ich denke, dass ich auf jeden Fall dafür sensibilisiert wurde, warum das oben im echten Leben ein sehr problematisches Verhalten darstellen würde. Das Kapitel war schon extrem erhellend.

Genau in diesem Kapitel merkt man übrigens auch, dass Hannah Witton nicht den erhobenen Zeigefinger auspackt. Sie sagt eben nicht, dass man diese Liebesschnulzen jetzt nicht mehr lieben darf. Sie weist einfach auf das hin, was man sonst eventuell gar nicht wahrnehmen würde und sensibilisiert dafür. Nicht mehr und nicht weniger.

Ansonsten geht es in diesem Buch um das erste Mal, Selbstbefriedigung, Körperwahrnehmung und die Liebe. Es geht aber auch um Vergewaltigung, wo fängt Vergewaltigung bzw. ein sexueller Übergriff bereits an und was kann das Opfer tun? Es geht auch ums “Nein” sagen und dass ein “Nein” zu jederzeit, an jeder Stelle zu tolerieren ist. Ganz wichtige Aussage!

Hannah Witton empfiehlt ihr Buch für Mädchen ab 14 Jahren und ich denke, dass sie damit genau richtig liegt. Das Buch ist mit den vielen Kritzeleien im Innenteil so aufgemacht, dass man es gerne zur Hand nimmt.

Von mir gibt es für “Untedrumherumreden” 4 Sterne.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Reicht leider nicht ganz an Band 1 heran

Erebos 2
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Als bei Nick auf dem Monitor seines Smartphones “Sei gegrüßt, Nick. Willkommen zurück.” liest, ist mir glatt eine kleine Gänsehaut über den Rücken gelaufen. Erebos ist wieder zurück und genau wie Nick ...

Als bei Nick auf dem Monitor seines Smartphones “Sei gegrüßt, Nick. Willkommen zurück.” liest, ist mir glatt eine kleine Gänsehaut über den Rücken gelaufen. Erebos ist wieder zurück und genau wie Nick hatte auch der Leser gehofft, dass dies nicht wieder passiert. Schnell wird sowohl Nick, als auch dem Leser klar, dass Erebos nicht nur wieder zurück ist, sondern sich weiterentwickelt hat.

Der Einstieg gestaltete sich dann auch sehr spannend. Obwohl es Jahre her ist, dass ich Band 1 gelesen habe, fühlte ich mich sofort wieder in die Geschichte gezogen. Nick, 10 Jahre älter geworden, spielt auch hier wieder eine tragende Rolle. Der zweite Protagonist ist Derek, ein 16jähriger Jugendlicher. Ich fand diese beiden Gegenpole eigentlich sehr schön. Nick, der weiß, was Erebos ist und was auf ihn zukommen wird und Derek, der genauso naiv an Erebos herangeht, wie Nick vor 10 Jahren. Beide Stränge haben mir zugesagt.

Mit Nick fieberte ich natürlich ein bisschen mehr mit, denn man kannte ihn einfach schon. Aus dem Jugendlichen ist ein sehr sympathischer junger Mann geworden. Derek geht das Ganze mehr wie die Jugendlichen damals an. Es ist ein Spiel für ihn, welches immer mehr in die Realität eingreift. Im Gegensatz zu dem, was Nick und seine Kameraden damals erledigen mussten kommt Derek aber eigentlich gut weg. Nicks Spielstrang hat mir besser gefallen, weil er einfach auch mehr interagiert. Er weiß, wie Erebos tickt und wozu das Spiel in der Lage ist. Dieses Mal hat es ganz andere Möglichkeiten, als damals, als es noch auf Diskette weiter gereicht wurde. Zum Glück hat Nick alte Freunde an seiner Seite, die zu ihm stehen. Der ganze Umgang Nicks mit dem “Spiel” war eben ein anderer, ein erwachsenerer Umgang. Das war schon sehr spannend zu lesen.

Eine ganze zeitlang war ich mir gar nicht so ganz sicher, ob Erebos 2 mich komplett überzeugen kann. Das Buch spielt eher wenig in der virtuellen Welt von Erebos, sondern mehr in der echten Welt. Dabei hat Ursula Poznanski super herausgearbeitet, wie die digitale Technik uns auch jetzt schon beobachten und ausspionieren kann. Man denke an Siri oder Alexa, die auf Spracheingabe reagieren. Wer weiß schon, in wie weit das Handy inzwischen unsere Gespräche mithört und für was man diese Technologie benutzen könnte. Die Ideen der Autorin waren auf jeden Fall nicht besonders weit hergeholt, sondern sehr nachvollziehbar.

Ich fand ehrlich gesagt, dass sich dieses Buch ein kleines bisschen zieht. Klar hat man sofort wieder das ungute Gefühl, aber im Gegensatz zum ersten Band wirkte Erebos auf mich jetzt fast harmloser. Was mich hat dran bleiben lassen ist, dass ich unbedingt wissen wollte, warum Erebos zurück ist und wer dieses mal hinter Erebos steckt. Die Geschichte insgesamt ist rund, weißt keine Logiklöcher auf und man findet schnell einen roten Faden, den man auch nicht wieder los zu lassen braucht.

Die Auflösung war mir dann allerdings doch ein bisschen zu einfach. Das verfolgte Ziel hätte man definitiv auch anders erreichen können, als Erebos zu reaktivieren. War okay, passte alles zusammen, aber hat mich nicht ganz überzeugt. Ich hätte mir da irgendwie einen größeren Kracher gewünscht.

Von mir gibt es für den zweiten Band aus dem Erebos-Universum 4 Sterne. Band 1 kann ich auch uneingeschränkt empfehlen. Band 2 macht Spaß, aber kommt nicht an den ersten Band heran.