Für ein Jugendbuch teilweise ein bisschen schwierig zu verstehen
Im Schatten des MondesIch muss gestehen, dass ich mich mit der Geschichte irgendwie schwer getan habe. Ich hatte Probleme, mich in die Gedanken- und Gefühlswelt von Leo und Ina hinein zu denken. Teilweise drückt sich vor allem ...
Ich muss gestehen, dass ich mich mit der Geschichte irgendwie schwer getan habe. Ich hatte Probleme, mich in die Gedanken- und Gefühlswelt von Leo und Ina hinein zu denken. Teilweise drückt sich vor allem Ina merkwürdig abgehoben aus. Ich habe nicht alles verstanden, was sie dem Leser mitteilen wollte. Sie lebt schon sehr in ihrer eigenen Welt.
Leo leidet unter einer Krankheit, die ihn dazu zwingt, die Sonne zu meiden. Er kommt nun langsam ins Teenageralter und natürlich belastet ihn seine Krankheit immer mehr. Es kommt dazu, dass er das typische Verhalten eines Teenagers zeigt und sich nicht immer an die Regeln hält. Durch Ina lernt er, sein Leben anzunehmen und es zu akzeptieren. Leo hat mir von der Ausarbeitung her gut gefallen, denn er zeigt auf, wie sich ein Teenager fühlt, der nicht dazu gehört und vermutlich auch nie dazu gehören wird.
Ina ist ein ganz besonderes Mädchen. Sie lebt, wie gesagt, irgendwie in ihrer ganz eigenen Welt und liebt den Mond. Auch sie hat es im Leben nicht leicht und leidet unter ihren Gefühlen. Im gleichen Maße, wie sie Leo beibringt, das Leben zu leben, schafft auch er es, sie aus ihrem Schneckenhaus heraus zu holen. Die beiden tun sich definitiv gegenseitig sehr gut, das merkt man als Leser recht schnell.
Die Geschichte ist eher ruhig und entwickelt sich sehr langsam vorwärts. Das muss man mögen. Ich bin ehrlich gesagt nicht so sicher, für wen das Buch die richtige Lektüre ist. Das Buch wird ab 12 Jahren empfohlen. Ich bin nicht sicher, ob 12jährige die Geschichte wirklich erfassen können. Man muss sich auf diese Geschichte einlassen und einige Passagen vielleicht auch mehrmals lesen um zu verstehen, wie die beiden Teenager ticken. Oder sie können es gerade besser lesen, als ich es konnte, weil sie sich vielleicht weniger Gedanken über die Tiefgründigkeit der Geschichte machen. Ihr seht mich ein bisschen ratlos.
Die Geschichte zeigt aber auch die Hilflosigkeit der Erwachsenen auf. Ich hatte das Gefühl, dass alle Erwachsenen vor allem mit Leos Verhalten irgendwie überfordert sind. Sie denken sich nicht in den Teenager hinein, sondern versuchen ihm das aufzudrücken, was sie für richtig halten. Das mag in vielen Teenagerhaushalten der Fall sein, ist in diesem Fall aber besonders tragisch, da Leo so noch mehr das Gefühl bekommt, dass er nicht verstanden wird.
Imponiert hat mir Inas Vater. Zuerst hatte ich das Gefühl, dass er relativ emotionsarm und eher ruppig ist. Im Laufe der Geschichte ist er aber die Figur, die mich am meisten beeindruckt hat. Er spricht mit sehr viel Weisheit und geht sowohl auf Leo, als auch auf Ina sehr gefühlvoll ein.
Von mir gibt es 3 Sterne für eine Geschichte, die aus meiner Sicht zwar sehr gut ist, aber für ein Jugendbuch doch auch schwer zu verstehen. Ich kann es leider nicht uneingeschränkt empfehlen.