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Veröffentlicht am 15.08.2018

Sehr gelungene Fantasy-Dilogie

Silberschwingen 2: Rebellin der Nacht
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Ich hatte ehrlich gesagt zunächst ein paar Probleme, mich wieder in die Geschichte hinein zu finden, da ich Thorns Gefühle für Lucien nicht nachvollziehen konnte. Für mich hatte ihre Liebe für ihn ein ...

Ich hatte ehrlich gesagt zunächst ein paar Probleme, mich wieder in die Geschichte hinein zu finden, da ich Thorns Gefühle für Lucien nicht nachvollziehen konnte. Für mich hatte ihre Liebe für ihn ein bisschen was vom Stockholm-Syndrom und ich hätte mir ehrlich gesagt am Anfang des Buches gewünscht, dass sie sich von ihm lossagt. Nach und nach, je gemeiner die abtrünnigen Silberschwingen zu ihm wurden, umso mehr konnte ich Thorns Gefühle wieder nachvollziehen. Ja, ich gestehe, ab ungefähr Seite 120 war ich wieder Team Lucien.

Thorn ist nach wie vor eine interessante Protagonistin. Sie hat keine Angst für sich und auch für Lucien einzustehen. Thorn nimmt auch gegenüber ihrem Vater und den Silberschwingen kein Blatt vor den Mund. Sie nimmt nicht einfach alles hin, was man ihr sagt, obwohl sie noch sehr neu in ihrer Rolle als geflügeltes Halbwesen ist. Fand ich mega Klasse, vor allem, als man merkte, dass Aric das echt nervt. yeah Ich habe sie dafür bewundert, wie sie ihre Gedanken bezüglich des Hasses und des Kampfes der Silberschwingen gegeneinander auf den Punkt bringt, obwohl sie noch neu an der Tafelrunde ist.

Riley ist gebrochen, anders kann man es nicht sagen. Er wirkte auf mich zögerlich, verletzlich und irgendwie nicht mehr wie der spannende junge Mann, der er zunächst in Band 1 war. Ich mochte ihn, je länger die Geschichte voran schritt, zunächst immer weniger. Er ist zeitweise unglaublich hasserfüllt. Wie meint er, dass er mit einem solchen Verhalten Thorns Herz gewinnen kann? Dann jedoch macht er nochmal wieder eine Veränderung durch und er wird wieder zu dem, der er am Anfang der Geschichte war. Nun ja… nicht ganz, aber doch im Herzen.

Lucien hat mir sehr gut gefallen. Er ist unglaublich stark und steht, ebenso wie Thorn, für sich selbst ein. Schon aus dem Grunde passen die Beiden in meinen Augen sehr gut zusammen. Sie sind starke Charaktere, bei denen es auch mal knallt, ohne dass einer der beiden zurückweicht.

Die Dynamik zwischen Thorn und Lucien hat mir gefallen. Immer wieder dieses aufeinander zugehen, die Anziehung, die beide spüren, aber auch immer wieder die Angst vor Verrat auf Seiten Thorns und das Zögern. Ich finde, dass Emily Bold den Zwiespalt, in dem sich Thorn befindet, sehr gut dargestellt hat.

Kane, Luciens Vater und Oberhaupt der Silberschwingen, ist eine sehr spannende Figur. Sein Hass, seine Unzufriedenheit gegenüber alles und jedem war direkt greifbar. Was für Vorstellungen der Mann hat ist einfach unglaublich. Er kennt keine Freunde, keine Familie. Wer nicht spurt ist es auch nicht wert zu leben. Grauenvoll der Mann, aber er bringt eben auch die nötige Würze in die Geschichte.

Nyx tat mir zwischendurch fast ein bisschen leid, aber letzten Endes ist sie eine intrigante Persönlichkeit, die für die Beziehung zu Lucien über Leichen gehen würde. Am liebsten natürlich über Thorns Leiche. Mögen kann man Nyx nicht, Verständnis für die aufzubringen war mir an der einen oder anderen Stelle möglich, da man erfährt, wie der Clan der Silbeschwingen funktioniert und was die Beziehung zu Lucien für sie bedeuten würde.

Die Geschichte ist wieder sehr spannend erzählt und Emily Bolds Schreibstil gewohnt bildhaft. Ich konnte mir Thorn, wie sie mit ihren orange-roten Schwingen durch die Nacht gleitet richtig gut vorstellen. Nach und nach offenbaren sich die Hintergründe, die zu dem Konflikt zwischen den Silberschwingen geführt haben. Es zeigt sich, dass die Silberschwingen, angeführt von den Oberen und Kane, vor nichts zurückschrecken um ihre Denkweise durchzusetzen. Aric und seine Gefolgsleute sind da sehr viel deeskalierender aufgestellt.

Gerne gebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung für die Dilogie, die uns in die Welt der Silberschwingen und in die Welt von König Artus entführt.

Veröffentlicht am 11.08.2018

Man wird schonungslos mit den eigenen Vorurteilen konfrontiert

Du wolltest es doch
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DIESE REZENSION KÖNNTE SPOILER ENTHALTEN

Eine sehr schwierige Rezension zu einem schwierigen Buch. Ich muss warnen, denn ich denke nicht, dass ich hier ohne SPOILER ausgekommen bin. Wenn ihr das Buch ...

DIESE REZENSION KÖNNTE SPOILER ENTHALTEN

Eine sehr schwierige Rezension zu einem schwierigen Buch. Ich muss warnen, denn ich denke nicht, dass ich hier ohne SPOILER ausgekommen bin. Wenn ihr das Buch noch lesen wollt und euch sehr leicht gespoilert fühlt, dann lest hier nicht weiter.

Emma… tja… was soll ich sagen. Emma ist ein extrem schwieriger Charakter. Sie ist sehr von sich überzeugt, hält sich für den tollsten und wichtigsten Menschen auf diesem Planeten und hat dabei tausende von Minderwertigkeitskomplexen. Emma missgönnt ihrer Freundin den Reichtum der Eltern, der es denen erlaubt, die Freundin mit mehr materiellen Werten auszustatten, als ihre eigenen Eltern es können. Sie drängt sich immer wieder in den Mittelpunkt und heischt um Aufmerksamkeit.

Im Laufe der Geschichte erfährt man, dass eine von Emmas Freundinnen auch schon einmal vergewaltigt wurde und Emma hat ihr dringend geraten, den Mund darüber zu halten. Man will doch nicht das Leben anderer zerstören, indem man so etwas öffentlich macht. Leicht zu sagen, wenn man nicht selbst betroffen ist. Emma ist definitiv keine gute Freundin. Das alles macht es nicht einfach, die eigenen Gedanken im Zaum zu halten. Es ist zunächst schwierig, mit Emma zu fühlen und nicht den Gedanken “nun siehst du mal, wie das ist” zuzulassen.

Außerdem trägt Emma gern kurze Bekleidung, trägt den Ausschnitt gern bis zum Bauchnabel und zieht ihn, wenn attraktive junge Männer in der Nähe sind auch gerne noch ein bisschen weiter herunter. Sie sagt zwar immer wieder, dass sie nicht mit den Partnern ihrer Freundinnen anbandeln will, weil sich das nicht gehört, macht ihnen dann aber doch schöne Augen und ist enttäuscht, wenn diese nicht darauf einsteigen. Sie ist oft mehr als nur ein wenig betrunken, schmeißt Drogen ein, so dass sie nicht mehr weiß, was sie tut. Der Gedanke, den andere Figuren in diesem Buch laut aussprechen “du hast es ja herausgefordert” ist mir durchaus gekommen. Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich mich davon zu Beginn der Geschichte nicht gänzlich frei machen konnte. Und auch das mochte ich an der Geschichte. Sie zeigt einem die eigenen Schwächen auf, deckt schonunglos die Vorurteile auf, die man doch auch selbst im Kopf hat, auch wenn man sie nicht haben will, nicht haben sollte. Das Buch hat definitiv etwas mit mir gemacht. Es bewegt etwas tief in einem drin.

Selbstverständlich hat das, was Emma hier erlebt, niemand verdient! An dem Abend, an dem Emma von mehreren jungen Männern auf einer Party vergewaltigt wird, war sie mal wieder total zugedröhnt von einem Rauschmittel. Sie war nicht mehr in der Lage eigene Entscheidungen zu treffen. Die jungen Männer haben dies ausgenutzt. So nach dem Motto: sie ist ja freiwillig mit ins Schlafzimmer gekommen und gesagt hat sie ja auch nichts. Jeder hat gesehen und gemerkt, wie zugedröhnt sie war. Emma war nicht mehr in der Lage irgendetwas zu äußern, sei es nun Zustimmung oder Ablehnung. Es hat niemand das Recht sich in dieser Situation an ihrem Körper zu vergehen. Die jungen Männer sind in meinen Augen der größte Abschaum.

Was das Schlimmste an der Geschichte für mich war, ist die Ignoranz, mangelnde Empathie und teilweise Gleichgültigkeit von Emmas Mitmenschen. Sie erhält, außer von ihrem Bruder, keinerlei Unterstützung. Weder von ihren Eltern, noch von ihren sogenannten Freundinnen und auch nicht von anderen Mitmenschen. Im Gegenteil. Obwohl es Beweisfotos gibt, die die Männer auch noch bei Facebook posten, wird ihr nicht geglaubt. Sie habe ja mitgemacht. Sie hätte ja “Nein” sagen können. Wie kann sie eigentlich das Leben der Männer jetzt einfach so zerstören indem sie an die Öffentlichkeit geht? Absolut widerlich dieses Verhalten, dass ihr Umfeld an den Tag legt.

Am abstoßendsten agierten für mich Emmas Eltern. Bereits vor der Vergewaltigung hat man gemerkt, dass ihre Eltern den Bruder bevorzugen. Emma ist einfach nicht so, wie sich die Beiden ihre Kinder wünschen. Sie ist nicht angepasst, zieht nicht den Kopf ein und verhält sich nicht wie ein “anständiges Mädchen”. Ihre Mutter macht ihr immer wieder klar, dass sie nicht gut genug ist. Nach der Vergewaltigung wird es nur noch schlimmer. Zwischendurch hatte ich das eine oder andere Mal das Gefühl, dass die Mutter sich wenigstens bemüht, Emma zu unterstützen, aber letzten Endes ist ihr alles zu viel. Sie zerfließt im Selbstmitleid und macht Emma Vorwürfe, anstatt sie zu unterstützen. Selbst aus der Sicht der eigenen Mutter ist Emma selbst Schuld an dem, was passiert ist. Ihr Vater zieht sich einfach von der Familie zurück, nimmt überhaupt keinen Anteil an der Gesamtsituation. Ich kann nachvollziehen, dass es auch für Eltern nicht einfach ist, mit einer solchen Situation umzugehen und fertig zu werden, aber wenn schon die Familie nicht zu einem steht… war soll es denn bitte dann tun?

Die Geschichte entfaltet auf jeden Fall eine richtige Sogwirkung. Schwankend zwischen Mitgefühl, Abscheu, Fassungslosigkeit und ich weiß nicht, was noch alles für Gefühlen, wurde ich durch die Geschichte gezogen. Schlimm, dass man sich tatsächlich bewusst machen muss, dass es noch immer Gang und Gäbe ist, dass die Opfer zu Tätern gemacht werden. Es sollte ja wohl selbstverständlich sein, dass niemand das Recht hat, sich an einer anderen Person zu vergreifen, egal, wie tief der Ausschnitt ist, wie betrunken das Gegenüber ist oder was man sich sonst noch alles vorstellen kann, warum jemand nicht im Stande ist vehement “Nein” zu sagen und das auch durchzusetzen. Leider scheint das durchaus nicht immer der Fall zu sein, dass die Opfer Hilfe erhalten.

Der Schreibstil von Louise O´Neill ist unaufgeregt. Und ich glaube, dass dies der Geschichte sehr gut tut und sie noch eindrücklicher macht. Nach und nach schaffte die Autorin es, dass ich Mitgefühl mit Emma bekam, sie verstehen konnte, ihr wünschte, dass irgendjemand ihr beispringt und sie wieder zu einem halbwegs normalen Leben zurückfinden kann. Ich mochte sie bis zum Ende nicht, das kann ich nicht sagen, aber verdient hat so etwas niemand und niemand sollte solche Dinge erleben müssen. Durch die Art und Weise, wie Louise O´Neill die Geschichte geschrieben hat, hat sie mir die Verzweiflung, den Schmerz und auch den Selbsthass Emmas sehr nahe gebracht und mich wirklich mit Emma leiden lassen. Ich war entsetzt, wie eine Gesellschaft es schafft, das eigentliche Opfer in die Rolle der Täterin zu drängen und wie stark Emma ihre Schuld empfindet. Sie, die eigentlich keine Schuld empfinden sollte wird dahin getrieben es dennoch zu tun.

Das Ende ist… überraschend… würde ich sagen. Erschreckend, aber authentisch.

Ein sehr aufwühlendes Buch mit einer Geschichte, die nachdenklich macht und aufrüttelt. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Zu viele technische Details störten bei mir den Lesefluss

Cat & Cole 1: Die letzte Generation
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Ich habe mich so unendlich schwer getan mit diesem Buch. Die Geschichte an sich ist eigentlich spannend und gut aufgebaut, aber die vielen technischen Begriffe haben mich irgendwie überfordert. Ich muss ...

Ich habe mich so unendlich schwer getan mit diesem Buch. Die Geschichte an sich ist eigentlich spannend und gut aufgebaut, aber die vielen technischen Begriffe haben mich irgendwie überfordert. Ich muss gestehen, dass ich bis zum Ende nicht so richtig durchgestiegen bin, wie die Welt, in der Cat & Cole leben, funktioniert, wie die Panels wirklich funktionieren, warum es die Menschen mit Hypergenese gibt und wie Cartaxus entstanden ist und was für eine Rolle sie insgesamt auf der Welt spielen.

Wie geht es der Welt insgesamt überhaupt? Es scheint, als würde es nur noch rund 100.000 Menschen geben oder so. Die rund 80.000 im Bunker und die paar außerhalb des Bunkers. Ich fand die Geschichte dadurch, dass ich die technischen und medizinischen Zusammenhänge manchmal nicht begriffen habe relativ zäh. Ich hatte irgendwie immer das Gefühl, dass ich schon unendlich viele Seiten gelesen habe und dann war ich wieder nur 3 oder 4 Seiten vorwärts gekommen. Nachdem ich die Hälfte geschafft hatte, nahm die Geschichte zumindest etwas an Fahrt auf. Die Ereignisse überschlagen sich nicht, aber schreiten zügig voran. Die letzten rund 60 Seiten sind wirklich ziemlich genial. Eine sehr unerwartete Wendung und einige Erklärungen, die die Geschichte rund machen.

Cat hat mir ganz gut gefallen. Sie ist eine starke Persönlichkeit und eine geniale Hackerin, die weiß, was sie kann und setzt es um. Ich muss gestehen, dass es dadurch manchmal etwas unspannend wurde. Cat dringt mühelos in die bestgesichertsten Systeme vor und ihr werden relativ wenig Hindernisse in den Weg gelegt. Tritt doch mal eines auf, wie das Wachsen ihres neues Panels, welches sie umbringen könnte, dann wird es allerdings auch gleich sehr dramatisch. Aus Cats Sicht wird auch die gesamte Geschichte erzählt, so dass man auch dadurch wenig Einblick ins Coles Gefühlswelt erhält.

Cole fand ich weniger sympathisch, er gleicht in seinem Verhalten oft einem Roboter. Aufgrund seiner Programmierung Cat zu beschützen konnte er manchmal nichts für seine Handlungsweisen, von daher hatte ich durchaus auch Mitleid mit ihm, aber mich für sich gewinnen konnte er nicht.

Alle Figuren, sowohl Cat, als auch Cole, wie auch die Nebenfiguren bleiben relativ blass. Das Motiv, welches sie antreibt, nämlich den Impfstoff gegen die Hydra zu entschlüsseln ist recht stark, aber irgendwie reichte mir das nicht so ganz. Die Anziehung zwischen Cat und Cole habe ich nur gelesen, aber nicht gespürt. Ich fand das ein bisschen schade, denn auch hier findet die Autorin auf den letzten Seiten eine Erkärung, die die Sache rund macht. Der Schreibstil von Emily Suvada ist, meiner Ansicht nach, eher nüchtern gehalten. Das passt gut zu dem technischen Part des Buches, weniger zur Liebesgeschichte.

Von mir gibt es 3 Sterne für eine Geschichte, die zwar eine gute Idee beinhaltet, mich aber für ungefähr 3/4 des Buches nicht abholen konnte. Erst die letzten Seiten haben mich wirklich in ihren Bann gezogen.

Veröffentlicht am 13.07.2018

Kurzweilige Unterhaltung mit einer tollen Geschichte aber zu wenig Tiefe

Nachts an der Seine
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Ich mochte das Buch. Es ist mit gerade mal 2 Stunden recht kurz, aber lässt sich gut hören. Da ich ein ähnlich ängstlicher Charakter wie Nell bin, konnte ich mich mit ihr gut identifizieren. Wir lernen ...

Ich mochte das Buch. Es ist mit gerade mal 2 Stunden recht kurz, aber lässt sich gut hören. Da ich ein ähnlich ängstlicher Charakter wie Nell bin, konnte ich mich mit ihr gut identifizieren. Wir lernen sie sehr gut kennen und ich fand es ganz bezaubernd, wie stark sie von der mürrischen Pensionswirtin unterstützt wird, auch wenn diese sich das nicht so richtig anmerken lassen möchte. Herzlich ist anders. Nell selbst macht eine kleine Entwicklung durch, gerade so viel, dass es für ein Wochenende glaubwürdig ist. Ich fand es schön, einfach mal eine Geschichte über eine normale junge Frau zu lesen.

Fabien bleibt leider ein bisschen zu blass, aber im Großen und Ganzen konnte ich verstehen, was Nell an ihm fasziniert.

Die Geschichte schreitet stetig vorwärts und der Erzählstil von Jojo Moyes ist sehr einfühlsam und mitreißend. Sie schreibt so bildhaft, dass man Lust bekommt selbst mal nach Paris zu reisen und sich die Stadt mit all ihren Facetten anzuschauen.

Leider geht die Autorin bei Ihren Figuren und der Gesamtgeschichte nicht so richtig in die Tiefe, da es sich um eine Kurzgeschichte handelt. Gerade dieses Thema, das über sich hinaus wachsen, Wagnisse im Leben eingehen, sich etwas trauen, hätte Potential für sehr viel Tiefe und einen richtigen Roman geboten.

Das Ende ist relativ offen, so dass es zumindest grundsätzlich die Möglichkeit geben würde, dass die Autorin diese Geschichte fortschreibt. Geplant ist da aber nichts, soweit ich das sehen konnte. Ich glaube, Jojo Moyes schreibt immer Einzelbände, oder?

Die Sprecherin, Luise Helm, kannte ich bisher nicht, aber sie hat mir gut gefallen. Sie hat eine angenehme Stimmlage und liest mit schöner Betonung. Ich werde mal schauen, ob es mehr Hörbücher gibt, die sie spricht.

Von mir gibt es 3 Sterne für eine Geschichte, die sich wirklich gut hören lässt, aber nicht länger im Gedächtnis bleibt.

Veröffentlicht am 24.06.2018

Nette Geschichte, die nicht im Gedächtnis blieben wird

Dünenzauber
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Zunächst denkt man, aufgrund des Klappentextes, dass Jessi die Protagonistin des Buches ist, aber irgendwie war Klara diejenige, die eine weitaus größere Rolle gespielt hat.

Klara fand ich Klasse. Sie ...

Zunächst denkt man, aufgrund des Klappentextes, dass Jessi die Protagonistin des Buches ist, aber irgendwie war Klara diejenige, die eine weitaus größere Rolle gespielt hat.

Klara fand ich Klasse. Sie ist eine echte Freundin und versucht ihr Bestes, damit Jessi ihre Traumhochzeit bekommt. Extra Urlaub nehmen, um mit der Freundin an die verhasste Ostsee zu fahren, das würde wahrlich nicht jeder machen. Das macht Freundschaft aus! Ebenso hat sie wirklich ein gutes Herz und beweist im Laufe des Buches, dass sie ein guter Mensch ist. Ich war richtig stolz auf sie. Mir hat auch gefallen, dass sie der Freundin zwar Hilfestellung gibt, aber in den richtigen Momenten auch eine Grenze setzt und sagt: “Das ist jetzt dein Problem und das musst du lösen.” Diese Reaktion empfand ich als sehr erwachsen.

Jessi war mir nicht ganz so sympathisch. Sie wirkt zunächst etwas überdreht und so richtig könnte ich sie mir nicht als Freundin vorstellen. Man bekommt aber im Laufe der Geschichte einen Eindruck von ihr, der den ersten etwas schlechteren Eindruck durchaus relativiert. Anfreunden konnte ich mich bis zum Schluss nicht mit ihr.

Tom und die Liebesgeschichte war mir persönlich nicht ganz so sympathisch. Die ersten Begegnungen fand ich noch ganz spannend, aber dann ging mir persönlich alles zu schnell. Knutscht man wirklich mit jemandem rum, mit dem man per Sie ist und von dem man nichtmal den Namen kennt? Mag es geben… liegt mir nicht und berührte mich leider auch überhaupt nicht. Bei mir hat die Autorin es nicht geschafft, wir klar zu machen, worin die Anziehung zwischen Klara und Tom besteht.

Jan fand ich dagegen eine sehr interessante Nebenfigur. Er hatte nicht so eine große Rolle, aber die war gut ausgearbeitet und sehr schlüssig.

Die Geschichte ist nun nicht unbedingt etwas Besonderes, aber sehr nett geschrieben. Es geht die gesamte Zeit über vorwärts. Es geht um die geplante Hochzeit, es gibt eine Liebesgeschichte, ein Drama und ganz viel Landschaft. Mehr braucht ein lockerer Frauenroman eigentlich nicht. Mir persönlich fehlte so ein bisschen das gewisse Etwas, was die Klappentext Story, der Hochzeitsplanung und dem Geheimnis von Jessi angeht. Irgendwie wirkte Jessis Geschichte neben Klaras Geschichte mit dem fremden Angler und der zurückgezogen lebenden Autorin etwas nebensächlich. Vor allem die Geschichte im Vera Brandstein war wirklich spannend und hat mich vorwärts gezogen.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr bildhaft. Ich habe die Stürme der Ostsee, denen Klara sich ausgesetzt hat, förmlich selbst spüren können. Da ich die Landschaft kenne, hatte ich es vielleicht ein bisschen einfacher, mir alles vorzustellen, aber ich finde, dass Evelyn Kühne ihre Sache wirklich sehr gut gemacht hat. Man sieht die kleinen Dörfer auf dem Darß quasi vor sich.

Von mir gibt es 3 Sterne für eine nett zu lesende Geschichte, die mir aber nicht lange im Gedächtnis bleiben wird. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und kann das Buch für einen Nachmittag am Strand empfehlen.