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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2017

Ein schöner sommerlicher Roman

Das Brombeerzimmer
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Zu Beginn hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten, mich in die Leseweise von Uta Simones einzufinden. Sie liest sehr weich, was mich zunächst nicht so richtig fesseln konnte. Dies änderte sich aber nach ...

Zu Beginn hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten, mich in die Leseweise von Uta Simones einzufinden. Sie liest sehr weich, was mich zunächst nicht so richtig fesseln konnte. Dies änderte sich aber nach der ersten CD. Ich habe es geschafft, mich einzuhören und die interessante Geschichte tat ihr übriges dazu.

Nora ist eine sehr sympathische Protagonistin. Sie ist, nach dem Tod ihres Mannes, zwar sehr verzweifelt, weiß nicht so genau, wie das Leben für sie weitergehen soll, aber sie gibt sich nicht auf. Als sich ihr die Gelegenheit bietet, die, Clara, Großtante ihre Mannes kennenzulernen, packt sie ihre Siebensachen zusammen und fährt los an den Bodden. Dort kümmert sie sich liebevoll um Clara, die beiden verstehen sich aber auch von Beginn an großartig. Nicht zuletzt, weil beide die Leidenschaft für das Kochen von Marmelade verbindet. Man spürt richtig, wie sehr beiden Frauen, die Marmeladen am Herzen liegen und wenn zusammen gekocht wird, dann schmeckt man die Marmelade förmlich schon auf der Zunge.

Mit Mandy findet Nora schnell eine neue Freundin, die ihr hilfreich zur Seite steht. Mandy steckt in einem Studium, das ihr keine Freude bereitet. Sie würde viel lieber Torten kreieren. Ich denke, dass Nora für Mandy gut ist, denn diese bringt Mandy durch Gespräche dazu, mehr in sich hinein zu horchen und ihren eigenen Weg zu finden.

Katharina, die etwas später anreist, macht das Trio perfekt. Sie ist Noras beste Freundin. Die beiden Frauen verbindet etwas Einzigartiges, wie ich finde. Sie sind immer füreinander da und unterstützen sich gegenseitig, wo sie nur können. So ist es nicht verwunderlich, dass Nora und Katharina telefonisch im engen Kontakt stehen, als Nora sich am Bodden befindet.

Die Geschichte ist, typisch Frauenroman, nicht besonders aufregend, aber auch an keiner Stelle langweilig oder langatmig. Es geht immer weiter vorwärts und schnell spürt man, dass Clara ein Geheimnis verbirgt und man will die Auflösung wissen. Neben dem Geheimnis geht es, wie bereits angedeutet, aber vor allem auch darum, Menschen zu finden, die einem am Herzen liegen. Sich gegenseitig umeinander zu kümmern, Freundschaften zu pflegen und gemeinsam die Tücken des Alltags zu meistern. Die Auflösung des Geheimnisses ist, als sie endlich auf den Tisch kommt, so spannend, wie ungeheuerlich. Hier ist aber auch mein Kritikpunkt an der Geschichte zu finden. Ich hätte es mir etwas sanfter, etwas ausführlicher gewünscht. Die Auflösung wird so lange vorbereitet und dann geht alles irgendwie viel zu schnell.Clara erzählt das Geheimnis, alle sind geschockt, Versöhnung… fertig. Ein bisschen mehr wäre da doch schön gewesen.

Ebenso denke ich, dass der Klappentext ein bisschen in die Irre führt. Es heißt: „Sie findet einen verborgenen Marmeladenkeller voller Geheimnisse aus der Kriegszeit…“ Eigentlich spielt der Keller eher eine nur sehr kleine Rolle und „voller Geheimnisse“ ist auch übertrieben. Ein Geheimnis, das sicher, wie bereits gesagt, ungeheuerlich ist und der Krieg wurde überhaupt nicht erwähnt. Keine Ahnung, wer diesen Klappentext geschrieben hat, aber meiner Meinung nach wird hier mit einer Übertreibung gearbeitet, die es nicht gebraucht hätte, denn das Buch ist auch so wunderbar.

Die Geschichte ist abgeschlossen, aber mit einem Ende, das durchaus Stoff für weitere Geschichten bietet. Von mir gibt es 5 Sterne für einen wunderbaren Frauenroman, der richtig schön in den nahenden Sommer passt.

Veröffentlicht am 29.03.2017

Schöner Gay-Romance-Roman, der allerdings etwas kurz geraten ist

Alles nach Plan
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Ich habe angefangen zu lesen und mich in der Geschichte sofort wohl gefühlt. Curtis, Gavin und auch Bee sind einfach wunderbare Menschen, die sich sehr lieben und deren Liebe zueinander aus jedem Satz ...

Ich habe angefangen zu lesen und mich in der Geschichte sofort wohl gefühlt. Curtis, Gavin und auch Bee sind einfach wunderbare Menschen, die sich sehr lieben und deren Liebe zueinander aus jedem Satz heraussprüht. Für Gavin ist seine Tochter Bee der wichtigste Mensch auf der Welt und auch Curtis, der beste Freund von Gavin, hat die zehnjährige Bee ins Herz geschlossen. Wen wundert es da, dass diese Menschen fast ihre ganze Zeit zusammen verbringen und sich eigentlich schon fast wie eine kleine Familie fühlen.

Ich mag Gavin. Er hat Prinzipien, die er einhält und nicht für den erst besten Mann über Bord wirft. Außerdem ist er Bee ein wunderbarer Vater.

Curtis ist unheimlich süß. Ich habe mit ihm gelitten, als er seinen inneren Kampf mit sich selbst ausgefochten hat. Ich habe mir gewünscht, dass er den Kampf gegen sich selbst verliert. Nur so war es ihm möglich, das Glück zu finden.

Bee ist der Hammer. Ab und an fand ich sie ein bisschen zu erwachsen für ihre 10 Jahre, aber irgendwie war sie dabei trotzdem niedlich. Man konnte ihr nicht böse sein, denn sie wollte für alle nur das Beste und glaubt mir: Das kleine Mädchen wusste von allen am besten, was das Beste ist.

Der Schreibstil von B. G. Thomas (ich weiß nicht einmal, ob es ein Autor oder eine Autorin ist), ist unheimlich gefühlvoll und liebevoll. Aus jeder Zeile, jedem Wort sprüht dem Leser so viel Gefühl entgegen, dass es einfach nur wunderschön ist, ohne jedoch an irgendeiner Stelle kitschig zu werden.

Von mir gibt es 4 Sterne für einen wunderbaren Gay-Romance Roman, der gerne auch noch 100 Seiten mehr hätte haben dürfen.

Ich muss allerdings sagen, dass ich 4,99 Euro für ein Buch, das letzten Endes nur 66 Seiten (sagt zumindest mein Kobo Glo) hat (hinten kommt noch eine Leseprobe) doch recht teuer finde.

Veröffentlicht am 27.03.2017

Warmherzige Geschichte

Trust Again
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Ich wollte eigentlich mit dieser Reihe nicht weitermachen, denn, wie ich bereits bei der Rezension zu Band 1 ausgeführt hatte, will ich New Adult Romane mit dem typischen Bad Boy, der seine Freundin schlecht ...

Ich wollte eigentlich mit dieser Reihe nicht weitermachen, denn, wie ich bereits bei der Rezension zu Band 1 ausgeführt hatte, will ich New Adult Romane mit dem typischen Bad Boy, der seine Freundin schlecht behandelt und trotzdem immer wieder eine Chance bekommt, nicht unterstützen. Auf Empfehlung von Corinna (Sommermädchenswelt) habe ich dann doch zu diesem Buch gegriffen und es nicht bereut.

Spencer, den wir bereits aus Band 1 kennen, ist nämlich so absolut gar kein Bad Boy, sondern im Gegensatz, sehr sensibel und zuvorkommend. Trotz dessen, dass auch er sein Päckchen mit sich herumschleppt, versucht er immer wieder, auf Dawn einzugehen, ihr den notwendigen Raum zu lassen, sie nicht zu überfahren. Dies gelingt ihm hervorragend. Das Gespräch zwischen den beiden auf der Couch. Gänsehaut pur. Ich habe mit ihm gemeinsam den Atem angehalten, wie Dawns Antwort auf die Frage: Willst du nach Hause? ausfallen wird. Wo ist mein Spencer?

Was macht eine gute Geschichte unter anderem aus? Genau: Protagonisten, mit denen man sich identifizieren kann. In diesem Fall ist es bei mir Dawn. Dawn ist der Typ Mensch, den man einfach nur immer in den Arm nehmen, aber ab und an auch schubsen und zu ihrem Glück zwingen will. Sie hat mich wahnsinnig gemacht, weil sie sich Spencer nicht öffnen konnte, aber trotz allem konnte ich sie verstehen. Ich hätte genau wie sie gehandelt. Ihre Geschichte kommt mir nämlich leider nur allzu bekannt vor, ihr Verhalten ist absolut nachvollziehbar, an jeder Stelle der Geschichte schlüssig und damit sehr rund.

Trotz aller Tragik und Dramatik, die hier wirklich nicht zu kurz kommt, ist die Geschichte auch sehr amüsant und kurzweilig. Immer wieder musste ich schmunzeln, vor allem über Spencers Sprüche und Dawns Reaktion darauf. Mona Kasten schaffte es aber, bei allem Humor, auch immer schnell, mich wieder einzufangen und auch die getragenen Szenen so zu schreiben, dass ich sie spüren konnte. Der erste „Besuch“ bei Spencers Eltern war sehr berührend.

Der Schreibstil ist leichtgängig und zog mich extrem schnell in den Bann der Geschichte. Die Sprache ist sehr bildhaft, so dass ich keinerlei Probleme hatte, den Kinofilm vor meinem inneren Auge entstehen zu lassen. Kann mir übrigens mal jemand erklären, warum es so sexy ist, wenn gutaussehende, schlanke, durchtrainierte junge Männer langsam die Hemdsärmel hochrollen? Ich kann es nicht erklären, warum es so ist, aber immer, wenn ich eine solche Szene in einem Buch lese, finde ich das extrem erotisch. Spencer sabber

Von mir gibt es für diesen zweiten Band einer Reihe 5 Sterne. Ein wundervoller, ans Herz gehender Schreibstil mit zwei Protagonisten, die füreinander Alles sind, es sich aber nicht eingestehen wollen und eine spannende Geschichte, die mich in ihren Bann gezogen hat.

Ich hoffe wirklich, dass ich euch mit meiner Rezension Lust auf das Buch machen kann. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.03.2017

Das Potential wird nicht ausgeschöpft

NERVE - Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen
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Ich bin ein bisschen hin und her gerissen, wusste auch nicht so genau, wieviele Federn ich eigentlich vergeben will. Eigentlich hat mir die Geschichte ganz gut gefallen, denn sie ist lebendig geschrieben ...

Ich bin ein bisschen hin und her gerissen, wusste auch nicht so genau, wieviele Federn ich eigentlich vergeben will. Eigentlich hat mir die Geschichte ganz gut gefallen, denn sie ist lebendig geschrieben und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Andererseits waren mir die beiden Hauptpersonen ein bisschen zu oberflächlich (Vee) und zu berechnend (Ian). Auch die Challenges waren mir für einen Jugendroman ab 14 Jahren zu sehr auf Sex ausgelegt.

Vee ist schon arg naiv und es fiel mir schwer nachzuvollziehen, warum sie wie handelt. Sie ist recht sprunghaft in ihrem Verhalten und agiert manchmal sehr kindisch. Das Verhältnis zu ihren Eltern ist nicht wirklich nachvollziehbar. Vee ist eigentlich total schüchtern, lässt sich aber ohne groß überredet werden zu müssen auf das Spiel ein. Nachdem sie zuerst bei einer sehr einfachen Aufgabe total weiche Knie hat, scheinen ihr die später sehr harten Aufgaben kaum etwas auszumachen. Auf mich wirkte das einfach merkwürdig, denn ein Mensch ändert sich ja nich innerhalb weniger Tage um 180 Grad. Das kann durchaus realistisch sein, aber dazu hätte die Autorin das Ganze irgendwie realistischer schreiben müssen, Vees Entwicklung besser nachvollziehbar machen.

Auch die Nebenfiguren blieben alle relativ blass. Zu keiner konnte ich ein Verhältnis aufbauen. Ich muss gestehen, dass ich inzwischen fast alle Namen wieder vergessen habe und es ist nicht lange her, dass ich das Buch gelesen habe. Das ist kein gutes Zeichen. Daran erkenne ich eben genau das, das mich die Charaktere nicht berühren konnten.

Die Geschichte an sich ist sehr spannend geschrieben. Ich wurde schnell in die Geschichte hineingezogen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Trotzdem möchte ich nur 3 Sterne vergeben, da ich einfach finde, dass die Autorin der Geschichte noch deutlich mehr Tiefe hätte verleihen können, wenn die Figuren sich mit ihrem Handeln auseinandergesetzt hätten. Das Buch bietet, ähnlich wie „Die Tribute von Panem“, die ich gerade gehört habe, sehr viele Ansätze für gesellschaftskritische Themen. Leider ist die Autorin einfach an dieser Auseinandersetzung vorbeigeschliddert. Das Potential, das in dieser Geschichte steckt, wurde aus meiner Sicht nicht aufgegriffen und aufgearbeitet.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Mir fehlte es an der im Titel beschriebenen Nähe

Nähe auf Zeit
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Eigentlich beschreibt der Klappentext schon fast alles, was in diesem Buch passiert. Ich muss gestehen, dass ich mir irgendwie mehr Emotionen gewünscht hätte. Der Titel „Nähe auf Zeit“ implizierte für ...

Eigentlich beschreibt der Klappentext schon fast alles, was in diesem Buch passiert. Ich muss gestehen, dass ich mir irgendwie mehr Emotionen gewünscht hätte. Der Titel „Nähe auf Zeit“ implizierte für mich, dass zwischen Haris und Tyler eine Art von Nähe (auf Zeit) entsteht. Aber, eigentlich hätte ich nur dem Klappentext vertrauen sollen, denn, genau wie es dort steht kommen sie sich zwar näher, vor allem körperlich, aber sie sind fest entschlossen, den anderen nicht zu vertrauen. Es kommt zu Missverständnissen und gegenseitigen seelischen Verletzungen.

Beide Männer, sowohl Haris, als auch Tyler haben eine schwere Vergangenheit hinter sich, die dem Leser nach und nach offenbart wird. Ich konnte bei beiden durchaus verstehen, warum sie so verschlossen sind und sich weigern, dem jeweils anderen rückhaltlos zu vertrauen. Dennoch hätte ich mir, im Laufe der Geschichte gewünscht, dass sich nach und nach etwas mehr Vertrauen aufbaut. Der Titel „Nähe auf Zeit“ hätte dies für mich eigentlich impliziert, den „Nähe“ verbinde ich mit Vertrauen. Ich hatte hier allerdings eher das Gefühl, dass sich das Wort „Nähe“ auf körperlicher Nähe bezieht, denn heißen Sex gibt es in diesem Buch genug. Für meinen Geschmack hart an der Grenze zu zuviel. Ich meine, es kann doch nicht sein, dass beide, sobald sie den anderen nur sehen, nicht mehr in der Lage sind, ihre Geschlechtsteile unter Kontrolle zu halten. Egal, in welcher Lage, egal wo sie sich gerade befinden. Also: nie… Ich fand es einfach einen Tick zu übertrieben.

Berührt hat mich die Szene ganz zu Beginn, in der Haris und Tyler sich kennenlernen und Haris Tyler aus einer extremen Lage befreit. Da kam durchaus Gefühl auf. Man merkt Haris an, dass er ein sehr einfühlsamer Mann ist, der sich um andere sorgt. Auch im Laufe der Geschichte fanden sich immer wieder kleine Szenen, die Nähe hätten heraufbeschwören können, aber die Autorin ist jedes Mal genau nach einer solchen Szene wieder abgebogen. Das kann durchaus als Element der Spannung bezeichnet werden, wurde aber irgendwann ermüdend.

Humor brachte Wilson in die Geschichte. Haris persönlicher Kammerdiener, Fahrer, Mädchen für alles (außer Sex) ist ein kleiner Hypochonder, aber hat das Herz auf dem rechten Fleck. Er steht Haris und später auch Tyler treu zur Seite, ist immer da, wenn er gebraucht wird, auch wenn es ihn gefühlt umbringt. Er ist und bleibt halt ein Hypochonder. Ein ganz wundervoller Charakter.

Der Schreibstil von Barbara Elsborg ist durchaus ansprechend. Er liest sich sehr flüssig und man kommt sehr schnell durch die Seiten. Das Kopfkino wird angesprochen und die Autorin überschreitet nie eine bestimmte Grenze. Erotisch, nie geschmacklos und sehr bildhaft kommen die vielen Sex-Szenen daher.

Von mir gibt es 3 Sterne für einen Gay-Romance Roman, der mich nicht ganz überzeugen konnte, aber durchaus lesenswert ist.