Mega spannend, aber nichts für schwache Nerven
DürreHauptpersonen dieser Geschichte sind Jack O’Connor und Joe Trusc. Zum einen erfahren wir sehr viel über das Leben auf Luna V, einem Mond, auf den Jack verbannt wird und der ohne moderne Maschinen auskommt. ...
Hauptpersonen dieser Geschichte sind Jack O’Connor und Joe Trusc. Zum einen erfahren wir sehr viel über das Leben auf Luna V, einem Mond, auf den Jack verbannt wird und der ohne moderne Maschinen auskommt. Zum anderen begleiten wir zunächst Jack und später Joe auf Terra Nova und in der Sternenakademie. Terra Nova ist extrem hoch entwickelt.
Jack ist eine sehr starke Persönlichkeit. Ich habe ihn von der ersten Seite an bewundert. Trotz dessen, was er durchmachen muss, schafft er es, nicht aufzugeben. Dabei schafft die Autorin es aber, ihn nicht übermenschlich erscheinen zu lassen. Ich hatte schon das Gefühl, dass er zu dem einen oder anderen Zeitpunkt nicht weit weg davon war, zu zerbrechen.
Joe hat mir unglaublich gut gefallen. Sie ist nicht auf den Mund gefallen, aber sie weiß bzw. lernt auf Luna V, wann es besser ist, sich zurück zu nehmen. Trotzdem scheut sie sich nicht davor, für das, was richtig und gerecht ist, einzutreten. Eine mutige junge Dame, die ich schnell ins Herz geschlossen habe.
Eine weitere Figur, die für mich irgendwo zwischen Haupt- und Nebenfigur einzuordnen ist, ist natürlich Onkel Amos. Das schöne an dieser Figur ist, dass es bei ihm keine Frage nach schwarz oder weiß gibt. Ich habe ihn von Anfang an einfach nur gehasst. Da brauchte ich mir nicht viele Gedanken machen, warum er tut, was er tut, um ihn vielleicht verstehen zu können. Er ist abgrundtief böse. Das heißt nicht, dass ich nicht gespannt darauf war, warum er geworden ist, wie er ist. Nicht, um ihm verzeihen zu können, nur um es nachvollziehen zu können.
Die wichtigsten Nebenfiguren sind Tante Maggy und ich finde auch Jacks Lehrerin, Mrs. Blake. Tante Maggy gehört, wie Jack, zum den Figuren, die mir leid tun. Was muss sie schon durchgemacht haben, dass sie es nicht schafft, ihm wenigstens ein bisschen zur Seite zu stehen. Auch über ihren Hintergrund erfährt man nach und nach so Einiges. Bei ihr hatte ich teilweise sogar Verständnis für ihr Verhalten. Mrs. Blake, ja… ich glaube, dass sie im Laufe der Geschichte etwas begriffen hat. Leider war das ein bisschen spät.
Die Geschichte ist wirklich heftig. Ich bin normalerweise was Triggerwarnungen angeht eher auf der Schiene „ist mir egal“. Sie stören mich nicht, aber ich verstehe auch oft nicht, weswegen sie gebraucht werden. Hier würde ich sagen: Die Triggerwarnung „häusliche Gewalt“ hat mehr als ihre Berechtigung. Es ist teilweise kaum zu ertragen, was Jack erleiden muss, vor allem, weil es so willkürlich ist. Das ist, was mich am Meisten geschockt hat.
Insgesamt entwickelt sich die Geschichte stetig vorwärts und nach und nach werden die Hintergründe für Onkel Amos Verhalten aufgedeckt. Man kann es trotzdem weiterhin nicht wirklich nachvollziehen, warum er handelt, wie er es tut, aber man bekommt eine Ahnung, was ihn antreibt. Es hat Spaß gemacht, zu verfolgen, wie das Leben sowohl auf Luna V, als auch in der Sternenakademie abläuft. Bei Luna V muss man ja nur ein paar Jahrhunderte zurück denken und schon hat man eine Vorstellung. Terra Nova ist natürlich viel weiter fortgeschritten, aber auch hier hat sich die Autorin nur so weit von unserer Wirklichkeit entfernt, dass man sich die neuartige Technologie noch gut vorstellen konnte.
Ich könnte noch ganz viel mehr schreiben, aber ich habe das Gefühl, ich sprenge jetzt schon den Rahmen. Spannend war auf jeden Fall weiter zum Ende der Geschichte eine Bestrafungsaktion. Da hat die Autorin eine gute Sozialstudie betrieben, wie unterschiedlich Menschen auf Unrecht reagieren. Vielleicht hätte ich mir von der einen oder anderen Figur eine andere Reaktion gewünscht, aber letzten Endes war es genau so, wie es hier beschrieben wurde, stimmig, auch wenn das mal wieder eine Szene war, die nur schwer zu ertragen war.
Spannend war, was D. K. Berg und über die Dürre auf Luna V und auch den immer stärker werdenden Wassermangel berichtet. Aufgrund des tollen Schreibstils hatte man teilweise selbst eine ganz trockene Kehle. Der Schreibstil von D. K. Berg ist extrem mitreißend. Ich mag dicke Wälzer normalerweise nicht so gerne, aber diese mehr als 500 Seiten hatte ich innerhalb von 2 Tagen verschlungen. Am liebsten hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen, weil mich die Handlung so gefesselt hat.
Die Geschichte endet mit einem fiesen Cliffhanger. Ich freue mich schon darauf, wenn hoffentlich in diesem Frühjahr Band 2 erscheint. Ich werde ihn sofort am Erscheinungstag kaufen und lesen.