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Veröffentlicht am 23.12.2022

Schöner Kurzroman auch für nach Weihnachten

Die Wärme, die wir teilen
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Die Wärme, die wir teilen ist der neue Kurzroman von Philippa Penn, die ich bereits vorher durch ihre Dystopie, die Invalidum-Dilogie, kannte. Mit Die Wärme, die wir teilen, bewegt sie sich dieses Mal ...

Die Wärme, die wir teilen ist der neue Kurzroman von Philippa Penn, die ich bereits vorher durch ihre Dystopie, die Invalidum-Dilogie, kannte. Mit Die Wärme, die wir teilen, bewegt sie sich dieses Mal in einem völlig anderen Genre.

Die Geschichte spielt zwar auf dem Weihnachtsmarkt, um die Weihnachtstage, ich würde aber mal sagen, dass man sie den ganzen Winter hindurch lesen kann. Es handelt sich um eine zuckersüße Liebesgeschichte, die sich aufgrund der Kürze des Buches extrem schnell entwickelt. Das muss muss man wissen und mögen. Mir ist es zwar aufgefallen, aber es hat mich nicht gestört. Zuckersüß heißt übrigens in diesem Fall nicht kitschig. Klar ist eine Portion Weihanchtsfeeling drin und das ist irgendwie immer ein bisschen zuckerig, aber die Geschichte ist wirklich nicht klebrig. Dafür haben die Protagonisten auch zu viel durchzumachen. Besonders geradlinig ist Luizas und Phills Weg selbstverständlich nicht. Sonst hätten wir hier ja keine spannende Geschichte, oder?

Luiza ist eine sehr sympathische Protagonistin, die man sofort ins Herz schließt. Ich mochte es, dass sie aus ihrem Fast-Burn-Out gelernt hat und sich jetzt für keine Arbeit zu schade ist. Ihr geht es heute darum, dass es ihr gut geht, nicht darum, dass sie unter allen Umständen Karriere macht. Ich fand das unglaublich sympathisch. Ihre „Gegenspielerin“ ist ihre Mutter, die so absolut nicht einsieht, dass man auch ohne große Karriere glücklich sein kann. Ich fand sie unglaublich erfrischend für die Geschichte, wobei man natürlich über ihre Verhalten auch sehr wütend wird.

Phil macht es dem Leser ein bisschen schwerer, in sein Herz zu blicken, aber auch er präsentiert sich von Beginn an sehr sympathisch. Er hat ein paar Päckchen mit sich herumzutragen, die es ihm schwer machen, Luiza sein Herz ganz zu öffnen. Seine Geschichte wirkte authentisch und ich habe definitiv mit ihm mitgefühlt.

Die Geschichte entwickelt ich, wie bereits erwähnt, sehr schnell vorwärts. Aber letzten Endes hat mir das gut gefallen, denn man fliegt nur so durch die Seiten. Es is eine Geschichte, die man in der sonst eher stressigen Weihnachtszeit gut auf dem Sofa lesen kann, um ein bisschen Entspannung zu finden. Nicht besonders tiefgründig, aber die Figuren tragen schon ihre Probleme mit sich herum.

Zu Problemlösung tragen einige Nebenfiguren bei, wie Luizas Kollege Julio und seine witzige Mitbewohnerin Franzi. Beide sehr sympathische Charaktere. Außerdem haben wir noch Phil Tante Edda, die keinen besonders großen Auftritt hat, aber der hat es in sich. Ganz liebenswerte alte Frau!

Der Schreibstil ist bildhaft und hat mich in die Geschichte gezogen. Man sieht den Weihnachtsmarkt und Phil Glühweinbude direkt für sich.

Ich kann euch Die Wärme, die wir teilen wirklich empfehlen. Ihr werdet einen schönen Lesenachmittag mit dem, Buch verbringen und am Ende das Gefühl haben, neue Freunde kennengelernt zu haben. Von mir gibt es 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Schwächer als ihre anderen Bücher

Weihnachtsreise zum Nordlicht
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Leider hat mich die Geschichte ein bisschen enttäuscht. Wie wir es gewohnt sind, wir die Geschichte abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Dieses Mal nehmen und Christy, Robyn und Alix mit ...

Leider hat mich die Geschichte ein bisschen enttäuscht. Wie wir es gewohnt sind, wir die Geschichte abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Dieses Mal nehmen und Christy, Robyn und Alix mit an ihre Seite. Irgendwie konnte mich keine der drei Frauen so richtig fesseln. Sie blieben alle ein bisschen fern und so ganz konnte ich ihre Verhaltensweisen nicht durchschauen. Weihnachten kommt quasi nicht vor, was ich extrem schade fand. Gerade das Setting in Lappland hätte sich doch für ein wunderschönes, stimmiges Weihnachtsfest angeboten. Leider wird das Fest aber zur Nebensache. 

Christy ist die Figur, die über die Geschichte die Fäden zusammen hält. Sie ist mit Alex befreundet und mit Robyn verwandt. Christy konnte ich noch am ehesten verstehen. Wobei mir ihre Wandlung dann aber zu schnell von statten ging.

Alix konnte ich gar nicht richtig greifen. Sie scheint mit die in sich zerrissenste Figur zu sein. Das wiederum machte sie glaubwürdig. Bei Alix hatte ich einfach das Gefühl, dass sie nicht aus ihrer Haut heraus kann.

Bei Robyn hatte ich das Gefühl, dass wir sie gar nicht wirklich kennenlernen. Sie blieb für mich sehr blass und obwohl sympathisch, doch ein bisschen unnahbar.

Überhaupt nicht schlüssig war mir die Beziehung von Christy und Alix zu Christys Mutter. Einerseits wird sie als liebevoll dargestellt, die den Mädchen eine schöne Zeit bereitet, andererseits scheint sie mir sehr streng und unnahbar gewesen zu sein. Ich bekam einfach kein stimmiges Bild von dieser Figur, was es mir schwer machte, Alix und Christus Kindheit nachzuvollziehen. Dies braucht man aber wiederum, um zu verstehen, warum die Frauen sich heute so verhalten, wie sie es eben tun. Schwierig….

Der Schreibstil ist gewohnt bildhaft, so dass man sich die Landschaft, den Schnee und die Figuren allgemein ganz gut vorstellen kann. Zum Ende hin gefiel mir die Geschichte dann auch ein bisschen besser. Die Figuren bewegen sich aufeinander zu und man konnte so etwas wie verzeihen und einen Neuanfang spüren. Das hat mir dann doch gut gefallen.

Dieses Buch fand ich insgesamt aber ausnahmsweise mal nicht ganz so stark, wie sonst die Bücher von Sarah Morgan. Ich vergebe 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Es fehlt ein bisschen an Emotionen und Spannung

Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück
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Protagonistinnen der Geschichte sind Marie und Anna, das Trümmermädchen, wobei mir beide Frauen nicht wirklich nahe gekommen sind. Anna vielleicht noch ein kleines bisschen mehr, als Marie. Beide bleiben ...

Protagonistinnen der Geschichte sind Marie und Anna, das Trümmermädchen, wobei mir beide Frauen nicht wirklich nahe gekommen sind. Anna vielleicht noch ein kleines bisschen mehr, als Marie. Beide bleiben aber sehr fremd und auch ein bisschen blass.

Vor allem Marie verhält sich nicht immer logisch. Sie ist die Erwachsene und eigentlich sollte sie sich um die Kinder kümmern. Immer wieder muss jedoch die noch nicht einmal volljährige Anna, die Geschicke der Familie in die Hand nehmen, um das Überleben aller zu sichern. Trotz dessen, dass Anna recht viel unternimmt, um die Familie vor dem Hunger- und Kältetod zu bewahren, muss ich sagen, dass der Klappentext ein bisschen irreführend ist. Dass Anna die gewiefteste Kohlediebin der Stadt sein soll, erschließt sich mir nicht wirklich. Der Kohlediebstahl kommt nicht allzu häufig vor. Er ist nicht das tragende Element der Geschichte. Insgesamt hat mir Anna wie gesagt, deutlich besser gefallen, als Marie. Sie versucht wenigstens, die Familie durch die schwere Zeit zu bringen. Sie muss relativ schnell erwachsen werden und sie tut einfach das, was nötig ist.

Marie war wie gesagt, völlig mit der Situation überfordert. Ich kann das einerseits nachvollziehen, denn wer von uns wäre in der läge mit so viel Elend umzugehen. Andererseits denke ich, wenn man eine Jugendliche und ein Kleinkind zuhause hat, dann muss man sich zusammenreißen. Einerseits ehrt es Marie, dass sie nichts verbotenes tun will, andererseits würde ich mal sagen: „Die Not heiligt die Mittel.“. Wenn ich ein todkrankes Kleinkind zuhause habe, dann ist Kohlendiebstahl mein kleinstes Problem bzw. vielleicht sogar mein Glück. Da sollte man nicht allzu kleinlich werden. Bei Marie hatte man ab und an eher das Gefühl, dass sie einfach nur resigniert hat und am liebsten gar nichts mehr tun würde. Hier hätte ich mir deutlich mehr Entwicklung gewünscht.

Insgesamt fand ich das Buch ein bisschen langatmig. Die Geschichte dreht sich hauptsächlich darum, dass alle darauf warten, dass vor allem Matthias, aber auch Josef wieder nach Hause zurück kehren. Das war es tatsächlich auch, was mich an der Geschichte gehalten hat, dass auch ich dies irgendwann unbedingt wissen wollte. Ansonsten wiederholen sich einige Dinge ziemlich oft. Immer dieselben Probleme (Hunger und Kälte) und immer dieselben Menschen, die den Frauen das Leben schwer machen. Das ist sicher authentisch, aber halt auf Dauer auch ein bisschen eintönig.

Ja, Marie und Anna haben es schwer, das steht außer Frage. Aber auch diese schwere Not, die die beiden Frauen und der kleine Karl durchleiden müssen kam nur teilweise bei mir an. Ich hätte mir ein bisschen mehr Emotionen gewünscht. Hätten die Figuren den Leser näher an sich heran gelassen, dann hätte ich sicher ein bisschen mehr mitleiden können. So fühlte ich mich doch eher, wie ein Beobachter von außen.

Die Sprecherin, Elisabeth Günther, fand ich wirklich gut. Sie liest mit angenehmer Stimme und Betonung. Kann ich wirklich empfehlen.

Von mir gibt es 3 Sterne für ein Buch, das sich nett hörten lässt, aber mir nicht lange im Gedächtnis bleiben wird. Es fehlt an Emotionen und auch ein bisschen an Spannung.

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Spannende Geschichten, die Mut machen

Der Tag, der mein Leben veränderte
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Erneut hat Tim Pröse die Geschichte von Menschen aufgegriffen. In diesem Buch geht es um 15 Menschen, 15 Schicksale. Es geht um Menschen, die tief gefallen sind, Schicksalsschläge verkraften mussten und ...

Erneut hat Tim Pröse die Geschichte von Menschen aufgegriffen. In diesem Buch geht es um 15 Menschen, 15 Schicksale. Es geht um Menschen, die tief gefallen sind, Schicksalsschläge verkraften mussten und die wieder aufgestanden sind.

Das Buch macht Mut. Ich weiß nicht, ob ich so mutig wäre, aber es zeigt, dass es geht. Man stolpert, fällt, und dann ist es an einem selbst, zu entscheiden, ob man liegen bleibt, oder ob man sich wieder hoch kämpft. Die 15 hier porträtierten Menschen haben sich wieder hoch gekämpft. Tim Pröse erzählt ihre Geschichten ehrlich und offen, aber auch mit der gebotenen Sensibilität. An der einen oder anderen Stelle hätte ich mir vielleicht nicht weniger Fakten, aber mehr Gefühle gewünscht. Nun ist mir aber klar, dass der Autor nur das schreiben kann, was die Personen ihm vermittelt haben. Und vielleicht ist das mit den Emotionen auch so eine Sache. Wie nah lässt man seine Geschichte und damit auch den Leser erneut an sich heran kommen? Ich kann durchaus verstehen, warum es an der einen oder anderen Stelle etwas nüchterner geworden ist.

Mich hat die Geschichte der Berufssoldatin Paula sehr nachdenklich gemacht, was meine eigenen Gedanken angeht. Ich muss gestehen, dass ich eher zu den Menschen gehöre, die denken „die kriegen so viel Kohle dafür, dass sie in den Auslandseinsatz gehen und sie haben sich diesen Beruf selbst ausgesucht, also müssen sie mit dem Risiko auch leben“. Mein Mitleid hielt und vielleicht auch hält, das will ich nicht ganz abstreiten, doch eher in Grenzen. Niemand wird gezwungen, diese Risiken einzugehen. Dennoch hat mir die Geschichte von Paula doch sehr zu denken gegeben. Wie sie sich sehr mühsam wieder ins Leben zurück kämpft, wie wenig Unterstützung sie teilweise auch aus den eigenen beruflichen Reihen bekommt ist schon sehr erschreckend. Hier gilt es doch, etwas sensibler mit seinen eigenen Gedanken umzugehen, etwas mehr Mitgefühl zu leben. Das hat mir die Geschichte vermittelt.

Ganz besonders berührt hat mich die Geschichte von Deutschlands ungewöhnlichstem Bestatter Fritz, der gezwungen war, sich viel früher, als man sich das wünscht, auf seinen eigenen Tod vorzubereiten. Ich fand es sehr schön, zu lesen, wie vielen Menschen er Unterstützung gegeben hat, wie schon der von ihm kreierte Friedhof ist. Es war schwierig, sich vorzustellen, dass dieser einfühlsame und positive Mann nun selbst überlegen muss, wie er zur letzten Ruhe gebetet werden will. Dabei kommt aber an keiner Stelle seiner Geschichte das Gefühl auf, dass er mit sich oder dem Leben hadert. Ich empfand ihn als sehr starke, beeindruckende Persönlichkeit.

Insgesamt hat Tim Pröse erneut ein sehr interessantes Buch vorgelegt, das ich euch wirklich empfehlen kann. Ich vergebe gerne 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Kurzweilig

#FragEinenMönch
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Die 100 Fragen und Antworten von Pater Nikodemus Schnabel lesen sich wirklich gut und schnell.

Also es ist jetzt nicht so, dass man irgendwas Wichtiges verpasst, wenn man das Buch nicht liest, finde ich. ...

Die 100 Fragen und Antworten von Pater Nikodemus Schnabel lesen sich wirklich gut und schnell.

Also es ist jetzt nicht so, dass man irgendwas Wichtiges verpasst, wenn man das Buch nicht liest, finde ich. Die Antworten sind, wie ich es fast auch erwartet hatte, weder besonders ausführlich, noch tiefgründig. Die Schriftart ist sehr groß und die längste Antwort geht über knapp mehr als 2 Seiten. Da kann man jetzt auch nicht allzu philosophisch werden, denke ich.

Obwohl sich das Buch ein bisschen oberflächlich liest, hat es Spaß gemacht, dem Pater zu folgen, wie er Fragen rund um seinen Glauben, das Leben im Kloster oder auch zu teils eher privateren Dingen, wie z. B. ob er auch mal in Bars oder Clubs ausgeht, beantwortet. Auch wenn einige Fragen mit einem Augenzwinkern beantwortet werden, so hatte ich das Gefühl, dass er die Fragesteller und damit auch die Leser, ernst nimmt. Insgesamt bekommt man ein bisschen einen Einblick in den Alltag des Klosters und der Pater beantwortet Fragen danach, wer eigentlich für die Mönche kocht, oder ob es WLAN im Kloster gibt.

Was mir gefallen hat ist, dass der Pater authentisch wirkt. Er scheint mir sicher und seiner Entscheidung, Mönch zu sein und in einem Kloster zu leben, absolut im Einklang. Das mag ich, wenn Menschen ihre Berufung gefunden haben und damit zufrieden wirken.

Insgesamt liest sich das Buch sehr kurzweilig, mit den 100 Fragen und den 100 Antworten. Man erfährt unterhaltsame Dinge und ich hatte ein paar vergnügliche Stunden. Mit 18 Euro finde ich es vom Preis-Leistungs-Verhältnis allerdings recht teuer, einfach, weil man so schnell damit durch ist, und dann halt doch eher oberflächliche Dinge erfährt.

Ich vergebe 3 Sterne.

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