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Veröffentlicht am 15.07.2022

Das Buch berührt mich tief

Liebe, schmetterlingsbunt
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Auch wenn Zeit endlos wirkt, findet sie doch immer ein Ende in uns.

Um was es geht:
Ella erfährt, das ihr Vater in England lebt und es mit ihm zu Ende geht. Entschlossen reist sie zu ihm, um längst überfällige ...

Auch wenn Zeit endlos wirkt, findet sie doch immer ein Ende in uns.

Um was es geht:
Ella erfährt, das ihr Vater in England lebt und es mit ihm zu Ende geht. Entschlossen reist sie zu ihm, um längst überfällige Antworten auf ihre Fragen zu bekommen, was auch zur Belastungsprobe mit ihrer Mutter wird. Dabei trifft sie auf Jacob, der gelegentlich auf dem Gut ihres Vaters aushilft. Trotz großer Sorgen um ihren Vater kommt sie Jacob näher als beabsichtigt und jetzt tauchen Fragen auf, auf die nur sie eine Antwort geben kann.

Zu den Figuren:
Ella Franke lebt in Berlin und arbeitet als Webdesignerin. Sie ist ein herzlicher Mensch, hilfsbereit und lebenslustig. Mit ihrer Mutter hat sie eine enge Verbindung und in ihrem Beruf zeigt sie sich engagiert.

Jacob Davis ist Biologe und lebt recht abgeschottet von der Außenwelt. Er ist handwerklich geschickt und ich bewundere einige seiner Arbeiten im Buch. Jacob trägt eine Traurigkeit im Herzen, die immer wieder deutlich durchscheint, doch er macht es spannend und so muss ich mich eine Weile gedulden, ehe ich mehr erfahre. Er ist ein liebenswerter Charakter, der ab und an stur reagiert, was mit seiner Vergangenheit zutun hat.

Die Umsetzung:
Der flüssige und warmherzige Schreibstil katapultiert mich sofort an Ellas Seite nach Berlin Spandau und weckt damit Erinnerungen an meinen Berlin-Trip vor wenigen Tagen. Gemeinsam reise ich mit ihr in die Grafschaft Cumbria in Großbritannien und bewundere Ella dafür, das sie mit dem Linksverkehr klarkommt. Sie ist eben tough. Die Annäherung zwischen ihr und ihrem Vater wird eindringlich geschildert und so sehe ich alles deutlich vor Augen. Trotz des traurigen Grundthemas versäumt es die Autorin nicht, mich hin und wieder Lachen zu lassen. Überhaupt schenkt sie Ella und mir Pausen, um durchzuatmen, und mit der Zeit können wir beide besser damit umgehen. Nichts wirkt überhastet und alles liest sich authentisch.

Auf Green Ghyll fühle ich mich so wohl, was auch an den gut ausgearbeiteten Nebencharakteren liegt, die ich allesamt ins Herz schließe. Es ist eine leise Liebesgeschichte, die sich im Schatten der Sorgen von Ella entwickelt und mich gefangen nimmt. Ich erfahre alles aus der Ich-Perspektive von Ella in der Vergangenheit und mir bleibt nichts verborgen. Das Buch hat mich ergriffen, berührt und einige Papiertaschentücher gekostet und es ist jede Träne wert. Sogar Sarah und Lucien aus „Liebe, lavendelblau“ haben sich kurz in die Seiten geschmuggelt, was mich irre freut.

Mein Fazit:
Mit „Liebe, schmetterlingsbunt“ vergesse ich alles um mich herum. Ich teile Ellas Sorgen, ihren Schmerz und den bunten Schwarm Schmetterlinge, der immer wieder in ihrem Bauch stobt. Das Buch fließt wie ein ruhiger Bachlauf durch mich hindurch und entlockt mir Tränen. Doch Juli verliert nie die Balance, so das ich immer wieder warme Sonnenstrahlen genießen darf, die Ellas und meine Tränen trocknen. Das Buch berührt mich und die Geschichte wird eine Weile wie zarte Schmetterlingsflügelschläge in mir nachklingen und das komplett ohne künstliche Dramen in den Seiten.

Von mir erhält „Liebe, schmetterlingsbunt“ 5 berührende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Das Buch berührt mich tief

Neuanfang auf Whale Island
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Manche Geschichten werden geschrieben, um zu unterhalten und manche, um ihre Leser rundum glücklich zu machen. Auf „Neuanfang auf Whale Island“ trifft beides zu.

Um was es geht:
Stella tritt ihre neue ...

Manche Geschichten werden geschrieben, um zu unterhalten und manche, um ihre Leser rundum glücklich zu machen. Auf „Neuanfang auf Whale Island“ trifft beides zu.

Um was es geht:
Stella tritt ihre neue Stelle als Restaurantmanagerin in der Cameron Lodge auf Whale Island an und arbeitet von nun an mit dem attraktiven, aber auch streitbaren Aidan zusammen. Ihre Tochter bereitet ihr ebenso Probleme wie ihre Gefühle für Aidan und obendrein gesellt sich ein Musiker dazu, der so ziemlich jedes Herz einer Frau schneller schlagen lässt. Ob auch Stellas Herz schneller schlägt, musst du selbst herausfinden.

Die Umsetzung:
Mir tut Stella ja etwas leid, wie sie auf Aidan trifft, aber trotzdem muss ich lachen. Der Einstieg in die Geschichte ist so angenehm, obwohl alles im Nebel versinkt und Covi trifft damit genau meinen Humor. Was für ein Lesegenuss, die ersten 300 Seiten inhaliere ich an einem dreiviertel Tag. Die Dynamik der Figuren nimmt mich blitzartig gefangen. Ihr reger Schlagabtausch bringt mich immer wieder zum Lachen, doch dann wird es tiefgründig und mir zieht sich immer wieder das Herz zusammen, während sich in meinem Magen Knoten bilden. Stella hat es als Alleinerziehende nicht leicht und stemmt ihren Alltag taff. Ihrer Tochter Feli ist sie eine wundervolle Mutter. Klar, dass das der pubertierende Teenager anders sieht und ich kann mich in beide Seiten hineinversetzen.

Covi hat ein Auge für das richtige Maß an Emotionen, die an wenigen Stellen mit Sarkasmus gemischt sind und an anderen mit heftigem Herzklopfen. Stella brennt für ihren Job, was bei Aidan für gemischte Gefühle sorgt, da sie ihn mit ihren Ideen geradezu überrennt. Aber nicht nur das wühlt ihn auf. Sie löst etwas in ihm aus, was er nicht zulassen darf. Immerhin ist er in gewisser Weise ihr Boss. Doch dann taucht der Sänger Jackson auf und tut Stella und ihrer Tochter gleichermaßen gut. Nur Aidan will das nicht schmecken. Aidans Tochter Isla und Feli haben so gar nichts gemeinsam, was alles zwischen ihnen verkompliziert. Merda, würde Stella denken und recht hat sie. Ich liebe das Temperament der Halbitalienerin, mit dem Aidan locker mithalten kann.

Ich freue mich riesig über das Wiedersehen mit Greta, Duncan, seinen Eltern und seiner Schwester Skye. Es tut irre gut, sie wieder ein Stück zu begleiten. Obendrein verwöhnt mich die Autorin mit Belugawale und jeder Menge Gänsehautmomente. Das Ende lässt mich den 3. Band mit großer Sehnsucht erwarten.

Mein Fazit:
„Neuanfang auf Whale Island“ verwöhnt mich von vorne bis hinten und so habe ich über 500 Seiten in 1,5 Tagen ausgelesen. Welch liebevoll ausgearbeitet Charaktere Covi wieder geschaffen hat, von denen jeder mein Herz berührt. Ich bin hin und weg, weil ich allen so nahekommen darf. Die Figuren erreichen eine angenehme Tiefe und überraschen mich mit ihrer emotionalen Offenheit. Mit Stella und Aidan können sich sicher viele Eltern identifizieren, die selbst einen pubertierenden Teenager zu Hause haben. Ungeschönt, echt, berührend und total fesselnd nehmen mich die Figuren für sich ein. Dazu das grandiose Setting der Insel, in das ich mich schon im 1. Band verliebt habe, ebenso wie in die schräge Rae. Wann immer sie in den Seiten auftaucht, muss ich grinsen. Mich hat die Story so berührt, bestens unterhalten und mein Herz zum Stolpern gebracht. Das ist Lesegenuss in Vollendung.

Im 3. Band bekommt Glenn seine Geschichte, der in dieser Zeit bei seiner Schwester Skye lebt. Ich hoffe so sehr, das auch Skye in diesem Teil ihr Glück findet. Sie hat es so was von verdient.

Von mir erhält „Neuanfang auf Whale Island 5 fantastische Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung. Und versäume es bitte nicht, in die Playlist rein zu hören. Du findest sie am Ende des Buches und auf der Homepage von Miriam Covi entsprechende Links.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Das Buch reißt mich mit

Broken Love
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Der letzte Teil der Reihe:
Erneut finde ich mich in Todos Santos wieder. Einem Ort, an dem ich schon einiges mit geliebten Figuren erlebt habe. Auch diesmal wird es wieder heftig und obwohl ich durch Shen ...

Der letzte Teil der Reihe:
Erneut finde ich mich in Todos Santos wieder. Einem Ort, an dem ich schon einiges mit geliebten Figuren erlebt habe. Auch diesmal wird es wieder heftig und obwohl ich durch Shen vorgewarnt bin, erwischt sie mich eiskalt mit Jesses Schicksal. Jesse geht mir von Beginn an unter die Haut und ich fühle in jeder Seite mit ihr mit. Bane hingegen macht es mir deutlich schwerer. Seine düstere Grundstimmung, die Haltung anderen Menschen gegenüber und wie er sich durch gewisse Aktionen bei mir ins Aus schießt, halten mich eine Weile auf Abstand. Doch dann bricht er auf und ich möchte ihn so gerne in den Arm nehmen, doch das würde Bane nie zulassen.

Im Buch wird ein schweres Thema behandelt und die Triggerwarnung ist unbedingt zu beachten. Es ist kein Buch für Rosa-Wolken-Leser. Shen versteht es, mich in die gebrochenen und gut ausgearbeiteten Figuren hinein fühlen zu lassen und so stehe ich fest an Jesses Seite, so dunkel es auch wird, ich wanke nicht.

Protagonisten, die entzünden:
Zwischen Bane und Jesse stimmt die Chemie und sie entzünden die Luft um sich herum in null Komma nix. Dieses Feuer frisst sich bis in mein Herz. Shen zeigt aber auch, das die beiden mehr verbindet als nur das körperliche Verlangen. Ihre Entwicklungen sind zu jeder Zeit nachvollziehbar. Ich erfahre alles aus den wechselnden Ich-Perspektiven in der Vergangenheit. Der flüssige und bildhafte Schreibstil ist an den passenden Stellen derb und direkt, aber nur so liest sich alles authentisch. Obwohl es kein Wohlfühlroman ist, liebe ich jede Seite davon.

Mein Fazit:
Mit „Broken Love“ hat mich Shen erneut am Haken und ich lasse erst los, als ich das Ende erreiche. Dieses Buch musste mit in meinen Kurzurlaub und trotz knapper Lesezeit habe ich es in zwei Tagen inhaliert. Die Reihe ist absolut großartig und die Geschichte von Jesse und Bane bildet einen würdigen Abschluss. Unverfälschte Emotionen, ein Spannungsbogen, der kontinuierlich die Höhe hält, untermalt mit einem direkten Sprachbild und Wendungen, die mir Gänsehaut bescheren, all das hält mich mit Leichtigkeit in den Seiten. Nun freue ich mich auf die Boston-Belles-Reihe, die schon bei mir bereitliegt.

Von mir erhält „Broken Love“ 5 aufwühlende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Die Geschichte berührt mich

Du schenkst mir die Welt
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Zu Hause ist da, wo dein Herz glücklich ist!

Um was es geht:
Angie hat sich jahrelang um ihre demente Großmutter gekümmert und dafür immer zurückgesteckt. Kurz nach deren Tod erfährt sie, dass ihr Vater ...

Zu Hause ist da, wo dein Herz glücklich ist!

Um was es geht:
Angie hat sich jahrelang um ihre demente Großmutter gekümmert und dafür immer zurückgesteckt. Kurz nach deren Tod erfährt sie, dass ihr Vater noch lebt und zwar in Rom. Mit dem Betreten des Fliegers macht sich Angie auf in ein neues Leben und hat dabei mit vielem gerechnet, aber nicht mit Alessandro.

Zur Umsetzung:
Die Geschichte hat mich dazu inspiriert, das kleine Örtchen Coober Pedy in Australien zu googeln, indem Angie lebt und weil ich nicht weiß, was ein Dugout ist, schaue ich auch das nach und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mein Kopfkino läuft schlagartig auf Hochtouren und in mir brennt der Wunsch, diesem Ort einen Besuch abzustatten. Doch ehe ich mich lange damit aufhalten kann, katapultiert mich Toon nach Rom, in die ewige Stadt der Liebe und zu Angies Vater, der eine große Familie hat. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und Toon versteht es, die Gefühle der Protagonisten spürbar zu machen. Ebenso die Hemmungen, einem fremden Menschen gegenüberzustehen und zu wissen, dass es der eigene Vater ist. Wie sich Tochter und Vater nähern, ist nicht in rosa Zuckerwatte gepackt, was es für mich authentisch macht.

Und was ich gemeinsam mit Angie erleben darf, in Rom, in Pompeji und Venedig, erfüllt mich mit großer Freude. Alles ist derart bildhaft, das ich jedes winzige Detail messerscharf vor Augen sehe. Stets an ihrer Seite ist Alessandro, den ich sofort ins Herz schließe. Obwohl er es Angie und seiner Familie nicht leicht macht, verzeihe ich ihm so einige Aktionen. Beim Lesen wird rasch klar, das Alessandro ein Geheimnis mit sich herumträgt, das ihm nicht guttut. Es dauert lange, ehe Angie ihm auf die Schliche kommt und auf dem Weg dorthin nimmt der Spannungsbogen stetig zu. Es gibt einige Familientragödien zu verarbeiten und mir wird dabei schwer ums Herz.

Was nicht meinen Geschmack trifft:
Es gibt immer wieder kleine Längen, die aber nicht groß ins Gewicht fallen.

Mein Fazit:
Am Ende des Buches bin ich randvoll mit Eindrücken. Es ist viel los zwischen den Seiten und ich habe eine abenteuerliche Reise hinter mir, die völlig unaufgeregt ihren Anfang nimmt. Mit „Du schenkst mir die Welt“, küsst mich die pure italienische Lebensfreude. Meine Sinne werden angesprochen und ich rieche die köstlichen Speisen, die im Restaurant Serafina zubereitet werden und von denen ich so gerne kosten möchte. Angie und Alessandro schenken mir eine Liebesgeschichte, die sich von sanft und leise langsam zu einem Crescendo entwickelt und am Ende dröhnt mein Herz vor Emotionen.

Mittendrin habe ich einige Atemaussetzer und bewundere Angie für ihren Mut und ihre Entschlossenheit, die Liebe nicht dem Schicksal zu überlassen. Die Figuren haben Ecken und Kanten, sind sympathisch und entwicklungsfähig. Das Toon auch hier großen Wert auf Authentizität legt, gefällt mir prima. Ich erfahre jede Menge über den kleinen Ort Coober Pedy in Australien und den Opaljägern. Was für wunderschöne Steine Opale sind. Mit dieser Story habe ich entspannte, aber auch aufregende und berührende Lesestunden. Es war mein erstes Buch von der Autorin und garantiert nicht das Letzte.

Von mir erhält „Du schenkst mir die Welt“ 4,5 aufwühlende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung. Wo keine halben Sterne möglich sind, runde ich auf.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Das Buch bietet gute Unterhaltung

Ein Sommer an der Schlei
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Manchmal reicht ein verdrehter Bikinträger aus, um Klarheit darüber zu erlangen, wer der Partner fürs Leben sein kann.

Nach dem Buch „Der kleine Gasthof an der Schlei“ freue ich mich wieder Zeit an der ...

Manchmal reicht ein verdrehter Bikinträger aus, um Klarheit darüber zu erlangen, wer der Partner fürs Leben sein kann.

Nach dem Buch „Der kleine Gasthof an der Schlei“ freue ich mich wieder Zeit an der Schlei verbringen zu dürfen und starte sofort mit dem Lesen.

Um was es geht:
Hanna kämpft mit einer Schreibblockade, was für eine Autorin eine Kastastrophe ist und auch in ihrem restlichen Leben ist so einiges den Bach runtergegangen. Im Haus ihres verstorbenen Vaters will sie zur Ruhe kommen. Der Bootsbauer Thies passt so gar nicht in dieses Konzept und so stolpert sie von einer Überraschung in die nächste.

Zu den Figuren:
Hanna Bruns ist 46 Jahre alt, wohnt in Hamburg und hat schon einige Bücher veröffentlicht. Das ihr Mann Ben sie verlassen hat und ihre Tochter Lena unabhängiger ist, als sie es sich wünscht, stürzt sie in eine schlimme Krise. Der Tod ihres Vaters nagt auch noch an ihr, doch trotz allem wirkt sie kämpferisch, obwohl sie sich immer wieder ihrem Seelenschmerz hingibt. Am Ende der Geschichte habe ich sie ins Herz geschlossen.

Thies Meiners ist Bootsbauer, ein markiger Mann und jemand, mit dem eine Frau jede Menge anregende Stunden verbringen kann. Ich mag seinen Humor und seine anpackende Art. Er schnackt kein Wort zu viel und passt ausgezeichnet in den kleinen Ort Klanxholm.

Die Nebenfiguren sind schräg, liebenswert und machen das Buch so zu etwas besonderem.

Die Umsetzung:
Da wären wir am größten Knackpunkt der Geschichte für mich. Ich habe mich auf einen lockerleichten Einstieg gefreut und stattdessen sammelt Hanna mit ihrer gedankenlosen Art unendlich viele Minuspunkte bei mir. Obendrein drückt mir ihre schwermütige Stimmung aufs Gemüt. Falls es dir ebenso geht, dann bitte durchhalten. Es wird nach einigen Seiten besser und Hanna und ich werden vom Leben in Klanxholm mitgerissen.

Es kommen einige Überraschungen auf uns zu und ich freue mich, Hannas Entwicklung mitzuerleben, die ohne die Bürger dieses Ortes nicht möglich gewesen wäre. Ich darf lachen und emotionale Auf und Abs von Hanna durchleben. Gemeinsam kommen wir einem Familiengeheimnis auf die Spur, das mich berührt. Toll finde ich, das wir den Seestern in Nordernby besuchen und ich so auf Bekannte aus dem ersten Band treffe. Die Kapitel sind wieder liebevoll illustriert und zeigen einen Sinnspruch auf, der mich jedes Mal zum Nachdenken bringt. Hannas alten Golden Retriever schließe ich ebenso ins Herz, wie die komplette Ortschaft.

Mein Fazit:
„Ein Sommer an der Schlei“ bietet mir nach einem etwas schwierigen Einstieg ein gelungenes Setting, das mich sofort in Urlaubsstimmung versetzt. Der flüssige und scharfsichtige Schreibstil hält meine Leselust problemlos aufrecht, ebenso die Aufdeckung des Familiengeheimnisses von Hannas Vater. Abgerundet wird alles durch ausgefallene Charaktere und einer leisen Liebesgeschichte, bei der ich mir mehr Funkenflug gewünscht hätte. Durch Ellas Weisheiten erreicht die Geschichte eine angenehme Tiefe. Am Ende warten einige Rezepte auf mich, die es wert sind ausprobiert zu werden. Mit diesem Buch gelingt die Flucht aus dem Alltag perfekt.

Von mir erhält „Ein Sommer an der Schlei“ 4 unterhaltsame Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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