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Veröffentlicht am 13.12.2021

Das Buch macht mich atemlos und glücklich

Dangerous gift
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Nichts ist, wie es scheint, und wem kannst du vertrauen?

Zur Handlung:
Eden plant mit ihrer besten Freundin eine mehrwöchige Rucksacktour durch Zentralamerika, als ihr von einem Unbekannten romantische ...

Nichts ist, wie es scheint, und wem kannst du vertrauen?

Zur Handlung:
Eden plant mit ihrer besten Freundin eine mehrwöchige Rucksacktour durch Zentralamerika, als ihr von einem Unbekannten romantische Briefe vor die Haustür gelegt werden. Ein Überfall auf ihre Freundin bringt die Reisepläne ins Wanken und dann geht es Schlag auf Schlag. Sie lernt den ominösen Briefeschreiber persönlich kennen und ist überrascht, wie gut dieser aussieht. Die aufziehende Bedrohung bleibt ihr nicht verborgen und ich werde mit Eden in einen Strudel aus Gefahr, Leidenschaft und Abenteuer hineingezogen, aus dem ich erst mit dem letzten Wort im Buch wieder auftauche.

Die Figuren:
Eden Chambers ist 25 Jahre alt, Zahnarzthelferin und führt einen Foodblog. Sie ist mir sofort sympathisch und ihre quirlige Freundin April passt wunderbar in ihr Leben. Zu ihrem Vater hat Eden seit Jahren keinen Kontakt mehr und das Verhältnis zur Mutter ist angespannt. Eden ist offen und grundehrlich, etwas naiv, aber durchaus lernbereit.

Zu den weiteren Persönlichkeiten kann ich nichts schreiben, da ich euch unter keinen Umständen um den Lesespaß bringen möchte, aber es warten tolle und komplexe Charaktere auf euch, die euch hoffentlich genauso zum Rätseln bringen wie mich.
Die Entwicklung aller Beteiligten ist für mich zu jeder Zeit nachvollziehbar und daher ein riesen Pluspunkt, denn ich liebe es authentisch.

Die Umsetzung:
Der Einstieg ist sofort spannungsvoll, weil er mit der Täter-Perspektive beginnt. Ich liebe den lebhaften und bildgewaltigen Schreibstil von Frau Saxx, den sie hier so virtuos aus der Feder fließen lässt, dass ich ständig das Gefühl habe, einen Kinofilm zu schauen. Das Tempo zieht rasch an und bleibt lange hoch. Nebenbei sorgt die Autorin für gelegentliche Atemaussetzer bei mir und verwöhnt mich im Gegenzug mit wenigen, aber sinnlich prickelnden Szenen, die ihr fantastisch gelungen sind.
Ich fliege durch die Seiten und will ständig wissen, wie es weitergeht. Es werden Fragen aufgeworfen, unvorhersehbare Wendungen präsentiert, die ich so nie erwartet habe. Frau Saxx überrascht mich mit diesem Buch völlig. Die Liebesgeschichte habe ich in dieser Intensität nicht kommen sehen und sie lässt meinen Puls schneller schlagen.

Mein Fazit:
Dangerous gift ist actionreich und ich staune über das Tempo, das in den Seiten liegt. Die etwas andere Liebesgeschichte von Eden hat mich tief berührt und diesem Buch gelang es spielerisch, mich von der ersten Seite an zu fesseln. Die unterschiedlichen Ich-Perspektiven in der Vergangenheit fügen sich zu einem großen Ganzen und das Ende lässt mich stumm vor Glück zurück.

Es vereint für mich die ideale Mischung aus Love, Sex und Crime. Ich lausche dem wohligen Wummern meines Herzens in der Brust und habe entschieden, dass das momentan mein absolutes Lieblingsbuch von Sarah Saxx ist.

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Was für ein Wohlfühlbuch

Lebe, als gäbe es kein Morgen
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Nach „Liebe, als wäre dein Herz nie gebrochen: Vancouver Island Kisses 1“, brenne ich auf Reeds Geschichte. Sein Schicksal hat mich sofort berührt und wenn es jemand verdient hat, sein Glück zu finden, ...

Nach „Liebe, als wäre dein Herz nie gebrochen: Vancouver Island Kisses 1“, brenne ich auf Reeds Geschichte. Sein Schicksal hat mich sofort berührt und wenn es jemand verdient hat, sein Glück zu finden, dann Reed.

Zur Handlung:
Auf Reed und seiner Tochter Grace lastet ein schwerer Schicksalsschlag. Als er Kiona gegenüber steht, spürt er etwas, was er schon lange nicht mehr empfunden hat, doch die beiden haben keinen glücklichen Start. Dazu die Pubertät von Grace, der Muff einer Kleinstadt und Menschen, die es nicht immer gut mit anderen meinen, machen es ihnen nicht leicht.

Zu den Figuren:
Reed Archer ist 35 Jahre alt und arbeitet als Meeresbiologe auf Vancouver Island. Seit dem Tod seiner Frau vor fünf Jahren ist er alleinerziehender Vater der inzwischen dreizehnjährigen Grace. Reed ist ein offenherziger Mann, der immer für andere da ist. Seine Tochter bedeutet ihm alles, genauso wie die Arbeit mit den Walen. Reed ist ein Naturbursche und trotz der beruflichen Wissenschaft, offen für Begebenheiten, die sich nicht rational erklären lassen.

Kiona Brooks ist 29 Jahre alt und arbeitet an Grace Schule als Kunstlehrerin. Sie hat großes Talent fürs Holzfigurenschnitzen. Kiona zieht sich privat eher zurück, aber für alles, was ihr auf der Seele brennt, zeigt sie Leidenschaft und Engagement. Sie hatte es als Teenager nicht leicht und lernte früh, auf eigenen Füßen zu stehen. Kiona ist zur Hälfte indigener Herkunft, was eine bedeutende Rolle in ihrem Leben und in diesem Buch einnimmt.

Die Entwicklung der Protagonisten ist authentisch geschrieben und bewegt sich in einem angenehmen Tempo. Beide sind starke Charaktere mit großer Empathie, was es mir leicht macht, sie in mein Herz zu schließen.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist gefühlvoll, lebendig, bildhaft und mitreißend. Die Geschichte hat mich sofort am Wickel. Ich tauche in die Schönheiten Vancouver Islands ein und bin für dieses Fleckchen Erde schlagartig Feuer und Flamme. Ich erlebe eine pubertierende Grace, die mich oft schmunzeln lässt, mich mit ihren Ideen begeistert und den Alltag ihres Vaters gerne auf den Kopf stellt. Reed ist ein Vater, den ich mir für jedes Kind wünsche.
Die Annäherung zwischen Kiona und Reed ist aufregend, witzig, berührend und kriecht mir unter die Haut. Taylor schenkt mir so einige Gänsehautmomente, und Dank ihr, erlebe ich Whalewatching hautnah. Ich muss mich daran hindern nach einem Handtuch zu angeln und mich abzutrocknen, weil die Wale alle im Boot mit Wasser bespritzt haben.

Die Story wird aus den wechselnden Ich-Perspektiven von Reed und Kiona in der Vergangenheit erzählt. Im Nachwort steht, das es für Taylor das erste Mal ist, das sie diese Perspektive bedient, und ich muss sagen, es ist ihr famos gelungen. Neben der sich anbahnenden Romanze beherrschen ernste Themen die Seiten. Rassismus ist nur eines davon und Taylor legt die Finger in einige Wunden, aber vermeidet dabei den erhobenen Zeigefinger.
Die Spannungsbögen steigen nicht in unermessliche Höhen, aber halten konstant ihr Niveau und ich lese mit größter Neugier von einem Kapitel ins nächste. Die Kapitelanfänge sind entzückend gestaltet. Dazu gesellen sich Nebenfiguren, die die Story enorm mittragen. Es gibt einige Textstellen im Buch, die ich am liebsten markieren möchte, weil ich sie kostbar und aussagekräftig empfinde.

Mein Fazit:
„Lebe, als gäbe es kein Morgen“ ist eine Lovestory mit Tiefgang, einem malerischen Setting, Figuren zum Verlieben und unzähligen Gänsehautmomenten. Mit diesem Buch träume ich mich sofort nach Vancouver Island und vergesse alles um mich herum. Ein absolutes Wohlfühlbuch ohne Kitsch und Katsch.

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Die Story wärmt mein Herz

Liebe, als wäre dein Herz nie gebrochen
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Der Mensch verfügt über das Talent, Wertvolles im Leben zu vertreiben. Doch die Liebe hält zum Glück dagegen und Amor ist kein Weg zu weit.

Zur Handlung:
Leanne ist wildentschlossen, das Interview mit ...

Der Mensch verfügt über das Talent, Wertvolles im Leben zu vertreiben. Doch die Liebe hält zum Glück dagegen und Amor ist kein Weg zu weit.

Zur Handlung:
Leanne ist wildentschlossen, das Interview mit ihrem Ex-Freund zu führen, denn ihre Chefin lässt ihr keinerlei Spielraum. Mit klopfendem Herzen begibt sie sich in die raue Wildnis Kanadas, wo Easton zurückgezogen als Naturfotograf lebt. Trotz der frostigen Temperaturen im Wald wird es Leanne rasch warm ums Herz.
Die Figuren:

Easton Archer ist 29 Jahre alt und lebt auf Vancouver Island. Er hängt gefühlstechnisch in der Vergangenheit fest. Neben den Zwillingen Jared und Nora, ist es Eastons älterer Bruder, Reed, derjenige, der mich mit seiner Tochter Grace, von den Geschwistern am meisten berührt. Easton ist mir sofort nahe. Diese Intimität erreicht Leanne bei mir nicht, was aber nicht dramatisch ist, da ich sie beide gern habe. Easton ist ein geerdeter Mann, der weiß, was er will, aber etwas verloren hat, von dem er Angst hat, darauf zu hoffen, es je wiederzufinden.

Leanne Colton ist 29 Jahre alt, lebt in Vancouver und arbeitet als Redakteurin für Nature Life; Kanadas auflagenstärkstes Wildlife Magazin. Sie ist herzerfrischend, ein wenig schusselig, energisch und ehrlich. Leanne ist der typische Charakter, zum Pony stehlen und unbedingt verlässlich.

Die Entwicklung der beiden ist authentisch beschrieben und Humor begleitet sie auf ihrem nicht immer leichten Weg. Ihr Schlagabtausch unterhält mich bestens.
Worte besitzen die Kraft, andere zu verletzen, doch Schweigen hat die Macht alles zu zerstören, was wir lieben.

Die Umsetzung:
Was für ein Einstieg: Atmosphärisch dicht geschrieben, stecke ich schlagartig in Easton und ehe ich mich versehe, in einem Weihnachtsfest, das es in sich hat. Mich berührt sofort die Tiefe der Figur. Mit Charme und Wortwitz nimmt mich Saxx mit und lässt meine Hand erst am Ende der Story wieder los. Saxx lässt es heftig in mir kribbeln und das Sahnehäubchen sind die gelungenen expliziten Szenen.

Ein dickes Lob an Saxx für die gelungen eingewobenen Rückblenden in nicht kursiver Schrift. Was für ein Lesegenuss. Die Geschichte wird aus den Ich-Perspektiven von Leanne und Easton erzählt, was prima zum Buch passt.

Es lässt sich vieles schön reden oder zerreden, aber nicht reden, überlässt dem Schweigen die Macht, etwas in die Verbannung zu schicken.

Das malerische Setting nimmt mich sofort gefangen und zusammen mit Leanne und Easton friere ich mir in der Natur einiges ab, so bildhaft und erlebbar, hat Saxx alles geschrieben. Und Magie findet ebenfalls den Weg ins Buch. Subtil und so eingearbeitet, dass es jedem Überlassen bleibt, sie zu entdecken und in sein Herz zu lassen, oder eben nicht. Ich liebe es, wenn mir der Autor so viel Freiheit schenkt.

Mich beeindruckt die Stimmung im Buch. Jeden Szenenwechsel empfinde ich wie einen Kameraschwenk, der nie den Fokus verliert, mich augenblicklich in seine Welt zieht und mich seine eigene Atmosphäre wahrnehmen lässt. Ich sehe sie, atme sie, spüre sie und schmecke alles von ihr. Das ist ein wichtiger Teil der Schrreibkunst und Saxx hat es eben drauf. Sie schenkt mir Charaktere, die das Herz berühren und legt mir Vancouver Island zu Füßen. Mit dieser entzückenden Lovestory vergesse ich den Alltag und meinen Haushaltsunfall sofort, worüber ich sehr froh bin. Und die liebevoll gestalteten Kapitelanfänge sind ein absoluter Blickfang.

Was mir weniger gefällt:
Gegen Ende müssen beide viel Energie für ihr privates Umfeld aufbringen, was etwas den Schwerpunkt von ihnen nimmt.

Mein Fazit:
“Liebe, als wäre dein Herz nie gebrochen”, erzählt eine süße Lovestory in angenehmen Tempo und mit etwas Tiefe an den richtigen Stellen. Untermalt mit jeder Menge Emotionen wärmt es mein Herz. Es ist ein Winterroman, der zwar um die Weihnachtszeit spielt, aber meiner Meinung nach zu jeder Jahreszeit gelesen werden kann.

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Was für ein Leseerlebnis

Ein Experiment namens Liebe
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Mach dir die Dunkelheit vertraut und sie wird dein Freund.

Dieses Buch trägt zwar das Wort Experiment im Namen, aber mir kommt das alles wie ein Spiel vor, und das liegt wohl an den entspannten Probanden. ...

Mach dir die Dunkelheit vertraut und sie wird dein Freund.

Dieses Buch trägt zwar das Wort Experiment im Namen, aber mir kommt das alles wie ein Spiel vor, und das liegt wohl an den entspannten Probanden. Juna und Levi, sie haben die gleiche Anzahl an Buchstaben in ihren Vornamen und beim Lesen wird mir klar, dass das nicht die einzige Gemeinsamkeit ist.

Was in dieser Geschichte steckt:
Juna und Levi werden 30 Fragen in vollkommener Dunkelheit gestellt. Sie sind sich so fremd, wie es Fremde eben sein können, und in den folgenden Seiten lerne ich einiges über sie und mit ihnen. Noch nie war das Setting in einer Geschichte so unwichtig und wichtig zugleich. Wie viel Licht, Informationen und Bilder in unserer Sprache stecken, wird mir immer klarer. Sobald ein Sinn wie das Augenlicht wegfällt, hören wir anders, fühlen anders und geben uns anders. Und das Wissen, dass uns unser Gegenüber ebenfalls nicht sehen kann, schwemmt einen Großteil der inneren Unsicherheit weg. Welche Bedeutung haben noch Gesten, ein abfälliges Winken, das Kopfschütteln? Hören wir, wenn eine Augenbraue hochgezogen wird?

So inspirierend:
Ich lese von Handflüstern und den Zwischentönen in all dem Unausgesprochenen. Juna und Levi erreichen sich auf einer Ebene, wie es für unbekannte Menschen in der kurzen Zeit unter normalen Umständen nicht möglich ist. Die Dunkelheit hüllt sie in einen Kokon, der die Oberflächlichkeit der Außenwelt aussperrt. Sie fühlen sich geschützt und es fällt ihnen leicht, den anderen so zu akzeptieren, wie er sich verhält. Der Schreibstil ist flüssig, sanft, offen und mitreißend. Die Geschichte wirft in mir die Frage auf, ob wir mit Augenlicht tatsächlich mehr sehen als ohne.

Der Hauptteil des Buches erheitert mich, wärmt mein Herz und erweckt eine intensive Nähe zu Levi und Juna, wie ich es bei einer Geschichte mit so wenigen Seiten bisher noch nicht erlebt habe. Und dann erwischt es mich eiskalt, aber es ist weniger das, was ich gegen Ende erfahre, sondern die „alltägliche“ Reaktion darauf, die mir zeigt, wie oberflächlich wir Menschen sind. Und dann bin ich am Ende und ich möchte das Buch schütteln, um mehr Seiten zu finden, die ich noch lesen kann. Hoffentlich geht diese zutiefst berührende, entzückende und herzerwärmende Geschichte weiter. Ich bin noch nicht bereit, Levi und Juna loszulassen. Es ist zu früh für einen Abschied.

Von mir erhält „Ein Experiment namens Liebe“ 5 bewegende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Ich habe tolle Lesestunden

Anti-Boyfriend
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Ich liebe die Bücher, die Penelope Ward und Vi Keeland gemeinsam schreiben, aber auch solo sind sie super unterwegs.

Kurz zur Handlung:
Carys ist alleinerziehende Mutter der sechs Monate alten Sunny. ...

Ich liebe die Bücher, die Penelope Ward und Vi Keeland gemeinsam schreiben, aber auch solo sind sie super unterwegs.

Kurz zur Handlung:
Carys ist alleinerziehende Mutter der sechs Monate alten Sunny. Ihre Wohnung grenzt an die des Womanizers Deacon. Während er Carys mit eindeutigen Geräuschen aus seinem Schlafzimmer unterhält, bildet Sunny den Gegenkontrast dazu, was beide zu Gesprächen zwingt. Und schon knistert die Luft.

Zu den Figuren:
Carys Kincaid ist 24 Jahre alt und ehemalige Profitänzerin. Sie schlägt sich alleine mit ihrer entzückenden Tochter durch und lässt mich dicht dabei sein. Ich mag ihre positive Lebenseinstellung und wie sie mit ihrem Baby umgeht. Sunny hat mich mit ihrem Lächeln sofort um ihre winzigen Fingerchen gewickelt. Ich atme ihren Babyduft tief ein.

Deacon ist 29 Jahre alt und Designer für Spiele-Apps. Er tritt charmant auf, hat das Herz am rechten Fleck und mit seiner unvoreingenommenen Art Sunny gegenüber, fließe ich ebenso wie Carys dahin, als er Sunny zum ersten Mal in den Armen hält. Keine Ahnung, wie oft ich glücklich seufze, weil er gerade wieder etwas total Entzückendes getan hat. Aber Deacon hütet ein Geheimnis und so ist klar, das sich mein Seufzen nicht ewig halten wird.

Zur Umsetzung:
Der Schreibstil ist flüssig, lebendig und leicht zu lesen. Mit New York hat Ward ein pulsierendes Setting gewählt, von dem ich ab und an etwas aufschnappe, doch überwiegend spielt sich die Handlung in den Wohnungen ab, was völlig okay ist.

Ich erfahre alles aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Carys und Deacon in der Vergangenheit und genieße schlagfertige Dialoge und ein Knistern in der Luft, das sich rasch in züngelnde Flammen verwandelt. Die Chemie zwischen den Figuren stimmt so was von, und ich erlebe intensive Momente, die mir ein Prickeln in den Bauch schicken oder ein schmerzhaftes Ziehen ins Herz. Ich fiebere, liebe und leide mit den beiden mit. Die wenigen expliziten Szenen sind anregend geschrieben und fügen sich perfekt in die Story.

Was mir nicht gefallen hat:
In der Geschichte gibt es immer wieder Zeitsprünge, von denen ich emotional nichts mitbekomme. Ich komme mir vor wie eine Schachfigur, die angehoben und einige Felder weiter wieder abgestellt wird. Für mich liest sich das abgeschnitten und ich fühle mich an diesen Stellen um einige Gefühle betrogen, weil mir zu viele Einblicke ins vergangene fehlen. Stattdessen wird mir der Istzustand in Erzählform präsentiert und ich darf sehen, wie ich damit zurechtkomme. Feinfühligerer Übergänge wären hilfreich gewesen.

Mein Fazit:
„Anti-Boyfriend“ ist ein romantischer Liebesroman, der mir Humor, etwas Tiefgründigkeit, jede Menge Emotionen und charmante Figuren bietet. Mit diesem Buch vergesse ich den Alltag und tauche ein in das Leben von Carys und Deacon. Wie gerne hätte ich ihm meinen Bestellwunsch mitgegeben, wenn er gerade zu Starbucks ging. Sunnys Lachen werde ich vermissen und so einige Bee Gees Songs. Bis auf die emotionalen Lücken bei den nicht immer geglückten Zeitsprüngen habe ich nichts zu beanstanden und die Lesestunden genossen.

Von mir erhält „Anti-Boyfriend“ 4 unterhaltsame Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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