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Veröffentlicht am 21.11.2021

Eine leise Lovestory

Wir trafen uns im Dezember
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„Wir trafen uns im Dezember“ ist kein weihnachtlicher Liebesroman, sondern eine Ganzjahresgeschichte. Mit Jess und Alex erlebe ich zwölf ereignisreiche Monate in London, in dem bezaubernden Stadtteil Notting ...

„Wir trafen uns im Dezember“ ist kein weihnachtlicher Liebesroman, sondern eine Ganzjahresgeschichte. Mit Jess und Alex erlebe ich zwölf ereignisreiche Monate in London, in dem bezaubernden Stadtteil Notting Hill, in den ich seit dem Film „Notting Hill“ rettungslos verliebt bin.

Kurz zum Inhalt:
Jess will ihr Leben ändern und endlich Londonerin werden. Sie stößt auf ein bezahlbares WG-Zimmer und dazu einen Mitbewohner, der ihr Herz schneller schlagen lässt. Leider findet dieser Gefallen an einer weiteren Mitbewohnerin und so behält Jess ihre Gefühle für sich und versucht sich an einer reinen Freundschaft mit ihm.

Zur Umsetzung:
Curtis zieht mich mit ihrem lockeren und bildhaften Schreibstil durchs Buch und lässt mich am Alltag von Jess, ihren WG-Mitbewohnern Emma, Becky und Alex sowie ihren Freundinnen Gen und Sophie teilhaben. Ich erlebe eindrucksvolle Spaziergänge durch London und genieße diese zu jeder Jahreszeit. Die Stadt punktet dabei mit Charme und Eigenheiten, wie sie für London typisch sind. Das Setting ist grandios.

Zu den Figuren:
Alex ist ein toller Mann, der auf Winzigkeiten achtet und total empathisch ist. Jess ist das passende Gegenstück für ihn, doch alles braucht seine Zeit. Mit Jess, 29 Jahre und Alex, 30 Jahre alt, schickt Curtis ruhige Charaktere in die Seiten, die sehr angenehm sind, aber hinter einigen Nebenfiguren verblassen. Ich bekomme keinen direkten Zugang zu ihnen und frage mich, wann es passiert ist, dass sich Alex in Jess verliebt hat. Bei Jess ist das wesentlich klarer zu lesen, aber packende Emotionen sind bei keinem greifbar, was für mich bei einem Liebesroman essenziell ist. Es kribbelt und prickelt nichts und auch die Tatsache, das Alex ein Techtelmechtel beginnt, passt nicht zu seinem Charakter. Vielleicht macht auch das alles in meinen Augen weniger nachvollziehbar.

Der Funke fehlt:
Ich gehe in dieser Geschichte nicht mit, wie ich es mir wünsche und die Figuren funktionieren nicht so, wie sie es sollten. Bei den Nebenfiguren gibt es schillernde Charaktere, die immer wieder Farbe ins Buch bringen, und generell habe ich mit dem Handlungsverlauf bis auf einige Längen gute Unterhaltung und Spaß, doch das Wichtigste fehlt mir einfach – die Liebe. Sie ist definitiv da, aber überzeugt mich nicht. Ich erlebe keine Leidenschaft und nur wenige Augenblicke, die mich kurz die Luft anhalten lassen, weil ich an den Lippen von Jess und Alex klebe. Davon brauche ich mehr. Jede Menge mehr.

Mein Fazit:
„Wir trafen uns im Dezember“ bietet mir tolle Dialoge in der gemütlichen Wohnküche der WG, wo ich mich so gerne mit Emma, Jess, Alex und Becky aufhalte. Dazu schenkt mir das Buch gelungene Ausflüge durch London, unterhaltsame Handlungsstränge und leise Romantik. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und ruhig. Wer nicht das ganz große Gefühlskino braucht, wird sich in den Seiten wohl fühlen.

Von mir erhält das Buch 3 prima Sterne von 5 und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.11.2021

Die Story geht tief rein

Let me Prove
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Wenn nicht zusammen kommt, was zusammen gehört, dann ist Herzschmerz vorprogrammiert.

Kurz zur Handlung:
Melissa und Caleb sind seit Kindertagen Freunde und für beide die erste große Liebe, die auf grausame ...

Wenn nicht zusammen kommt, was zusammen gehört, dann ist Herzschmerz vorprogrammiert.

Kurz zur Handlung:
Melissa und Caleb sind seit Kindertagen Freunde und für beide die erste große Liebe, die auf grausame Weise im Keim erstickt wurde. Seitdem sind sie etwas, das sich auf der Ebene „Beste Freunde“ und „Freunde mit Vorzügen“ bewegt. Das ist aber nichts, was sie glücklich macht. Solange Melissa Caleb nicht verzeihen kann, gibt es keine Zukunft für sie.

Zu den Figuren:
Melissa Carter ist ein offener Charakter und mir sofort sympathisch. Ich habe sie schon im ersten Band schätzen gelernt und der Eindruck hat nicht getäuscht. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge und weiß nicht, was ein Pokerface ist, was mich öfters zum Lachen bringt, da sie so leicht für andere, aber vor allem für Caleb zu lesen ist. Ich habe volles Verständnis für ihre Gefühlsachterbahn in den Seiten.

Caleb Williams arbeitet in Hartwell als Polizist und ist der reinste Sunnyboy. Seine fröhliche Art ist ansteckend und allzu häufig überspielt er damit seine wahren Gefühle. In Caleb wütet die Vergangenheit und holt ihn immer wieder ein. Die Gründe für seinen fatalen Fehler in der Jugend kann ich nur bedingt nachvollziehen, bis ich an eine entscheidende Stelle des Buches gelange.

Zur Umsetzung:
Das Buch startet mit einem Prolog von vor 15 Jahren und Eden verwebt geschickt kurze Kapitel der Vergangenheit mit der Gegenwart, so das für mich alles greifbar und nachvollziehbar wird. Stellenweise frage ich mich, was das für ein Ende nehmen soll. Ich beweine mit Melissa und Caleb, was sie so dringend brauchen und doch nicht haben können. Der Schreibstil ist voller Gefühl und Wärme, aber aufgrund des Themas auch mit Schwermut ausgestattet, der mich lange beim Lesen im Griff hält. Es ist keine lockere, leichte Liebesromanze, sondern setzt mir zu und geht mir unter die Haut. In diesem Band werde ich ebenso mit liebevollen Illustrationen verwöhnt, die immer zur aktuellen Szene passen.

„Let me Prove“ begleitet die Entwicklung von Ian und Andy und hat so einen parallelen Handlungsverlauf, was für die Autorin sicher eine Herausforderung war. Ich stoße auf keine Ungereimtheiten und Eden gelingt dieser Spagat ausgezeichnet. So etwas lese ich total gerne und freue mich über das Wiedersehen mit den Hauptfiguren aus Band 1. Melissa und Caleb lassen mich weinen, lachen, lieben und hoffen. Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven der Protagonisten im Präsens geschildert.

Mein Fazit:
„Let me Prove“ ist ein wahnsinnig intensives Buch, das mich in einen Strudel aus Emotionen reißt, die mich an einigen Stellen kalt erwischen. Eden bietet mir herausfordernde Charaktere, gepaart mit Wendungen und einer authentischen Entwicklung sowie jeder Menge feuriger Leidenschaft. Im Nu rausche ich durchs Buch und kann nicht fassen, was ich am Ende lese. Es dauert eine Weile, ehe ich mich der Meinung der Testleser anschließe: Genau so muss der Epilog sein. Erneut ist es Francis Eden gelungen, mich zu packen und mir diesmal das Herz aus der Brust zu reißen.

Von mir erhält „Let me Prove“ 5 bewegende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Hiermit träume ich mich weg

24 Küsse bis Weihnachten
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Habe ich schon erwähnt, dass ich von weihnachtlichen Liebesromanen nicht genug bekommen kann?

Kurz zum Inhalt:
Holly wurde von ihrem Freund betrogen und flüchtet zu ihrer Tante auf eine kleine Kanalinsel. ...

Habe ich schon erwähnt, dass ich von weihnachtlichen Liebesromanen nicht genug bekommen kann?

Kurz zum Inhalt:
Holly wurde von ihrem Freund betrogen und flüchtet zu ihrer Tante auf eine kleine Kanalinsel. Dort hofft sie, zur Ruhe zu kommen und sich bewusst zu werden, was sie in ihrem Leben überhaupt will. Was dann alles auf sie wartet, damit hätte sie nie gerechnet.

Zu den Figuren:
Holly Devine ist 27 Jahre alt und hat eine Zwillingsschwester, in deren Schatten sie viel zu lange steht. Von der einst kreativen und lebensfrohen Holly ist nach dem Tod ihrer Mutter nicht mehr viel übrig. Ich mag sie sofort. Holly ist ein offener Charakter, gelegentlich schusselig, hat ein großes Herz und besitzt die wunderbare Gabe der Selbstreflexion.

Finn Jackson ist 28 Jahre alt und ein Pub Besitzer auf Sunflower Island. Als Playboy hat er seinen Ruf weg und das kommt ihm gelegen. Finn mag Spaß, aber will auf keinen Fall noch einmal tiefer gehende Gefühle in sein Leben lassen. Er knabbert noch immer an einem Schicksalsschlag aus seiner Vergangenheit. Finn ist ein wunderbarer Mensch, der nur leider sich selbst und seinem Umfeld gerne etwas vormacht.

Die Entwicklung der Figuren ist nachvollziehbar und bei beiden eindrucksvoll geschrieben. Mir gefallen ihre Ecken und Kanten ebenso wie ihre Schokoladenseiten.

Neben den Protagonisten wirbeln weitere entzückende Figuren durchs Buch, die alle ihren Teil dazu beitragen, dass die Geschichte zu einem Lesegenuss wird.

Zur Umsetzung:
Mit viel Wärme und Herz zaubert Ashcroft eine lockere, leichte Liebesgeschichte, die an den richtigen Stellen etwas Tiefe und Weihnachtszauber enthält. Der Schreibstil ist charmant, immer bildhaft, romantisch und lebendig. Die Story wird aus den abwechselnden Sichtweisen der 3. Person von Finn und Holly geschildert und bietet mir dabei ausreichend Nähe, so das ich zu keiner Sekunde das Gefühl habe, etwas zu verpassen.

Die zarte Annäherung der zwei bereitet mir viel Spaß und Hollys Tante Carla sowie ihre tollen Freundinnen bieten Holly und mir jeden Tag ein neues Abenteuer, das Holly dazu verhilft, wieder zu sich selbst zu finden. Finn und Holly müssen erkennen, das die Vergangenheitsbewältigung ein essenzieller Teil des Lebens ist, um wieder nach vorne schauen zu können. Das Holly auf dem Weg zu sich selbst auch etwas in Finn bewegt, berührt mich und die Umsetzung dessen holt mich voll ab. Es kribbelt und prickelt beim Lesen und wird stellenweise zuckersüß, was für mich unbedingt zur Adventszeit gehört.

Mein Fazit:
„24 Küsse bis Weihnachten“ unterhält mich großartig und ich rutsche durchs Buch wie auf einer 1-A-Schlittenbahn. Da ist nichts, was mich stoppt oder ins Straucheln bringt. Ich vergesse meinen Alltag und genieße den Zauber der Vorweihnachtszeit, der auf Sunflower Island überall um sich greift. Neben Finn und Holly erlebe ich noch die Geschichte von Beth, einer alleinerziehenden Mutter, die für mich der Weihnachtspudding zum großen Fest ist. Mit diesem Buch schalte ich ab, träume mich auf die bezauberndste Kanalinsel, die es je geben könnte und schließe Menschen in mein Herz, mit denen ich sofort auf Augenhöhe bin. Beim Lesen der Seiten bin ich definitiv angekommen.

Von mir erhält „24 Küsse bis Weihnachten“ 5 liebenswerte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung für alle Weihnachtsliebhaber, die Magie und etwas Kitsch zum Fest brauchen.

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Veröffentlicht am 13.11.2021

Herzergreifend - ein Tanz mit der Liebe

My Wish - Breite deine Flügel aus
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Worte, deren Wert wir erst dann erkennen, wenn wir ihr Gewicht erfassen.

Eine überraschende Entwicklung:
Willst du wissen, wie ich zu diesem Buch kam? Nun, das ist eine seltsame Geschichte, aber hey, ...

Worte, deren Wert wir erst dann erkennen, wenn wir ihr Gewicht erfassen.

Eine überraschende Entwicklung:
Willst du wissen, wie ich zu diesem Buch kam? Nun, das ist eine seltsame Geschichte, aber hey, sind nicht alle guten Geschichten ein wenig crazy? Zwischen meinen Alltagspflichten hatte ich mir etwas Zeit freigeschaufelt und mich auf die Leseprobe gestürzt, weil sich der Klappentext so verführerisch las. Am Ende davon war ich irritiert und klappte den Laptop zu. Mit dem sicheren Gefühl, das dies kein Buch für mich sei, widmete ich mich dem Badezimmer, das geputzt werden musste. In der gesamten Zeit wanderte ich gedanklich immer wieder zu dieser Geschichte, aber warum?

Die Protagonistin kam mir so gefühllos vor, und der Prolog las sich für mich kühl, doch da war etwas. Wiederholt spulten meine Gedanken den Klappentext ab und ich stocherte in den Erinnerungen der Leseprobe herum. Genervt feuerte ich den Putzlappen in die Badewanne, öffnete den Laptop und sicherte mir das Buch. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mit der Figur nicht warm werden würde, musste ich es lesen. Keine Ahnung, was passiert war, aber ich musste dieses Buch haben.

Was geschieht:
Und dann schlage ich die Seiten auf und sehe Suda Kayes Großvater, liebevoll Toko genannt vor einem großen, sorgfältig aufgeschichteten Holzhaufen stehen. Darum herum sitzen seine Enkeltöchter Suda Kaye, Evie und ich sehe Camden, den Mann, dem Suda Kaye vor zehn Jahren das Herz gebrochen hat. Neben Camden sitzen Milo und Kyson sowie Camdens gesamte Familie. Mir wird das Herz warm, obwohl das Holz noch gar nicht brennt. Toko winkt mich zu sich und bittet mich, in diesem Kreis Platz zu nehmen, was ich tue. Toko entzündet das Holz und ich lausche dem immer lauter werdenden Knistern, als sich die Flammen durch die trockenen Äste fressen. Funken tanzen in der Luft und mit ihnen zieht eine wohlige Wärme in mein Herz.

Suda Kaye ergreift das Wort und mit einer leisen, aber angenehmen Stimme erzählt sie ihre Geschichte. Eine Geschichte, in der es um Mut und Verzeihen geht, das Loslassen und Festhalten, eine Hommage an die Liebe und das Leben ist und dabei das unumstößliche Gefühl im Herzen trägt, das etwas am Ende gut ausgeht.

Ich bin Feuer und Flamme:
Suda Kaye ist eine starke Frau, die zu sich selbst finden muss, und dieser Weg ist kein leichter. Ihr indigenes Erbe bringt etwas Spiritualität mit sich und ich erfahre kostbare Weisheiten. Überhaupt steckt so viel Besonderes in diesem Buch. Alleine die Verabschiedung von ihrer Mutter, die sie noch heute so mit ihrer Schwester pflegt, springen mit jedes Mal ins Herz. Ich habe derart oft Gänsehaut beim Lesen, das es den Eindruck erweckt, ich friere, doch das Gegenteil ist der Fall. Und dann wird es heiß, aber so was von. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet und ich inhaliere jedes Detail davon, als würde ich so etwas nie wieder lesen.

Und mitten in Suda Kayes Erzählung wird mir klar, dass ich ebenso lichterloh brenne wie der riesige Holzstapel in unserem Kreis. Was ich nach der Leseprobe nicht verstanden habe, war die Tatsache, das schon zu diesem Zeitpunkt Funken dieses Feuers auf mich übersprungen waren und mein Herz zum Glühen gebracht hatten. Ich habe im wahrsten Sinne des Wortes Feuer gefangen, nur habe ich noch nie solange gebraucht, das zu verstehen.

Mit Suda Kaye fliege ich nur so durch ihre Geschichte und ich lache, weine, leide und liebe mit ihr. Gott, was für eine unvergessliche Lovestory, was für unvergleichliche Figuren. Camden wird mein Herz nie wieder verlassen und Suda Kaye hat alle Sterne des Himmels verdient. In meinem Herz zieht es unaufhörlich und das ist das größte Kompliment, das ich einem Buch machen kann. Wenn es in meinem Herzen zieht, dann gehöre ich der Geschichte.

Mein Fazit:
„My Wish – Breite deine Flügel aus“ ist ein Tanz mit der Liebe und eine Umarmung für die Seele. Die Protagonisten sind nicht nur äußerlich schön, sonder vor allem innerlich. Ihre Annäherung und Entwicklung raubt mir mehr als einmal den Atem. Ich bin bis zum letzten Wort in den Seiten gefesselt und verspüre den starken Drang, sofort mit Evies Geschichte weiterlesen zu wollen. Dieses Buch richtet sich an Menschen, die Wünsche zu den Sternen schicken, Familie für etwas Wertvolles halten und nie den Glauben an die Liebe verloren haben. Und all jene, die die Liebe für eine Erfindung der Papierindustrie halten, weil diese ja eh nur in Büchern existiert, können durch die heilende Wirkung der Worte vielleicht wieder Hoffnung schöpfen. Mit Charme, Witz und noch mehr Herz erobert mich Audrey Carlan. Diese Autorin werde ich mir merken.

Von mir erhält „My Wish – Breite deine Flügel aus“ 5 magische Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung und wandert ohne Zaudern auf meine Highlight-Leseliste für dieses Jahr.

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Eine tiefgründige Geschichte

Wandere auf unerforschten Pfaden
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Es ist so schön, wieder in Tofino zu sein, in diesem kleinen Küstenort, mit seinen sympathischen Bewohnern und der Nähe zu Walen und Delfinen.

Kurz zum Inhalt:
Yuma hat kurzentschlossen Esthers Angebot ...

Es ist so schön, wieder in Tofino zu sein, in diesem kleinen Küstenort, mit seinen sympathischen Bewohnern und der Nähe zu Walen und Delfinen.

Kurz zum Inhalt:
Yuma hat kurzentschlossen Esthers Angebot angenommen und lebt und arbeitet seit wenigen Tagen in Tofino bei „Johnson‘s Giants“ als Mädchen für alles. Dort kann sie endlich loslassen und entspannen und so findet sie auch wieder den Weg zur Malerei. Mit der Ankunft des alten Segelschiffes „Sound of My Soul“ wird Yumas ruhiger Alltag mächtig durcheinandergewirbelt, denn der Skipper dieses Schiffes berührt sie auf eine Art, wie sie es nie zuvor erlebt hat.

Zu den Figuren:
Yuma Solano ist 30 Jahre alt und hat viele Talente. Eines davon ist eindeutig das Malen. Sie versteht es, Motive aus ihren Fingern fließen zu lassen, die eine Seele haben und die Menschen berühren. Sie ist freundlich und kann heller strahlen als die Sonne. Mit ihr hat man eine wertvolle Freundin an der Seite.

Nalu Kalakaoa ist ein hawaiianischer Seebär und schippert seit 20 Jahren über die Weltmeere. Er ist ein tiefgründiger Charakter und mir kam die Assoziation zur Farbe Braun, weil er erdverbunden ist, in sich ruht und so ein wärmendes Herz hat, dass es auch meines beim Lesen erhitzt.

Zur Umsetzung:
Der angenehme Schreibstil zieht mich sofort in die Seiten und damit ins Leben von wohlbekannten Figuren, die seit den ersten beiden Bänden tief in meinem Herz sitzen. Taylor schreibt lebensnah, berührend und derart bildhaft, dass ich mir jede Buchung im Reisebüro sparen kann. Ich erlebe das idyllische Örtchen in Vancouver Island hautnah mit und verliebe mich stets aufs Neue. Die Autorin ist bei mir inzwischen dafür bekannt, dass sie keine seichten Liebesromane zu Papier bringt, sondern immer tiefgehende Themen in die Seiten packt, für die sie hervorragend recherchiert und mich immer Neues lehrt.

Auch diesmal steckt so viel mehr im Buch. Yuma und Nalu sind Charaktere mit tiefen Narben auf Körper und Seele und im Vordergrund steht ihre Vergangenheitsbewältigung, wobei beide eine große Entwicklung durchmachen. Obendrein packt Taylor Crimeanteile mit hinein, was ich total liebe. Ein tierischer Begleiter ist auch wieder dabei. Koa ist ein eigenwilliger Kater, der Nalu nicht mehr von der Seite weicht. Über ihn grinse ich einige Male.

Ich bekomme beim Lesen Gänsehaut, weil ich so eindrucksvolle Erlebnisse mit den Hauptdarstellern teilen darf, und ich inhaliere sie regelrecht. Mit der Nase im Wind, Delfine, die unser Segelschiff begleiten und der Sonne im Rücken, vergesse ich Zeit und Raum. Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven in der Vergangenheit geschildert, was prima zum Geschehen passt.

Was nicht meinen Geschmack trifft:
Der Anteil der Liebesgeschichte bleibt mir zu blass und die Protagonisten entzünden mich nicht, wie ich es beim Lesen brauche. Es knistert und prickelt nichts bei mir.

Mein Fazit:
Mit „Wandere auf unerforschten Pfaden“ lese ich mich im Nu nach Tofino und habe eine tolle Zeit mit wunderbaren Charakteren, die mich immer wieder inspirieren. Und mir wird bei diesem Band bewusst, wie tief ihre Spuren sind, die sie durch die vorangegangenen Geschichten in meinem Herzen hinterlassen haben. Es geht um Vergangenheitsbewältigung, Vertrauen, Freundschaft und natürlich die Liebe. Berührende Augenblicke, unvergessliche Momente, eins zu sein mit der Tierwelt und der Natur, lassen mich beim Lesen alles vergessen. Aber auch tiefgreifende Themen werden feinfühlig ausgearbeitet und nichts wirkt dabei kitschig oder konstruiert. Dafür hat Taylor ein Händchen.

Von mir erhält „Wandere auf unerforschten Pfaden“ 4 eindrucksvolle Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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