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Veröffentlicht am 01.10.2021

Für wen wird sich Laura entscheiden?

365 Tage mehr
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Diese Rezension wird schwierig, um nichts zu verraten. Nach dem gemeinen Cliffhanger werde ich ein Stück in die Zukunft geworfen, ehe ich lesen darf, was sich zugetragen hat.

Zur Umsetzung:
Im Buch gibt ...

Diese Rezension wird schwierig, um nichts zu verraten. Nach dem gemeinen Cliffhanger werde ich ein Stück in die Zukunft geworfen, ehe ich lesen darf, was sich zugetragen hat.

Zur Umsetzung:
Im Buch gibt es zahlreiche Wendungen, oft provoziert durch die Protagonistin Laura. Bei einigen Szenen fühle ich mich wie beim Pingpong spielen, so rasch fliege ich zwischen den Figuren und Emotionen hin und her. Lipińska hat es absolut drauf, Stimmungen zu kreieren und mich alles fühlen zu lassen. Neben Massimo, Laura und Olga erhält Marcelo eine wichtige Rolle und ich bin an etlichen Stellen nicht sicher, wohin die Reise gehen wird. Neben Leidenschaft und körperlichem Verlangen finden diesmal auch Depressionen und Trauer in die Seiten. Reichtum und Macht sind die Stützpfeiler der Reihe und das ändert sich auch im dritten Band dieser Mafia-Romance nicht. Ich hatte mir für Laura eine tiefgreifende Entwicklung gewünscht, die leider ausgeblieben ist.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, in der Sprache direkt und oft rau, dabei stringent, wenn es um die Rollen der Männer geht. Der maskuline Gestus holt mich jedes Mal ab. Nur bei Laura verliert sie nach wie vor die Balance, aber das gehört einfach zu dieser Figur. In diesem Teil gibt es einige explizite Szenen, die prickelnd und feurig geschrieben sind, aber auch welche, die belasten.

Es gibt gesundheitliche Aspekte in Lauras Leben, die ihren ausschweifenden Alkoholkonsum nahezu unmöglich machen, aber die Autorin sieht das definitiv anders und kann mich damit nicht überzeugen.

Eine Protagonistin, die polarisiert:
Laura, an ihr scheiden sich die Geister. Sie ist eine Frau, die sich nicht einschüchtern lässt. Ihre Entscheidungen sind nicht alle klug und sie verfügt über mehr Ecken und Kanten, als ein Fisch Schuppen hat. Immer wieder macht sie mich mit ihrer egoistischen und aufbrausenden Art wütend. Das zeigt mir, dass sie mir nahe geht, aber Freundinnen werden wir sicher nie werden. Als ich mit dieser Reihe angefangen habe, hätte ich diese Entwicklung nie erwartet. Damit hat mich Lipińska überrascht.

Mein Fazit:
„365 Tage mehr“ zieht mich temporeich durch die Seiten. Vermutlich ist das dem Temperament der Figuren geschuldet. Es wird zu keiner Zeit langweilig, denn es gibt etliche Spannungsbögen. Ich finde nicht jede Entwicklung gut und einiges überzeugt mich nicht, aber alles in allem hat mich diese Reihe prima unterhalten. Im Rückblick passen die Buchtitel hervorragend zur Geschichte. Ich bin gespannt, ob Teil 2 und Teil 3 ebenso verfilmt werden. Das Schauen ist dann absolute Pflicht.

Von mir erhält „365 Tage mehr“ 3 abwechslungsreiche Sterne von 5 und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Die Geschichte bewegt mich tief

Über uns funkeln die Sterne
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Diese Geschichte gehört zur Vorweihnachtszeit wie der Duft von Spekulatius und brennenden Kerzen.

Weihnachten ist die Zeit, die praktisch in jedem von uns etwas weckt. Im besten Fall wohlbehütete Gefühle ...

Diese Geschichte gehört zur Vorweihnachtszeit wie der Duft von Spekulatius und brennenden Kerzen.

Weihnachten ist die Zeit, die praktisch in jedem von uns etwas weckt. Im besten Fall wohlbehütete Gefühle der Kindheit, der Wärme und Liebe. Den Wunsch nach einem Miteinander und des Zusammenrückens. Weihnachten lebt durch unsere Vergangenheit. In ihr schlägt es Wurzeln und entscheidet oft drüber, ob wir Weihnachten lieben oder nicht.

Um was es geht:
Jane braucht dringend eine Auszeit. So sieht das zumindest ihre Chefin und deshalb schickt diese Jane auf eine Pressereise ins verschneite Norwegen. Kaum angekommen, stößt Jane auf eine berührende Liebesgeschichte, die ihren Ursprung im Zweiten Weltkrieg hat. Und wo die Liebe ins Spiel kommt, ist Amor ganz nah.

Entzückende Figuren:
Jane Brooke ist mit Leib und Seele Journalistin und lebt in London. Aktuell
steckt sie in einer Trauerphase wegen ihres Ex-Freundes. Zum Glück hat sie eine tolle Freundin an ihrer Seite. Jane verfügt über ein untrügliches Gespür für eine gute Story und wenn sie einmal Witterung aufgenommen hat, legt sie ihr Herzblut hinein. Dabei ist sie loyal und fair und nie an Klatsch und aufgebauschten Geschichten interessiert. Sie will hinter die Fassade schauen.

Auf der Pressereise begleiten Jane einige Charaktere, die ich beim Lesen tief in mein Herz schließe. Sie haben Ecken und Kanten und sind für mich dadurch spielend greifbar.

Zur Umsetzung:
Manchmal kommt die Liebe leise und unaufdringlich, aber nachhaltig zu uns. Ich bekomme jetzt noch eine wohlige Gänsehaut, wenn ich die Story Revue passieren lasse. Das Buch legt mit einer Rückblende im Jahr 1940 in Norwegen los, die mich sofort neugierig macht. Die Entwicklung sämtlicher Figuren ist bemerkenswert und ich werde problemlos in ihrer Mitte aufgenommen und spüre, wie sie zusammenwachsen.

Ich finde die Entfaltung der Geschichte wunderbar, weil mir eine Weile versagt bleibt, zu erfahren, wen Amor für Jane ins Spiel schickt. Ich liebe es, wenn nicht gleich alle Karten aufgedeckt werden. Und hier ist es wichtig, zwischen den Zeilen zu lesen. Hervorheben möchte ich das grandiose Setting. Gladwell führt mich zuerst abseits touristischer Plätze in Norwegen herum und verzaubert mich mit dem vollen Charme des Landes. Ebenso erlebe ich touristische Ziele und vermisse wie die Protagonisten die Ruhe, die an den vorherigen Orten geherrscht hat.

Die Figuren sind vielschichtig, erreichen eine angenehme Tiefe und öffnen sich mir vollständig. Lebendige Dialoge, ein märchenhaftes Setting und menschliche Probleme aus dem Alltag machen das Lesen zu einem absoluten Vergnügen.

Die Handlung hat zwar einen weihnachtlichen Bezug, spielt aber überwiegend im November des Jahres. Das Buch eignet sich hervorragend, um etwas Weihnachtsfeeling zu konsumieren, was aber nicht überladen in den Zeilen vorkommt. Stattdessen zieht sich ein Handlungsstrang durch die Story, der mich von Beginn an fesselt. Es ist eine Liebesgeschichte, die im Jahr 1940 ihren Anfang nimmt und zum Ende des Buches für eine verblüffende Wendung sorgt. Geschickt verwebt die Autorin Erzählungen, Rückblenden und Briefe mit dem Jetzt und lässt mich so nicht mehr los. Besonders berührend ist für mich die Wirkung des Ganzen auf Jane. Sie macht eine nachvollziehbare Entwicklung durch. Einige Personen sind ihr dabei eine große Hilfe, die sie mit viel Einfühlungsvermögen begleiten.

Mein Fazit:
„Über uns funkeln die Sterne“ wärmt mich beim Lesen wie ein Glühwein an einem kalten Wintertag. Die Story zieht mich blitzschnell in seinen Bann. Ich tauche in eine Welt ein, die mir den Zauber Norwegens zu Füßen legt und mich mit einer berührenden Liebesgeschichte fesselt. Dabei wird es nicht kitschig, obwohl jede Menge Romantik durch die Seiten flirrt. Es ist eine Geschichte der leisen Töne, was grandios passt und klammheimlich hat es sich auf meine Highlightliste geschlichen.

Von mir erhält „Über uns funkeln die Sterne“ 5 tiefbewegte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 23.09.2021

Hochexplosiver Lesestoff

The Gilded Cage
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Nach dem vielversprechenden Ende des ersten Teils benötige ich nur wenige Seiten, um nach zehn Monaten Abstand in die Geschichte zu finden. Und lasst euch eins gesagt sein: Fenn ist ein hottie Cowboy.

Kurz ...

Nach dem vielversprechenden Ende des ersten Teils benötige ich nur wenige Seiten, um nach zehn Monaten Abstand in die Geschichte zu finden. Und lasst euch eins gesagt sein: Fenn ist ein hottie Cowboy.

Kurz zum Inhalt:
Fenn, der seit fünfundzwanzig Jahren vermisste Zwillingsbruder von Emery, lebt und Hayden ist auf dem Weg zu ihm, um ihn zu warnen. Sein Leben steht auf dem Spiel, ebenso wie das seines Bruders. Wird sie rechtzeitig bei Fenn ankommen und wie reagiert Fenn auf diese Nachricht?

Entzündende Figuren:
Fenn Lockwood ist 33 Jahre alt, von Natur aus dominant und reitet Bullen. Er lebt auf einer Farm als Viehzüchter in Walnut Springs in Colorado. Und damit ist er seinem früheren Leben nicht ferner als der Mond zum Mars. Fenn ist ein bewegender Charakter. Ich springe schlagartig auf ihn an und möchte ihm nicht mehr von der Seite gehen. Hinter seiner harten Fassade steckt viel Zartes, Zerbrechliches und ich will ihn sofort beschützen. Vor den schrecklichen Erinnerungen, die ihn immer wieder heimsuchen.

Hayden Thorn ist 24 Jahre alt und die Schwester von Wes. Beide habe ich schon im ersten Teil kennengelernt. Hayden leidet sehr unter der Rolle innerhalb ihrer reichen Familie. In der Liebe läuft es für sie auch nicht prickelnd, weil sie bisher noch nicht den Mann getroffen hat, der in der Lage ist, ihre Lust zu wecken und das zu geben, was sie so dringend braucht.

Und dann geht es los:
Hayden fliegt buchstäblich in Fenns Leben und ab da ist nichts mehr für ihn, wie es vorher war. Ist die Nachricht von Hayden schon schwer genug für ihn, setzt ihm Hayden selbst ungeheuer zu. Sie kriecht ihm unter die Haut wie nie eine Frau zuvor. Fenn bekommt sein Kopfkino überhaupt nicht mehr in den Griff, weil er sich vorstellt, was er alles mit ihr anstellen möchte. Von der ersten Sekunde an brennt die Luft zwischen ihnen. Und Fenn ist ein Meister darin, Haydens Fassade einstürzen zu lassen, was diese wiederum verunsichert und ärgert.

Sie schenken sich nichts, und mir ist rasch klar, wenn beide ihrer Leidenschaft nachgeben, wird es verdammt gefährlich für meinen Reader, das er nicht in Flammen aufgeht. Die expliziten Szenen sind vom Feinsten und in mir kribbelt es, als säße ich in einem Brausefass. Ich erfahre alles aus den abwechselnden Perspektiven aus Sicht der 3. Person. Das Gilded Cuff spielt in diesem Band keine Rolle und die wenigen BDSM-Momente gehören zur soften Art.

Die Crime-Anteile haben Thrillerniveau und sind prima ausgearbeitet. Die Spannungskurve schnellt immer wieder in die Höhe und neben entspannenden Passagen steigt das Tempo rasant an und reißt mich mit. Das Wiedersehen mit einigen Figuren aus dem 1. Teil bereitet mir großen Spaß. Ich lerne Callie kennen. Eine junge Frau, die mit Fenn auf der Farm in Colorado aufgewachsen ist. Um sie und Wes dreht es sich im kommenden Band und diesen kann ich kaum erwarten.

Mein Fazit:
„The Gilded Cage“ ist eine gelungene Fortsetzung der Surrender-Reihe. Explosiv, hocherotisch und gespickt mit einigen Überraschungen entführt mich Smith in eine andere Welt. Ich erlebe Herzschlagmomente, die mir den Atem nehmen. Die Autorin hat Charaktere erschaffen, mit denen ich mich mühelos identifiziere und die nachhaltig in Erinnerung bleiben. Dank des flüssigen und bildhaften Schreibstils kann ich mir den Eintritt für eine Kinoverfilmung sparen. Mit dieser Story erlebe ich beste Unterhaltung und für mich die perfekte Mischung aus Love, S*x und Crime. Ich fiebere dem 3. Band entgegen.

Von mir erhält „The Gilded Cage“ 5 hochexplosive Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.09.2021

Ich leide mit Jackson mit

Wenn deine Hand mich hält - FORBIDDEN HEARTS
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Nachdem mich der 1. Teil mitgerissen hat, konnte ich den Folgeband kaum erwarten und starte entsprechend gespannt mit dem Lesen.

Schon im 1. Band wird die Tragik dieser Story angedeutet, aber das wahre ...

Nachdem mich der 1. Teil mitgerissen hat, konnte ich den Folgeband kaum erwarten und starte entsprechend gespannt mit dem Lesen.

Schon im 1. Band wird die Tragik dieser Story angedeutet, aber das wahre Ausmaß erfahre ich erst hier. Rai lässt sich Zeit, um mich einzuweihen. Was mir gefällt, ist, dass sie komplett auf Rückblenden verzichtet und mir alles Wesentliche im Jetzt präsentiert. Durch Erinnerungen, Gespräche und einen Brief.

Zu den Figuren:
Ich leide mit Jackson Kane mit. Überhaupt geht mir sein Charakter massiv unter die Haut. Er, der große starke Mann, möchte sich am liebsten vor der Masse unsichtbar machen. Jackson drängt sich weder in den Vordergrund noch in den Mittelpunkt. Am liebsten gibt er den Randbeobachter, aber wenn jemand seine Hilfe braucht, dann ist er da. Seine Loyalität ist grenzenlos und dadurch wird er verletzlich.

Sadia ist eine unabhängige Frau, die Witwe ist, nachdem ihr Mann Paul, der ältere Bruder von den Zwillingen Jackson und Livvy, gestorben ist. Für ihren kleinen Sohn Kareem macht sie alles. Sadias Familie gefällt mir. Ihre Eltern, Gefangene der Oberklasse, eingekesselt in ein Reglement, dem ich nicht gerecht werden möchte, findet sie ihren Weg wie ihre anderen Schwestern auch.

Zur Umsetzung:
Der Schreibstil liest sich flüssig und emotional. Das Setting ist gelungen und lässt mein Kopfkino laufen. Rai spielt beim Wechsel der Perspektiven aus Sicht der 3. Person geschickt mit der Atmosphäre. Zielsicher vermittelt sie mir ein Gefühl für die Protagonisten, so das jeder ein Gesicht erhält. Auch die Randfiguren sind bestens ausgearbeitet und lassen mich nahe an sich heran.

Diesmal startet es ruhig und manches in der Handlung zieht sich. Das Feuer brennt zwischen den Figuren, das ist unbestreitbar, doch mich entzündet es nicht wie im ersten Band, was an Sadia liegt. Mit ihrer Art, ihr Leben zu gestalten und mit Jackson umzugehen, trifft nicht zu Hundertprozent meinen Geschmack.

Ich genieße lebhafte Dialoge, Geheimnisse, die ich zwar erahne, aber deren Enthüllung mich dennoch überraschen. Und ein Ereignis ist für mich noch immer ungeklärt. Es gibt Andeutungen und vielleicht laufen sie im 3. Band ins Leere, aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht daran. Etwas ist für mich noch nicht dort, wo es sein soll, und ich bin gespannt, ob Evangelines Geschichte damit zu tun hat. Die Kane und Chandlers haben eine brisante Vergangenheit, in die ich immer mehr hineingezogen werde.

Mein Fazit:
„Wenn deine Hand mich hält“, bietet mir eindrucksvolle Charaktere und Jacksons schmerzhaften Weg zurück zu seiner Familie. Ich erlebe jede Menge Tiefe. Es wird spannungsvoll und ich erfahre Ungeheuerliches. Die Chemie zwischen Sadia und Jackson stimmt und so kribbelt und prickelt es in den Seiten, denn Rai versteht es, leidenschaftliche, hochexplosive Momente zu transportieren.

Die expliziten Szenen bleiben überschaubar, also keine Sorge, wer so etwas nicht allzu gerne liest. Die Protagonistin kann mich nicht restlos von sich überzeugen und es gibt ein paar Längen im Buch. Meine Leselust auf die Lovestory von Evangeline und Gabriel ist entfacht und ich freue mich, den letzten Band dieser Trilogie zu lesen.

So vergebe ich an „Wenn deine Hand mich hält“ 4 berührende Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.09.2021

Beim Lesen bricht mir das Herz

Wo auch immer ihr seid
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Auch scheinbar gekappte Wurzeln ändern nichts an unserer Herkunft und Vergangenheit.

Nach Beendung des Buches verspüre ich den ausgeprägten Drang tief durchzuatmen. Was ruhig und unscheinbar anfängt, ...

Auch scheinbar gekappte Wurzeln ändern nichts an unserer Herkunft und Vergangenheit.

Nach Beendung des Buches verspüre ich den ausgeprägten Drang tief durchzuatmen. Was ruhig und unscheinbar anfängt, sich in der Mitte in scheinbarer Distanz und Emotionslosigkeit verliert, steigert sich in eine Symphonie des Schmerzes, Leid und Verständnis. Ausdrucksstark, mitfühlend und schwer verdaulich, präsentiert mir Pham die Geschichte ihrer Angehörigen. Fehler, die begangen wurden und auf immer unkorrigiert bleiben werden, aber auch das Erkennen für gewisse Handlungen innerhalb der Familie – alles hat seinen Preis. Es fällt mir schwer, zu glauben, dass es in unserer heutigen Gesellschaft noch viele solcher Menschen gibt, die bereit wären, diesen Preis zu bezahlen.

Bemerkenswert ausgearbeitet:
Geschickt verwebt Pham hierbei die Erinnerungen aus Sicht von drei Generationen und reißt mich immer tiefer in einen Krieg hinein, den nie einer gewollt hat. Ich erlebe die vietnamesische Kultur, die mir mit ihren Traditionen völlig fremd ist, bestaune dadurch andersartige Familienregeln und lausche Geheimnissen, die ich mir im Jetzt kaum vorstellen mag. Was Menschen erleiden mussten und mit ihnen ihre Angehörigen, lässt mich innehalten und demütig werden.

Es ist so wichtig, dass Pham diese Geschichte aufgeschrieben hat. Nichts sollte je umsonst gewesen sein, was einige von ihnen ertragen mussten.

Mein Fazit:
„Wo auch immer ihr seid“ nimmt mich mit auf einen schmerzhaften Weg, der von Politik, Krieg, Trennung, Hoffnung und dem Weiterleben geprägt ist. In der Protagonistin prallen die westliche und vietnamesische Welt aufeinander und lösen ein Beben aus, das ihr am Ende hilft, sich selbst darin zu entdecken. Habt bitte keine Scheu vor dem Buch, auch wenn es keine leichte Literatur für zwischendurch ist. Was ihr dafür für euer Leben aus den Seiten ziehen könnt, ist jede intensive Lesestunde wert. Eine Geschichte, die lange nachklingt!

Von mir erhält „Wo auch immer ihr seid“ 5 dankbare Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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