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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2021

Humorvoll und sinnlich

Billionaires Next Door - Nerds küsst man nicht
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Kurz zur Handlung:
Simon liest Cassies „geheime Liste“ über ihre schmutzigen Fantasien und was liegt da näher, ihr beim Abarbeiten der Aufstellung zu helfen? Logischerweise ohne dabei Gefühle für den anderen ...

Kurz zur Handlung:
Simon liest Cassies „geheime Liste“ über ihre schmutzigen Fantasien und was liegt da näher, ihr beim Abarbeiten der Aufstellung zu helfen? Logischerweise ohne dabei Gefühle für den anderen zu entwickeln, denn darin sind sie sich einig: Eine Beziehung kommt nicht infrage.

Zu den Figuren:
Cassandra Michaels, genannt Cassie, ist eine naturverbundene und humorvolle Person, die mit ihrem Platz innerhalb der Familie hadert. Ihre beiden Schwestern verkörpern all das, was klischeebehaftet als weiblich empfunden wird. Cassie ist aber auch ohne all dies eine Vollfrau und entspricht damit meinen Vorstellungen einer Frau. Cassie ist Doktor der Bodenkunde und lebt in Portland. Für mich ist das ein Berufsbild, von dem ich bisher noch nichts in Liebesromanen gelesen habe.

Simon Traxel ist der Besitzer von 26 Hot Swap Filialen. Er verkauft und repariert Computer. Dabei hat er sich ein beachtliches Vermögen verdient, das er vor der Frauenwelt lieber verheimlicht, da er gerne wegen seiner Person gemocht werden möchte. Obendrein sieht er verboten verführerisch aus und ist total liebenswert. Sein Familienleben hält er unter Verschluss, aber ich verrate nicht zu viel, wenn ich schreibe, das er eine unglaublich tolle Schwester hat.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig leicht zu lesen, dabei bildhaft und lebendig. Fenske schenkt mir unterhaltsame Lesestunden mit Charme, Witz und Erotik. Es geht rasch zur Sache, aber das stört mich nicht. Simon und Cassie wissen, was sie wollen und auf was sie gerne verzichten. Nur hat der Liebesgott eben auch noch ein paar Karten auszuspielen. Mit den beiden habe ich jede Menge Spaß. Ich genieße reichlich explizite Szenen, die prickelnd und abwechslungsreich geschrieben sind. Seite für Seite spüre ich, wie sie sich näher kommen und ihr Ziel, nur „Spielpartner“ auf Zeit zubleiben, verlieren. Es gibt nur wenige Augenblicke, in die etwas Tiefe hinein rutscht, aber generell bleibt es eine leichte, heitere und sinnliche Lovestory, die mich blitzschnell aus meinem Alltag entführt. Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Cassie und Simon im Präsens geschildert. Was mir fehlt, sind Überraschungsmomente und es läuft zu glatt.

Mein Fazit:
Mit „Billionaires Next Door – Nerds küsst man nicht“ lese ich mich in eine prickelnde Story hinein, die sich rasch entwickelt und mich dabei prima unterhält. Es gibt keine Längen und die Figuren sind gut ausgearbeitet, ohne Tiefe zu erreichen. Ich darf lachen und gegen Ende zieht sich mein Herz kurz schmerzhaft zusammen. Mit diesem Buch vergesse ich für einige Stunden den Alltag. In den Seiten stecken etliche explizite Szenen, die ausgezeichnet geschrieben sind. Alles in allem ist es eine süße Lovestory mit hohem Knisterpotenzial.

Von mir erhält die Story 4 sinnliche Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.06.2021

Chaotisch charmant

Morgen schreib ich dir ein Happy End
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Dieses Buch entstammt der Feder des amerikanischen Autorenduos Sarvenaz Tash und Sarah Skilton.

Zur Handlung:
Zoe und Miles schreiben im Auftrag ihrer Klienten miteinander, ohne zu wissen, dass der jeweils ...

Dieses Buch entstammt der Feder des amerikanischen Autorenduos Sarvenaz Tash und Sarah Skilton.

Zur Handlung:
Zoe und Miles schreiben im Auftrag ihrer Klienten miteinander, ohne zu wissen, dass der jeweils andere dahinter steckt. Dabei kommen sich die zwei verflixt nahe, was im wahren Leben so gar nicht der Fall ist.

Zu den Figuren:
Miles Ibrahim ist 31 alt, New Yorker und arbeitet als Ghostwriter bei „Tell it to my Heart“ und vergeigt es gerade so richtig. Sein Gemütszustand schwankt zwischen schwermütig, enttäuscht und verzweifelt, wozu er jedes Recht der Welt hat, nachdem was ihm passiert ist.

Zoe Abot ist 29 Jahre alt und wurde genötigt, Kalifornien zu verlassen, um sich in New York zu entfalten. Leider funktioniert das nicht. Die Winzigkeit ihres Appartements beschert mir beinahe ebenso blaue Flecken an den Schienbeinen wie ihr. Sie möchte Drehbuchautorin werden und jobbt als Ghostwriter bei „Sweet Nothings“, um sich über Wasser zu halten. Sobald ich in ihrer Perspektive rutsche, wird es schlagartig chaotisch.

Die Haupt-Charaktere sind bisweilen schräg und speziell und es braucht Zeit, ehe sie an mich herantreten.

Es gibt einige Nebenfiguren, die tatsächlich Nebenfiguren bleiben, aber in der kurzen Zeit ihrer Auftritte alles Geben und mich rundum von sich überzeugen. Da ist dem Autorinnenduo Großes gelungen, was mich begeistert.

Zur Umsetzung:
Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Miles und Zoe im Präsens geschildert und jedes Kapitel wird mit einem kurzen Schreiben der jeweiligen Chefs ihrer Agenturen eingeläutet. Diese Texte lassen immer wieder Fragezeichen in meinem Kopf aufploppen. Das Autorenduo schafft es spielend, die Stimmungen ihrer Protagonisten einzufangen und mir zu präsentieren. Vor allem bei Zoe wird es dabei recht laut, aufwühlend und ab und an verrückt. Bei Miles bin ich sofort drin und es gelingt mir mühelos, seine Emotionen nachzuempfinden. Zoe hält mich länger auf Distanz.

Der Schreibstil ist wahnsinnig bildhaft, rasant, humorvoll, charmant und flüssig zu lesen. Leider verlieren sich die Autorinnen in Belanglosigkeiten, die rasch mein Interesse einbüßen. Ab der Hälfte des Buches packt mich Zoe und zeigt mir ihre verletzliche Seite und je weiter ich in die Geschichte vordringe, umso mehr verstehe ich einige ihrer Verhaltensweisen. Davon hätte ich gerne schon früher gelesen, um ihr nahe zu sein. Und für eine Aktion feiere ich Zoe immer noch. Wuh, dafür hätte ich sie knutschen können. In ihr steckt so viel mehr, als es mich die Autorinnen am Anfang wissen lassen. Im Umgang mit dem Hauptkonflikt punktet Zoe erneut, wo mir Miles kurz entgleitet. Aber generell gefällt mir die Auflösung prima und ich bin dankbar, dass mir ein erzwungenes Kitsch-Drama erspart bleibt.

Für meinen Geschmack liegt der Fokus zu häufig auf den beruflichen Tätigkeiten der zweien und beschert mir etliche Leselängen. Zusätzlich nimmt die Lovestory einen zu langen Anlauf. Das hätte ich mir komprimierter und emotionaler gewünscht. Mich erreichen zwar einige Gefühle der beiden, aber zu vieles verliert sich in sarkastischen Wortgefechten.

Mein Fazit:
Auch wenn der Einstieg in die Geschichte etwas zäh ist, lohnt es sich, durchzuhalten. Das Buch steigert sich ab der Hälfte und dann gehts ziemlich rund. Ich darf immer wieder lachen und erlebe New York von einer authentischen Seite, was ich total genieße. Einige Sätze haben sich tief bei mir eingeprägt und werden für immer im Zusammenhang mit New York und diesem Buch stehen. Hier lernt ihr auf keinen Fall 08/15 Figuren kennen. Manchmal muss man eben öfters hinsehen, ehe man jemanden wirklich sieht.

Von mir erhält „Morgen schreib ich dir ein Happy End“ 3,5 unterhaltsame Sterne von 5 und eine Leseempfehlung. Wo keine halben Sterne möglich sind, runde ich auf.

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Veröffentlicht am 01.06.2021

Friesisch erfrischend

Herzensbrecher am Horizont
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Eine frische Meeresbrise im Haar, Salz auf den Lippen und die Weite des Horizonts. Mehr braucht es nicht, um loszulassen und im Moment zu leben.

Zum Inhalt:
Wanda ist Flugbegleiterin und unzufrieden. ...

Eine frische Meeresbrise im Haar, Salz auf den Lippen und die Weite des Horizonts. Mehr braucht es nicht, um loszulassen und im Moment zu leben.

Zum Inhalt:
Wanda ist Flugbegleiterin und unzufrieden. Unzufrieden mit ihrem Job, ihrem Leben, mit einfach allem, was sie ausmacht und das scheint nicht mehr viel zu sein. Kurzerhand nimmt sie eine Stelle auf Borkum an und inmitten von Dünen und ihren tierischen Patienten ist sie dem Glück näher als zuvor zwischen den Wolken.

Zu den Figuren:
Wanda Jahnsen ist 32 Jahre alt und beruflich ständig in der Welt unterwegs. Die wenigen Tage, die sie zu Hause in Hamburg ist, teilt sie sich eine Wohnung mit zwei Kolleginnen. Wanda hat einen offenen und direkten Charakter. Sie macht es mir leicht, sie ins Herz zu schließen.

Morten Vermeer arbeitet als Servicetechniker vor der Insel Borkum. Er ist zurückhaltend, aber weiß genau, was er will. Mit ihm kann man Pferde stehlen. Wo Mo auftaucht, scheint die Sonne.

Weitere liebenswerte Nebenfiguren ergänzen die Story und ich verliebe mich gnadenlos in den Dackel Tassilo. Die Entwicklung der Figuren wird nachvollziehbar geschildert.

Die Umsetzung:
Ich benötige einige Seiten, um in die Story zu rutschen, aber dann sitze ich fest drin und genieße ein geniales Setting, das mir Borkum und seine Bewohner zu Füßen legt. Die Insulaner sind rau, liebenswert und halten mit nichts hinterm Berg. Die Geschichte wird aus Sicht der 3. Person von Wanda und Mo geschildert. Die Ich-Perspektive hätte für mich hier besser gepasst, aber das ist reine Geschmacksache. Für mich gehen dadurch ein paar Emotionen verloren.

Ich genieße eine Liebe, die sich sanft entfaltet, und erlebe den Alltag einer Tierarztpraxis hautnah mit. Dabei habe ich jede Menge Spaß. Die Autorin lässt mich lachen und ruhige Augenblicke auskosten. An einigen Stellen wird es turbulent und über allem liegt ein bezauberndes Inselfeeling, wie es für die Ostfriesischen Inseln typisch ist. Da wünsche ich mich sofort dorthin.

Mein Fazit:
„Herzensbrecher am Horizont“ ist eine lockere leichte Liebesromanze mit Charme, Humor und jeder Menge Urlaubsfeeling. Die heimlichen Stars sind ganz klar die Vierbeiner in der Story. Ich erlebe Borkum hautnah und obwohl ich noch nie dort war, habe ich beim Lesen einige Bilder in meinem Kopf abgespeichert, die ich immer mit dieser Insel in Verbindung bringen werde. Mit diesem Buch lese ich mich aus dem Alltag, der zurzeit arg verregnet ist, und stecke meine Füße in den Sand, lege den Kopf in den Nacken und lausche dem Möwen kreischen.

In diesem Band habe ich Hark, den Inseltierarzt, sehr gut kennengelernt und freue mich riesig auf seine Geschichte, die im Juli erscheint.

Von mir erhält „Herzensbrecher am Horizont“ 4 ostfriesische Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Lesen und träumen

Lausche den Klängen deiner Seele
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Was entsteht, wenn sich zwei Kopfmenschen ineinander verlieben? Herzensmenschen!

Schon der erste Band „Lebe, als gäbe es kein Morgen“, hat mich begeistert und Träumen lassen. Und nach nur wenigen Sätzen ...

Was entsteht, wenn sich zwei Kopfmenschen ineinander verlieben? Herzensmenschen!

Schon der erste Band „Lebe, als gäbe es kein Morgen“, hat mich begeistert und Träumen lassen. Und nach nur wenigen Sätzen des zweiten Teils bin ich wieder gut auf Vancouver Island gelandet. Diesmal im etwas abgelegenen Örtchen Tofino, wo ich mir am liebsten gleich ein Haus kaufen möchte.

Zur Handlung:
Esther ist alleinerziehende Mutter von zwei gehörlosen Kindern und kämpft jeden Tag darum, sich und ihre Familie durchzubringen. Den Glauben an die Liebe hat sie zum Glück nicht verloren, da trifft sie auf Dominic. Ein IT-Nerd, der etwas in ihr berührt, das zu lange starr geblieben ist.

Liebenswerte Figuren:
Esther Johnson hat zwei Kinder, Archie und Ada, beide kamen gehörlos zur Welt. Sie benötigen dringend spezielle Förderung wegen ihrer Cochlea-Implantate, aber dazu fehlt ihr schlicht das Geld. Immer an ihrer Seite ist die zuckersüße Hündin Carly. Esther ist Geschäftsführerin des Walbeobachtungsunternehmens Johnson‘s Giants und hat damit viel zu viel um die Ohren. Zum Glück ist da ein wunderbares Netzwerk, das ihr hilfreich unter die Arme greift. Ihr Vater ist einfach nur zum Knutschen, genau wie Esther.

Dominic Gordon ist 37 Jahre alt und ursprünglich Schotte. Er hat Kalifornien verlassen und will ein Software Unternehmen in Tofino gründen. Bei ihm liegt das Wesentliche lange im Dunkeln, was meine Neugier immer wieder auf die Spitze treibt. Er verfügt über eine entwaffnende Ehrlichkeit, steht sich selbst leidenschaftlich im Weg und pflegt einige Phobien. Ich mag den Kerl.

Die Entwicklung der Figuren ist zu jederzeit nachvollziehbar und die Nebenfiguren erfüllen ihre Aufgabe mit Bravour.

Zur Umsetzung:
Ich freue mich riesig über ein Wiedersehen mit Grace, Reed, Kiona und Nora aus dem ersten Teil. Hach, da quillt mein Herz über. Der Schreibstil ist genial wie gewohnt: lebendig, mitreißend, charmant, humorvoll, berührend und bildhaft. Überhaupt genieße ich wieder ein Setting, das mein Fernweh fantastisch stillt. Ich gehe auf Wal-Beobachtungs-Tour und spüre die Gischt auf der Haut, für die ein Buckelwal verantwortlich ist. In den Seiten liegt ein angenehmes Tempo und von Beginn an spüre ich die Tiefe, die mich bis zum Ende nicht mehr loslässt. Beim Lesen erlebe ich berührende Momente, glückliche Augenblicke und bedrückende Abschnitte. Alles zusammen ergibt eine Lovestory, mit der ich meinen Alltag vergesse und komplett dem Buch gehöre. Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Esther und Dominic in der Vergangenheit geschildert, was hervorragend passt.

Ich bin hautnah dabei, als sich das zarte Flämmchen der Liebe entzündet und von Seite zu Seite stärker brennt. Die beiden haben einige Hindernisse zu bewältigen, die manchmal leise und dann laut über sie hereinbrechen. Taylor gelingt das Balancespiel zwischen Spannung, Humor und der aufkeimenden Liebe grandios.

Mein Fazit:
In „Lausche den Klängen deiner Seele“, ist der Titel Programm. Die Autorin schafft es erneut, mir jede Menge Emotionen und Gänsehautmomente zu schenken. In den Seiten steckt viel Wohlfühlatmosphäre und ich wünsche mich so sehr nach Tofino, das es fast wehtut. Es ist eine berührende Geschichte, die sanft auf mich zurollt und mich liebevoll umspielt, wie die Wellen am Strand in der Nacht, wenn der Mond das Meer küsst und die Buckelwale eine Sprache sprechen, die nur unsere Herzen verstehen.

Von mir erhält dieses Buch 5 berauschende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Eine Geschichte, die begeistert.

Liebe, lavendelblau
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Auch wenn dein Verstand anderer Meinung ist, weiß dein Herz am besten, was gut für dich ist. Vertraue ihm.

Mein Blick aus dem Fenster zeigt mir dunkelgraue Wolken, aus denen es unaufhörlich regnet. Zum ...

Auch wenn dein Verstand anderer Meinung ist, weiß dein Herz am besten, was gut für dich ist. Vertraue ihm.

Mein Blick aus dem Fenster zeigt mir dunkelgraue Wolken, aus denen es unaufhörlich regnet. Zum Glück liegt dieses Buch vor mir und mit dem Umblättern der ersten Seiten verliere ich mich in einer Welt, in der der Himmel zwar nicht ständig rosarot ist, aber sie mich sofort mit einer Wärme umfängt, die mich berührt.

Zur Handlung:
Sarah trifft es hart. Alles, was ihr Leben ausmacht, ist ihr entglitten. Voller Verzweiflung fliegt sie zu ihrer Freundin in die Provence. Dort kommt sie zur Ruhe und lernt den Weinhändler Lucien kennen. Beide haben ihre Probleme, die allmählich verblassen, wenn sie Zeit miteinander verbringen. Doch niemand kann vor seiner Vergangenheit fliehen.

Was für liebenswerte Figuren:
Sarah Lambertz lebt in Hamburg und hat bisher als Buchhändlerin gearbeitet. Sie ist ein beeindruckender Charakter. Ihre natürliche und ehrliche Art geht mir unter die Haut. Mit ihr habe ich eine unvergessliche Zeit in Südfrankreich.

Der Weinhändler Lucien Vébre aus Cotignac ist anfänglich verschlossen und distanziert, was sofort meine Neugier wach kitzelt. In ihm steckt so viel mehr, als mich Juli zunächst sehen lässt. Er ist einer der Gründe, weshalb ich meinen Aufenthalt in den malerischen Weinbergen so sehr genieße.

Die Nebenfiguren sind große Klasse. Die spezielle Mutter von Sarah ebenso wie ihre geniale Schwester oder Cleo und ihre Mutter Margrit.

Die Umsetzung:
Selten bin ich so fix in eine Story verliebt wie hier. Juli packt mich und reißt mich mit, wie es mich glücklich macht. Der geniale Schreibstil ist feinfühlig, romantisch, bildhaft, tiefgründig und wahnsinnig Detail stark. Die Autorin hat definitiv einen Blick für die Kleinigkeiten im Leben, die Großes in uns bewirken. Ich nehme immensen Anteil an Sarahs Schicksal und bewundere sie für ihre Haltung. Es wird nichts überdramatisiert und die Handlung darf sich entfalten. Beim Lesen spüre ich in jeder Zeile, dass die Figuren sehr frei agieren durften und nicht an der kurzen Leine gehalten wurden. Das bringt Authentizität in die Geschichte, die mir immer wichtig ist. Alles erfahre ich aus der Ich-Perspektive von Sarah im Präsens und zu keiner Sekunde habe ich das Gefühl, etwas zu verpassen.

Mein Fazit:
„Liebe, lavendelblau“ ist ein Buch der leisen Töne, die sich in mir zu einem stimmigen Chor erheben und mein Herz zum Vibrieren bringen. Zwischen Lavendelfeldern und Weinbergen vergesse ich im Nu meinen verregneten Alltag und tauche tief in die Geschichte ein. Die kräftige Sonne wärmt meine Haut, während ich dicht an Sarahs Seite durch das Weingut schlendere und alles tief aufsauge. Ich kann es nicht fassen, dass ich schon am Ende angelangt bin. Die Story begeistert mich. Sie ist fein erzählt und klingt wie zarte Schmetterlingsschläge in mir nach. Juli hat definitiv Frankreich-Fernweh in mir geweckt und ich wünsche mich zu Lucien und Sarah in die Provence. Die beiden werden mir irre fehlen.

Von mir erhält „Liebe, lavendelblau“ 5 einfühlsame Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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