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Veröffentlicht am 21.06.2021

Märchenhaft schön

Sleepless in Manhattan
1

Je verrückter das Leben um mich herum ist, umso warmherziger sollen die Bücher sein, die mich begleiten. by lsehungrig

Was haben „Sleepless in Manhattan“, „E-Mail für dich“ und „Schlaflos in Seattle“ ...

Je verrückter das Leben um mich herum ist, umso warmherziger sollen die Bücher sein, die mich begleiten. by lsehungrig

Was haben „Sleepless in Manhattan“, „E-Mail für dich“ und „Schlaflos in Seattle“ gemeinsam? Sie haben mir alle ein glückliches Lächeln ins Gesicht gezaubert und mein Herz zum Glühen gebracht. Wenn ihr Fans dieser beiden Filme seid, dann lest ihr mit diesem Buch genau richtig.

Zum Inhalt:
Sadie, die für die Weihnachtsrubrik ihrer Zeitung zuständig ist, bekommt den Brief eines jungen Mädchens zugeschickt, der alles in ihr rührt. Gemeinsam mit Sadie erlebe ich eine berauschende Reise zur kleinen Birdie, ihrem alleinerziehenden Vater Simon und damit ab in die Liebe.

Zu den Figuren:
Sadies dunkler Humor über ihre Datingpleiten liegt voll auf meiner Wellenlänge und ich schließe sie augenblicklich ins Herz. Sadie Bisset ist 29 Jahre alt und schreibt Kolumnen für ein Frauen-Magazin. Sie ist offen, warmherzig und schräg genug, um ab und an unüberlegt zu handeln.

Sebastian Maxwell ist 36 Jahre alt und alleinerziehender Vater. Er arbeitet viel zu viel, aber versucht immer, ausreichend Zeit für seine Tochter zu haben. Sebastian ist ruhig, nachdenklich und in sich gekehrt und schließt blitzschnell die Schotten, wenn er sich verletzlich macht. Obwohl er nicht sofort positiv rüberkommt, erliege ich seinem Charme, den er einfach nicht verstecken kann.

Und dann ist da Birdie Maxwell, 10 Jahre alt. Mit den ersten Zeilen von ihr fließe ich wie warmer Cappuccino über Sadies Schreibtisch. Sie ist ein aufgewecktes Mädel, das genau die richtigen Fragen stellt. Birdie bringt mich zum Lachen und treibt mir Tränen in die Augen. Ich liebe dieses Kind.

An Nebenfiguren möchte ich unbedingt Devin hervorheben. Sie ist Sadies Arbeitskollegin und Freundin und ich finde, jeder von uns sollte eine Devin in seinem Leben haben. Ich feiere sie rauf und runter. Es gibt aber noch weitere wertvolle Statisten im Buch, die ihr besser selbst beim Lesen entdeckt.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil des Autorenduos ist wie immer grandios, humorvoll, warm, romantisch und an alle Buchstaben fesselnd. Ich darf in die Ich-Perspektiven von Sadie und Simon schlüpfen und bin dadurch hautnah dabei. Beim Lesen läuft für mich ein Kinofilm im Kopf, da Keeland und Ward das Geschehen perfekt bildhaft beschreiben. Es gibt nur wenige explizite Szenen und diese fügen sich grandios in die Story ein und bringen alles in mir zum Kribbeln.

Das Zusammenspiel sämtlicher Figuren, dazu die Briefe von Birdie, die immer wieder Teil des Buches sind, unterhalten mich perfekt. Es gibt Wendungen, von denen ich nichts ahne. Für mich sind das Tempo und die Entwicklung der Protagonisten stimmig. Ich fiebere beim Lesen mit, leide, bange, hoffe und liebe. Die Dialoge sind berührend, humorvoll und oft schlagfertig.

Mein Fazit:
Was für eine bezaubernde Geschichte. Fast schon märchenhaft. Ich bin ganz verliebt in „Sleepless in Manhattan“ und ich schätze es, wenn mich Bücher zum Träumen animieren und mich mit ihrem Zauber belegen. Das hat hier definitiv geklappt. Ich vergesse den Alltag mit seinen Sorgen und bin für einige Stunden im lebendigen New York. Das Buch hat es zweifellos auf meine Highlightliste geschafft, denn es berührt mich mit einer Leichtigkeit und bringt meinen Herzschlag auf Touren, wie ich es beim Lesen brauche.

„Sleepless in Manhattan“ ist eine zuckersüße Lovestory, mit jeder Menge Romantik und einem Hauch Magie. Und seien wir doch mal ehrlich: Überall wo die Liebe im Spiel ist, wird es magisch.

Von mir erhält das Buch 5 fantastische Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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  • Charaktere
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  • Gefühl
Veröffentlicht am 20.06.2021

Was für eine entzückende Lovestory

Der kleine Teeladen in Tokio
0

Ich bin ein großer Fan von Tee und von dieser Reihe – die perfekte Kombi, wobei ich überzeugt bin, das sich auch Kaffeetrinker in dieses Buch verlieben werden.

Zur Handlung:
Fiona erhält ein Stipendium, ...

Ich bin ein großer Fan von Tee und von dieser Reihe – die perfekte Kombi, wobei ich überzeugt bin, das sich auch Kaffeetrinker in dieses Buch verlieben werden.

Zur Handlung:
Fiona erhält ein Stipendium, das ihr eine Reise nach Japan zu einem berühmten Fotografen ermöglicht. Sie plant im Anschluss daran eine Ausstellung. In Tokio trifft sie auf Gabe. Vor einigen Jahren hatte sie eine peinliche Situation mit ihm, doch nun ist er ihr Tutor und so verbringen sie jede Menge Zeit miteinander.

Begeisternde Figuren:
Fiona Hanning ist 28 Jahre alt und Engländerin. Sie hat Mühe, sich ihrer alles vereinnahmenden Mutter zu entziehen. Fiona liebt es, den perfekten Moment zu fotografieren. Ihre frische und unkomplizierte Art nimmt mich sofort für sie ein.

Landsmann Gabriel Burnett ist 34 Jahre alt und wirkt mürrisch. Überzeugt von dem, was er kann, ist er gelangweilt vom Leben und seiner Arbeit. Wie gut, dass es so eine frische Brise wie Fiona gibt, die ihn wider Erwarten mitreißt.

An Nebenfiguren genieße ich die Familie Kobashi mit ihrem traditionellen Teeladen.

Die Entwicklung der Figuren ist nachvollziehbar geschildert und schenkt mir jede Menge Lesespaß.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil nimmt mich sofort gefangen. Jedes winzige Detail sauge ich auf und bin blitzartig an Fionas Seite. Mit ihr erlebe ich denkwürdige Stunden in Tokio. Das Setting ist gewaltig und der Fuji nicht das einzige Beeindruckende, was Japan zu bieten hat. Ein Land so vielfältig wie seine Bewohner. Es drängt sich seinen Besuchern nicht auf, aber verschlingt sie komplett, wenn man sich darauf einlässt. Die Teezeremonien, das Kirschblütenfest, ich bin überwältig.

Meine Sinne werden angesprochen und von den unterschiedlichsten Eindrücken gekitzelt. Im Buch schwebt unaufdringlich die Message mit, Glück und Zufriedenheit im Kleinen zu entdecken und mit sich ins Reine zu kommen. Caplin zeigt mir das oft in den Seiten und ich genieße diese speziellen Momente, die mich durchdringen. Ich erfahre alles aus den Perspektiven von Gabe und Fiona in der 3. Person, was hier prima passt. Mir bleibt nichts verborgen.

Mein Fazit:
„Der kleine Teeladen in Tokio“ ist eine entzückende Geschichte, die mich wie eine heiße Suppe im Winter durchwärmt. Ich genieße Glücksmomente, erlebe Freude, Wut, Hoffnung und durchlebe stille Verzweiflung. Mich überzeugen beide Charaktere und Fiona wächst mit jedem Tag ihrer Reise, was mich irre freut. Auch diesen Band lese ich blitzschnell durch und ja, ich habe mich wieder verliebt. In die Geschichte, in die Menschen und in das wunderbare Japan. Nun freue ich mich auf das kleine Chalet in der Schweiz, das ich mir zeitnah vorbestelle. Diese Reihe soll bitte nie zu Ende gehen.

Von mir erhält „Der kleine Teeladen in Tokio“ 5 inspirierende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.06.2021

Die Story geht unter die Haut

Ever – Wann immer du mich berührst
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Die Wahrheit ist oft genauso schmerzhaft wie die Lüge.

Kurz zur Handlung:
Nach einem schrecklichen Autounfall liegt Abbi in der Rehaklinik und macht keine Fortschritte im Heilungsprozess. Das ändert sich ...

Die Wahrheit ist oft genauso schmerzhaft wie die Lüge.

Kurz zur Handlung:
Nach einem schrecklichen Autounfall liegt Abbi in der Rehaklinik und macht keine Fortschritte im Heilungsprozess. Das ändert sich erst, als David ihre Therapieeinheiten übernimmt. Die beiden entwickeln rasch mehr als nur Vertrauen zueinander, doch ein dunkles Geheimnis steht zwischen ihnen, von dem Abbi nichts ahnt.

Herzerwärmende Figuren:
Abigail Hayden, genannt Abbi, ist 21 Jahre alt und studiert Soziologie. Sie liebt Papier. Vorzugsweise das Papier aus der Fabrik ihres Vaters. Zu ihm hat sie ein enges Verhältnis, was nicht für ihre Mutter gilt. Abbi ist ein offener und direkter Charakter, der mir unter die Haut geht. Sie ist verletzlich und dabei stark, ehrlich und kämpferisch, auch wenn große Ängste ihren momentanen Alltag dominieren.

David Rivers ist 23 Jahre alt und Student der Physiotherapie. Er arbeitet nebenbei, um sich und seine Schwester Jane durchzubringen. Das Geld ist permanent knapp. David hat ein untrügliches Gespür für Menschen und solch einen engagierten und talentierten Therapeuten wie ihn wünscht sich jeder im Krankheitsfall. Was ich total hinreißend finde, ist, dass er kochen und Origami falten kann. Zwei essenzielle Eigenschaften, wenn ihr mich fragt.

Zudem begleitet eine überschaubare Anzahl an Nebenfiguren die Protagonisten und jede führt einen grandiosen Job aus.

Zur Umsetzung:
Zuerst ist da die liebevolle Gestaltung des Buches, die mir bei jedem Umblättern ins Auge fällt. Das Daumenkino mit Kranich in der Geschichte ist mega, ebenso wie die Faltanleitungen. Der Schreibstil ist große Klasse! Nikola Hotel eben. Sie schreibt berührend, gehaltvoll, inspirierend und dabei locker leicht aus der Hand, was mich begeistert und fesselt. Das ist so schön. Ich liebe das Tempo im Buch, das sich bis zum Ende treu bleibt, die Figuren, ihre Entwicklung und die flammende Leidenschaft, die alles in mir niederbrennt. Hotel hat intensiv recherchiert und lässt mich tief ins Berufsbild der Physiotherapie eintauchen. Alles liest sich authentisch und es gibt nichts, woran ich mich stoße.

Texte fürs Herz:
Eine Geschichte, verbunden mit Qualen und Schmerzen, Ängsten, Wut, Verzweiflung, Hoffnung und jeder Menge Liebe, einfach zum Niederknien. Gefühlvolle Dialoge und romantische Augenblicke beschleunigen meinen Pulsschlag. Es gibt kaum explizite Szenen und die wenigen fügen sich gelungen in die Story ein und lösen ein Prickeln in meinem Bauch aus. Dabei überlassen sie genug der Fantasie. Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von David und Abbi im Präsens geschildert, was genial passt.

Vorfreude ist die schönste Freude:
Ich sehne den 2. Teil dieser Reihe herbei, worin Alex und Jane ihre Geschichte bekommen. Hotel hat ein Feuer in mir für die beiden entzündet und ich habe mehr als einmal über sie gelacht. Das wird ein Feuerwerk der Emotionen.

Mein Fazit:
„Ever – Wann immer du mich berührst“ ist so warmherzig und voller Gefühl. Die Seiten sprudeln über vor Empfindungen und ich werde mitgerissen und genieße den Sog, der mich mit Wärme und Glück erfüllt. Dabei wird nichts übertrieben und die Spannung kommt aus den Figuren und dem Geheimnis, das unaufhaltsam auf Abbi zu walzt. Hotel hat ein untrügliches Gespür für Kleinigkeiten, die im Leben die Sonne anknipsen, und sie versteht es grandios, diese zwischen den Zeilen für ihre Leser scheinen zu lassen. Das ist eine Gabe, die nicht viele Autoren haben. Ich hoffe, sie passt gut darauf auf. Meine Highlightliste wächst mit diesem Buch weiter.

Von mir erhält „Ever – Wann immer du mich berührst“ 5 entflammte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Humorvoll und sinnlich

Billionaires Next Door - Nerds küsst man nicht
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Kurz zur Handlung:
Simon liest Cassies „geheime Liste“ über ihre schmutzigen Fantasien und was liegt da näher, ihr beim Abarbeiten der Aufstellung zu helfen? Logischerweise ohne dabei Gefühle für den anderen ...

Kurz zur Handlung:
Simon liest Cassies „geheime Liste“ über ihre schmutzigen Fantasien und was liegt da näher, ihr beim Abarbeiten der Aufstellung zu helfen? Logischerweise ohne dabei Gefühle für den anderen zu entwickeln, denn darin sind sie sich einig: Eine Beziehung kommt nicht infrage.

Zu den Figuren:
Cassandra Michaels, genannt Cassie, ist eine naturverbundene und humorvolle Person, die mit ihrem Platz innerhalb der Familie hadert. Ihre beiden Schwestern verkörpern all das, was klischeebehaftet als weiblich empfunden wird. Cassie ist aber auch ohne all dies eine Vollfrau und entspricht damit meinen Vorstellungen einer Frau. Cassie ist Doktor der Bodenkunde und lebt in Portland. Für mich ist das ein Berufsbild, von dem ich bisher noch nichts in Liebesromanen gelesen habe.

Simon Traxel ist der Besitzer von 26 Hot Swap Filialen. Er verkauft und repariert Computer. Dabei hat er sich ein beachtliches Vermögen verdient, das er vor der Frauenwelt lieber verheimlicht, da er gerne wegen seiner Person gemocht werden möchte. Obendrein sieht er verboten verführerisch aus und ist total liebenswert. Sein Familienleben hält er unter Verschluss, aber ich verrate nicht zu viel, wenn ich schreibe, das er eine unglaublich tolle Schwester hat.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig leicht zu lesen, dabei bildhaft und lebendig. Fenske schenkt mir unterhaltsame Lesestunden mit Charme, Witz und Erotik. Es geht rasch zur Sache, aber das stört mich nicht. Simon und Cassie wissen, was sie wollen und auf was sie gerne verzichten. Nur hat der Liebesgott eben auch noch ein paar Karten auszuspielen. Mit den beiden habe ich jede Menge Spaß. Ich genieße reichlich explizite Szenen, die prickelnd und abwechslungsreich geschrieben sind. Seite für Seite spüre ich, wie sie sich näher kommen und ihr Ziel, nur „Spielpartner“ auf Zeit zubleiben, verlieren. Es gibt nur wenige Augenblicke, in die etwas Tiefe hinein rutscht, aber generell bleibt es eine leichte, heitere und sinnliche Lovestory, die mich blitzschnell aus meinem Alltag entführt. Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Cassie und Simon im Präsens geschildert. Was mir fehlt, sind Überraschungsmomente und es läuft zu glatt.

Mein Fazit:
Mit „Billionaires Next Door – Nerds küsst man nicht“ lese ich mich in eine prickelnde Story hinein, die sich rasch entwickelt und mich dabei prima unterhält. Es gibt keine Längen und die Figuren sind gut ausgearbeitet, ohne Tiefe zu erreichen. Ich darf lachen und gegen Ende zieht sich mein Herz kurz schmerzhaft zusammen. Mit diesem Buch vergesse ich für einige Stunden den Alltag. In den Seiten stecken etliche explizite Szenen, die ausgezeichnet geschrieben sind. Alles in allem ist es eine süße Lovestory mit hohem Knisterpotenzial.

Von mir erhält die Story 4 sinnliche Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.06.2021

Chaotisch charmant

Morgen schreib ich dir ein Happy End
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Dieses Buch entstammt der Feder des amerikanischen Autorenduos Sarvenaz Tash und Sarah Skilton.

Zur Handlung:
Zoe und Miles schreiben im Auftrag ihrer Klienten miteinander, ohne zu wissen, dass der jeweils ...

Dieses Buch entstammt der Feder des amerikanischen Autorenduos Sarvenaz Tash und Sarah Skilton.

Zur Handlung:
Zoe und Miles schreiben im Auftrag ihrer Klienten miteinander, ohne zu wissen, dass der jeweils andere dahinter steckt. Dabei kommen sich die zwei verflixt nahe, was im wahren Leben so gar nicht der Fall ist.

Zu den Figuren:
Miles Ibrahim ist 31 alt, New Yorker und arbeitet als Ghostwriter bei „Tell it to my Heart“ und vergeigt es gerade so richtig. Sein Gemütszustand schwankt zwischen schwermütig, enttäuscht und verzweifelt, wozu er jedes Recht der Welt hat, nachdem was ihm passiert ist.

Zoe Abot ist 29 Jahre alt und wurde genötigt, Kalifornien zu verlassen, um sich in New York zu entfalten. Leider funktioniert das nicht. Die Winzigkeit ihres Appartements beschert mir beinahe ebenso blaue Flecken an den Schienbeinen wie ihr. Sie möchte Drehbuchautorin werden und jobbt als Ghostwriter bei „Sweet Nothings“, um sich über Wasser zu halten. Sobald ich in ihrer Perspektive rutsche, wird es schlagartig chaotisch.

Die Haupt-Charaktere sind bisweilen schräg und speziell und es braucht Zeit, ehe sie an mich herantreten.

Es gibt einige Nebenfiguren, die tatsächlich Nebenfiguren bleiben, aber in der kurzen Zeit ihrer Auftritte alles Geben und mich rundum von sich überzeugen. Da ist dem Autorinnenduo Großes gelungen, was mich begeistert.

Zur Umsetzung:
Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Miles und Zoe im Präsens geschildert und jedes Kapitel wird mit einem kurzen Schreiben der jeweiligen Chefs ihrer Agenturen eingeläutet. Diese Texte lassen immer wieder Fragezeichen in meinem Kopf aufploppen. Das Autorenduo schafft es spielend, die Stimmungen ihrer Protagonisten einzufangen und mir zu präsentieren. Vor allem bei Zoe wird es dabei recht laut, aufwühlend und ab und an verrückt. Bei Miles bin ich sofort drin und es gelingt mir mühelos, seine Emotionen nachzuempfinden. Zoe hält mich länger auf Distanz.

Der Schreibstil ist wahnsinnig bildhaft, rasant, humorvoll, charmant und flüssig zu lesen. Leider verlieren sich die Autorinnen in Belanglosigkeiten, die rasch mein Interesse einbüßen. Ab der Hälfte des Buches packt mich Zoe und zeigt mir ihre verletzliche Seite und je weiter ich in die Geschichte vordringe, umso mehr verstehe ich einige ihrer Verhaltensweisen. Davon hätte ich gerne schon früher gelesen, um ihr nahe zu sein. Und für eine Aktion feiere ich Zoe immer noch. Wuh, dafür hätte ich sie knutschen können. In ihr steckt so viel mehr, als es mich die Autorinnen am Anfang wissen lassen. Im Umgang mit dem Hauptkonflikt punktet Zoe erneut, wo mir Miles kurz entgleitet. Aber generell gefällt mir die Auflösung prima und ich bin dankbar, dass mir ein erzwungenes Kitsch-Drama erspart bleibt.

Für meinen Geschmack liegt der Fokus zu häufig auf den beruflichen Tätigkeiten der zweien und beschert mir etliche Leselängen. Zusätzlich nimmt die Lovestory einen zu langen Anlauf. Das hätte ich mir komprimierter und emotionaler gewünscht. Mich erreichen zwar einige Gefühle der beiden, aber zu vieles verliert sich in sarkastischen Wortgefechten.

Mein Fazit:
Auch wenn der Einstieg in die Geschichte etwas zäh ist, lohnt es sich, durchzuhalten. Das Buch steigert sich ab der Hälfte und dann gehts ziemlich rund. Ich darf immer wieder lachen und erlebe New York von einer authentischen Seite, was ich total genieße. Einige Sätze haben sich tief bei mir eingeprägt und werden für immer im Zusammenhang mit New York und diesem Buch stehen. Hier lernt ihr auf keinen Fall 08/15 Figuren kennen. Manchmal muss man eben öfters hinsehen, ehe man jemanden wirklich sieht.

Von mir erhält „Morgen schreib ich dir ein Happy End“ 3,5 unterhaltsame Sterne von 5 und eine Leseempfehlung. Wo keine halben Sterne möglich sind, runde ich auf.

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