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Veröffentlicht am 16.02.2021

Lies dich glücklich

Erdbeerversprechen
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Trauer ist schmerzhaft und nimmt uns die Sicht aufs Leben, aber sie verbindet auch und schenkt uns Kraft, die wir oft erst im Nachhinein bemerken.

Ihr liebt Bücher, die euch aus dem Alltag entführen, ...

Trauer ist schmerzhaft und nimmt uns die Sicht aufs Leben, aber sie verbindet auch und schenkt uns Kraft, die wir oft erst im Nachhinein bemerken.

Ihr liebt Bücher, die euch aus dem Alltag entführen, eure Sinne ansprechen und mit ihren Charakteren begeistern? Dann lest ihr hier genau richtig. Inusas Geschichte summt durch mich hindurch, wie ein Schwarm Bienen an duftigen Erdbeerblüten und hinterlässt ein heftiges Kribbeln in meinem Bauch.

Zur Handlung:
In diesem Buch berührt mich das Schicksal von vier Menschen, deren Leben aus den Fugen geraten ist. Doch Amor verwebt sie miteinander und wie das geschieht, lässt mich an den Buchstaben kleben, als hätte ich Erdbeersirup in den Augen.

Eindrucksvolle Figuren:
Amanda Parker ist 38 Jahre alt und absolut bezaubernd. Sie hat ihren Mann Tom vor 18 Monaten verloren und versucht seitdem wieder einen Fuß auf den Boden zu bekommen. Die finanziellen Probleme ihrer Erdbeerfarm belasten sie obendrein und das Verhältnis zu ihrer geliebten Tochter Jane ist angespannt.

Jane Parker ist 15 Jahre alt und hat in ihren Augen nur noch ihren besten Kumpel Calvin. Er ist die Sorte Freund, mit dem man genussvoll schweigen kann. Jane ist ab und an schwierig und kapselt sich ab, doch ich schließe sie vom ersten Augenblick an ins Herz.

Carter Green ist 42 Jahre alt, Witwer und Tischler. Zu seinen beiden Töchtern hat er ein tolles Verhältnis und ich liege ihm ergeben zu Füßen. Ach was, ich bin mit den ersten Zeilen von ihm dahingeschmolzen, wie Erdbeereis in der Sonne. Von ihm hätte ich gerne die Adresse. Wir teilen uns sogar den gleichen Musikgeschmack und zudem spielt er ausgezeichnet Klavier. Wie soll ich da widerstehen.

Samantha Green ist 16 Jahre alt und ein Mädel, das in der Schule mit dem Strom schwimmt und sich privat bilderbuchmäßig verhält. Was für ein tolles Mädchen mit Potenzial und ich bin dicht an ihrer Seite, als ihre Entwicklung beginnt.

Was mich begeistert:
Sofort zieht mich Inusa in die Seiten. Ihr feines Gespür für Stimmungen und der atmosphärisch dichte und bildhafte Schreibstil lassen mich durch die Spuren laufen, die der alte Pick-up-Truck auf dem Boden der Erdbeerfarm nahe Carmel-by-the-Sea hinterlassen hat. Ich sehe den Mexikanern zu, die die harte Arbeit auf der Farm verrichten und die die Amerikaner nicht aushalten. Lächelnd schüttle ich den Kopf. Irgendwie ist es überall das Gleiche. Doch jetzt eile ich Amy hinterher, die auf dem Weg in die Küche ist, um ihre leckere Erdbeermarmelade zu kochen. Das Rezept findet ihr übrigens im Buch.

Es ist ein Genuss für die Sinne:
Alle Figuren sind liebevoll ausgearbeitet und spielerisch schlüpfe ich in sie hinein. Wie macht das Inusa nur. Es ist eine Freude, von einem zum anderen zu hopsen und dennoch lange genug bei jedem verweilen zu dürfen, um alles aufzusaugen. Ich erfahre alles aus der Perspektive der 3. Person, was sich sehr angenehm liest.

Trauer ist ein großes Thema in den Seiten und Inusa trifft den Ton, gibt jedem Raum und zeigt Entwicklungen auf, die mir Gänsehaut bereiten, weil ich so ergriffen bin. Und dann habe ich ein Ziehen in der Brust – auf die gute Art und lege meine Hand aufs Herz. Gefühle beim Lesen zu empfinden, die wir sonst nur spüren, wenn wir frisch verliebt sind, zutiefst verletzt werden oder einfach keinen Ausweg mehr sehen, macht etwas mit mir. Wann immer einem Autor dieses Kunststück gelingt, heilt etwas in meinem Herz.

Mein Fazit:
„Erdbeerverpsprechen“ ist ein Buch, bei dem ich es nicht erwarten kann, das Ende zu erreichen, weil ich die offenen Fragen und Konflikte kaum aushalte. Aber im Gegenzug möchte ich nicht, dass es vorbei ist. Ich fühle mich so wohl mit dem Buch. Verrückt, ich weiß, aber das macht mir auch klar, wie sehr mich Inusa gepackt hat. Ich verliebe mich in ihre Figuren, die herzerwärmend agieren, Fehler machen und einfach richtig sind, wie sie sind, und vergesse meinen Alltag völlig.

Die Worte treffen mein Innerstes und für meinen Geschmack hat es sogar dem Buch „Mandelglück“ den Rang abgelaufen und das hat mich schon begeistert. Am Ende der Geschichte erwarten mich einige verführerische Rezepte, die ich ausprobieren werde, sobald die Erdbeersaison losgeht.

Von mir erhält „Erdbeerversprechen“ 5 romantische Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Charmant und überraschend

Der kleine Gasthof an der Schlei
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Manchmal wird es Zeit für emotionale Modernisierungsmaßnahmen, deren Wurzeln fest in uns verankert sind.

Um was es geht:
Isa hat den alten Dorfkrug ihrer verstorbenen Oma geerbt. Die Reise dorthin führt ...

Manchmal wird es Zeit für emotionale Modernisierungsmaßnahmen, deren Wurzeln fest in uns verankert sind.

Um was es geht:
Isa hat den alten Dorfkrug ihrer verstorbenen Oma geerbt. Die Reise dorthin führt sie tief in die Vergangenheit und bricht nie vollständig verheilte Wunden auf. Was sich für Isa wie ein Abschluss anfühlt, kann der Beginn von etwas Neuem sein. Wird sie die Kraft haben, sich ihren dunkelsten Ängsten zu stellen?

Hier tummeln sich einige Figuren:
Isa Petersen ist Sterneköchin und lebt in London. Ursprünglich stammt sie aus dem kleinen Dorf Nordernby in Schleswig-Holstein. Im Dorfkrug hat sie sich früher zusammen mit ihrer Oma Luise in der Küche „Seestern“ ausgetobt und die leckersten bodenständigsten Mahlzeiten gezaubert. Heute ist sie überzeugt, es anders als ihre Oma machen zu müssen. Im Rückblick auf alte Koch-Erinnerungen fühlen sich Omas Gerichte für Isa rückständig und festgefahren an. Sie ist ein natürlicher Typ, der engagiert seine Ziele verfolgt. Leider verliert Isa das Wesentliche aus den Augen.

Tim ist Isas alter Schulfreund und immer für Isa da. Er hat vor einigen Jahren München den Rücken gekehrt und ist wieder zurück nach Nordenby gekommen. An ihm hat mir sein unerschütterlicher Humor gefallen und das er in sich ruht. Tim ist angekommen und das springt mir aus jeder seiner Zeilen entgegen. Ein tolles Gefühl, das ich beim Lesen absolut genieße.

Weitere charmante Figuren:
Mutter Jette kocht ebenso leidenschaftlich wie ihre Tochter Isa. Sie wirkt gehetzt, unglücklich aber sehr sympathisch. Dann ist da der raubeinige und herzliche Momme, mit seiner unvergleichlichen Mutter Meta, die stets einen Flachmann mit sich herumträgt und einige weitere gelungene Nebenfiguren.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil liest sich flüssig, gehaltvoll und bildhaft. Die spröde Art und Wortkargheit der Nordlichter spiegelt Bartels gekonnt wider. Sie verliert nie den Blick für das Wesentliche und so liest sich das Buch rund. Ein Highlight sind die liebevoll gestalteten Kapitelanfänge, die mit passenden Zitaten untermalt sind und mich Lächeln lassen. In der Geschichte stecken unzählige Geheimnisse, deren Aufdeckung mir viel Lesespaß bereiten. Es gelingt mir sofort, mich in Isa hinein zu fühlen, und so begegne ich Jette reserviert, doch das hält sich nicht lange.

Im Vordergrund steht die Beziehungen von Isa und ihrer Mutter Jette, die zum Beginn des Buches praktisch nicht existent ist. Die anbandelnde zarte Lovestory verblasst etwas, aber das macht die Autorin mit dem Kern der Geschichte wett. Sie schildert die Geschehnisse aus Sicht der 3. Person, von Jette und Isa. Das starke Grundgerüst bietet den Nebensträngen den nötigen Halt, um sich unaufdringlich daran entlang zu ranken. Sämtliche Sinne werden bei mir angesprochen und die Thematik des Kochens lässt aufgrund des bildhaften Schreibstils mir mehr als einmal das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die Liebe zum Kochen spüre ich in jeder Zeile.

Für meinen Geschmack kommt das Ende etwas abrupt.

Mein Fazit:
Bartels überrascht und verwöhnt mich gleichermaßen. In Nordernby fühle ich mich sofort wohl. Ich verliebe mich in seine Bewohner und den Dorfkrug samt Seestern, dass ein Haus mit Charme und unzähligen Erinnerungen ist, die das Leben der Dorfgemeinschaft ausmachen. Das Buch erinnert mich augenblicklich an die Filme mit Polizeihauptmeister Krause mit seinen liebenswerten Schwestern und es versprüht mindestens genauso viel Flair und Wohlfühlatmosphäre. Bartels gelungenes Setting vermittelt mir ein vertrautes Gefühl für das entzückende Dorf und die Umgebung. In „Der kleine Gasthof an der Schlei“ geht es um verpasste Chancen und Fehler, die nur schwer gutzumachen sind und natürlich um die Liebe. Am Ende erwarten mich leckere Rezepte die ich ausprobieren werde.

Von mir erhält „Der kleine Gasthof an der Schlei“ 4,5 liebenswerte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung. Wo keine halben Sterne möglich sind, runde ich auf.

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Veröffentlicht am 12.02.2021

Überraschende und verblüffende Erkenntnisse

Hunde erforscht - für die Praxis erklärt
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Hunde gehören schon immer zu meinem Leben, auch wenn ich erst seit 2008 meinen ersten Hund bekam, habe ich von Kindesbeinen an die Vierbeiner in der Nachbarschaft ausgeführt. Seitdem lerne ich dazu – jeden ...

Hunde gehören schon immer zu meinem Leben, auch wenn ich erst seit 2008 meinen ersten Hund bekam, habe ich von Kindesbeinen an die Vierbeiner in der Nachbarschaft ausgeführt. Seitdem lerne ich dazu – jeden Tag. Einmal durch unseren Hund, Emmy, inzwischen unsere zweite Hündin und dann durch Literatur, die ich mit Begeisterung verschlinge. Alles, was mit Hunden zutun hat, erweckt mein Interesse.

In „Hunde erforscht – für die Praxis erklärt“ finde ich populärwissenschaftliche Artikel fernab jeder Filterblase. Söderström zeigt auf, wie die Anzahl der wissenschaftlichen Studien über Hundeverhalten in den letzten Jahren buchstäblich explodiert ist. Die Erkenntnisse lesen sich nüchtern, was für die Neutralität der Wissenschaftler spricht und für die Aussagekraft der Tests enorm wichtig ist. Ich als tierverliebter Hundehalter hätte auf alles einen Blick mit Rosabrille oder je nach eigener Erfahrung, Vorbehalte in meiner Beurteilung gehabt.

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne:
Wie wichtig eine instinktsichere Mutter für Welpen ist, weiß ich zwar, aber wie sich fehlende Berührungen in den ersten 3. Lebenswochen auswirken, ist mir neu. Unbestritten ist, wie feinfühlig unsere Hunde sind, aber ich gewinne verblüffende Erkenntnisse dahingehend, aus was sie ihre Schlüsse ziehen, welche Menschen sie meiden oder eben bevorzugen.

Von großer Bedeutung:
Die Analyse zu den Beißunfällen führt mir wieder vor Augen, das hier vieles im Fehlverhalten des Menschen zugrunde liegt, aber der Leidtragende am Ende der Hund ist. Wir sollten bei aller Vermenschlichung und Vertrauen in unsere geliebten Vierbeiner nie vergessen, das sie Hunde sind und Beißverhalten aus ihrer Sicht in manchen Momenten der letzte Ausweg für sie bedeutet. Besser vorher Einhalt gebieten, als hinterher den Schaden zu bedauern, vor allem wenn Kinder involviert sind.

In diesem Buch werden wichtige Studien präsentiert:
Da wäre einmal die Geräuschempfindlichkeit, dann die Ängstlichkeit von Hunden in Einzelhaltung und bei Mehrhundehaltung. Zudem lese ich eine hochinteressante Studie zum Fressverhalten der Hunde und wie man dieses beeinflussen kann. Obendrein erfahre ich, was besonders zur Ausschüttung von Oxytocin (Glückshormon) bei meinem Hund und mir beiträgt, und ich werde jede Sekunde nutzen, das auszubauen. Die Wirkung von Medikamenten auf das Wesen der Hunde lässt mich innehalten. Das sind Aspekte, die ich nie hinterfragt habe und mich einiges neu bewerten lassen.

Na wie sieht’s aus:
Könnt ihr Stereo riechen? Die Sinne des Hundes sind eine Welt für sich. Hat ein kurznasiger Hund zwangsläufig einen schlechteren Geruchsinn? Ich habe gestaunt und euch wird es ebenso ergehen. Die spannende Frage, ob Rüden am Duft ihren Vater erkennen können, obwohl sie ihn nie gesehen haben, wird genauso beantwortet wie die Frage, weshalb die Hündinnen hierbei keine Rolle spielen.

Eine never ending Story:
Die Wichtigkeit, jeden Hundehaufen zu entfernen, kennen wir, doch eine Studie führt uns weitere Aspekte vor Augen, die hoffentlich die härtesten Verweigerer von Hundekotentfernern überzeugt.

Wisst ihr es schon?
Was wirkt sich beruhigender auf die Hunde aus: Klassische Musik oder ein Hörbuch? Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus und hätte hier einige Fehler gemacht. Und wenn ihr dachtet, die Seitendominanz der Hunde kann man mit einem Aktivitätsball herausfinden, dann seid ihr auf der gleichen falschen Fährte unterwegs, wie ich. Es gibt links- und rechtspfotige Hunde, aber bei der Bestimmung unterliegen die meisten einem offenkundigen Fehler.

Mein einziger Kritikpunkt:
Die Erzählstimme zwischen den Studien wünsche ich mir wärmer. Das wäre für mich die gelungene Mischung im Buch, dass voller lehrreicher wissenschaftlicher Studien steckt, die kühl wirken und dringend eine wärmende Verbindung zu ihrem Leser brauchen, welcher mit großer Sicherheit Hundehalter ist.

Ohne den gefühlvollen Erzähler benötige ich Pausen zwischen den aussagekräftigen Studien. Überhaupt empfehle ich, das Buch nicht von vorne nach hinten zu lesen, sondern sich zuerst die Kapitel herauszusuchen, die einen am brennendsten interessieren. Einmal Feuer gefangen liest man dann automatisch alles andere und mich hat das Buch mehr als einmal in großes Erstaunen versetzt.

Mein Fazit:
„Hunde erforscht – für die Praxis erklärt“ ist ein Sachbuch, das einen kostbaren Wissensschatz beinhaltet. Die fesselnden Studien lassen mich tief in die geheime Welt der Hunde eintauchen und eröffnen mir zahlreiche neue Ansätze, die eine Bereicherung für unsere Emmy und mich bedeuten. Es ist gut, dass solche Studien betrieben werden und es Menschen gibt, die mit neutraler Draufsicht herausfiltern, was erlerntes oder genetisch bedingtes Verhalten ist. Was unsere Hunde beeinflusst und wie wir Probleme in den Griff bekommen können.

Diese Literatur ist wichtig, um Hunde besser zu verstehen. Wissen bringt uns einander näher und wir können adäquater reagieren und gewisses Verhalten akzeptieren. Und was mir eine Gänsehaut beschert hat, ist, wie lange es dauert, ehe manche Hunde Vertrauen zu uns aufbauen und wie rasch wir dieses wieder zerstören können.

Von mir erhält „Hunde erforscht – für die Praxis erklärt“ 4,5 kostbare Sterne von 5 und eine unbedingte und absolute Leseempfehlung. Wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf.

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Ein kostbarer Ratgeber

Natürlich gesund
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Bewusst leben und bewusst ernähren, sind wichtige Säulen unserer Gesundheit. Das gilt auch für unsere Hunde, die Ersteres mit Bravour erfüllen und auf Letzteres leider keinen Einfluss haben.

Schon beim ...

Bewusst leben und bewusst ernähren, sind wichtige Säulen unserer Gesundheit. Das gilt auch für unsere Hunde, die Ersteres mit Bravour erfüllen und auf Letzteres leider keinen Einfluss haben.

Schon beim Vorwort von Dr. Marty Goldstein habe ich Gänsehaut:
Die Einführung von Dr. Khalsa bestätigt mir erneut, wie minderwertig oft die Zusammensetzung des industriellen Hundefutters ist. Dazu muss ich sagen, dass wir einige Jahre einen Hund mit Futtermittelunverträglichkeiten hatten, und ich dementsprechend in diese Thematik eingearbeitet bin. Trotzdem habe ich viel Wissenswertes in diesem Buch gefunden, wovon nun unsere Emmy profitiert.

Genau meine Welle:
Normalerweise lese ich solche Bücher nicht von vorne nach hinten, sondern suche mir zuerst die ansprechendsten Themen heraus. Doch hier habe ich direkt nach dem Vorwort weitergelesen, weil mich jedes Thema gefesselt hat. „Natürlich gesund“ ist wahnsinnig informativ, weist auf neue Denkansätze hin, die ausreichend begründet werden und bietet dem Leser meist mehrere Behandlungsoptionen an.

Was mich begeistert:
Dr. Khalsa macht keine Religion aus der Fütterung und geht nicht nur auf die Hunde, sondern ebenso auf die unterschiedlichen Lebensumstände ihrer Menschen ein. Anschaulich gibt sie jedem die Möglichkeit, das Beste für seinen Vierbeiner aus der eigenen Situation herauszuholen. Sie regt zum Nachdenken an, was enorm wichtig ist, denn wenn es um die Fütterung der Hunde geht, haben viele ihren Verstand schon an der Garderobe abgeben, um blind den leeren Werbeversprechen großer Konzerne zu folgen.

Was mir dabei sehr gut gefällt, ist, dass Dr. Khalsa nichts verteufelt. Sie fordert einzig, dass man sich bewusst mit der Ernährung seines Hundes auseinandersetzen soll, um sich für ein gesundes Fertigfutter, gekochtes Futter oder die Rohfütterung zu entscheiden. Worauf es dabei ankommt erläutert sie ausführlich. Der Schreibstil ist angenehm, flüssig zu lesen und ohne belehrenden Unterton. Dr. Khalsa verbannt auch nicht die konventionelle Behandlung. Alles im Leben hat seinen Platz und seine Zeit. Die Homöopathie ebenso wie die Schulmedizin und so fasst sie das unter ihrem Lieblingswort „komplementär“ zusammen.

Ständig lese ich Neues:
Besonders spannend für mich ist die Information über die unterschiedlichen Akupunkturmöglichkeiten. Von einigen Behandlungsformen lese ich zum ersten Mal. Dr. Khalsa spricht auch über die neuen Denkansätze zu Impfungen bei Hunden und Katzen. Das kam schon vor einer Weile auf und ich habe das Gefühl, das das Umdenken dazu wieder verschwindet, worüber die Pharmaindustrie nicht böse sein wird. Für mich ist das aber kein Grund, einem Impfschema blind zu vertrauen, nur weil es immer so gehandhabt wurde. Die Titer-Bestimmung ist in diesem Fall eine sichere Entscheidungshilfe.

Dr. Khalsa fasziniert mich mit Leichtigkeit. Sie untermauert alles mit Fallbeispielen aus ihrer Praxis. Ich liebe es, wenn Schicksale ein Gesicht bekommen und Dr. Khalsas Liebe zu den Tieren und ihre Verantwortung ihnen gegenüber, spricht aus jedem ihrer Worte.

Das Buch gliedert sich in vier umfangreiche Abschnitte:

• Teil 1 - Essen, um zu leben

• Teil 2 - Die Natur der Gesundheit

• Teil 3 - Ganzheitliche Rezepte von A – Z

• Teil 4 - Das Hunderestaurant

In ihnen dreht sich alles um die Kraft der Kräuter, Vitamine, Mineralien, die Bedeutung von Gemüse für die Ernährung, das Fleisch, Globuli, Schüßler Salze, Probiotika, Präbiotika, krebsbekämpfende Nahrungsmittel und vieles mehr.

Fast so verlockend, um es selbst zu essen:
Alleine die Rezepte im Hunderestaurant lassen mir schon beim Durchlesen das Wasser im Mund zusammenlaufen und die Bilder tun ihr übriges dazu. So wie es sich durchs ganze Buch zieht, gibt es Rezepte für Hunde, deren Menschen gerne für sie kochen und Rezepte für Hunde, die roh ernährt werden. Die Backrezepte und verdammt leckeren Omelettvarianten, sowie Gemüserezepte eigenen sich für alle offenen Besitzer gleichermaßen. Zudem gibt es Rezepte für bestimmte Krankheitsbilder und Rezepte, die jedem erkrankten Hund guttun, gleich, wie er sonst ernährt wird.

Mir gefällt der Fragebogen im Buch, um zu ermitteln, zu welchem „Typ“ man gehört und anhand seines Ergebnisses findet man auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittene Rezepte und Anregungen für die Vorratsplanung, die den Alltag der Fütterung erleichtern. Tipps und Tricks dem Hund gewisse Lebensmittel schmackhaft zu machen, fehlen ebenso wenig, wie ansprechende Fotos und Futterpläne.

Mein Fazit:
„Natürlich gesund“ ist ein umfassender Leitfaden, der mich spielerisch in die Seiten zieht. Geballtes Wissen, eine Vielzahl einladender und gesunder Rezepte, machen dieses Buch zu einem wertvollen Ratgeber für jeden Hundehalter. Ganz nach dem Motto: Iss dich gesund! Alleine die verlockenden Toppings, die es vegetarisch, glutenfrei, knusprig oder zum längeren Kauen gibt, wollen mich umgehend in der Küche loslegen lassen.

Emmy kommt schon in den Genuss von leckeren Zutaten in ihrem Napf, denn leider bin ich manchmal etwas einfallslos und das Buch hat mich neu inspiriert und für jede Menge Anregung gesorgt. Wir sind, was wir essen. Das gilt auch für unsere Hunde. Sicher können wir nicht alles beeinflussen, aber unsere Hunde haben nicht die Möglichkeit, für sich zu entscheiden, wie sie sich ernähren möchten. Darum sind wir es ihnen schuldig, unser Bestes zu geben, für ein möglichst langes und gesundes Hundeleben.

Von mir erhält „Natürlich Gesund“ 5 kostbare Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Was für ein überraschender Abschluss

Matching Night, Band 2: Liebst du den Verräter?
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Trau, schau, wem!

Spoilerwarnung für alle, die den 1. Teil nicht gelesen haben.

Darauf habe ich so gewartet:
Es geht weiter mit der tollen Dilogie und ich kann nach dem gemeinen Cliffhanger endlich meine ...

Trau, schau, wem!

Spoilerwarnung für alle, die den 1. Teil nicht gelesen haben.

Darauf habe ich so gewartet:
Es geht weiter mit der tollen Dilogie und ich kann nach dem gemeinen Cliffhanger endlich meine Neugierde befriedigen. Es braucht nur wenige Sätze und ich stecke wieder knietief in der Story. Ich bin direkt an Caras Seite und leide tüchtig mit ihr mit. Sie fühlt sich berechtigterweise von Joshua und Tyler hintergangen und benutzt. Das schmerzt.

Dominierten im ersten Band die Geheimnisse hinter den einflussreichen Studentenverbindungen der Ravens und Lions, zieht in diesem Buch die Spannung beträchtlich an. Hasse vermittelt mir glaubhaft Caras Gefühlswelt und der Funkenflug saust mir nur so um die Ohren. Ich lausche ergriffen seinem sinnlichen Knistern. Diesmal erhalte ich den ersehnten Einblick in das Zuhause der Lions. Das hatte ich im ersten Band vermisst.

Was mich mit den ersten Seiten einfängt:
Das gelungene Setting schenkt mir ein atemberaubendes Kopfkino, das ich mit Genuss verfolge. Die Dialoge sind lockerflott, witzig, neckisch und zweideutig, was ich total liebe. Der Schlagabtausch zwischen Josh und Cara wird diesmal auf eine andere Ebene gehoben, wärmt mein Herz und lässt mich immer wieder lächeln. Die Entwicklung ist rasant, aber nichts geht zu schnell. Das Tempo passt ausgezeichnet zu den Figuren und zur Handlung. Wer ist der Richtige für Cara? Tyler oder doch Josh?

Hasse hält Überraschungen für mich bereit, die ich so nicht habe kommen sehen. Dafür gibt es ein großes Lob von mir. Der geniale Schreibstil zieht mich spielend durch die Story und ich darf einige Prickelmomente miterleben. Gut ausgearbeitete Spannungsbögen ziehen sich gelungen durchs Buch. Wieder wird mir alles durch Caras-Ich-Perspektive im Präsens nahegebracht, doch diesmal habe ich nicht eine Sekunde das Gefühl etwas zu verpassen.

Was für eine Frage:
Hasse fragt am Ende ihres Buchs, zu welchem Team ich mich zähle. Darauf gibt es für mich nur eine Antwort: Ich kann mich nicht entscheiden. Joshua wie auch Tyler sind zum Verlieben.

Mein Fazit:
"Matching Night: Liebst du den Verräter?", knüpft direkt am Ende des 1. Teils an und erneut werde ich eine Weile im Dunkeln gehalten, wem Cara vertrauen kann und wem nicht. Gemeinsam begeben wir uns auf die Suche nach der Wahrheit und das Ende birgt eine große Überraschung in sich. Es geht um dunkle Machenschaften am St. Joseph’s College in Whitfield und die eine große Liebe. Herzschmerz, Romantik, Leidenschaft und Spannung sind mit dieser Dilogie garantiert. Ich habe meine Zeit in Whitfield aus tiefstem Herzen genossen und mich in einige Figuren heftig verliebt.

Von mir erhält „Matching Night: Liebst du den Verräter“ 5 bemerkenswerte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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