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Veröffentlicht am 28.10.2020

Was für ein Lesespaß

Rebel Soul
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Keine Ahnung, weshalb diese Dilogie so lange auf meinem Bücherstapel lag, doch nun habe ich die Zeit gefunden, den ersten Teil zu lesen, und muss sagen, das mich das Buch absolut überrascht hat. In wenigen ...

Keine Ahnung, weshalb diese Dilogie so lange auf meinem Bücherstapel lag, doch nun habe ich die Zeit gefunden, den ersten Teil zu lesen, und muss sagen, das mich das Buch absolut überrascht hat. In wenigen Stunden habe ich es an nur einem Tag beendet und bin total happy, das der zweite Band neben mir liegt. Der ist noch heute fällig. „Rebel Soul“ ist mein drittes Buch des Autorenduos Keeland/Ward und mit Abstand, das bisher Beste von ihnen.

Zur Handlung:
Gia möchte in den Hamptons ihr Manuskript beenden und träumt von einer entspannten Zeit, in der ihr die Worte nur so aus der Hand fließen. Ein sündig attraktiver Mann wie Rush kommt nicht in diesen Träumen vor, doch dominiert er im Nu ihren Aufenthalt in den Hamptons und ihre Welt dreht sich.

Zu den Figuren:
Gia Mirabelli gefällt mir von der ersten Sekunde an. Sie ist ein unbekümmerter impulsiver Charakter, der sich für andere engagiert. Ihre Schlagfertigkeit schenkt mir einige Lacher und ihre Offenheit ist entwaffnend. Sie ist eine Frau, die jede Menge riskiert und bereit ist, Einsatz zu zeigen, um zu bekommen, was ihr Herz begehrt. Kurzum: Gia ist eine starke Frau und ein natürlicher Typ, was mir sehr zusagt. Ihre Freundin Riley ergänzt die Handlungsstränge perfekt.

Rush ist mit 29 Jahren beruflich erfolgreich und vermögend. Im Grunde hat er alles, was er begehrt. Er wirkt düster und angsteinflößend auf sein Umfeld. Gia bewegt etwas in ihm, was wiederum ihn ängstigt und er ist perkeft darin, sich selbst etwas vorzuspielen. Wie sein richtiger Name lautet, verrate ich nicht, aber das es an der Stelle lustig wird, an der Gia ihn ihm entlocken möchte. An Rush faszinieren mich seine Fürsorglichkeit und der Umgang mit seiner Mutter. Er ist ein rauer Bad Boy mit einem zarten Karamellkern. Einfach zum Anbeißen.

Die Entwicklung zwischen ihnen ist wahnsinnig knisternd beschrieben und authentisch. Ich brenne sofort lichterloh.

Zur Umsetzung:
Das Autorenduo kapert mich von Beginn an mit ihrem Wortwitz, dem lebhaften Schreibstil und einem genialen Kopfkino, das ohne Unterlass in meinem Köpfchen läuft. Das flirtende Gekappel zwischen den beiden ist genial und bereitet mir Megaspaß. Ich klebe an Gia und Rush übler als eine Klette und fühle mich derart wohl beim Lesen, das ich nicht bemerke, wie ich durch die Seiten fliege. Was für ein bemerkenswertes Geschenk. Und dieses Wohlgefühl hält bis zu dem Punkt an, bei dem es „Bäm“ macht. Ab da ahne ich den Verlauf der weiteren Handlung, was mich überhaupt nicht stört.

Die Dialoge sprühen vor Witz, Charme und Temperament. Ihre Sprache ist an einigen Stellen derb und direkt, was vermutlich nicht jedem gefällt, aber stimmig zu den Figuren ist. Ebenso offenherzig sind die eindeutigen Szenen, die fast die Seiten im Buch versengen. Ihre Häufigkeit hält sich in Grenzen und sie fügen sich brillant in die Story.

Mein Fazit:
„Rebel Soul“ hat mich auf ganzer Linie überrascht und mitgerissen. Die Geschichte ist humorvoll, an manchen Stellen tiefgründig, emotionsgeladen und es kribbelt wie verrückt in den Seiten. Mit diesem Buch verlasse ich schlagartig den Alltag und tauche in den Hamptons bei New York ein. Diese Auszeit sollte sich jeder gönnen, der auf Humor, Herzschlagmomente, glühende Leidenschaft und ehrliche Emotionen steht. Einfach nur wow! Jetzt brenne ich auf „Rebel Heart“.

Von mir erhält das Buch 5 flammende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.


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Veröffentlicht am 27.10.2020

Leider kein Buch für mich

Things We Never Said - Geheime Berührungen
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Es ist mein drittes Buch der Autorin und das erste aus der Reihe „Hartwell-Love-Stories“. Diesmal erwischt mich Young eiskalt, obwohl es vor Brandherden in der Geschichte nur so wimmelt. Die Atmosphäre, ...

Es ist mein drittes Buch der Autorin und das erste aus der Reihe „Hartwell-Love-Stories“. Diesmal erwischt mich Young eiskalt, obwohl es vor Brandherden in der Geschichte nur so wimmelt. Die Atmosphäre, die in den Seiten herrscht, ist bedrückend, ja nahezu erdrückend. Die Beziehung, oder eben nicht Beziehung, zwischen Dahlia und Michael, zieht sich wie ein nicht enden wollender Bandwurm durchs Buch.

Zu den Figuren:
Die Geschichte hat ihren Anfang elf Jahre zuvor in Boston, da ist Dahlia McGuires 20 Jahre alt und Kunststudentin. Sie geht ihren eigenen Weg, sehr zum Missfallen ihrer Mutter, die andere Pläne mit ihr hat. Seit kurzem ist sie mit Gary zusammen und glücklich. Dahlia wirkt taff, herzlich und offen. In der Gegenwart lebt sie in Hartwell, Delaware und hat einen kleinen Laden, in dem sie als Schmuckdesignerin arbeitet.

Der Ire Michael Sullivan ist vor elf Jahren 23 Jahre alt. Er verdient sein Geld als Polizist und ist der beste Freund von Gary. Michael ist forsch, charmant, ehrlich und ein guter Kerl. In der Gegenwart arbeitet er noch immer als Polizist in Boston.

Die Entwicklung der Figuren ist für mich nicht nachvollziehbar. Beide zerren an meinen Nerven herum, bewegen sich vor und zurück, dabei schafft es keiner von ihnen mein Herz zu erobern. Ich kann mich nicht mit ihnen identifizieren.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist wie gewohnt fantastisch. Flüssig und leicht zu lesen, dabei atmosphärisch dicht. Young zaubert mir spielend Bilder in den Kopf und lässt mich alles hautnah miterleben. Die Story wird aus Dahlias Ich-Perspektive in der Vergangenheit geschildert und Michael erlebe ich aus Sicht der 3. Person, was mir supergut gefällt. Die wenigen expliziten Szenen sind megamäßig geschrieben. Verlangend, aufregend, heiß, verzehrend, prickelnd; absolut großartig. Young steuert in die Tiefe und präsentiert keine seichten Themen.

Mit ihren Freundinnen habe ich jede Menge Spaß. Sie sind so unterschiedlich und ich bin total heiß auf die Geschichte von Bailey und Vaughn geworden.

Das Dahlia es nicht schafft, Michael Mike zu nennen, lässt mich grinsen. Dieses Problem mit den Kosenamen/Kurznamen anderer habe ich ebenso. Nicht jeder ist ein Mike, ein Tommi, oder Günni und wenn ich sie dann mit ihrem vollen Namen anspreche, schieße ich mich wie ein verirrter Paradiesvogel ins Aus der grauen Realität.

Hand aufs Herz, denn jetzt folgt, was mir schwer zu schaffen macht:

Sobald ich ein Buch beende, schreibe ich die Leseeindrücke auf. Das ist zum ersten Mal nicht möglich. Ich benötige Zeit, um alle Worte sacken zu lassen, wie die Schwebeteile eines guten Weins. Ich spüre jeder Szene nach und hinterfrage das Gelesene. In mir tobt ein Gefühlswirrwarr, das ich in den Griff bekommen muss.

Hier sind meine Ergebnisse:
Die Geschichte liest sich für mich nicht authentisch. Beide Protagonisten strapazieren meine Geduld aufs Äußerste und schon nach dem Prolog frage ich mich, ob mir die Richtung gefällt, in die die Story fließt.

Alles ist derart vollgestopft mit Problemen und Seelenballast, dass locker ein weiteres Buch daraus entstehen könnten, ohne das man etwas in diesem vermissen würde, wenn man es herausschriebe. Obendrein wirkt für mich vieles erzwungen, um den künstlichen Spannungsbogen aufrecht zu erhalten, doch das bewirkt bei mir das Gegenteil. Ich empfinde Längen und bin nicht mit dem Herzen dabei.

Es gibt etliche Rückblenden und überschaubare Zeitsprünge nach vorne. Für mich sind die Rückblicke mühsam zu lesen, da sie in kursiver Schrift verfasst sind, womit ich Schwierigkeiten habe. Im Nachgang empfinde ich sie als überflüssig und Young hätte dies besser gelöst, indem sie wichtige Details aus der Vergangenheit einfach in die Gespräche oder Gedankenwelt der Gegenwart einbaut. (Das hätte auch zur Straffung der Geschichte beigetragen)

Im Epilog stellt sich ein sinnlos simulierter Kitschmoment ein, der für mich absolut unnötig ist, und ich mir mehr als einmal die Frage stelle: Warum nur? Vermutlich habe ich gegen Ende keine Nerven mehr, weil sie für Dahlia und Michael draufgegangen sind. Ich stolpere zum ersten Mal bei Young über einen Logikfehler, der in einer erotischen Szene auftaucht.

Mein Fazit:
In „Things we never said - Geheime Berührungen“ begeistert mich der Schreibstil, denn dieser gehört zweifelsohne in die Topliga. Bedauerlicherweise gibt es etliche Längen, deren Gewicht in die Bewertung des Schreibstils einfließen. Mit dem Inhalt selbst habe ich enorme Nöte. Die Geschichte verliert mich und lässt mich enttäuscht zurück.

Aus oben genannten Gründen vergebe ich 2,5 ernüchterte Sterne von 5 und keine Leseempfehlung. Wo keine halben Sterne möglich sind, runde ich auf.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Ein kostbarer Schatz der Gegenwartsliteratur

One Last Song
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Wenn Buchstaben in deinem Kopf zu Noten werden und ihr Klang alles in dir zum Vibrieren bringt, dann hältst du einen kostbaren Schatz in Händen.

Es ist mein erstes Buch von Nicole Böhm und im Nachgang ...

Wenn Buchstaben in deinem Kopf zu Noten werden und ihr Klang alles in dir zum Vibrieren bringt, dann hältst du einen kostbaren Schatz in Händen.

Es ist mein erstes Buch von Nicole Böhm und im Nachgang weiß ich gar nicht, wo die Zeit geblieben ist, die ich mit dem Buch verbracht habe, so rasch ist sie verflogen. Es ist eine besondere Geschichte, die mir auf zauberhafte Art näher gebracht wird, und so weiche ich von meiner üblichen Rezensionsstruktur ab und und schreibe die Eindrücke auf, wie sie mir aus dem Herzen strömen:

Zur Umsetzung:
Aufgrund des lebendigen und packenden Schreibstils tauche ich sofort mit Riley Maddock in die Story ein. Sie ist mir mit ihrer direkten und unkonventionellen Art blitzartig nahe und ich koste jeden Moment mit ihr aus. Julian Sloan ist Gitarrist der erfolgreichen Rockband Beyond Sanity und die Entwicklung zwischen ihm und Riley ist ausgefallen. Es prickelt und knistert, doch Julian hat ein Geheimnis, das es ihm erschwert, sich auf Riley einzulassen.

Ich erhalte immer wieder kleine Hinweise darauf, aber bis zur endgültigen Lüftung dauert es etwas, was den Spannungsbogen hochhält. Die Story wird dabei abwechselnd aus der Ich-Perspektive in der Vergangenheit geschildert und ich genieße das angenehme Tempo, das ihr zu Grunde liegt.

Was passiert und die Story mit mir macht:
Gemeinsam mit den beiden lerne ich die Welt der Reichen und Berühmten kennen und verstehe Julians Seite ebenso wie ihre. Die Story ist tragisch, witzig, mitreißend und genial. Um in diesem Business zu bestehen, verlangt es jedem alles ab. Riley ist mutig und dabei von ihrer Angst beherrscht, nicht gut genug zu sein. Julian versteht es, Riley Mut zu vermitteln und ihr Hoffnung zu geben. Böhm, transportiert diese Emotionen wunderbar.

Sie führt mich mit einer Lebendigkeit durch die Geschichte, so dass ich mich ständig an Rileys Seite befinde und mit ihr die New Yorker Luft atme. Ich sehe alles durch ihre Augen und ich sehe Julian. Unnötig zu erwähnen, dass ich mich genauso in ihn verliebe, wie sie. Mein Gott, er ist aber auch ein Mann, den ich nicht an jeder Ecke sehe, oder besser gesagt, in keinem Winkel meines Lebens. Mit Feingefühl spinnt Böhm die Fäden und zieht mich tiefer ins Zentrum der beiden.

Ich gehöre ihnen, ich gehöre der Geschichte, ja, in diesem Moment gehört mein Herz sogar Böhm. Sie hat es geschafft, dass ich alles um mich herum ausblende und nur noch die Musik in den Seiten wahrnehme. Sie bringt meinen Körper zum Summen und Gänsehaut umfasst mich, wenn es hochemotional wird und das wird es verflixt oft.

Eindrucksvolle Nebenfiguren:
Auch mit Ethan, Julians Bandkollege und besten Kumpel, verstehe ich mich trotz seiner heftigen Probleme super. Er ist ein feiner Kerl, der den richtigen Weg finden muss, um nicht unterzugehen, doch mit Julian an seiner Seite, atme ich immer wieder beruhigt durch.

Auch Ally schließe ich sofort in mein Herz. Sie wird Rileys erste richtige Freundin in New York. Eine Freundin von der Sorte, mit der man mitten in der Nacht etwas Verrücktes anstellen kann, einfach nur, weil man es in diesem Augenblick möchte. Sie ist immer für sie da und hört ihr wirklich zu. Menschen wie Ally und Riley sind kostbar und selten.

Eine City, die polarisiert:
Und dann ist da New York, die Stadt, die dich verschlingt, wenn du dich ihr nicht entgegenstellst. Böhm präsentiert mir auf beeindruckende Weise den Puls dieser Metropole und weckt den Wunsch in mir, mich sofort in einen Flieger zu setzen und hinzufliegen.

Mein Fazit:
Mit „One Last Song“ erlebe ich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Aber nicht die von der schnellen verrückten Sorte, wobei mir sofort schwindelig und übel wird, sondern die, die mich langsam mit sich zieht, und am Ende völlig auf den Kopf stellt, ohne mich dafür an meine Grenzen gebracht zu haben. Und am Ende der Fahrt habe ich immer ein recht dümmliches, aber wahnsinnig glückliches Grinsen im Gesicht. Ich hoffe, ihr bucht euch gleich ein Ticket für diesen unvergesslichen Trip und steigt ein. Jede Sekunde länger zu warten wäre pure Verschwendung.

Von mir erhält „One Last Song“ 5 überzeugende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.


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Veröffentlicht am 24.10.2020

Heiß, heißer, Rhenna Morgan

NOLA Knights: His to Defend
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Der Abschied vom Haven-Clan ist mir schwergefallen und dementsprechend groß ist meine Freude, als ich den ersten Band der Spin-off Reihe von Haven Brotherhood entdecke. Mit Begeisterung stürze ich mich ...

Der Abschied vom Haven-Clan ist mir schwergefallen und dementsprechend groß ist meine Freude, als ich den ersten Band der Spin-off Reihe von Haven Brotherhood entdecke. Mit Begeisterung stürze ich mich in die Seiten und hoffe auf ein Wiedersehen mit einigen Haven-Brüdern.

Zur Handlung:
Evette lebt in Louisiana und hat ihren Job verloren. Sie braucht dringend etwas Neues für sich und ihren Sohn. Dabei scheut sie auch nicht vor einem Tanz mit dem Teufel zurück.

Zu den Figuren:
Evette Labadie, genannt Evie, ist 28 Jahre alt und alleinerziehende Mutter. Sie hat ihre Eltern verloren, deren Verlust sie noch immer belastet. Sie kämpft jeden Tag, um sich und ihren Sohn über Wasser zu halten. Dabei ist sie eine ehrliche und bescheidene Frau, die ich sofort ins Herz schließe. Ihr Sohn Emerson ist 7 Jahre alt und hat viel zu gute Manieren für einen Jungen seines Alters. Er hat das Kind in sich einfach weggeschlossen. Emerson ist eine alte Seele in einem Kinderkörper. Was hat ihn dazu gemacht?.

Sergei Petrovyh ist ein russischer Mafiaboss und spielt nach seinen eigenen Regeln. Er ist düster, gefährlich und reich. Sein Charisma wirkt einschüchternd. Sergei tut dem Jungen gut und weckt ihn aus seiner passiven Haltung. Er ist ein Beschützer und äußerst besitzergreifend, dabei aufmerksam und liebevoll. Sergei ist Daryas Quasi-Bruder, die mit Knox (einem der Haven-Brüder) verheiratet ist.

Zur Umsetzung:
Der Schreibstil von Morgan ist gewohnt locker und flüssig zu lesen und nimmt mich sofort mit. Du meine Güte, zwischen Evie und Sergei explodiert alles, sobald sie sich gegenüberstehen. Dabei macht es Evie ihm nicht leicht. Mir imponiert, wie sie Sergei Kontra gibt. Das geschieht nicht allzu oft in seinem Leben.

Sergei ist dominant und besitzergreifend und so stürmt er in Evettes und Emersons Leben und beim Lesen auch direkt in meins. Seiner Ausstrahlung kann ich mich nicht entziehen. Wenn ich denke, ich hätte ihn in den Haven-Brotherhood-Büchern etwas kennengelernt, so korrigiere ich mich augenblicklich: Ich wusste rein gar nichts über ihn und habe ihn für eher harmlos gehalten. Damit meine ich nicht die Art wie er sein Geld verdient, und die Wohngegend sauber hält, sondern ihn als Mann in Bezug auf seine Frau, seine Familie und seine Freunde. Eben alles, was ihm wichtig ist. Da gibt es nicht den Fitzel eines Kompromisses. Erschreckend und beeindruckend zugleich. Ich schließe eben noch den Mund, weil mir der Unterkiefer immer wieder runter klappt.

Nach der ersten expliziten Szene benötige ich dringend eine Abkühlung. Du meine Güte, wie heiß ist das denn beim Lesen! Morgan hat es echt drauf, ihre Leser zu entzünden und alles mitfühlen zu lassen. Die eindeutigen Momente sind voller Leidenschaft, rau, zärtlich, wild, direkt und prickelnd.

Sergei überrennt mich mit allem. Mit seinem Tempo Schritt halten zu können, bedeutet, neben einem ICE in voller Fahrt locker herzulaufen. Evie ist da wesentlich entspannter und weniger entwicklungsstark, aber sie bleibt vom Sturm Sergei‘ nicht unberührt und dieser Mann reißt alles mit sich. Alleine seine Kosenamen für Evie schicken mir eine wohlige Gänsehaut über den Körper, wann immer er sie ausspricht. Ich bin erstaunt, welche Wirkung dieser Russe auf mich hat und nein, er ist nicht den ganzen Tag am Wodka trinken.

Die Geschichte wird aus Sicht der 3. Person geschildert, wobei ich mir die Ich-Perspektiven von Sergei und Evie gut vorstellen kann. Es kommt zu einem genialen Wiedersehen mit der süßen Darya und ihrem Mann Knox und der Schluss der Story lässt mich zufrieden zurück.

Meine Kritik:
Einzig für die Crime-Anteile hätte ich mir mehr Platz in der Geschichte gewünscht, aber gegen Ende wird die dunkle Seite in mir befriedigt.

Mein Fazit:
„NOLA Knights: His to Defend“, habe ich ihn wenigen Stunden inhaliert. Jede Unterbrechung verursachte mir Bauchgrummeln, weil ich mich nicht von den Figuren trennen mochte. Und Olga will ich unbedingt noch erwähnen: Ich finde diese Köchin genial, die an einen russischen Panzer in voller Fahrt erinnert. In diesem Buch dominiert eindeutig die sich anbahnende Beziehung von Evie und Sergei mit einigen prickelnden Augenblicken und die düsteren Szenen treten in den Hintergrund. Dennoch gibt es Gefahrenmomente und Leichen, wie es in eine gute Mafiastory gehört. Ich hoffe, es geht bald mit dieser Reihe weiter.

Von mir erhält „NOLA Knights: His to Defend“, 4,5 feurige Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung. Wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf.

Wer ein Problem mit Männern wie Sergei hat, wird mit diesem Buch nicht glücklich und lässt besser die Fingerchen davon, denn er wird nie ein Mann mit Heiligenschein.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Lesen und Träumen

Ein Winter voller Träume
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Dies ist mein zweiter Roman von Mia Jakobsson und auch dieser bietet mir großen Lesegenuss. Fangt bitte erst an, wenn ihr wirklich Lesezeit habt, denn man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen ...

Dies ist mein zweiter Roman von Mia Jakobsson und auch dieser bietet mir großen Lesegenuss. Fangt bitte erst an, wenn ihr wirklich Lesezeit habt, denn man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und jede Unterbrechung ist unschön.

Zur Handlung:
Kristin erträgt den Kummer ihrer Nachbarin Alma nicht mehr, die seit dreißig Jahren auf ein Lebenszeichen ihres geliebten Enkels wartet. Kurzerhand schreibt Kristin in seinem Namen Briefe an Alma und tritt damit eine unaufhaltsame Lawine los, die ihrem Höhepunkt entgegenstrebt, als der vermisste Enkel überraschenderweise auftaucht.

Zu den Figuren:
Kristin ist Postbotin im überschaubaren Norråker in Schweden und Witwe mit drei Kindern. Der eigenwillige Hahn Emil komplettiert die Familie. Kristin ist temperamentvoll, herzlich, fürsorglich und liebevoll. Sie ist erfüllt von ihrem Leben und glücklich.

Jerik Nyman, Almas Enkel, ist Schreiner, ebenso wie sein Bruder Bror. Zusammen haben sie die väterliche Schreinerei in Stockholm übernommen. Jerik liebt seine Arbeit. Er ist charmant, neckisch und von sanftem Gemüt. Bei ihm bleibt einiges im Dunkeln. Ich erfahre mehr über seine Vergangenheit, die ihn emotional belastet, als über die Gegenwart.

Die Umsetzung:
Jakobsson nimmt mich sofort mit, es wird heimelig und ich tauche ins schöne Schweden ein. Norråker ist ein kleiner Ort mit gerade Mal einhundert Einwohnern. Jeder kennt jeden und Kristin bekommt durch ihren Beruf einiges mit, was nicht immer vorteilhaft ist. Jakobsson schafft es spielend, meine Leseneugier aufrecht zu erhalten, und so fliege ich genussvoll durch die Seiten. Dabei schenkt sie mir so viel.

Da wäre das grandiose Setting zu nennen. Ich erlebe die zauberhafte Winterwelt Schwedens, die mit Macht durch die Buchseiten drängt und mir alles von sich präsentiert. Rau, ohne jede Zurückhaltung, ehrlich und brutal schön. Sie bringt mir alles nahe, auch das Leben von Kristin mit ihren drei Kindern und dabei befinde ich mich mittendrin. Obendrein lerne ich einige der Dorfbewohner kennen. Am liebsten möchte ich sofort nach Norråker fahren. Immer wieder zaubert sie mir ein süßes Ziehen in die Brust. Es wird humorvoll, romantisch, tierisch und winterlich.

Kleine Kritik:
Die Story endet etwas abrupt. Hier hätte ich mir einen Ausklang mit mehr Platz in den Seiten gewünscht. Es gibt Szenen, bei denen wäre ich gerne tiefer in die Charaktere abgetaucht, um die Entwicklung besser nachvollziehen zu können.

Mein Fazit:
„Ein Winter voller Träume“, ist romantisch, mit etwas tierischem Schabernack, liebenswerten Charakteren und einem Setting zum Verlieben. Das Buch macht mich glücklich und wärmt mein Herz. Die Geschichte hat mich komplett abgeholt und mich Träumen lassen. Am Ende des Buches warten leckere Rezepte. Almas Zimtschnecken werde ich definitiv nachbacken. Ich liebe Zimtschnecken und beim Lesen lief mir öfter das Wasser im Mund zusammen. Ich schaue mich sofort nach einem weiteren Buch von Mia Jakobsson um.

Von mir erhält „Ein Winter voller Träume“ 4,5 glückliche Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung. Wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf.

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