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Veröffentlicht am 02.10.2020

Die Story raubt mir den Atem

Wie die Luft zum Atmen
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Trauer umtost uns mit der Kraft des Meeres und wir treiben wie ein manövrierunfähiges Boot umher, das den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert ist. by lesehungrig

Mit diesem Buch greift Cherry ein schweres ...

Trauer umtost uns mit der Kraft des Meeres und wir treiben wie ein manövrierunfähiges Boot umher, das den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert ist. by lesehungrig

Mit diesem Buch greift Cherry ein schweres Thema auf, was mich mehr als einmal schlucken lässt. Doch bevor mich der Schmerz komplett einhüllt, holt mich Cherry mit viel Humor wieder zurück ins Licht, wofür ich ihr unendlich dankbar bin.

Zur Handlung:
Liz atmet. Sie lebt, aber zu welchem Preis. Ihre Tochter Emma ist ihr einziger Sonnenstrahl und alles was sie nach vorne treibt und sie von Dummheiten abhält. In diesem Zustand trifft sie auf Tristan, der ebenfalls atmet. Er lebt und er hat keinen Sonnenstrahl, der ihn ins Licht holt. Kann Liz die Sonne für ihn sein, die die Dunkelheit um ihn herum verscheucht, oder werden sie beide darin untergehen?

Zu den Figuren:
Elizabeth Bailey ist 28 Jahre alt und mit ihrer fünfjährigen Tochter Emma nach einem schweren Verlust nach Meadows Creek zurückgekehrt. Sie hat Innenarchitektur studiert, aber findet damit keinen Job. Deshalb bedient sie in einem Café, wo auch ihre beste Freundin Faye arbeitet. Liz ist tapfer, zäh, hat ihre schwachen Momente und ich mag sie sofort. Für Emma ist sie die beste Mutter, die dieses bezaubernde Kind haben kann.

Tristan Cole ist mit 33 Jahren in den Untiefen des Lebens angekommen und lebt mit Hund Zeus, einem Golden Retriever, in der unmittelbaren Nachbarschaft von Elizabeth. Tristan eilen verletzende Vorurteile in der Kleinstadt voraus. Die meisten Bewohner halten ihn für ein Monster und dichten ihm die wildesten Geschichten an. Keiner macht sich die Mühe, ihn zu sehen und den wunderbaren Menschen zu erkennen, der in ihm steckt.

Als Nebenfigur möchte ich unbedingt auf Faye eingehen. Du meine Güte, sie ist kaum in den Zeilen aufgetaucht, da lache ich Tränen und das bleibt bis zum Ende so. Was für eine Frau. Sie hat mich im Sturm erobert.

Die Entwicklung der Figuren ist eindrücklich und ich habe beide tief in mein Herz geschlossen.

Zur Umsetzung:
Das Buch beginnt mit einem schmerzvollen Prolog und Cherry hält die emotionalen Rückblenden bei, die geschickt bis zum Ende in die Story einfließen. Der Schreibstil ist großartig und verschwendet dabei keine Zeile an überflüssige leere Texte. Feinfühlig nimmt sie mich mit und lässt mich alles spüren. Jeder Schmerz kriecht heftig in meinen Körper und macht mir das Herz schwer. Trauer ist das große Thema und wie Cherry sie auf mich einprasseln lässt, mich bricht und dann wieder heilt, ist erstaunlich.

Cherry versteht es, tiefe Gefühle in poetische Worte zu fassen und dabei nicht kitschig zu wirken. Atmosphärisch dicht und wahnsinnig bildhaft führt sie mir alles gestochen scharf vor Augen. Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Tristan und Liz im Präsens erzählt, die einige überraschende Wendungen parat hält. Die Liebe und Romantik kommen natürlich auch nicht zu kurz, ebenso wenig wie der fantastische Humor, der mich so manche Träne gekostet hat. Und mit Emma schenkt sie mir so rührende Momente, dass mir der Atem wegbleibt.

Was mir weniger gefällt:
Nicht alle Fäden, die hier zusammenlaufen, lesen sich für mich authentisch. Das sind mir in der Summe zu viele und unwahrscheinliche Zufälle, die konstruiert wirken.

Mein Fazit:
„Wie die Luft zum Atmen“ ist eine gefühlvolle und berührende Lovestory, die unter die Haut geht. Cherry holt mich ab und zieht mich im Nu durch die Geschichte. Dabei kommen mir die Charaktere unheimlich nahe und ich fühle mich trotz aller Schwere beim Lesen wohl. Cherry gelingt die Balance zwischen Absturz und aufgefangen werden, ohne in Kitsch abzudriften, und schenkt mir emotionale Lesestunden.

Von mir erhält das Buch 4 beeindruckende Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Düster und leidenschaftlich

Pike - Er wird sich rächen
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Wenn du deine Stärke aus Hass ziehst, wirst du in der Liebe deine größte Schwäche finden. by lesehungrig

Wow, ich tauche erneut in die düstere Welt von T. M. Frazier ein und bereue es keine Sekunde.

Zur ...

Wenn du deine Stärke aus Hass ziehst, wirst du in der Liebe deine größte Schwäche finden. by lesehungrig

Wow, ich tauche erneut in die düstere Welt von T. M. Frazier ein und bereue es keine Sekunde.

Zur Handlung:
Pike und Mickey trennen Welten und dennoch ist da etwas zwischen ihnen, was sie nicht verleugnen können. Jeder verfolgt seine eigenen Ziele und unbemerkt kommt ihnen etwas in die Quere, gegen das sie machtlos sind.

Die Figuren:
Pike ist 22 Jahre alt und genießt hemmungslosen S*x. Er verdient sein Geld als eiskalter Auftragsmörder und vertickt große Mengen an Stoff. Pike hält nichts von Liebe und anderen Gefühlsduseleien. Hass ist das, was ihn nährt, und Schmerzen turnen ihn eher an, als das sie ihn abschrecken. Er funktioniert wie eine verdammte Maschine. Hin und wieder lässt Frazier Erinnerungen an seine Kindheit aufblitzen und so setzen sich weitere Puzzleteile der Geschichte zusammen. Ich lerne, ihn zu verstehen.

Michaela Lovejoy, genannt Mickey, ist 23 Jahre alt und überdurchschnittlich begabt. Sie verfügt über ein fotografisches Gedächtnis und hat bis vor wenigen Jahren ein normales Leben geführt. Jetzt dominiert sie nur noch ein Gedanke: Rache! Ich fühle alles durch sie und verspüre den Drang, sie in den Arm zu nehmen. Mic ist taff, hat Biss und neigt zur Sturheit, was ihr auch Stärke verleiht.

Die Umsetzung:
Das Buch startet mit einer dramatischen Rückblende vier Jahre zuvor, die unzählige Fragezeichen durch meinen Kopf tanzen lässt. Es wird düster, brutal und leidenschaftlich. Hauchweise schleicht sich etwas Humor in die Story, aber dieser ist so flüchtig, wie der Rauch eines ausgepusteten Dochts. Sobald Pike und Mic aufeinandertreffen, weiß ich gar nicht, wohin ich mich flüchten soll, um nicht vom gewaltigen Funkenflug getroffen zu werden. Du meine Güte, die Luft brennt und ich gleich mit. Ich finde die Entwicklung zwischen ihnen extrem aufregend und sie schenken sich nichts. Ihre Emotionen erinnern mich an einen Vulkan kurz vor einem heftigen Ausbruch. Die Eruptionen sind bis zu mir auf die Couch spürbar.

Der Spannungsbogen baut sich immer wieder auf, flacht ab, lässt mich durchatmen, nur um im nächsten Augenblick unvermittelt zuzuschlagen. Die Story reißt mich mit, jagt mich durch die Kapitel und lässt mich am Ende mit einem schockierenden Cliffhanger zurück. Ich habe keine Ahnung, wie ich es bis November aushalten soll.

Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Pike und Mic im Präsens erzählt.

Was mir nicht gefällt:
Es gibt etliche Schreibfehler, einige unvollständige Sätze und ich vermisse die komplett fehlende Verhütung.

Mein Fazit:
Und wieder bin ich in Logan‘s Beach und freue mich über ein Wiedersehen mit King, Preppy und Nine. Sie sind mir alle ans Herz gewachsen. In „PIKE – Er wird sich rächen“, bespielt Frazier virtuos die Klaviatur meiner Nervenbahnen und bringt jede Zelle in mir zum Vibrieren.

Ich bange, leide, fluche und liebe mit den Figuren mit. Das ist Frazier, wie ich sie kenne. Wer indes Rosawolken und poetische Worte beim Lesen braucht, der sollte von diesem Buch unbedingt die Finger lassen. Für alle anderen, mit einem ausgewogenen Nervenkostüm, die es gerne dunkel, verdammt heiß und rau bevorzugen: Schlagt zu und holt euch diesen reizvollen Kerl.

Von mir erhält „PIKE - Er wird sich rächen“ 4,5 pechschwarze Sterne von 5 und eine unbedingte und absolute Leseempfehlung. Wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf.

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Veröffentlicht am 29.09.2020

Hier stehen die Seiten in Flammen

Dark side of my heart
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Was mir in den Kopf schießt, wenn ich an Bücher von Bonnie Sharp denke: „Komm mit mir, fühle den Wahnsinn und lass uns die Nacht reiten.“ Und verdammt, ja, dieser verführerischen Einladung kann ich nicht ...

Was mir in den Kopf schießt, wenn ich an Bücher von Bonnie Sharp denke: „Komm mit mir, fühle den Wahnsinn und lass uns die Nacht reiten.“ Und verdammt, ja, dieser verführerischen Einladung kann ich nicht widerstehen. Niemals! Ihre Bücher machen süchtig und früher oder später bricht sie mir das Herz; für immer. Und genau so will ich es. Bücher müssen mich erobern, und zwar gnadenlos. Sie sollen mich zum Zittern bringen, mein Herz schwer werden lassen und ein Gefühlsbeben nach dem anderen in mir auslösen. Und verdammt, genau das ist wieder passiert.

Zur Handlung:
Fabricio muss sich für den Clan seines Vaters beweisen und versagt dabei kläglich, weil ihm ein Engel dazwischen kommt. Dieser Engel blickt ihm tief in die Seele und von diesem Zeitpunkt an, ist er darauf fixiert, Anna zu besitzen.

Zu den Figuren:
Fabricio Moniz Cardozo ist der Kronprinz - der zukünftige Boss des PCC, einer brasilianischen Mafiaorganisation. Er beherrscht Krav Maga, betet die Regeln der Organisation rückwärts herunter, ist kaltschnäuzig und die Überheblichkeit quillt ihm aus den Ohren. Sein Umgang mit Frauen stößt mich eher ab, weckt aber eine große Neugier in mir, wie es mit Anna sein wird.

Anna Aston beherrscht seit frühester Kindheit jede Art von Schusswaffen und wurde in einer philippinischen Kampftechnik geschult. Ihr Vater ist Waffenhändler und legt Wert auf gewisse Prioritäten in ihrer Erziehung. Sie liebt Football und besitzt ein großes Herz für Tiere. Anna ist ein eigenwilliger Charakter, der mich zum Lachen bringt und mir unter die Haut kriecht.

Die Umsetzung:
Der Einstieg ist ruhig und ich nutze die wenige Zeit, um kurz durchzuatmen, doch sobald Anna und Fabricio aufeinandertreffen, explodiert alles um uns herum. Mir bleibt immer wieder der Mund offen stehen. Sharp versteht ihr Handwerk und sie schafft es, im Handumdrehen mich in eine Welt zu ziehen, die vor Dunkelheit strotzt. Es wird rau, spannungsvoll, prickelnd und leidenschaftlich. Der Schreibstil ist genial, flüssig, bildhaft und entblößt eine Liebe zum Detail, die mich zwischen den Zeilen lesen lässt. Die abwechselnden Ich-Perspektiven von Anna und Fabricio in der Vergangenheit, passen exzellent zur Story.

Leichte Poesie berührt mich und zündet ein Licht in der Dunkelheit an. Ich genieße verblüffende Wendungen und leide heftig mit Anna mit. Fabricio hält mich länger im Unklaren, doch nach und nach öffnet er sich mir und zeigt mir eine Seite von sich, in die ich mich schlagartig verliebe. Die beiden leben in ständiger Gefahr, die mich schwindelig macht. Mein Herz brennt für ihre Liebe und Buddy ist mein heimlicher Liebling in diesem Buch.

Was mir weniger gefällt:
Die fehlende Verhütung, doch die Autorin weist zu Beginn des Buches darauf hin und so ist es für mich akzeptabel.

Mein Fazit:
„Dark Side of My heart“ ist eine explosive Geschichte, die mich blitzartig durchs Geschehen zieht. Sharp schont dabei weder die Figuren noch ihre Leser. Der geniale Schreibstil, das immer wieder anziehende Tempo, der Spannungsaufbau, die ausdrucksstarken Charaktere und die flammende Leidenschaft, vereinen sich zu einem eindrucksvollen Gesamtwerk. Alles bündelt sich, obwohl jede Figur für sich die Seiten dominiert. Sharp nutzt geschickt das Schattenspiel ihrer Seelen aus, umspielt mich mit ihren Gefühlen und dringt somit tief in mein Herz vor.

Von mir erhält „Dark Side Of My Heart“ 5 brennende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.09.2020

Der Schreibstil trifft überhaupt nicht meinen Geschmack

Inselhochzeit
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Moin! Ich liebe die Ostfriesischen Inseln - allen voran Spiekeroog, der mein Herz gehört. Auf Juist habe ich noch einen Fuß gesetzt und werde das unbedingt nachholen.

Zur Handlung:
Jannike Loog kümmert ...

Moin! Ich liebe die Ostfriesischen Inseln - allen voran Spiekeroog, der mein Herz gehört. Auf Juist habe ich noch einen Fuß gesetzt und werde das unbedingt nachholen.

Zur Handlung:
Jannike Loog kümmert sich in ihrem kleinen Inselhotel auf Juist liebevoll um die Hochzeiten ihrer verliebten Gäste. Dabei wird ihr schmerzhaft bewusst, wie brach ihr eigenes Liebesleben vor sich hin dümpelt. Werden die Hochzeitsglocken einmal für sie läuten?

Zu den Figuren:
Es gibt einige Charaktere, die ich durch die Perspektive der 3. Person kennenlerne. So bekomme ich von jedem etwas mit, aber komme keinem wirklich nahe. Mir gefällt es besser, wenn die Perspektive bei einer, maximal zwei Personen bleibt.

Zur Umsetzung:
Die Autorin bietet mir ein schönes Setting, unterhaltsame Verwicklungen und mit den kleinen Briefen, die häufig im Buch auftauchen, interessante Einschübe, die meine Neugier wecken. Immer wieder bringt mich Lüpkes zum Lachen.

Was mir nicht gefällt:
Der Schreibstil trifft überhaupt nicht meinen Geschmack. Es liegt große Distanz in ihm und das Buch weist immer wieder langatmige Passagen auf. Durch die vielen Perspektiven komme ich an keine Figur ran und sie bleiben blass und eindimensional.

Mein Fazit:
„Inselhochzeit“ ist eine leichte Geschichte für zwischendurch ohne jeden Tiefgang. Die Story bietet reichlich Verwicklungen und einige davon unterhalten mich gut. Dennoch gelingt es dem Buch nicht, mich zu packen. Die Emotion erreicht mich nicht und ich bleibe bei allem außen vor.

Von mir erhält „Inselhochzeit“ 2 friesische Sterne von 5 und keine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Romantisch und leidenschaftlich

King of London
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Dies ist mein zweites Buch von Louise Bay und wieder ist es ihr gelungen, ein heftiges Prickeln in mir zu erzeugen. Mein Kopfkino ist auf Hochtouren gelaufen.

Zur Handlung:
Avery ist in ihrem Job als ...

Dies ist mein zweites Buch von Louise Bay und wieder ist es ihr gelungen, ein heftiges Prickeln in mir zu erzeugen. Mein Kopfkino ist auf Hochtouren gelaufen.

Zur Handlung:
Avery ist in ihrem Job als Chef-Stewardess auf Luxusjachten immer professionell, bestens auf alles vorbereitet und perfekt indem, was sie macht. Doch das, was Hayden Wolf in ihr auslöst, erwischt sie kochend heiß und so begleite ich die beiden erwartungsvoll auf die Jacht Athena, die in Saint-Tropez vor Anker liegt.

Zu den Figuren:
Avery Walkers ist 26 Jahre alt und lebt in der wenigen Freizeit, die ihr bleibt, bei ihrer Familie in Sacramento. Sie arbeitet seit sieben Jahren auf luxuriösen Jachten als Chef-Stewardess. Jeden Cent, den sie entbehren kann, gibt sie ihrer Familie. Ihre eigenen Träume hat sie immer hinten angestellt. Avery ist loyal, verflixt ehrgeizig und eine ehrliche Haut. Mit ihr lassen sich jede Menge Pferde stehlen und die leisen Töne des Lebens ebenso feiern, wie die Lauten.

Hayden Wolf ist 32 Jahre alt, Brite und lebt in London. Er ist erfolgsverwöhnt, aber kämpft momentan um das Überleben seines Imperiums Wolf Enterprises; ein Finanzdienstleistungsunternehmen. Seinen Reichtum hat er sich hart erarbeitet, denn er wurde nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren. Hayden ist ein Womanizer, was er gerne nutzt, um die Frauen zu bekommen, die er begehrt. Bei seinem Arbeitspensum kommt der Genuss des Lebens, besonders der Genuss kleiner Momente, die die ganze Welt bedeuten können, für ihn zu kurz.

In der Story mischen einige Nebenfiguren mit, die mich alle begeistern.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist flüssig und warm. Bay zeigt unverfälscht, wie rasch große Gefühle entstehen, doch einiges entwickelte sich mir zu schnell. Ich erlebe die Nähe, das tolle Setting (die Jacht dümpelt schließlich nicht auf einem Baggersee vor sich hin) und unwiderstehliche Charaktere aus erster Reihe mit. Hier lese ich das volle Paket über Romantik und Leidenschaft und befinde mich mittendrin. Es wird emotional, es wird heiß und ich durchlebe prickelnde explizite Szenen, von denen jede ein Volltreffer ist: mitten ins Herz. Die Dialoge sprühen vor Lebendigkeit und Bay lässt mich glückliche Momente mit den beiden erleben, verschont mich aber auch nicht vor Herzschmerz.

Was mir weniger gefällt:
Ich stolpere über winzige, nicht schlüssige Details. Die Entwicklung zwischen Avery und Hayden schreitet mir zu rasch voran. Stellenweise empfinde ich beim Lesen eine Beklemmung. Ich fühle mich nicht von Beginn an wohl auf dem Schiff. Für mich gibt es nicht genug Raum und ich kämpfe mit einer imaginären Seekrankheit, von der mir klar ist, dass sie mich auf einem Boot dieser Größe hundertprozentig ereilen würde.

Bay schreibt verdammt authentisch (was bei mir in diesen Szenen leider nicht von Vorteil ist) und so stecke ich mittendrin. Drücke mich in den engen Gängen an den Protagonisten vorbei und quetsche mich in der Messe ebenso auf die Bank, wie die restlichen Crew-Mitglieder. Sobald wir aber an Deck sind, und uns allen die Meeresbrise um die Nase weht, ist es wieder besser. Nach einer Weile verschwinden die Probleme, die ich beim Lesen mit der Jacht habe.

Mein Fazit:
„King of London“ ist ein gefühlvoller und unterhaltsamer Liebesroman, der mich trotz kleiner Schwierigkeiten gepackt hat. Leider bin ich beim Lesen nicht so seefest, wie ich angenommen habe. Die Entwicklung zwischen Avery und Hayden ist explosiv, romantisch, aufwühlend und fesselnd, aber es schreitet mir etwas zu schnell voran und nicht jeder Funke hat mich erreicht. Ich freue mich auf den Folgeband, indem Haydens Bruder Landon und Skylar die Zeilen füllen. Beides spannende Charaktere, weshalb ich mich total darauf freue.

Von mir erhält „King of London“ 4 tolle Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.

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