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Veröffentlicht am 29.05.2020

Mein Romantikherz saust von 0 auf 100

Speed Love – Summer & Tyler
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Zur Handlung:
Summer leidet unter dem Tod ihrer Mutter. Obendrein hat ihr ein Fahrer aus dem Motorsport das Herz gebrochen und damit ihr das Vertrauen in die Liebe genommen. Mit Tyler tritt ein begehrenswerter ...

Zur Handlung:
Summer leidet unter dem Tod ihrer Mutter. Obendrein hat ihr ein Fahrer aus dem Motorsport das Herz gebrochen und damit ihr das Vertrauen in die Liebe genommen. Mit Tyler tritt ein begehrenswerter Mann in ihre Leben, der ihre Libido rasant in Schwung bringt. Mit Erschrecken stellt sie fest, das er ebenfalls Rennfahrer mit Leib und Seele ist, was ihr große Angst bereitet. Gelingt es Summer, sich auf ihn einzulassen und ihre Dämonen in Schach zuhalten?

Die Figuren:
Summer Booth ist 28 Jahre alt und hat vor sechs Monaten ihre Mutter verloren. Die Schulden ihres abgebrochenen Medizinstudiums lasten schwer auf ihr, aber sie hat den eisernen Willen, es komplett alleine zu schaffen. Im kleinen Kaff Millbury Creek, bei ihrem Bruder und ihrem Vater, fühlt sie sich total wohl. Sie kümmert sich um etliche ehrenamtliche Projekte und arbeitet mit ihrer besten Freundin in einem Pub. Summer ist ein herzensguter Mensch, der hin und wieder etwas anstrengend wirkt, weil sie sich selbst am besten verunsichern kann.

Tyler Hatfield ist 29 Jahre alt und hat die Chance erhalten, um den Cuptitel zu fahren. Von Kindesbeinen an, wollte er Rennfahrer werden und eifert damit seinem Vater nach, der leider keine Erfolge in diesem Sport verbuchen konnte. Tyler kommt aus Richmond und sein härtester Konkurrent ist Zane Cooper; der eigene Teamkollege und Exfreund von Summer. Tyler ist ehrgeizig, sportlich und fürsorglich. In ihn habe ich mich ebenso schnell verliebt wie Summer.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist lebendig, temporeich, fesselnd und bildgewaltig. Ich fliege nur so durch die Seiten und lege das Buch erst weg, nachdem ich fertig bin. Der Funkenflug zwischen Tyler und Summer ist heftig, doch Summer macht es ihm nicht leicht, was mir gut gefällt. Tyler ist von Beginn an wie ein Fels in der Brandung, doch Summer ist ein gebranntes Kind und hat Angst vor ihren eigenen Gefühlen. Zudem gibt es reichlich Spannungsfelder zwischen Zane und Tyler, denn in diesem Sport kann es nur einen Sieger geben.

Das Buch schenkt mir sinnliche Szenen, die alle prickelnd geschrieben sind und die Story rundmachen. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Ich-Perspektiven von Tyler und Summer im Präteritum geschildert. Frau Reiß schenkt mir ein tolles Setting und ich bin überall dicht dabei. Nichts bleibt mir verborgen. Eine lockere leichte Lovestory zum Verlieben.

Mein Fazit:
Speed Love – Summer & Tyler, ist süß, heiß, aufregend und total romantisch. Ich habe unterhaltsame Lesestunden mit dieser Story und mein Romantiker-Herz kommt von 0 auf 100 auf seine Kosten. Das ideale Buch, um sich weg zu träumen und abzuschalten. In den Seiten schlägt der Puls von Leidenschaft, viel Herz und ein unvergleichlicher Motorensound schwirrt hindurch.

Von mir erhält das Buch 5 rasante Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Dunkel, dunkler, Bonnie Sharp

Rose in the Darkness
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Dark Romance wie ich sie liebe.

Zur Handlung:
Rose‘ Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann Diego, von New York nach Philadelphia, liegt ein Jahr zurück. Ihr Alltag ist von harter Arbeit, Geldnot und ...

Dark Romance wie ich sie liebe.

Zur Handlung:
Rose‘ Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann Diego, von New York nach Philadelphia, liegt ein Jahr zurück. Ihr Alltag ist von harter Arbeit, Geldnot und Entbehrungen geprägt. Doch Aufgeben kommt für sie nicht infrage. Als Julio in ihr Leben tritt, findet sie sich im Vorraum zur Hölle wieder. Ein Strudel aus Gewalt reißt sie mit und lässt ihr keine Wahl. In ihrem neuen Job erhält man die Kündigung weder verbal, noch in Form eines netten Schreibens. Nein, dort gibt es nur eine Art der Kündigung – die, die einen auf den Friedhof bringt.

Die Figuren:
Rose Sánchez arbeitet in einer Putzkolonne und ist sexuellen Belästigungen ausgesetzt. Hinter ihr liegen vier unvorstellbar brutale Jahre, in denen sie sich mehr als einmal den Tod wünschte. Den Kontakt zu ihrer Familie musste sie komplett abbrechen und so kämpft sie jeden Tag alleine ums Überleben. Rose ist eine taffe, mutige und seelisch verletzte Frau, die immer wieder über sich hinauswächst.

Julio Camarena ist 31 Jahre alt und für den Schutz des Patròn Pedro Zarpata zuständig. Dieser gehört zum mächtigsten Kartell Mexikos. Ihm ist er treu ergeben. Julio kommt von den Straßen Mexikos aus ärmlichen Verhältnissen und hat seine Familie lange nicht gesehen.

Unter seinem rechten Augenwinkel sind drei tätowierte Tränen, die eine spezielle Bedeutung haben. Julio hat keinerlei Freunde und verbietet sich alle Gefühle für andere, damit er nicht angreifbar wird. Zu gefährlich ist sein Beruf. Er ist kaltblütig und arbeitet präzise und gefühllos wie eine Maschine, wenn es von ihm gefordert wird.

Die Entwicklung der Figuren ist eindrucksvoll und absolut nachvollziehbar geschildert.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist bildhaft und wie gewohnt flüssig. Ich sehe die Story gestochen scharf vor Augen – in Ultra-HD – was immer wieder meinen Atem stocken lässt. Der Ablauf der Geschichte, ist oft schwer auszuhalten und es gibt Momente, da komme ich an meine Grenzen. Doch auf die Autorin ist Verlass. Ehe ich die Augen zukneife, holt sie mich wieder ins Licht. Die Story wird aus den Perspektiven von Rose und Julio in der 3. Person geschildert.

Die Dialoge sind spannungsgeladen, lebhaft und bis auf winzige Kleinigkeiten, erlebe ich alles aus nächster Nähe mit. Das Buch beschäftigt mich in den Lesepausen und selbst beim Gassigang, tauchen die Protagonisten in meinem Kopf auf und ich überlege fieberhaft, was auf den folgenden Seiten passieren wird. Die Geschichte hat mich sofort gepackt und in einen Sog gezogen, aus dem ich erst mit dem Ende entlassen werde. Ich habe keine Ahnung, wie oft mein Puls in die Höhe schnellt. Die perfekt ausgearbeiteten Spannungsbögen reihen sich aneinander wie Perlen einer Kette. Ich haste durch die Seiten und fiebere in einer Intensität mit, die mich fordert.

Es gibt kaum Verschnaufmomente und null Langeweile. Explizite Szenen, die mega zu den Figuren passen, runden die Story ab. Ich bewundere, mit welcher Stringenz die Autorin ihre Stimmen in meinem Kopf hält. Ich erkenne immer die Tonlage von Julio und dann den zarteren, aber kämpferischen Klang von Rose. Es liest sich wie eine gelungene, zweistimmige Invention, wo jeder Ton sitzt.

Mein Fazit:
Rose in the Darkness: Dein Leben in seiner Hand, ist ein Romance Thriller vom Feinsten. Ich werde auf hohem Niveau exzellent unterhalten. Frau Sharp versteht es wie kaum jemand sonst, mich mit den ersten Worten zu fesseln und in ihre Story hineinzuziehen. Sie verschleppt mich buchstäblich – na ja, passt ja zu Dark Romance. Dieses Buch ist nichts für empfindsame Gemüter und ein entsprechendes Nervenkostüm sollte vorhanden sein. Dafür wird man mit ausgezeichneten Spannungsbögen und vielen Emotionen belohnt. Ich fiebere jetzt schon Bonnie Sharps nächstem Buch in dieser Kategorie entgegen.

Rose in the Darkness: Dein Leben in seiner Hand, erhält von mir 5 herausragende Sterne von 5 und für Liebhaber dieses Genre eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

Warnung: Ein Romance Thriller, der explizite Liebes- und Gewaltszenen enthält.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Teuflisch gut

Hells Raiders MC Teil 1: Vicious Cycle - Teuflisch
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Zur Handlung:
Alex ist Willows Lehrerin und sorgt sich um die Kleine, seit diese ein paar Tage nicht zur Schule gekommen ist. Unter der angegeben Adresse findet sie den Hells Raiders Motorcycle Club vor ...

Zur Handlung:
Alex ist Willows Lehrerin und sorgt sich um die Kleine, seit diese ein paar Tage nicht zur Schule gekommen ist. Unter der angegeben Adresse findet sie den Hells Raiders Motorcycle Club vor und wird ziemlich unsanft von Willows Vater in Empfang genommen. Deacon weiß selbst erst seit Kurzem, das er Vater ist und diese Tatsache überfordert ihn. Auf wundersame Weise hat Alex Zugang zu Willow gefunden und bietet ihre Hilfe an. Sie ahnt nicht, welche Gefahr für sie damit einhergeht.

Die Figuren:
Alexandra Evans ist 27 Jahre alt. Seit fünf Jahren ist sie an der Buffington-Grundschule in Nord-Georgia als Lehrerin für die Vorschüler da. Sie hat ihre Eltern bei einem Unfall verloren und einen jüngeren Bruder. Alex ist eine warmherzige Frau, die ein Händchen für Kinder hat. Hinter ihrer biederen, zurückhaltenden Fassade, steckt eine glutvolle Powerfrau mit Mut. Mir gefällt ihr Humor und wie sie Beziehungsprobleme löst.

David Malloy (Spitzname Deacon) ist fast 30 Jahre und plötzlich Vater. Er ist der Sergeant at Arms der Hells Raiders, zu denen er mit 13 Jahren gekommen ist. Deacon hat eine heftige Vergangenheit hinter sich und für seine Bruderschaft atmet und lebt er. Rev und Bishop sind seine Adoptivbrüder, die mir ausgezeichnet gefallen.

Deacon ist ein überheblicher und anfänglich kalter Kerl, der die Macho-Rolle bestens ausfüllt. Seine Entwicklung ist gewaltig und glaubhaft und wird mir hautnah vor Augen geführt. Er ist aber auch loyal und fürsorglich und braucht endlich die richtige Frau, die ihn auf die wesentlichen Punkte des Lebens ausrichtet.

Willow Malloy ist 5 Jahre alt und kommt schwer traumatisiert zu ihrem Vater. In eine Welt, die nur bedingt für eine verletzte Kinderseele geeignet ist. Willow bewegt etwas tief in mir und ihre Art, auf Menschen in ihrem Umfeld zu reagieren, beschert mir feuchte Augen. Gott, wie ich mit der Kleinen mitleide. Ich möchte sie fest an mich drücken und nie wieder loslassen.

Die Umsetzung:
Was für ein brutaler und verstörender Einstieg. Sofort stecke ich in einem Spannungsbogen, der mir beim Lesen Schmerzen bereitet, so intensiv berührt er mich. Der Schreibstil ist überwiegend flüssig und bildhaft. Ich tauche in die Welt der Biker ein, die ich nur allzu gerne besuche und lerne Deacon und seine Familie kennen. Sofort fühle ich mich wohl, trotz aller Rauhbeinigkeit.

Es gibt wenige explizite Szenen, die etwas zurückhaltender geschildert werden, als ich sie sonst in diesem Genre gewohnt bin. Trotzdem nimmt die Autorin kein Blatt vor den Mund. Vielleicht spüre nur ich diese Distanz, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall sind sie nicht so feurig intensiv geschrieben und das Hauptaugenmerk liegt definitiv nicht auf ihnen.

Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven in der Vergangenheit geschildert, was prima passt. Das Tempo ist immer wieder hoch und die Spannungsmomente verteilen sich ausgewogen über die gesamte Story.

Meine Kritik:
In manchen Szenen hapert es mit der Übersetzung und es liest sich, im Ernst des Augenblicks, oder des Prickelns, eher erheiternd, anstatt gefasst, oder erotisch. Das liegt an einzelnen Worten, die in gewissen Zusammenhängen eher nicht genutzt werden. Da bin ich zu oft aus dem Lesefluss gerutscht, weil ich nach passenderen Wörtern gesucht, oder den Satz komplett anders aufgebaut habe.

Im letzten Drittel überschlagen sich die Beziehungsprobleme und mir fließt alles zu rasch ineinander. Es liest sich hektisch und unruhig.

Ein Teil des Endes ist zu unrealistisch und auch nicht das, was ich mir für einen Motorradclub wie den Hells Raiders vorstellen mag.



Mein Fazit:
„Vicious Cycle: Teuflisch“, ist explosiv, berührend, schonungslos und brutal. Was ich speziell hervorheben möchte, ist die Tatsache, dass die Entwicklung ihrer Liebe nicht zwischen den Bettlaken stattfindet. Sie geschieht fast ohne jede Körperlichkeit. Das ist absolut großartig und hebt sich somit wohltuend von der Masse ab. (Obwohl ich gerade Erotik in Büchern irre gerne lese, passt es hier fantastisch)

Das Buch schenkt mir spannungsgeladene Lesestunden, mit einer Portion Humor, etwas Erotik und leichtem Tiefgang an den richtigen Stellen. Der Epilog schürt große Lust auf den Folgeband.

Von mir erhält diese packende Geschichte 4 spannungsvolle Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Lesen und wohlfühlen

Der kleine Laden in Bloomsbury
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Die Liebe zu finden, wo man sie am allerwenigsten erwartet, ist so erstaunlich wie die Liebe selbst. by lesehungrig

Zur Handlung:
Posy Morland erbt nach dem Tod ihrer geliebten Chefin die heruntergekommene ...

Die Liebe zu finden, wo man sie am allerwenigsten erwartet, ist so erstaunlich wie die Liebe selbst. by lesehungrig

Zur Handlung:
Posy Morland erbt nach dem Tod ihrer geliebten Chefin die heruntergekommene Buchhandlung Bookends, über deren Räumlichkeiten sie mit ihrem jüngeren Bruder Sam wohnt. Sollte sie es im Laufe von zwei Jahren nicht schaffen, die Buchhandlung in die schwarzen Zahlen zu führen, fällt ihr Erbe an den einzigen Enkel ihrer verstorbenen Chefin; an Sebastian.

Dieser gibt sich alle Mühe, Posy das Leben so schwer wie möglich zu gestalten. Ihre Angestellten halten fest zu ihr und sie alle versuchen, auf herzerfrischende Art und Weise, das Ruder herumzureißen. Das alleine fordert Posy schon alles ab, doch dann schleichen sich Gefühle in ihr Herz, die sie gänzlich verunsichern.

Die Figuren:
Posy Morland ist 28 Jahre alt und hat zusammen mit ihrem Bruder Sam vor sieben Jahren ihre Eltern bei einem Autounfall verloren. Ihr Charakter ist von sonniger Natur mit gelegentlicher Wolkeneintrübung. Posy liebt es, gute Lovestorys zu lesen, Kunden adäquat zu beraten und die Schaufenster liebevoll zu dekorieren, aber von Geschäftsführung hat sie keine Ahnung.

Für ihren Bruder ist sie immer da und mit ihren Angestellten, die längst ihre Freunde sind, verbindet sie ein enges Band. Posy war schon als Dreijährige in Sebastian verliebt, bis er sie sich als zehnjährige zum Feind gemacht hat.

Sebastian Castillo Thorndykes ist 33 Jahre alt und IT-Experte. Er ist der unverschämteste Kerl Londons, der die Klatschblätter mit den schönsten Frauen an seinem Arm füllt. Posys Becken bezeichnet er als gebärfreudig und auch sonst hält er sich nicht mit charmanten Floskeln auf.

Posy gegenüber tritt er frech und ungehobelt auf und irgendwie gefällt es mir, wenn beide sich in ihrem Schlagabtausch vergessen. Mit pappsüßen Schmonzetten kann er nichts anfangen und er gibt sich redlich Mühe, Posys Sicht über Liebesschnulzen, zurechtzurücken.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist locker und leicht und ich lerne Bookends mit seinen liebenswerten Menschen kennen und fühle mich in Bloomsbury sofort zuhause. Beim Lesen lache ich häufig und inhaliere begeistert den immer währenden Schlagabtausch zwischen Sebastian und Posy. Hautnah erlebe ich, wie aus Bookends das Happy Ends wird. Posy habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sebastian macht mich sprachlos, ratlos, bringt mich zum Lachen und ich will durch sein dichtes Haar wuscheln und das alles auf einmal. Eine Figur die mich fordert und es ebenso in mein Herz schafft.

Die Entwicklung, die dieser Story zugrunde liegt, ist zauberhaft. Beim Lesen erlebe ich alles aus Posys Sicht in der 3. Person und die Autorin lässt Feinheiten einfließen, die mir deutlich signalisieren, das Sebastian Gefühle für Posy hegt, obwohl sein Verhalten etwas anderes zeigt. Vieles lese ich zwischen den Zeilen und genau das liebe ich. Am Ende lässt mich das Buch glücklich zurück.

Mein Fazit:
Der humorvolle warmherzige Schreibstil schenkt mir erfüllte stimmungsvolle Lesestunden in Bloomsbury und ich bin froh, schon den 2. Teil hier zuhaben, weil ich mehr Zeit mit den eindrucksvollen Charakteren des entzückenden Buchladens verbringen möchte. Am Ende wartet ein leckeres Lieblingsbackrezept der Autorin auf den Leser. Was für ein mitreißendes Wohlfühlbuch.

Der kleine Laden in Bloomsbury erhält von mir 5 begeisterte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.05.2020

Hier ist nichts gut, an der alten Zeit

Die Tanzenden
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Zur Handlung:
1885 in Paris, die Schicksale von Eugénie, Louise und Madame Geneviève Gleizes, fließen unaufhaltsam ineinander. Die eine ist ihrer Zeit voraus, die andere grausam an Leib und Seele verletzt, ...

Zur Handlung:
1885 in Paris, die Schicksale von Eugénie, Louise und Madame Geneviève Gleizes, fließen unaufhaltsam ineinander. Die eine ist ihrer Zeit voraus, die andere grausam an Leib und Seele verletzt, und eine hat die gesellschaftlichen Zwänge, ohne je zu hinterfragen, hingenommen. Und hinter den gesicherten Mauern der bekannten Heilanstalt für Geisteskranke, Salpêtrière, kommt etwas in Bewegung, das tief berührt und erschütternde Einblicke gewährt.

Die Figuren:
Madame Geneviève Gleizes ist die Tochter eines Landarztes und seit vielen Jahren Oberaufseherin im Salpêtrière. Sie leidet unter einem schweren Verlust und lebt nur für ihren Beruf. In einer männerdominierten Gesellschaft hat sie durch viel Engagement und ihre Intelligenz ein gewisses Ansehen erreicht. Die Schicksale der Irren berühren sie nicht und wenn sie nach Feierabend die Anstalt verlässt, bleibt alles, was mit ihrer Arbeit zu tun hat, hinter hohen Mauern eingeschlossen.

Ihre Entwicklung wird eindrücklich geschildert. Wie sie sich verändert, dagegen ankämpft und am Ende im Herzen freier ist, als sie es vorher je war.

Es spielen einige Personen aus der Heilanstalt, Insassen, inklusive des angesehensten Nervenarztes, Dr. Charcot, tragende Rollen in dieser Geschichte, die aus unterschiedlichen Perspektiven in der 3. Person geschildert werden.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil wirkt der Zeit angepasst und durch seine Erlebbarkeit oft bedrücken authentisch. Die Schicksale wühlen mich auf. Es ist erschütternd, beklemmend und berührend.. Die Autorin führt mir eindrucksvoll vor Augen, wie gefährlich es seiner Zeit war, eine eigene Meinung zu haben. Als Frau diente man nur dazu dem Mann zu gefallen, Kinder zu bekommen, und darüber hinaus hatte sie sich aus allem anderen herauszuhalten.

Erschreckend! Der Alltag in einer Heilanstalt für Geisteskranke nimmt mich mit und gewährt mir tiefe Einblicke in Schicksale einzelner Personen. Alleine die Einlieferungsgründe lassen mir eine Gänsehaut über den Rücken wandern. Von der Diagnosenstellung, den unwürdigen Untersuchungen, bis hin zu den fragwürdigen Experimenten für Studienzwecke, ist herzzerreißend und aufwühlend.

Meine Kritik:
Mit Geisterseherei kann ich persönlich nichts anfangen, doch die Autorin hat dies spannungsreich eingewebt, so das ich beim Lesen neugierig auf weitere Erscheinungen bin. Identifizieren kann ich mich mit diesem „seelischen Problem“ aber nicht. Ich liebe es nachvollziehbar und das ist hier nicht möglich.

Gegen Ende fehlt mir ein wenig Zeit zwischen Eugénie und ihrem Bruder Théophile. An dieser Stelle hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht.

Mein Fazit:
Es ist etwas spuky, aber toll geschrieben. Distanziert und doch nahe genug am Grauen der früheren Zeit dran. Das Buch berührt und erschreckt mich mit grandiosen bildhaften Schilderungen, die vor meinem inneren Auge laserscharf ablaufen. Von mir erhält „Die Tanzenden“ 4 aufgewühlte Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.

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