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Veröffentlicht am 20.04.2020

Wow, ein Buch. zum Träumen

Verliebt in Bloomsbury
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Um was es geht:
Nina erwartet Leidenschaft und Wildheit in einer Beziehung, damit sie es wert ist, gelebt zu werden. Ihre Dates entsprechen in keiner Form diesen Kriterien. Ausgerechnet ein Nerd, Langweiler, ...

Um was es geht:
Nina erwartet Leidenschaft und Wildheit in einer Beziehung, damit sie es wert ist, gelebt zu werden. Ihre Dates entsprechen in keiner Form diesen Kriterien. Ausgerechnet ein Nerd, Langweiler, solider Typ, eben Noah, der unvermittelt beruflich eine Rolle für sie spielt, erinnert sie an jemanden und kriecht ihr immer mehr unter die Haut. In dem Moment, wo ihr klar wird, woher sie ihn kennt, befürchtet sie, das sie nie eine Chance haben werden. Weshalb verstehet nur ihr törichtes Herz das nicht?

Die Figuren:
Nina O‘Kelly ist beinahe 30 Jahre alt. Sie ist feierwütig, trinkfest und wischt sich durch eine angesagte Dating-App, die leider nur Nieten hervorzaubert. Ihre Standards Männern gegenüber, sind eher niedrig angelegt. Sie ist künstlerisch begabt, liest für ihr Leben gerne und fühlt sich zum ersten Mal mit ihrem Job wohl. Die kleine Buchhandlung „Happy End“ liegt ihr am Herzen, ebenso wie ihre Chefin und ihre Kollegen.

Sie lebt mit Verity, einer Mitarbeiterin, in einer Wohnung direkt über dem Laden. Nina trägt ihre Haare in bonbonrosa und hat ein angespanntes Verhältnis zu ihrer Familie. Sie schleppt einige Pfündchen zu viel mit sich herum und fühlt sich gut damit.

Noah Harewood ist zwei Jahre älter als Nina und Unternehmensberater. Er ist ein stiller, zurückhaltender Mann, dessen Qualitäten nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Noah ist megaintelligent und analytisch veranlagt. Ich spüre jeden seiner taxierenden Blicke nach. Noah ist fürsorglich und weiß genau was er will. Seine Eltern sind vegane Hippies, die ihm das Leben erschweren.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist flüssig, bunt, warmherzig und humorvoll. Nina hinterlässt zu Beginn einen zwiegespaltenen Eindruck bei mir. Sie wirkt oberflächlich, wenig engagiert und trunksüchtig. Ihr Charakter ist weitaus komplexer und mit der Zeit gewinne ich ein umfassendes Bild von ihr. Privat würden wir sicher nicht die besten Freunde werden, aber darum geht es nicht. Den Wunsch, einen Mann an ihrer Seite zu haben, der wild und ungestüm ist und ihr nebenbei die Sterne vom Himmel holt, macht sie auf jeden Fall sympathisch. Und manchmal benötigt es eben einige unangenehme Denkanstöße und faule Frösche, um endlich das Wesentliche zu erkennen.

Frau Darling entlockt mir immer wieder ein Lachen und bietet mir stimmungsvolle Augenblicke, rosarote Wolken, Romantik, die sich tief in mein Herz gräbt und am Ende Schmerzen, die ich kaum aushalte, aber denen ich mich nicht entziehen kann. Mit gebrochenem Herzen liege ich neben Nina und weiß nicht, wie jemals wieder die Sonne aufgehen soll. Die Geschichte wird aus Sicht der 3. Person erzählt.

Meine Kritik:
Die Autorin verliert sich an manchen Stellen in Details, die ich rasch überlese.

Mein Fazit:
Selten beginne ich eine Reihe von Anfang an und so ist es nicht verwunderlich, dass ich hier mit dem 3. Teil starte. Verliebt in Bloomsbury besitzt die urigste und gemütlichste Buchhandlung, über die ich jemals gelesen habe. Dort ist die Zeit stehengeblieben und ich fühle mich sofort zuhause. In dieser Geschichte ist alles drin: Romantik, Herzschmerz, Leidenschaft, Humor, Sarkasmus und eine mitreißende Lebendigkeit, die mich geradewegs gepackt und festgehalten hat.

Dem Charme der Buchhandlung und seiner Mitarbeiter bin ich gnadenlos erlegen. Nina macht es mir nicht immer leicht, doch es gefällt mir, herausgefordert zu werden und mich mit Charakterzügen auseinanderzusetzen. Und die dicke Packung Herzschmerz hat einiges in mir bewegt. Wow, das war so berührend. Ich habe nun so viel Lust auf die Geschichten von Verity und Posy, das ich die ersten beiden Bände auch kaufe.

Von mir erhält „Verliebt in Bloomsbury“ 4,5 bezaubernde Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung. Wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.04.2020

Beim Lesen laufe ich in ein Flammenmeer der Emotionen

All of Me
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Wenn du etwas bekommst, was du nicht willst, aber dringend brauchst, besteht die Möglichkeit, das es sich um Liebe handelt.

Zur Handlung:
Willow geht einem heiklen Teilzeitjob nach, um sich und ihre an ...

Wenn du etwas bekommst, was du nicht willst, aber dringend brauchst, besteht die Möglichkeit, das es sich um Liebe handelt.

Zur Handlung:
Willow geht einem heiklen Teilzeitjob nach, um sich und ihre an Alzheimer erkrankte Mutter, durchzubringen. Dabei lernt sie Noah kennen. Er ist der beste Freund von Ladykiller Shaw. Shaw unterbreitet ihr ein Angebot, dem sie sich nicht entziehen kann und welches ihre finanzielle Belastung Kellertief herunterfährt. Dafür ist sie vier Monate an ihn gebunden, um seine feste Freundin zu spielen. Klingt doch total simpel.

Die Figuren:
Willow Blackwell ist 26 Jahre alt, lebt in Seattle und hat ihre Träume nach dem Schauspielstudium zu Grabe getragen, um ganz für ihre kranke Mutter da zu sein. Sie hält sich mit einem Job als Hörbuchsprecherin über Wasser, aber das Geld reicht nicht. Deshalb arbeitet sie nebenbei als Escort-Girl, doch sie würde nie ihren Körper verkaufen. Willow hält eisern an ihren Grenzen fest und versteckt für die meisten Menschen ihr Wahres ich erfolgreich hinter einer hohen Steinmauer. Willow liebt Schokoladeneis, Tanzen und ist gut im Kickboxen. Ihre innere Zerrissenheit führt mir die Autorin trefflich vor Augen und ich habe mich komplett auf sie eingelassen.

Shaw Mercer ist 36 Jahre alt und lebt nur für seine Firma. Er ist ein kaltschnäuziger Geschäftsmann, strotzt vor Selbstbewusstsein, Dominanz und wirkt herablassend. Shaw ist privat ein geradliniger Mensch und fühlt sich seiner Familie eng verbunden. Tiefe Gefühle, oder gar eine Beziehung zu einer Frau, sind für ihn undenkbar. Eher landet er nur in Unterhose auf dem Mond, bevor er auf dem Heiratsmarkt williger Schönheiten unter den Hammer kommt.

Die Umsetzung
Wow, beim Lesen laufe ich in ein Flammenmeer der Emotionen. Es geht schnell, etwas zu schnell zur Sache, doch beide Protagonisten sind heiß und sinnlich und verzehren sich nach dem jeweils anderen. Der Schreibstil ist romantisch, feurig, poetisch, lasziv und pulsiert mit jeder Seite im Takt meines Herzens.

Willow bewegt Rädchen in Shaw, die noch nie Bewegung gefunden haben und das beschreibt die Autorin eindrücklich. Seine Gedankenwelt macht mich schwindelig, zieht mich tief in sich hinein, ebenso wie die ihre. Ich stecke dermaßen tief in der Story drin, das ich glaube nie wieder herauszufinden. Es gibt bemerkenswerte explizite Szenen, doch einiges davon spielt sich im Kopfkino der Figuren ab, was nicht minder Spaß beim Lesen verursacht. Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven im Präsens geschildert, was zur maximalen Nähe beider führt.

Die Protagonisten agieren nicht immer authentisch, doch sie beschäftigen mich, was mir gefällt. Shaw fordert mich heraus. Vieles kann ich mitgehen, aber es gibt Situationen, wo ich ihm mehr als nur ein Ohr langziehen möchte. Der männliche Gestus ist erstklassig herausgearbeitet und überzeugt mich auf allen Seiten. Und verdammt, nach diesem Ende drängt alles in mir die Uhr vorzustellen; auf den Erscheinungstermin des Folgebandes "All of you". Und wie gerne wünsche ich mir noch Noahs Geschichte; verflixt, mit diesem Mann würde ich wahnsinnig gerne mehr Zeit verbringen.

Kritik:
„Augen die in den Kopf zurückrollen“ - zuerst wollte ich es nicht glauben, diesen Satz zu lesen. So etwas sollte einem Lektorat nicht durch die Seiten gehen. Und wieder das ewige Lächeln, das mal die Augen erreicht und dann wieder nicht. Das ist so abgedroschen, vermutlich lese ich zu viel, aber mich stört das gewaltig und ich durfte es hier viel zu häufig „genießen“.

Mein Fazit:
"All of me" ist berührend, fordernd, mitreißend und verursacht heftiges Bauchkribbeln beim Lesen. Ich habe mitgelitten, mitgefiebert und bin am Ende beiden Protas erlegen. Das Buch hat keine Längen und ist explosiv geschrieben. Die Erotik überschwemmt das Geschehen, was mir prima gefällt und das Shaw es gerne schmutzig und ungezügelt liebt, schadet der Story nicht – im Gegenteil. Bei der Bewertung bin ich dennoch zweigeteilt:

„All of me“ hat mich voll erwischt, keine Frage, doch ich liebe es, alles nachvollziehbar vorzufinden, was leider nicht gegeben ist und die Entwicklung eilt zu rasch voran.

Von mir erhält „All of me“ 4 verführerische Sterne von 5 und eine unbedingte und absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2020

Atmen nicht vergessen

Vier durch vier
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Zur Handlung:
Sam Berger versucht, als Sicherheitsberater Fuß zu fassen, was all seine Zeit und sein Geld verschlingt. Am Ende ist es dann doch eher Detektivarbeit, die Bares in seine klamme Kasse spült. ...

Zur Handlung:
Sam Berger versucht, als Sicherheitsberater Fuß zu fassen, was all seine Zeit und sein Geld verschlingt. Am Ende ist es dann doch eher Detektivarbeit, die Bares in seine klamme Kasse spült. Seine Frau hat mit den Zwillingsjungs Stockholm verlassen und er muss damit klarkommen, alles an die Wand gefahren zu haben.
Eine Therapie weist ihm die Richtung, doch dann braucht die Therapeutin Hilfe.

Die Figuren:
Sam Berger ist ein gebrochener Mann. Ich kann alles fühlen, seine Wut, die Trauer, Einsamkeit, die ihn schier erstickt und die grenzenlose Verzweiflung, die ihn aufs offene Meer hinaustreibt. Und doch glimmt ein Feuer in ihm. Sobald das angefacht wird, kehrt Leben in ihn zurück. Berger ist einer von den Guten, die man sofort in den Arm nehmen will.

Molly Blom, ehemalige Kollegin von Berger, hat in ihrer Vergangenheit Schreckliches erlebt. Sie gibt sich ungebrochen und will mit ihrem Baby in ein neues Leben starten, obwohl ihre seelischen Wunden noch nicht verheilt sind. Die Leidenschaft für ihren Beruf kann sie nicht leugnen. Auch ihr fliegt mein Herz in sekundenschnelle zu.

Und dann sind da Nebenfiguren, die durch ihr Auftreten im Hotspot der Story stehen. Einige mag ich und bei anderen kämpfe ich gegen den aufkommenden Brechreiz an.
Sie alle sind authentisch geschildert und ob ich es mir gefällt oder nicht, identifiziere ich mich mit ihnen.

Die Umsetzung:
Dies ist mein erstes Buch von Arne Dahl. Bisher kannte ich nur die Verfilmungen, die recht komplex sind und mich jedes Mal begeistern. Das ist diesem Buch „Vier durch vier“ ebenso gelungen. Der Schreibstil ist flüssig, tiefgründig und schnörkellos. Arne Dahl behält immer das Wesentliche im Auge, ohne sich in Kleinigkeiten zu verlieren.
Dem Plot liegt ein knappes Zeitfenster zugrunde, was für ein temporeiches Fortschreiten der Handlung sorgt. Ich sauge alles auf, was ich an Infos über die Ermittler bekomme und vermisse die fehlenden Vorkenntnisse der anderen Bände nicht.

Die Kapitel werden immer aus Sicht der 3. Person geschildert. Raffinierterweise wechselt die Zeitebene zwischen Präteritum und Präsens, was im Spannungsaufbau eine effektvolle Wirkung erzielt. Mir jagt eine Gänsehaut nach der nächsten über den Körper. Dahl lässt mir kaum Zeit zum Luftholen. Zwischendurch schenkt er mir ein paar Lacher, wofür ich dankbar bin.

Mein Fazit:
Mit großem Interesse tauche ich in die Story ein. Arne Dahl macht es mir leicht, ein Gefühl für die Protagonisten zu entwickeln. Sams zerstörte Psyche, die nach Hilfe schreit und ein neuer Fall, auf den er sich freut. Wie Dahl die Fäden geschickt miteinander verwebt, die Spannung steigen lässt und mir Atemaussetzer beschert, ist großes Kino. Und genau so sehe ich alles vor mir. Es wird dunkel und kalt, brutal und menschenverachtend. Er zieht mich in Abgründe, die ich kaum ertrage. Und das Ende ist unvorhersehbar wie der gesamte Fall.

Vier durch vier erhält von mir 5 spannungsgeladene Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Tiefgründig, wuchtig und packend

Fallen Dreams - Endlose Sehnsucht
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Nach dem Fallen, stellt das Erkennen nach Hilfe, die größte Schwierigkeit dar.

Zur Handlung:
Skylar lebt auf den Straßen Glasgows, schläft in einem Zelt und singt jeden Tag ums Überleben. Sie hat vor ...

Nach dem Fallen, stellt das Erkennen nach Hilfe, die größte Schwierigkeit dar.

Zur Handlung:
Skylar lebt auf den Straßen Glasgows, schläft in einem Zelt und singt jeden Tag ums Überleben. Sie hat vor achtzehn Monaten die Flucht vor ihrer Vergangenheit ergriffen und ist in den letzter Zeit tief abgerutscht. Das Angebot eines Unbekannten lehnt sie rigoros ab, bis ja, bis zu jenem erschütternden Ereignis, das Sky überrollt. Die Erkenntnis, sich mit sich selbst auseinandersetzen zu müssen, bereitet ihr körperliche Schmerzen und ohne Hilfe ist sie verloren. Sky will nie wieder etwas mit dem Leben der berühmten Person zu tun haben, die sie einmal war.

Die Protagonisten:
Skylar Finch ist 24 Jahre alt, Amerikanerin und war einst die Frontfrau einer gefeierten Teenieband. Sie ist stur, ungeheuer talentiert, zutiefst verwirrt und einsam wie ein Staubkorn im Weltraum. Ihr Charakter macht es mir am Anfang nicht immer leicht, doch ihre Entfaltung hautnah mitzuerleben, entlohnt mich für alles.

Der Schotte Killian O’Dea ist 30 Jahre alt, sexy (versteht sich von selbst) und war früher erfolgreicher Musikproduzent. Inzwischen arbeitet er als Manager für das Plattenlabel seines unausstehlichen Onkels. Er ist ein Workaholic und reißt sich für den Job so ziemlich alles auf. Killian wirkt kühl, ist abgeklärt, verbissen, unnahbar und sportlich.

Zwischen den Zeilen blitzt echte Fürsorge gegenüber Sky auf. Seine verletzliche Seite zeigt mir die Autorin kurz, aber eindringlich, was mich berührt. Ein Lächeln scheint für ihn ein unbezahlbares Besitztum zu sein, weil er diese unter Verschluss hält, wie einen kostbaren Schatz. Seine Schwester Autumn ist brillant und für diese Story unverzichtbar.

Die Entwicklung der beiden ist intensiv und für mich zu jeder Zeit authentisch. Vom ersten Moment an will ich wissen, was Sky passiert ist. Was hat sie zu dieser Frau gemacht, die sie heute ist; abgemagert und verbeult, um es mit ihren Worten zu formulieren.

Die Umsetzung:
Mit diesem Buch überrascht mich Frau Young. Bin ich erst von einer heißen Liebesromanze ausgegangen, erwischt mich die Story mit einer unerwarteten Härte; die Wucht des Lebens, die unerbittlich zuschlägt. Sie streift mich wie ein leichter Seitenwind und ich staune, dass sie sich zu einem Hurrikan auswächst. Das Buch reißt mich mit und berührt mich tief. Die Story besitzt Substanz, Tiefgang, Leidenschaft, Herzschmerz und wühlt mich auf.

Der Schreibstil ist eindrucksvoll und ich erlebe die dunkelsten Stunden von Sky in Form gefühlvoller Rückblenden, die gelungen mit der Story verwoben sind. Die Autorin verwöhnt mich mit gefühlsbetonten Songtextzeilen, verblüffenden Wendungen und lebendigen Dialogen. Spielerisch hält sie mich in den Zeilen und in jeder Lesepause kreisen meine Gedanken um Killian und Sky. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Sky in der Vergangenheit erzählt, was zu einer maximalen Nähe führt.

Mein Fazit:
„Fallen Dreams – Endlose Sehnsucht“ ist ein packendes Buch, das mich tief berührt. Es handelt von Selbstfindung, der Heilung gebrochener Seelen, den Mut zum Aufstehen zu haben und für etwas zu kämpfen, das nicht sein darf. Frau Young hat mich vollumfänglich überzeugt und abgeholt. Ich finde darin alles, was ich beim Lesen so dringend brauche. Selbstverständlich kommen die Romantik und Leidenschaft nicht zu kurz. Diesem Buch habe ich mein Herz geschenkt.

„Fallen Dreams – Endlose Leidenschaft“ erhält von mir 5 ergreifend Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.04.2020

Erfrischend anders und herzerwärmend

Love factually (Knitting in the City 1)
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Das Unabwägbare zuzulassen und die Schubladen der Kategorisierung geschlossen zu halten, ist eine verdammt große Herausforderung!

Um was es geht:
Janie fliegt das Leben um die Ohren, gnadenlos und ungebremst. ...

Das Unabwägbare zuzulassen und die Schubladen der Kategorisierung geschlossen zu halten, ist eine verdammt große Herausforderung!

Um was es geht:
Janie fliegt das Leben um die Ohren, gnadenlos und ungebremst. Sie verliert den Job, ihren Freund und das Zuhause an einem Tag. Begleitet vom schärfsten Wachmann (und das bitte zweideutig verstehen), wird sie aus dem Bürogebäude geführt. Von diesem Moment an begleite ich ihren Weg in ein Leben, das ich durch ihre Augen erlebe und was das alles mit mir anstellt, will ich um keine Seite des Buches verpasst haben.

Die Figuren:
Janie Morris ist 26 Jahre alt, Architektin und lebt in Chicago. Sie ist eine verrückte Person mit einer schrägen und überbordenden Gedankenwelt. Mit der Anhäufung geballten Wissens schlägt sie die meisten Menschen in die Flucht. Janie ist Mitglied einer Strickgruppe und in der heutigen Welt definitiv ein Einzelstück, weil sie kein Handy besitzt. Sie ist überzeugt, über riesenhafte Körpermaße zu verfügen. In ihrem Kopf formt sie die schönsten und komischsten Analogien, und in ihrer Art ist sie herrlich weltfremd. Bei Janies Definition von Sex habe ich vor Lachen gekreischt.

Quinn Sullivan, oder soll ich lieber „Sir sexy McHotpants“ schreiben, ist Wachmann im gleichen Gebäude, indem Janie bis zu eben jenem Tag gearbeitet hat. Er ist humorvoll, fürsorglich, geheimnisvoll, sportlich und liebt es, Janie zu necken. Bei ihm bleibt einiges im Verborgenen, was meine Leseneugier gewaltig anheizt.

Die Umsetzung:
Dies ist mein erstes Buch von Penny Reid und ihr erfrischender Schreibstil hebt sich wohltuend von der Masse ab. Das Lesen ist ein Genuss und sie lässt mich tief in Janie hinein. Die Story ist humorvoll, sarkastisch, angenehm ausschweifend und irre unterhaltsam. Janie ist von Intrigen und Gefahren umgeben, die sie nicht immer wahrnimmt. Jemand könnte tausende von Spaghetti für ein wildes Mikadospiel ins Zimmer werfen und nach dem Entfernen einer Nudel, wüsste Janie exakt, welche fehlte, und würde trotzdem behaupten, sie hätte kein fotografisches Gedächtnis.

Genial irre dieses Mädel und beim praktischen Teil so lebensuntüchtig. Ich habe sie rasch ins Herz geschlossen. Der Weg zu den expliziten Momenten steht immer wieder in Flammen, und mit ihm meine Wenigkeit, doch die Ausführung bleibt dem Kopfkino überlassen, was hier vorzüglich zum Klang der Story passt. Frau Reid schenkt mir jede Menge Spannung, Humor und Bauchkribbeln. Sie fordert mich, was ich auskoste, und bringt mich dazu, mich intensiv mit ihren Figuren auseinanderzusetzen; und ich genieße das Eintauchen in Janies komplexen Charakter. Das Buch wird zu 99% aus Sicht von Janie in der Ich-Perspektive in der Vergangenheit geschildert.

Mein Fazit:
Love Factually ist ein entzückendes und herzerfrischendes Buch, das mich komplett mit der Protagonistin verschmelzen lässt. Der Weg der Protas zueinander ist pfiffig um ihre beider Leben verwoben und weckt mit jeder Seite die Lust aufs Weiterlesen. Penny Raid versteht es geschickt, mein Herz in ein Flammenmeer zu verwandeln, um es gegen Ende wie ein ultradünnes Displayglas zerspringen zu lassen. In diesem Moment halte ich die Luft an. Wow, was für ein fulminanter Auftakt zu einer neuen Reihe von Penny Reid.

Von mir erhält Love Factually 5 epochale Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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