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Veröffentlicht am 05.02.2020

Hier schnuppere ich Nordseeluft

Dünenliebe
1

Um was es geht:
Katja ist lange Zeit in der Welt herumgereist, doch nun ist es an der Zeit, nachhause zurückzukehren. Zurück auf die Insel. Zurück nach Norderney. Doch alles ist so anders, als sie es sich ...

Um was es geht:
Katja ist lange Zeit in der Welt herumgereist, doch nun ist es an der Zeit, nachhause zurückzukehren. Zurück auf die Insel. Zurück nach Norderney. Doch alles ist so anders, als sie es sich ausgemalt hat. Sie ist wild entschlossen, zu bleiben und ergattert eine Praktikumsstelle in einer Seehundaufzuchtstation. Alles könnte so schön sein, wenn ihr Chef nicht ausgerechnet Malte wäre. Der Malte, der der Grund war, weshalb sie Norderney so lange den Rücken gekehrt hat. Und trotzdem beginnt es zwischen den beiden zu knistern.


Die Figuren:
Katja Visser ist 25 Jahre alt und kann nach ihren vielen Reisen eine Yoga-Ausbildung nachweisen. Sie ist ein grundehrlicher Typ, der sich um jeden bemüht. Auf ihr Äußeres gibt sie nicht viel und sie trägt die Sonne im Herzen.


Malte Kampfer ist Katjas ehemaliger Schulkollege, ein Mann mit Augenklappe und Leiter der Seehundaufzuchtstation in Norden. Der Umgang mit anderen Menschen fällt ihm schwer und er kommt häufig ruppig, ungehalten und wortkarg rüber. Mit den Seehunden und Kegelrobben geht er liebvoll und fürsorglich um. Er leidet noch immer unter seiner vermasselten Jugendzeit.


Die Umsetzung:
Ich freue mich, an Orte zu kommen, die ich selbst schon besucht habe. Dazu zählt die Seehundaufzuchtstation in Norden. Der Einblick in diese Arbeit ist sehr interessant. Die Charaktere machen mich neugierig und ich genieße das friesische Inselfeeling. Gerne hätte es noch mehr sein dürfen. Die Annäherung der Figuren wird nachvollziehbar geschildert. Die gesamte Geschichte ist bezaubernd und gefällt mir gut. Ein kurzweiliger Roman, der gut unterhält. Die Story wird aus Sicht des personalen Erzählers geschildert, wobei sich die Kapitel zwischen Katja und Malte abwechseln.


Meine Kritik:
Mit dem Schreibstil kam ich nicht gut zurecht. Immer wieder hält er mich auf Distanz und ist für meinen Geschmack zu beschreibend. Viele Emotionen bleiben auf der Strecke und gelangen nicht zu mir. Die Figuren erreichen nicht die Tiefe, die ich mir für sie wünsche. Hier verschenkt Frau Römer viel Potential, was ich sehr schade finde.


Mein Fazit:
Dünenliebe erzählt eine bezaubernde Liebesgeschichte mit reichlich Nordseefeeling und Charme. Freundschaft und Engagement für die Natur stehen weit vorne. Die Geschichte hat mich gut unterhalten, auch wenn ich nicht den Zugang zu ihr gefunden habe, wie ich es mir wünschte. Deshalb vergebe ich 3,5 ostfriesische Sterne von 5 und eine Leseempfehlung. Wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2019

Der Schreibstil ist fantastisch und lässt mich durch die Seiten fliegen

Never Too Close
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Never Too Close

von Morgane Moncomble, 464 Seiten, erschienen am 30.09.2019 im LYX.digital Verlag

Dieser Moment, der darüber entscheidet, dass wir einen anderen Menschen in unser Leben lassen, ist magisch. ...

Never Too Close

von Morgane Moncomble, 464 Seiten, erschienen am 30.09.2019 im LYX.digital Verlag

Dieser Moment, der darüber entscheidet, dass wir einen anderen Menschen in unser Leben lassen, ist magisch.

Um was es geht:

An einem Silvesterabend bleiben Violette und Loan zusammen in einem Aufzug stecken. Es ist der Beginn einer atemberaubenden Freundschaft, die mich zum Träumen verleitet. Violette ist mit 20 Jahren noch immer Jungfrau und macht Loan ein unmoralisches Angebot, das dieser nicht ablehnen kann.

Die Figuren:

Violette ist ein großer Tollpatsch, spricht erst, bevor sie nachdenkt und unter Druck ohne Punkt und Komma, oder Luft zu holen. Sie ist ein quirliger und etwas verrückter Charakter. Vio leidet unter schlimmen Kindheitserinnerungen, die zu Panikattacken führen. Sie studiert Modedesign und ist dafür nach Paris gezogen.

Loan Millet ist von Beruf Feuerwehrmann. Er spricht immer leise und mit Bedacht und lächelt viel zu selten. Auch er leidet unter schweren Kindheitserinnerungen. Er hat wunderschöne blaue Augen und ist auch sonst ein Sahneschnittchen.

Von den Nebencharakteren liebe ich Ethan. Er ist so ein Schatz.

Die Umsetzung:

Was mir gefiel:

Der Schreibstil ist fantastisch und so fliege ich durch die Seiten. Die Geschichte wird aus den Ich-Perspektiven von Logan und Vio im Präsens erzählt. Mein Kopfkino läuft auf Hochtouren und ich bin ganz nah dran.

Die expliziten Szenen sind vom Feinsten. Dieses Talent erlebe ich in solch hoher Qualität nicht sehr oft und genieße es total. Es wird aus beider Sicht geschrieben, was den Lesegenuss noch einmal steigert. Unzählige Emotionen werden perfekt transportiert und ich habe mehr als einmal ein Kribbeln im Bauch. Der Epilog ist wunderbar und ich seufze zufrieden auf.

Was mir nicht gefiel:

In der Story gibt es immer wieder Rückblenden, die meiner Meinung nach unnötig sind und mir das Lesen erschweren. Hier hätte ich mir eine bessere Lösung gewünscht. Dank der tollen Schreibe verliert mich die Autorin nicht.

Ich stehe auf kaffeesatzschwarzen Humor, doch ein pädophiler Witz? Ernsthaft? Es gibt Grenzen, die nie überschritten werden dürfen. Unter keinen Umständen.

Ein unbekannter Mann sitzt etwas entfernt mit seinem Laptop in einem Imbiss. Ich verstehe, dass man an der Geräterückseite erkennen kann, dass es sich um ein Apple Gerät handelt. Doch woher zur Hölle will sie wissen, dass er ein MacBook Pro zuklappt? Schwupp fliege ich aus dem Lesefluss. Völlig unnötig!

In vollkommener Dunkelheit etwas zu sehen, irritiert mich und schwupp fliege ich aus dem Lesefluss. Vor allem Fotos an der Decke anschauen und sich verengende Pupillen beobachten, kann ich mir nicht annähernd vorstellen. Die vollkommene Dunkelheit wird mehrfach in dieser Szene betont. Dass das dem Lektorat nicht auffällt, verstehe ich nicht.

Für mich absolut nicht nachvollziehbar ist, dass sich Vio noch klar werden muss, was sie für Logan empfindet - nach dieser fantastischen Nacht?? Wer soll das glauben? Ich meine, steht sie irgendwie neben sich? Hat sie nur ihren Körper im Bett geparkt und war selbst ganz woanders? Himmel, so weltfremd kann keine Frau sein. Nicht einmal Violette!

Generell hat mich die Entwicklung der beiden nicht überzeugt.

Mein Fazit:

Die Geschichte habe ich, trotz meiner genannten Kritikpunkte, rasch durchgelesen und sie hat mich gut unterhalten. Es ist einiges weltfremd geschildert und holt mich nicht zu 100% ab. In dieser Story stecken jede Menge Leidenschaft, Herzschmerz, Tränen und heftiges Prickeln.

Beim Lesen ist es nicht ratsam zu viel zu hinterfragen, was mir leider nie gelingt, deshalb gebe ich 3,5 gute Sterne von 5 und eine Leseempfehlung.

Wo es keine 3,5 Sterne gibt, runde ich auf 4 auf.


Veröffentlicht am 16.04.2024

Die Story ist kurzweilig und prickelnd

Daydreamer - Hollywood Love Story
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Kurz zur Handlung:
Die alleinerziehende Luisa erhält ein Jobangebot durch ihre Freundin Toni in Los Angelos und zieht mit ihrem kleinen Sohn in die USA. Dort trifft sie auf den attraktiven Schauspieler ...

Kurz zur Handlung:
Die alleinerziehende Luisa erhält ein Jobangebot durch ihre Freundin Toni in Los Angelos und zieht mit ihrem kleinen Sohn in die USA. Dort trifft sie auf den attraktiven Schauspieler Diego Lopéz, der alle Klischees in sich vereint, worüber sie auf ihrem anonymen Blog herzieht. Die Anziehung zwischen den beiden ist heftig. Wird die Liebe die Oberhand gewinnen?

Zur Umsetzung:
Ich liebe Bücher, die die Themen Schauspiel und Alleinerziehende zum Thema haben. Luisa und ihr vierjähriger Sohn Matteo haben eine liebevolle Beziehung zueinander und ich genieße jeden Augenblick, den ich mit ihnen verbringen darf. Mit dem Umzug nach L.A. schenkt mir die Autorin ein bestens ausgearbeitetes Setting, und sobald Diego auf der Bildfläche erscheint, knistert die Luft. Sein Charakter ist spannungsvoll angelegt und er erobert mein Herz ebenso rasch wie das von Luisa und Matteo.

Einige Nebenfiguren tragen zur Rahmenhandlung bei, aber hinterlassen keinen tieferen Eindruck, was ich etwas schade finde. Die Entwicklung zwischen den Protagonisten ist angenehm und ich fiebere mit, wann beide in Flammen aufgehen. Der anonyme Blog von Luisa und ihre damit verbundene Vergangenheit befeuern das Drama, das sich logischerweise in die Seiten schleicht. Das Ende überzeugt mich nicht ganz, denn es liest sich etwas erzwungen.

Ich erfahre alles aus der Ich-Perspektive von Luisa im Präteritum. An wenigen Stellen hält der auktoriale Erzähler Einzug, den ich überhaupt nicht mag und darüber lese ich schnell hinweg. Der Schreibstil und ich liegen nicht auf einer Linie. Für meinen Geschmack enthält der Text zu viele Füllwörter und ich stelle etliche Sätze um, wofür sie sich für mich deutlich flüssiger anfühlen.

Mein Fazit:
Mit “Daydreamer – Hollywood Love Story” habe ich kurzweilige Lesestunden, die mich in die USA entführen. Die Zeit mit dem kleinen Matteo genieße ich total und Diego gelingt es, feurige Gefühlsstürme im Herz zu erzeugen. Es wird romantisch, prickelnd und leidenschaftlich. Die Umsetzung trifft nicht komplett meinen Geschmack, ebenso habe ich mit dem Schreibstil ein wenig Probleme.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Das Buch bietet leichte Unterhaltung

Sommerglück auf Sylt
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Um was es geht:
Die Freundinnen Lou, Kati und Nette stehen an einem Wendepunkt in ihrem Leben und eine dreimonatige Auszeit auf Sylt soll Klarheit bringen.

Die Umsetzung:
Im Mittelpunkt der Geschichte ...

Um was es geht:
Die Freundinnen Lou, Kati und Nette stehen an einem Wendepunkt in ihrem Leben und eine dreimonatige Auszeit auf Sylt soll Klarheit bringen.

Die Umsetzung:
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die tiefe Freundschaft von Lou, Kati und Nette. Lou strampelt sich in ihrem Berliner Geschäft ab, Nette arbeitet sich für die Firma ihres Ex-Mannes auf und Kati, die Architektin, weiß nicht wohin mit ihren Sorgen.

Der Schreibstil liest sich flüssig weg und die Dialoge wirken authentisch, da sie sich in den Gesprächen mit den Syltern friesisch herb und knapp lesen. Mir werden die Perspektiven der Protagonistinnen in der 3. Person und im Präsens geboten, womit ich gut beschäftigt bin. Zusätzlich spielen weitere tragende Nebenrollen mit, was mich ab und an überfordert. Es fällt mir schwer, mit vielen Charakteren umzugehen. So dauert es eine Weile, ehe ich mich auf die drei Damen einlassen kann. Jede hat ihren Hintergrund und das Autorenduo beleuchtet alles intensiv.

Zu den Figuren:
Mit Lou habe ich so meine liebe Not. Sie ist ein liebenswerter Charakter, doch sie hat nicht immer ein glückliches Händchen bei der Männerwahl. Kati macht es mir am schwersten, sie ins Herz zu schließen, aber am Ende sitzt sie sicher darin. Nette bleibt mir am blassesten in Erinnerung. Im Zusammenspiel sind die drei großartig und überzeugend. Meine Lieblingsfigur ist der alte Hinnark. Er ist emotional mindestens so zerstört wie sein abgewohntes Kapitänshaus.

Ich habe eine Schwäche für die Nordsee:
Das Sylt-Setting ist genial. Ich genieße die steifen Brisen ebenso wie die Sonnenuntergänge, die endlosen Weiten und die Sternschnuppen. Die Sinne werden durch leckere Gerichte angesprochen und ich schmecke das Salz der frischen Meeresluft auf meinen Lippen.

Leider werde ich nicht mit allem warm:
Für meinen Geschmack gibt es zu viele Hauptfiguren im Buch, aber das ist eine persönliche Schwäche, weil mich so etwas rasch überfordert. Für jeden anderen ist das sicher kein Problem. Leider wird einiges ausschweifend und zu detailverliebt beschrieben, wo mir knackigkurze Sätze reichen. Die Emotionen der Paare, die sich im Buch finden, erreichen mich nicht.

Mein Fazit:
Mit “Sommerglück auf Sylt” habe ich leichte Lesestunden, die ich auf der Insel Sylt verbringe. Das Setting begeistert mich und ich genieße den frischen Nordseewind, der mir ins Gesicht bläst. Es gibt drei Protagonistinnen, die unterschiedlich gut ausgearbeitet sind. Mit einer Dame habe ich Anlaufschwierigkeiten, doch mit Voranschreiten der Geschichte verliert sich das. Am Ende habe ich sie alle lieb gewonnen. Der heimliche Star aber ist Hinnark, ein kauziger Vermieter auf Sylt. Die Probleme von Lou, Kati und Nette werden intensiv beleuchtet. Mir gefällt das Thema der tiefverbundenen Freundschaft. Die Frauen legen eine enorme Entwicklung hin und erleben auf diesem Weg einige Turbulenzen. Bei der Umsetzung werde ich leider nicht mit allem warm. Am Ende der Geschichte erwartet mich eine Knüpfanleitung für Freundschaftsbändchen.

Von mir erhält “Sommerglück auf Sylt” 3 nordfriesische Sterne von 5 und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 09.11.2023

Das Buch hinterlässt gemischte Gefühle

When The King Falls
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Hörbuch

Mit Fantasy habe ich es nicht so, aber Vampire gehen immer. Nach etlichen begeisterten Rezensionen muss ich das Buch hören.

Um was es geht:
Florence bietet sich die einmalige Möglichkeit, den ...

Hörbuch

Mit Fantasy habe ich es nicht so, aber Vampire gehen immer. Nach etlichen begeisterten Rezensionen muss ich das Buch hören.

Um was es geht:
Florence bietet sich die einmalige Möglichkeit, den König der Vampire zu töten und die Menschen von ihrer Unterdrückung und Ausbeutung zu befreien. Als Blutbraut kommt sie König Benedict sehr nahe und es wird dadurch möglich sein, ihn auszuschalten. So der Plan, doch was geschieht, wenn das eigene Herz diesen durchkreuzt?

Zum Hörbuch:
Die Sprecherin ist genial. Ihr Talent, den Figuren Leben einzuhauchen, berührt mich total. Mit unendlich viel Wärme durchfließt mich ihre Stimme und hält mich so stetig in den Seiten. Keine Ahnung, ob ich ein Taschenbuch nicht öfters weggelegt hätte, aber hier zieht mich Dagmar Bittner unaufhörlich ins Hörbuch hinein. Atmosphärisch dicht und eindrucksstark ist das Kino, das sie mir in den Kopf zaubert. An dieser Stelle einen großen Dank dafür.

Zur Umsetzung:
Das Buch lässt sich in drei Teile gliedern. Auf der ersten Etappe geschieht für mich gefühlt nichts. Bei der Zweiten steigt der Spannungsbogen äußerst langsam an und rutscht zu fix wieder ab. Das letzte Drittel bietet mir endlich den erhofften Nervenkitzel und aufregende Hörstunden. Wie soll ich dieses Buch nur beurteilen? Es fällt mir verflixt schwer, das muss ich zugeben.

Zu den Figuren:
Florence ist die Protagonistin und mein erstes Problem. Sie ist unglaublich anstrengend, mit allem, was sie tut. Ihre Sturheit nervt mich ab einem gewissen Punkt nur noch und ihre Gedankenwelt strapaziert mein Nervenkostüm. Emotional wirkt sie nicht immer wie eine fast 25-Jährige, sondern deutlich jünger. Für mich eine Diskrepanz. Da es nur die Erzählperspektive in der Ich-Form von Florence gibt, erhalte ich keine Sekunde Verschnaufpause von ihr.

Valerian ist Florence Bruder und ihn mag ich am Anfang gerne.

König Benedict ist ein Vampir des Schreckens, und hier sind wir bei der 2. Diskrepanz. Alles, was über ihn erzählt wird, passt nicht zu seinem Handeln und überzeugt mich somit nicht. Er wandert direkt in mein Herz, obwohl ich so viele Fragen zu seiner Figur habe. Wie gerne hätte ich seine Perspektive gelesen, aber wir sind hier nicht bei Wünsch-dir-was.

Lyra ist die jüngere Schwester von Benedict und ein wahrer Sonnenschein im Vampir-Universum.

Verschenktes Potenzial:
Langatmige Passagen halten mich nicht unbedingt bei Hörlaune. Es stecken zu viele unbedeutende Handlungen im Buch, die die Geschichte nicht voranbringen. Es fehlt schlichtweg an Substanz. Vom Vampirreich bekomme ich zu wenige Informationen, so kann ich nicht tief darin eintauchen und mir kein ausreichendes Bild vom Zusammenleben der Vampire mit den Menschen machen. Das ist so schade.

Das Zusammenspiel der Hauptdarsteller:
Zwischen Benedict und Florence sind lange Zeit keine Vibes zu bemerken, was ich bedauerlich finde. Es könnten Bruder und Schwester sein, die sich gegenüberstehen, das habe ich in dieser Form noch nicht gelesen. Im letzten Drittel wird es minimal prickelnd, was ich mir deutlich früher gewünscht hätte. So erreicht es mich nicht.

Der Schreibstil ist ausgezeichnet und alles fließt problemlos ineinander, doch kann er nicht den wenig überzeugenden Inhalt kaschieren.

Mein Fazit:
Mit „When The King Falls“ erscheint eine weitere Vampirgeschichte auf dem Markt. Ich habe mir die Hörbuchausgabe gegönnt und erlebe zum ersten Mal Dagmar Bittner in Aktion. Was für ein Genuss – sie katapultiert sich mit ihrem Sprachtalent mitten in mein Herz. In Zukunft werde ich direkt nach Hörbüchern Ausschau halten, die sie eingesprochen hat. Das Buch selbst bietet mir einen genialen Schreibstil, der leicht verständlich ist und mit König Benedict schenkt mir Niehoff einen geheimnisvollen Vampir, den ich ebenso fix ins Herz schließe wie die Hörbuchsprecherin. Leider kann mich der Inhalt der Geschichte nicht überzeugen.

Langatmigkeit ist nichts, worauf ich wert lege und im ersten Drittel geschieht gefühlt nichts, was meinen Puls auch nur annäherend in Bedrängnis bringt. Das trifft erst auf den letzten Abschnitt zu und kommt da für mich zu spät. Zwischen Florence und Benedict sind zu lange keinerlei Schwingungen spürbar und so überzeugen mich die wenigen expliziten Momente, die prima geschrieben sind, nicht. Der komplette Aufbau der Vampirwelt bleibt mir zu blass und weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Eine massive Straffung hätte dem Buch gut gestanden. Das Ende zieht alle Register, um auf den Folgeband “The Queen Will Rise” neugierig zu machen, und das gelingt bestens.

Von mir erhält „When The King Falls“ 3 ambivalente Sterne von 5 und eine Hörempfehlung.

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