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Veröffentlicht am 05.09.2023

Authentisch und aktuell

Das kleine Waldcafé der Träume
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Um was es geht:
Johanna Neumann muss langsamer machen und sich mehr Auszeiten schaffen, um den Schwindel in den Griff zu bekommen. Ihr kleines Waldcafé Aurora läuft prima und fordert sie mehr, als sie ...

Um was es geht:
Johanna Neumann muss langsamer machen und sich mehr Auszeiten schaffen, um den Schwindel in den Griff zu bekommen. Ihr kleines Waldcafé Aurora läuft prima und fordert sie mehr, als sie gedacht hätte. Sie lernt Aktivisten kennen, die sich gegen ein Bauprojekt wehren, das auch ihr idyllisches Café bedroht und für das der Architekt Charles Davies die Baupläne erstellt, und genau dieser Mann sorgt dafür, das sich ihr Puls beschleunigt. Da sie aber auf so unterschiedlichen Seiten stehen, scheint eine Liebe unmöglich.

Die Umsetzung:
Es ist ein leichter Sommerroman, bei dem der Kampf um den Erhalt eines Waldstücks im Vordergrund steht. Für mich ist es total interessant, die Seite der Aktivisten näher kennenzulernen. Eine bunt gemischte Gruppe unterschiedlichen Alters, die aber alle die Angst um ihre Zukunft eint und die sich mit viel Herzblut für ihren Wald einsetzen. Tanne, Ole, Silke, Kohlrabi, Lol und Anwesend lerne ich näher kennen und freue mich, wie Johanna immer mehr ein Teil von ihnen wird. Die gemeinsamen Aktionen bringen Gutes mit sich, denn so lernt Johanna endlich ihre Nachbarn kennen und geteilte Sorgen fühlen sich plötzlich gar nicht mehr so riesig an.

Dann ist da noch Charles Davies, der führende Architekt des Projektes Waldwohnen und ein authentischer Charakter. Er ist von Johanna angetan und auch ihr Herz schlägt in seiner Anwesenheit schneller. Wenn da nur nicht dieses unsägliche Bauprojekt wäre, das ständig zwischen ihnen steht. Ich mag Charles sehr, auch seine Neigung, in Fettnäpfchen zu steigen. Der Schreibstil ist angefüllt mit Wärme und Feingefühl und lässt mich rasch in die Geschichte finden. Ein gelungenes Setting sorgt für reichlich Kopfkino beim Lesen. Es wird aus Sicht der 3. Person von Johanna und Charles erzählt.

Was nicht meinen Geschmack trifft:
Überwiegend erlebe ich die Geschichte aus Johannas Sicht. Von Charles Perspektive hätte ich so gerne mehr mitbekommen. Insgesamt kommt mir die Liebesgeschichte zu kurz.

Mein Fazit:
„Das kleine Waldcafé der Träume“ ist ein leicht zu lesender Sommerroman, der sich hauptsächlich um den Erhalt des Waldes bei Johannas Café dreht. Mit allen Aktionen und Emotionen, die die Waldbesetzis bieten, erlebe ich unterhaltsame und berührende Lesestunden. Ich mag die Figuren, weil sie ihr Herz am rechten Fleck tragen und mich nahe an sich heranlassen. Sämtliche Motive der Aktivisten sind für mich nachvollziehbar, auch wenn ich nicht alles gutheißen kann. Da ergeht es mir wie Johanna, die nebenbei bemerkt eine feinfühlige und naturverbundene Protagonistin ist, mit der ich gerne Zeit verbringen würde. Was ich schade finde, ist, dass die Liebesgeschichte für meinen Geschmack zu kurz kommt.

Von mir erhält „Das kleine Waldcafé der Träume“ 4 ehrliche Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Lesen und träumen

Ein Sommer unter den Olivenbäumen
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Um was es geht:
Lily steckt mitten in ihrem Karriereaufbau zur Filmfrau, als ihr ein Überfall in die Quere kommt und sie so zu einer längeren Auszeit in St. Pierre bei ihrer geliebten Großmutter zwingt. ...

Um was es geht:
Lily steckt mitten in ihrem Karriereaufbau zur Filmfrau, als ihr ein Überfall in die Quere kommt und sie so zu einer längeren Auszeit in St. Pierre bei ihrer geliebten Großmutter zwingt. Dass ihr heimlicher Jugendschwarm Olivier gleich nebenan wohnt, macht es für sie nicht leichter und wirbelt einiges an Emotionen in ihr durcheinander. Olivier geht es nicht anders.

Liebenswerte Figuren:
Lily, 28, hat eine komplizierte Jugendzeit hinter sich und weiß genau, was sie vom Leben will. Entsprechend setzt sie ihre Prioritäten, obwohl dadurch ihre geliebte Großmutter zu kurz kommt. Lily ist ein erfrischender Charakter, mit reichlich Talent zum Filmen gesegnet. Sie ist unabhängig, unstetig und scheut feste Bindungen. Das kleine 1 Zimmer Appartement in London reicht ihr völlig aus.

Olivier, 31, ist da bedeutend weiter. Er hat beruflich alles erreicht, was er sich nur wünschen kann, und so zieht es ihn in seinen Heimatort zurück. Familiär plant er, Nägel mit Köpfen zu machen, denn ein fester Ankerhafen ist für ihn das Wichtigste im Leben.

Die Nebenfiguren sind ebenso fein ausgearbeitet wie die Hauptdarsteller. In Lilys Oma verliebe ich mich sofort.

Zur Umsetzung:
Für mich ist es das erste Buch von Claire und sie fängt mich mit ihrem lockeren Schreibstil sofort ein. Ich nehme alle Empfindungen der Figuren tief auf, und obwohl die Geschichte aus Sicht der 3. Person von Olivier und Lily geschrieben ist, entgeht mir nicht der Hauch einer Gefühlsregung.

Das Setting ist ansprechend und das französische Flair lässt mich träumen. Alle Sinne werden angesprochen. Olivier ist Bäckermeister, und wenn er nur das Wort Brioche ausspricht, schmecke ich es im Mund. Er ist ein leidenschaftlicher Bäcker und so vermittelt er mir von diesem Handwerk eine Tiefe, die ich vorher nicht wahrgenommen habe. Auch Lilys Passion für das Filmen wird mir nahe gebracht und so erfahre ich, mit welcher Motivation sie an jedes Projekt herantritt.

Die Vergangenheit sollte ruhen, aber streckt dennoch die Arme nach Lily aus und sie reagiert oft mit Flucht darauf. Diesmal muss sie bleiben und das ändert einiges in ihrer Gefühlswelt. Olivier und Lily trennen nicht nur unausgesprochene Worte, sondern auch gänzlich unterschiedliche Lebensvorstellungen. Lange bin ich der Meinung, dass sie nicht miteinander glücklich werden können, was meine Neugier auf die Lösung der Liebesgeschichte extrem steigert.

Im Zusammenspiel sind die beiden genial. Ihre witzigen und sarkastischen Dialoge lassen mich immer wieder schmunzeln. Da sie sich von klein auf kennen, ist ihre tiefe Verbindung spürbar.

Mein Fazit:
Mit „Ein Sommer unter den Olivenbäumen“ zieht mich die Autorin gefühlvoll in das Leben von Lily und Olivier und lässt mich nahe an beide heran. Das französische Setting in dem kleinen Dorf St. Pierre am Meer weckt Urlaubsgefühle in mir und mit Lilys Großmutter und Oliviers Familie, die nebeneinander wohnen, fühle ich mich so wohl und geborgen. Die Story entwickelt sich in einem angenehmen Tempo und genau so, wie ich es mir wünsche. Die Figuren erhalten Zeit, um sich zu entwickeln, und es wird auf große Dramen verzichtet. Alles fügt sich aus den jeweiligen Situationen heraus zu einer harmonischen Gesamtkomposition, die mich am Ende zufrieden lächeln lässt.

Von mir erhält „Ein Sommer unter den Olivenbäumen“ 5 erfüllte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Das Buch unterhält mich super

Ein Jahr hinterm Deich
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Ostfriesen sind kernig, oft wortkarg und aufs Wesentliche besonnen. Schon in unserem ersten Urlaub in Ostfriesland haben wir uns in Land und Leute verliebt und so fahren wir seit 27 Jahren immer wieder ...

Ostfriesen sind kernig, oft wortkarg und aufs Wesentliche besonnen. Schon in unserem ersten Urlaub in Ostfriesland haben wir uns in Land und Leute verliebt und so fahren wir seit 27 Jahren immer wieder dorthin. Dieses Buch ist quasi ein Heimspiel für mich, weil ich mich damit sofort wieder an die geliebte Nordseeküste versetzt fühle.

Um was es geht:
Nach überstandener schwerer Krankheit zieht Elli an den Ort ihrer Kindheit zurück, nach Katharinensiel an die Nordseeküste. Für ein Jahr möchte sie dort Kraft tanken und zurück ins Leben finden. Elli trifft auf eine ungewöhnliche Selbsthilfegruppe und den abweisend wirkenden Tierarzt, dessen Blick einen Schwarm Schmetterlinge durch ihren Bauch stoben lässt. Der Liebe hat sie abgeschworen und außerdem, wer möchte schon eine Frau an seiner Seite haben, die vom Leben gezeichnet ist?

Zur Umsetzung:
Der Schreibstil sagt mir sofort zu und so bin ich blitzartig an Ellis Seite, nehme ihre gedrückte Stimmung auf und spüre ihre Unsicherheiten, im Leben wieder Fuß zu fassen. Das typische ostfriesische Wetter regnet sogar mir in den Nacken und ich kann es kaum erwarten, ehe die Wolken aufreißen, um der Sonne Platz zu machen. Elli wird gefordert und erhält jede Menge Unterstützung, denn schlagartig ist sie für besondere Schafe und einige Hühner verantwortlich. Käthe Reents, Ellis Vermieterin, ist herzerfrischend und findet immer die richtigen Worte.

Die Selbsthilfegruppe hat mich eine Weile erschreckt, denn die Mitglieder sowie der „Therapeut“ sind etwas distanzlos und ruppig. Ich benötige Zeit, um mich an Onno zu gewöhnen. Dann ist da die Kutterfahrt mit der Marieke und die ist einmalig schön. Diesen umwerfenden Sonnaufgang werde ich nie vergessen. Er hat Bilder in meine Seele gezeichnet.

Im Heute erfahre ich alles aus Sicht der 3. Person von Elli. Die eingeflochtenen Rückblenden in die Zeit des 2. Weltkrieges verstehe ich eine Weile nicht, ehe bei mir der Groschen fällt. Diese Szenen sind absolut ergreifend und erschüttern mich sehr.

Zu den Figuren samt Nebenfiguren:
Elli ist eine angenehme Protagonistin von 50 Jahren und hat eine Brustkrebserkrankung überstanden. Alles, was sie bewegt und belastet, kann ich zu hundert Prozent nachvollziehen, da ich selbst diese Diagnose hinter mir habe. Sie ist tough und bereit, sich ihrem neuen Leben zu stellen.

Tierarzt Ahrend schließe ich sofort ins Herz, ebenso wie Käthe Reents, Hasso, Taalke, Anke und einige andere Figuren, die absolut brillant ausgearbeitet sind. Mit ihren Ecken und Kanten scheuern sie an den richtigen Stellen und halten meine Leselust hoch.

Ellis Mutter glänzt im Buch durch Abwesenheit, weil sie sich auf einem lebenslangen Selbstfindungstrip befindet.

Mein Fazit:
Mit „Ein Jahr hinterm Deich“ erobert mich Haase sofort. Hier vermischt sich Leichtigkeit mit etwas Tiefe und die Balance stimmt absolut. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, wobei ich eine Weile brauche, ehe ich verstehe, um wen es in den Rückblenden geht. Skurrile Figuren, die nach und nach mein Herz erobern, halten mich in der Story fest. Ich darf lachen, aber es gibt genug ernste Momente, die ausreichend Tiefe bieten, um mich zu berühren. Im Buch werden bedeutende Punkte angesprochen, wie z. B. der Tierschutz, und ich freue mich, wie Inklusion in Katharinensiel gelingt.

Mir gefällt es total gut, dass am Ende nicht alles ausgeschrieben wird und einiges meiner Fantasie überlassen bleibt. Die wesentlichen Handlungsstränge finden aber einen Abschluss. Mit jedem Wort, das ich lese, wird mir klar, das es so wichtig ist, sich nicht wegen Umstände aufzureiben, die man nicht ändern kann. Den Kopf freizubekommen, um sorglos ins Leben eintauchen zu können. Das Herz zu öffnen, um den Fluss der Liebe hineinzulassen. Ob das Elli am Ende gelingt?

Von mir erhält „Ein Jahr hinterm Deich“ 5 bemerkenswerte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Ich bin begeistert

The Devil Wears Black
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Um was es geht:
Chase hat das Herz von Madison mit einem boshaften Grinsen im Gesicht zerfetzt. Als ob das nicht genug wäre, verlangt er nach Monaten der Funkstille, dass sie für seinen kranken Vater seine ...

Um was es geht:
Chase hat das Herz von Madison mit einem boshaften Grinsen im Gesicht zerfetzt. Als ob das nicht genug wäre, verlangt er nach Monaten der Funkstille, dass sie für seinen kranken Vater seine Fake-Verlobte mimen soll. Mad hat keine Wahl, da er ihr Boss ist, und lässt sich auf das perfide Spiel mit dem Teufel ein.

Die Umsetzung:
Die ersten Seiten bereiten mir etwas Schwierigkeiten, was ich von Shen absolut nicht gewohnt bin. Mein Versuch, auf das Hörbuch auszuweichen, scheitert an der für mich nicht akzeptablen Sprecherin und so stecke ich die Nase wieder ins Buch und bleibe dran.

Nicht jede Figur kommt mir entgegen:
Normalerweise schließe ich die herzlosen und dunklen Charaktere in Shens Büchern schneller ins Herz, aber Chase Black (32) sträubt sich mit allem, was ihm zur Verfügung steht. Mit ihm habe ich es nicht leicht. Maddie Goldbloom (26) tut mir leid, dass es ausgerechnet dieser reiche Mistkerl ist, der ihr Herz erobert hat, obwohl er es überhaupt nicht will.

Es rumst und klopft wild beim Lesen in meiner Brust und ich komme nicht umhin, mir einige Gemeinheiten für Chase auszudenken. Maddie ist so unvollkommen, liebenswürdig, herzensgut und aufreibend, dass ich es beim Lesen kaum aushalte. Zum Glück sind die Figuren nicht nur exzellent ausgearbeitet, sondern auch entwicklungsfähig. Ich sause von einer Überraschung in die nächste, lache, leide und fiebere mit den beiden mit.

Okay, hauptsächlich mit Maddie, da Chase mich eh nicht an sich heranlassen will, aber Hartnäckigkeit zahlt sich aus und es gibt eine Wandlung bei ihm, die sich langsam vollzieht, von mir aber nicht hundertprozentig nachvollzogen werden kann. Im Buch ist nicht alles schwarz und weiß, auch wenn mir Chase das Glauben machen will. Zum Glück ist da Madison, die wie ein bunter Schmetterlingssturm durch die Seiten wirbelt und jede Menge Farbtupfen und Emotionen hinterlässt.

Chases Vater und rührende Briefe von Maddies Mutter sorgen regelmäßig dafür, dass meine Augen feucht werden. Ihr Schmerz wird zu meinem und ich weiß, dass nur die Liebe von Mad und Chase diesen in mir heilen kann. Wird es ein Happy End für uns alle geben? Der Schreibstil ist genial und ich erfahre alles von den wechselnden Ich-Perspektiven der Protagonisten in der Vergangenheit.

Mein Fazit:
Mit „The Devil Wears Black“ überrascht mich Shen, weil ich etwas vollkommen anderes erwartet habe. Die Geschichte bereitet mir mit ihrem Aufbau kurz Probleme, aber das hält nur wenige Seiten an und ab da fliege ich durch das bunte Leben von Mad und durch die schwarz-weiße Welt von Chase. Ob ich am Ende auf einem Regenbogen lande? Es wird prickelnd heiß, schmerzhaft, lustig und romantisch und ich inhaliere das Buch in weniger als 2 Tagen, weil ich es nicht mehr weglegen mag.

Von mir erhält „The Devil Wears Black“ 4 begeisterte Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.08.2023

Die Story ist berauschend

Dear Enemy
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Um was es geht:
Delilah hält für ihre Schwester den Kopf hin und bietet ihrem Erzfeind aus Kindertagen an, ein Jahr für ihn zu arbeiten. Diese Gelegenheit lässt sich Macon nicht entgehen und neben den ...

Um was es geht:
Delilah hält für ihre Schwester den Kopf hin und bietet ihrem Erzfeind aus Kindertagen an, ein Jahr für ihn zu arbeiten. Diese Gelegenheit lässt sich Macon nicht entgehen und neben den Fetzen sprühen jede Menge Funken, die problemlos einen Flächenbrand entzünden können.

Zur Umsetzung:
Kaum schlage ich das Buch auf, sause ich hinein wie in einen schrägen Film. Delilah und Macon kennen sich seit der Shermont-Highschool und was da zwischen den beiden abgeht, lässt mir beim Lesen oft den Mund offenstehen. Als sie nach der Highschool wieder aufeinandertreffen, liegen 10 Jahre zwischen ihnen. Ich kenne einige Geschichten, wo aus Feinden Liebende werden, aber dieses Buch setzt allem eine Krone auf. Ich erlebe ungeahnte Überraschungen und habe prima Unterhaltung.

Spezielle Charaktere:
Mit Macon Saint habe ich anfangs Probleme und es ist unvorstellbar, dass ich ihn je ins Herz schließen werde. Das würde ja voraussetzen, dass er ein Herz hat, aber ganz ehrlich? Davon bin ich nicht überzeugt.

Delilah Baker ist ein erfrischender Charakter, der sich im oberflächlichen Schauspielzirkus wohltuend vom Einheitsbrei abhebt.

Die Nebenfiguren wie z. B. Sam, Delilahs Schwester, haben einen wichtigen Part in der Geschichte inne.

Was das Buch ausmacht:
Kristen Callihan schafft es spielend, mich in den Seiten zu fesseln. Mit Charme, jeder Menge Wortwitz und gepfefferten Schlagabtausch-Szenen zwischen den Protagonisten hält sie meine Leselust hoch. Einfühlsam zeigt sie mir die Vergangenheit der beiden und so gelingt es mir problemlos, alles nachzuvollziehen. Jede noch so kleine Emotion spüre ich in den Seiten und genieße das heftige Prickeln zwischen Delilah und Macon. Für mich ist es das erst Buch von der Autorin und mit ihrem gefühlvollen Schreibstil hat sie direkt einen neuen Fan gewonnen.

Was nicht meinen Geschmack trifft:
Gegen Ende wird es mir etwas zu kitschig und ich habe ein paar Leselängen.

Mein Fazit:
Mit „Dear Enemy“ habe ich eindrucksvolle Lesestunden. Die Autorin lässt mich lachen und jagt meinen Puls in schwindelerregende Höhen. In den Seiten prickelt es heftig und die Anziehung, die zwischen Macon und Delilah herrscht, steigert sich von Kapitel zu Kapitel. Einfühlsam bewegt sich die Geschichte zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Die Dynamik der Story ist genial und mein Lesetempo hoch. Erst gegen Ende wird es mir minimal zu kitschig und ich empfinde kleine Längen.

Von mir erhält „Dear Enemy“ 4 berauschende Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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