tiefgründige berührende Geschichte
Never DoubtMeine Meinung:
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Die Sprache bildreich, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte. Die Schauspielere/Theaterspielerei nimmt eine große Rolle in der Geschichte ...
Meine Meinung:
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Die Sprache bildreich, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte. Die Schauspielere/Theaterspielerei nimmt eine große Rolle in der Geschichte ein – sodass ich als Leser viele „Textauszüge“ aus Hamlet zu lesen hatte – dessen Sprache und Aussagekraft sich mir nicht immer erschloss. Durch die Erarbeitung der einzelnen Szenen während der Theaterproben wurden mir diese verständlicher. Die Geschichte wird abwechselnd aus Willows und Isaacs Sichtweise erzählt, sodass ich einen Einblick in ihre Gedanken und Gefühlswelt erhielt. Ihre Handlungsweisen besser nachvollziehen konnte. Ich mich beiden näher fühlte.
Die Charaktere waren fein ausgearbeitet. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzten, ihre Gedankengänge und Handlungen nachvollziehen.
Willows Focus auf Isaacs „Äußerlichkeiten“ empfand ich in Anbetracht ihrer Vergangenheit eher unangebracht. Diese empfand ich als eher hinderlich – und hätte es besser gefunden – diese Äußerungen wegzulassen. So hätten sie den Focus mehr auf ihren Gefühlen gegenüber Isaac gelassen. Dem wortlosen Verständnis füreinander.
Isaac – gefiel mir auf Anhieb, tiefgründig und sensibel. Hat er ein Schicksal zu tragen – welches mich abwechseln wütend, kopfschüttelnd aber auch absolut hilflos zurückließ. Die Reaktionen der Erwachsenen und der Jugendlichen aus seinem Ort, sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart – für mich eine emotionale Achterbahnfahrt. Einerseits vollkommen unverständlich – andererseits bin ich Realist genug – um zu wissen, dass die Reaktionen der Erwachsenen und Jugendlichen tatsächlich genauso auch in der Realität stattfinden. Keine Fiktion darstellen. Und mir so verdeutlichten, wie wenig wir als Gesellschaft auf die „Unversehrtheit der Kinder“ achten.
Gleichzeitig verdeutlichte es, wie schwierig es ist – so zu helfen, dass es dem Kind nicht „schadet“.
So sind sowohl Isaacs als auch Willows Umgang mit den „Misshandlungen“ aus Sicht eines Außenstehenden häufig nicht nachvollziehbar – und rufen Unverständnis hervor. Allerdings im Kontext der besonderen „Eltern-Kind-Beziehung“ vollkommen nachvollziehbar.
Wunderbar herausgearbeitet wurde die „therapeutische Wirkung“ des Theaters/ des Theater Spielens. Die Möglichkeit unaussprechliches Auszusprechen und Auszudrücken – indem man dies durch eine Theaterrolle, oder durch Spiele mit Puppen/Tieren ausdrückt. (Eine Möglichkeit, die Einzug in diverse Therapien gehalten hat)
Die Verhaltensweisen der Erwachsenen und Jugendlichen machten michr in regelmäßigen Abständen einfach nur wütend. Einzige 4 Ausnahmen sind hier zu erwähnen, die den beiden genau das geben –was sie brauchen. Sie auffangen und unterstützen.
Fazit:
Eine spannende, emotionale und tiefgründige Geschichte, die den Leser immer wieder eine Gefühlsachterbahn erleben lässt.
Der Klappentext lässt erahnen, was Willow widerfahren sein könnte. Eine Triggerwarnung zu diesem Thema und insbesondere auch zu Isaacs Vergangenheit wäre in meinen Augen angebracht gewesen.
Von mir eine klare Leseempfehlung.