spannendes Abbild der Gesellschaft Wiens um 1904 mit dem Focus auf den beginnenden Wintersport
Lottes TräumeMeine Meinung:
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Die Sprache bildreich, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte. Die Geschichte wird aus Lottes Sichtweise erzählt, sodass ich als Leser ...
Meine Meinung:
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Die Sprache bildreich, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte. Die Geschichte wird aus Lottes Sichtweise erzählt, sodass ich als Leser ihre Gedanken und Gefühle sowie ihre Handlungswiesen gut nachvollziehen konnte.
Die Charaktere waren gut gezeichnet. Als Leser fühlte ich mich als Beobachter von Lottes Leben. Erlebte an ihrer Seite, das Wien des Jahres 1904. Der Charme der Stadt, das Leben der „Reichen und Schönen“ – im Gegenzug dazu die Armut, der Kampf ums Überleben der einfachen Bevölkerung. Ihr Kampf gegen Krankheit, unerwartete Entlassungen. Konnte ein Stück weit Einblick nehmen, in den Lebens- und Arbeitsalltag der einfachen Bevölkerung. Ihre Abhängigkeit von den Unternehmern. Ebenso wurde mir als Leser anhand der verschiedensten Charaktere ein Einblick in die Lebenswirklichkeit/ dem Rollenverständnis der Frauen gewährt. Die „Einstellung der männlichen Bevölkerung zum weiblichen Geschlecht“. Aber auch der Antisemitismus wurde spürbar.
Insgesamt für mich ein gelungener Einblick in die gesellschaftlichen Strukturen Wiens um 1904 – durch alle Bevölkerungsschichten.
Mein Kritikpunkt – wobei ich im Nachhinein nicht genau weiß, warum ich auf diese Idee gekommen bin. Ich hätte mir mehr Einblicke in Skifahren selbst gewünscht. Dem Leben in den Bergen. – Der Focus der Geschichte – wie auch dem Klappentext zu entnehmen – liegt aber ganz woanders. Nämlich in der Abbildung des gesellschaftlichen Lebens, den Werten und Moralvorstellungen Wiens zum damaligen Zeitpunkt. Dem Aufkommen der ersten Kaufhäuser – und dem Beginnenden Kampf der Frauen – um mehr Anerkennung. Hier insbesondere im Skisport – der natürlich nur Männern vorbehalten sein sollte.
Fazit:
Für interessierte Leser, die sich für die Gesellschaft, die Werte und Rollenverständnisse im Wien des Jahres 1904 interessierten. – Eine klare Lesempfehlung.