Bewegende Geschichte mit wichtiger Botschaft
Making FacesDas ist wieder eins dieser Bücher, das ich unmöglich in einem kurzen Leseeindruck einfangen kann. Unmöglich! In dem Buch stecken so viele Gedanken, Ideen und Themen. Ich bin selber mit meinen Gedanken ...
Das ist wieder eins dieser Bücher, das ich unmöglich in einem kurzen Leseeindruck einfangen kann. Unmöglich! In dem Buch stecken so viele Gedanken, Ideen und Themen. Ich bin selber mit meinen Gedanken und Gefühlen überfordert.
Das Buch ist auf jeden Fall unvergesslich und wird noch lange in mir nachhallen. Vor allem wegen der zentralen Botschaft der Geschichte: wahre Schönheit kommt von innen, nicht von außen. Das klingt jetzt sehr platt und einfach - diese Einsicht fordert auf dem Weg der Charaktere jedoch sehr viele Opfer. Und mir hat es wieder einmal sehr schmerzlich vor Augen geführt, wie häufig es in unserer Gesellschaft um Äußerlichkeiten geht.
Der Schreibstil ist sehr besonders. Wir wechseln zwischen Perspektiven verschiedener Akteure fließend hin und her, weshalb ich im ersten Drittel Schwierigkeiten hatte in die Geschichte einzutauchen. Hauptsächlich erleben wir die Welt jedoch aus der Sicht der Protagonisten Fern und Ambrose.
Wir begleiten die beiden ab ihrer Jugend bis ins junge Erwachsenenalter. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Rückblicke in die Kindheit der beiden. Fern hat als Jugendliche sehr mit ihrem Aussehen zu kämpfen und wird von niemandem wahrgenommen. Ganz anders ist das bei Ambrose. Durch seine Schönheit spürt er einen immensen gesellschaftlichen Druck, perfekt zu sein.
Beide leiden sehr unter ihrem Aussehen. Sie durchlaufen schlimme Phasen von Selbsthass und Identitätskrisen, bis sie verinnerlichen: "Wahre Schönheit, die Art von Schönheit, die nicht verblasst oder sich abwaschen lässt, erfordert Zeit. Sie erfordert Hartnäckigkeit und ein unglaubliches Durchhaltevermögen. Wir glauben, dass wir alle das Potenzial zu wahrer Schönheit in uns tragen, die so herrlich strahlt, dass unsere Körper sie nicht verbergen können." (303)
Neben dieser so wichtigen Botschaft, die wir in unserer Gesellschaft viel mehr leben sollten, werden noch ganz viele weitere ernsthafte Themen aufgegriffen. Dadurch, dass die Perspektive so häufig wechselt, bekommen wir auch Einblicke in die Schicksale der anderen Charakter, die alle unheimlich bewegend sind. Durch die Fülle werden manche Themen aber nur angeschnitten und für mich wäre in dem Fall weniger mehr gewesen.
Während dem Lesen war ich überwiegend in einer traurigen, bedrückenden Stimmung gefangen. Immer, wenn ich dachte, schlimmer kann es nicht werden, hat die Autorin noch eins draufgesetzt. Das war mir manchmal ein bisschen viel. Für mich war die Botschaft so stark, dass sie nicht durch so viele dramatische Ereignisse hätte vermittelt werden müssen.
Fazit: Ein sehr bewegendes Buch mit starker Botschaft. Die vielen Perspektiven, Themen und dramatischen Ereignisse haben das Lesen jedoch erschwert. Insgesamt aber ein Buch, das ich nicht so schnell vergessen kann.