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Veröffentlicht am 07.01.2022

Hoffmann in Kürze

E.T.A. Hoffmann
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Der Gespenster-Hoffmann war schon zu Lebzeiten eine merkwürdige und umstrittene Persönlichkeit. Jurist um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, Musiker aus Leidenschaft und passionierter Dichter. Dieses ...

Der Gespenster-Hoffmann war schon zu Lebzeiten eine merkwürdige und umstrittene Persönlichkeit. Jurist um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, Musiker aus Leidenschaft und passionierter Dichter. Dieses Büchlein zeichnet sein Leben in Anekdoten nach mit witzigen und merkwürdigen Begebenheiten.

Wie kontrovers der Autor nicht nur mit seinem Werk, sondern auch beruflich und persönlich aufgenommen wurde, spiegeln die kurzen Episoden wider. Nicht nur, dass man einen Eindruck von Hoffmann bekommt, auch sein Werk wird immer wieder eingebunden. Wie viele reale Personen und Begebenheiten er darin spiegelte, ist immer wieder überraschend. Begründungen zu Werkverboten klingen heute noch so skurril wie damals und manches lässt Hoffmann auch in einem nicht gerade positiven Licht dastehen.

Das Büchlein unterhält, informiert und macht vor allem Lust auf mehr. Mehr von Hoffmanns Werken, mehr von Hoffmanns Biographie, mehr zu Hoffmanns Zeit. Amüsant und informativ ist dieses kleine Büchlein, das vor damit überzeugt, dass es auch von Episoden erzählt, die so nicht unbedingt in Biographien wiedergegeben werden würden, da sie den Autor nicht immer im besten Licht zeigen.

Das perfekte Buch für alle, die sich auf amüsante und kurzweilige Art mit E.T.A. Hoffmann beschäftigen wollen, ob zum ersten Mal oder um mal einen anderen Blickwinkel auszuprobieren.

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Der Traum von Weihnachten

Onkel Dagobert und der Geist der Weihnacht
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Weihnachten ist Unfug – Wer Onkel Dagobert kennt, weiß, dass dieser von Weihnachten gar nichts hält, abgesehen von den Gewinnen, die ihm das Weihnachtsgeschäft einbringen. Donald, Tick, Trick und track ...

Weihnachten ist Unfug – Wer Onkel Dagobert kennt, weiß, dass dieser von Weihnachten gar nichts hält, abgesehen von den Gewinnen, die ihm das Weihnachtsgeschäft einbringen. Donald, Tick, Trick und track können das so nicht stehen lassen, denn Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Familie. Als die drei Geister der Weihnacht suchen sie Onkel Dagobert heim und erinnern ihn daran, dass das Fest auch für ihn mehr als kalte, harte Taler zu bieten hat.

Ein traumhaftes Disney-Bilderbuch mit einer Wiederentdeckung aus Carl Barks‘ Werken. Die Geschichte selbst spielt natürlich auf Dickens‘ Weihnachtsgeschichte an, wenn auch nur in den wesentlichen Elementen. Es ist nicht die Buchversion des Zeichentrickabenteuers.

Die Bilder sind wunderschön und ich habe die Qualität der handgezeichneten und handgetuschten, großformatigen Bilder sehr genossen. So müssen Bilderbücher für mich gestaltet sein, nicht die klinische, gerne surrealistisch anmutenden Computergraphiken. Die Geschichte selbst ist warmherzig und bringt genau die richtige Weihnachtsbotschaft rüber.

Eine Einleitung stellt kurz Carl Barks vor und skizziert die Entstehungsgeschichte des Buches, das in den 60ern für die bekannte Bilderbuchreihe Little Golden Books entstand.

Dieses traumhafte Weihnachtsbilderbuch ist eine großartige Wiederentdeckung. Für große und kleine Disneyfans genau das richtige, um sich die Weihnachtszeit zu versüßen!

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Der Fluch der Westerburgs

Das Petermännchen - Eine Geistergeschichte aus dem 13. Jahrhundert
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Das Petermännchen ist schon seit Jahrhunderten der Hausgeist des alten Rittergeschlechts der Westerburgs. Niemand weiß woher es kommt oder was seine Bestimmung ist. Für Rudolph, den letzten Nachkommen ...

Das Petermännchen ist schon seit Jahrhunderten der Hausgeist des alten Rittergeschlechts der Westerburgs. Niemand weiß woher es kommt oder was seine Bestimmung ist. Für Rudolph, den letzten Nachkommen der Westerburgs, wird das Petermännchen zu einem Mentor. Doch all seine Ratschläge scheinen nur zu guten Taten und einem tugendhaften Leben zu führen. Immer tiefer verstrickt das Petermännchen Rudolph ins Laster und schließlich zu Verbrechen.

Von diesem Klassiker der deutschen Schauerromantik habe ich mir viel versprochen – wahrscheinlich zu viel. Die Charaktere bleiben, auch wenn sie mit Namen und Hintergrundgeschichte ausgestattet sind, sehr schematisch und symbolverhaftet, ähnlich wie die eines Märchens: der Prinz, der böse Zwerg, die schöne Prinzessin. Man kann sich nicht recht einfühlen. Es bleibt eine große Distanz zwischen der Geschichte und dem Leser. Die Motivation und Charakterentwicklung bleibt auf der Strecke. Rudolphs negative Entwicklung wirkt sprunghaft und nicht nachvollziehbar. Ich hätte mir eine komplexer ausgearbeitete Geschichte und mehr Charaktertiefe gewünscht.

Sehr schön umgesetzt ist allerdings die schillernde Figur des Petermänchens. Anfangs fragt sich auch der Leser, warum diese Figur durch Klappentext und Vorwort als teuflisch bezeichnet wird. Seine Ratschläge klingen gut, richtig und zielführend. Rudolph ist ein sympathischer, junger Ritter mit wirklich ehrenhaften Absichten. Sehr subtil wird man an die wahren Absichten des Petermännchens herangeführt – doch dann wird die Entwicklung sprunghaft, auch mal unlogisch und unmotiviert und nicht zuletzt viel zu schnell.

Mit der Auflösung der Hintergrundgeschichte wird meines Erachtens zu lange gewartet. Sie macht den Schluss noch mal spannend und interessant, rettet das Buch auf 3 ½ Sterne, aber als Leser hätte man doch gerne schon vorher ein paar Informationen bekommen, nur um bei der Stange zu bleiben. Die ausufernde Moral der Geschichte, die dem Leser am Ende zu mal ausführlich darlegt, was er jetzt daraus lernen könne, ist noch mal ein sehr zäher Brocken, den sich der Autor hätte sparen können. Er war bereits innerhalb des Buches deutlich genug.

Alles in allem: Ein durch lesenswertes Rittermärchen mit schönen Prinzessinnen, magischen Gegenständen, exotischen Kreuzzugsszenarien, verzauberten Türmen und tapferen Rittern. Die Umsetzung hält den Leser leider auf Distanz, lässt ihn mit einigen zähen Szenen kämpfen und bei Entwicklungssprüngen etwas atemlos um Anschluss kämpfen. Das Book on Demand hat zudem mit ein paar Publikationskrankheiten zu kämpfen, wie fehlerhaften Fußnoten und hapernder Rechtschreibung bzw. Zeichensetzung. Daran erkennt man, dass BoDs entweder kein oder ein sehr mangelhaftes Lektorat durchlaufen,

Das Buch ist durchaus lesenswert und interessant, doch muss man sich auf ein paar Besonderheiten in der Erzählweise einlassen.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Nicht mein Fall

Papierklavier
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Die 16jährige Maja hat keine einfache Jugend. Ihre Mutter ist alleinerziehend, ohne lukrativen Job und dementsprechend wenig zu Hause. Maja fungiert als Ersatzmutter für ihre beiden jüngeren Schwestern, ...

Die 16jährige Maja hat keine einfache Jugend. Ihre Mutter ist alleinerziehend, ohne lukrativen Job und dementsprechend wenig zu Hause. Maja fungiert als Ersatzmutter für ihre beiden jüngeren Schwestern, versucht mit einem Teilzeitjob die Familie mit über Wasser zu halten und gleichzeitig in der Schule mitzukommen. Jetzt ist auch noch Oma Sieglinde verstorben und damit sind auch die Klavierstunden für Majas begabte Schwester Heidi vorbei. Maja kämpft mit allen Mitteln darum wenigstens das in Ordnung zu bringen.

Die Gestaltung des Buches ist witzig und originell. In Tagebuchform geschrieben und mit vielen, großflächigen Zeichnungen hat es eine ganz eigene Dynamik. Die Zeichnungen selbst sind natürlich Geschmackssache, aber sie geben dem Buch einen eigenen Charakter.

Die Geschichte selbst konnte mich allerdings nicht fesseln. Sie war mir zu vollgestopft. Es geht um viele Themen, die sicherlich wichtig sind. Maja muss neben der Schule arbeiten, in einem Job, der illegal überwacht wird und zudem Kunden betrügt. Ihre Mutter ist nicht nur alleinerziehend, ihre Kinder stammen auch von unterschiedlichen Männern, was viele Vorurteile nach sich zieht, vor allem da die Familie arm ist. Die Armut selbst. Gewichtsprobleme und Schönheitsnormen der Gesellschaft. Nicht zuletzt die derzeit so beliebte Genderfrage. Für 140 Seiten war es einfach zu viel. Das Buch ist eher eine Art Momentaufnahme, sodass die Themen weder genug Raum haben, um sich zu entwickeln noch in irgendeiner Form zum Abschluss gebracht werden.

Alles in allem: Ich wurde mit keinem Charakter warm, obwohl Maja durchaus sympathische Züge hat, inhaltlich war es mir zu überladen und die Zeichnungen trafen nicht meinen Geschmack. Warum das Buch für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2021 nominiert wurde, kann ich mir erklären, aber ich mochte es nicht.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Die Rettung des Professors

Flüsterwald - Durch das Portal der Zeit: Ausgezeichnet mit dem LovelyBooks-Leserpreis 2021: Kategorie Kinderbuch (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 3)
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Ella und Lukas gelingt es endlich Flüsterpulver herzustellen und ihrer Mission, den Professor aus seinem Baumgefängnis zu befreien, steht nichts mehr im Weg. Gemeinsam mit Felicitas, Rani und Punchy reisen ...

Ella und Lukas gelingt es endlich Flüsterpulver herzustellen und ihrer Mission, den Professor aus seinem Baumgefängnis zu befreien, steht nichts mehr im Weg. Gemeinsam mit Felicitas, Rani und Punchy reisen sie in der Zeit zurück und landen mitten im großen Brand von Winterstein. Der Dunkle ist schon da und sein Kampf um die Macht des Flüsterwaldes hat begonnen.

Diese Geschichte schlägt einen von der ersten Seite an in den Bann. Die traumhafte Beschreibung der Bibliothek weckt in einem sofort den Wunsch sich dort mit einem Buch zurückzuziehen. Nach dieser beschaulichen Einleitung gerät man mit Ella und Lukas auch schon mitten zwischen die Fronten. Rasant folgt man den Freunden durch das spannende Abenteuer. Vor allem Rani hat mich hier positiv überrascht. Nachdem er in den ersten beiden Bänden zwar witzig war, konnte er mich mit seiner Angeberei und Feigheit doch manchmal nerven. Hier entwickelt er sich zu einem tollen Charakter. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit ihm im nächsten Band weitergeht.

Auch sonst wartet die Geschichte mit vielen Überraschungen, Hintergrundgeschichten und großartigen Wendungen auf. Wie nicht anders zu erwarten wird man schließlich mit einem bösen Cliffhanger zurückgelassen, das ist ja Suchaneks Spezialität. Ich freue mich schon auf den vierten Band.

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